Hallo zusammen,
dieser Beitrag schließt an diesem
Beitrag #44 aus dem Thread "Vitamin C für die AP und die Leberentgiftung" an.
Nachdem sich meine ursprünglichen Annahmen
a) das 2:1-Verhältnis bei der Einnahme von B6 und B2 (siehe
Beitrag #93) und
b) Vitamin C (siehe
Beitrag #1)
.... mittlerweile als wohl doch nicht verantwortlich für meine Stoffwechselbesserungen herausgestellt haben, habe ich weiter ermittelt.
Genauer kann das in der Bilddatei nachvollzogen werden, daie ich im Anhang als ZIP-Datei bereit gestellt habe und im dem ich die Daten zusammengefasst habe, die ich dabei - aktuell - für relevant halte. Werte, die ich positiv bewerte, habe ich grün untermalt und die, die ich negativ bewerte, mit rot gekennzeichnet. Meine Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, weshalb diese Bewertung wie der gesamte Inhalt dieses Beitrgs nur unter Vorbehalt gilt.
Als Hauptmarker für eine Stoffwechselgesundung benutze ich die AP (Alkalische Phospahtase), die immer dann absinkt, bzw niedrig ist, wenn meine Beschwerden zunehmen und die ansteigt, bzw. hoch ist, wenn die Beschwerden schwinden.
Hintergrund:
Die AP ist bei HPUlern häufig erniedrigt (AP < 60 U/l). Selbst habe ich bei mir festgestellt, dass sich viele, wenn nicht alle meine "HPU-Beschwerden" bessern, wenn die AP bei mindestens ca 54 U/l und steigt und entsprechend verschlechtern, wenn der Wert unterschritten wird oder längere Zeit sinkt. Als Grund schwebt mir dafür der Umstand vor, dass die AP im B6-Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt
Quelle
Ausschließen, dass ein steigender AP nur ein Marker für einen gesundenen B6-Stoffwechsel ist, kann ich aber sicher nicht, weswegen es auch möglich sein könnte, dass die bei mir erfolgreichen Mittel und Methoden auch bei HPUlern mit normaler oder hoher AP wirken können.
Zum Thema AP-Steigerung/Stoffwechselbesserung habe ich im Lauf dieses Jahres nun folgende Einschätzungen, bzw. Erkenntnisse gewonnen
(in Ermangelung anderer "Forschungsobjekte" bisher nur auf mich bezogen):
Es scheint hinsichtlich der AP-Steigerung mindestens zwei Phasen zu geben:
Phase 1, bei der die AP längere Zeit (über Monate) ununterbrochen unter dem Wert von 54 U/l liegt.
Phase 2, bei der die AP längere Zeit oder daherhaft über dem Grenzwert 54 U/l liegt.
Für die Regenerierung des Stoffwechsels in Phase 1 habe ich aktuell an mir Folgendes als notwendig erkannt:
1.)
leichter Sport (Fahrradfahren, täglich mindestens 13 Minuten)
(Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir hilft und notwendig ist: über 95%)
Mit leichtem Fahrradfahren (bzw -training auf dem Ergometer) habe ich sehr guter Erfahrungen gemacht. Die tägliche Trainingsdauer beträgt mindestens 13 Minuten. Das einzelne Training dauert meist 10-16, nicht unter 10 und selten über 20 Minuten. Maximum waren 25 Minuten.
Ob auch weniger reicht, müsste noch geklärt werden.
Die Geschwindkeit auf der Straße betrug ca 15-20 km/h, bei 50-55 Kurbelumdrehungen/Minute. Habe ich (auf dem Ergometer) mit 60 U/min oder mehr getreten/gekurbelt, wurden die die Ergebnisse schlecht, bzw. zweifelhaft/uneindeutig (siehe Zeitraum ZR 71-79 des komprimierten Bild-Anhangs).
Möglicherweise muss die Leber dann so viel Fett in Glucose umwandeln, dass es sie überlastet, so dass dann zu wenig Kapazität für anderen Leber-Stoffwechsel (AP, B6) bleibt?
Die AP scheint in Phase 1 sehr schnell auf ausbleibenden oder einsetzenden Sport zu reagieren (innerhalb 1-2 Tage) weswegen es sinnvoll erscheint, dass täglich leichter Sport betrieben wird. Mehrmals täglich oder deutlich längere Zeiten Sport zu treiben, hat keinen sichtbaren Mehrwert gebracht.
Nachdem mir die Bedeutung dieses Punktes (und der Punkte 2 und 3) gewahr wurde, habe ich mir noch einmal näher Dr. Kamsteegs Therapieempfehlungen angeschaut - und tatsächlich:
Dr Kamsteeg empfiehlt "tägliche Körperbewegung wie Schwimmen, Farradfahren, Wandern oder Joggen, aber vermeiden Sie Überanstrengung"
Quelle
2.)
Mindestens 4 Mahlzeiten pro Tag gleichmäßig über den Tag verteilt essen (also ungefähr im Abstand von 4 Stunden).
(Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir hilft und notwendig ist: über 95%)
Die Mahlzeiten die ich esse sind kohlenhydratreich, da ich wie in 1) beschrieben unterstellt habe, dass dies die Leber davon entlastet Fett in Glucose umwandeln zu müssen, so dass dann mehr Kapazität für andere Aufgaben (AP-, B6-Stoffwechsel) bleibt. Allerdings habe ich auch immer wieder während stark kalorienreduzierten Diäten gute AP-Werte erzielt, weshalb es durchaus sein könnte, dass es nur wichtig ist, überhaupt etwas zu essen, egal ob kohlenydratreich oder nicht. Aktuell versuche ich 5 ausgewogene, kohlenhydratreiche Mahlzeiten pro Tag zu essen.
Wie beim Sport sinkt sinkt die AP ab, wenn die Zeiträume zwischen den Mahlzeiten zu groß sind, steigen dann aber bei Verringerung der Zeitabstände auch schnell auf das erreichte Niveau wieder an.
Dr Kamsteeg empfiehlt in diesem Zusammenhang regelmäßig über den Tag etwas zu essen, allerdings alle 2 Stunden.
Quelle
3.) Mittelfristig, über den Monat gemittelt, nur eine
niedrige bis moderate Frutosezufuhr
(Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir hilft und notwendig ist: ca 90%)
Bei mir Schwergewicht (ca 100kg) dürfen es maximal durchschnittlich ca 23 g Fructose/Tag (über 4 Wochen gemittelt) sein- wobei ich sicher noch das ein oder andere Gramm in Fertigprodukten übersehen habe.
Obst, Tomaten, Süßigkeiten etc. sollten also nach Möglichkeit minimiert werden. Haushaltszucker enthält 50% Fructose!
Ich vermute hier eine belastende Wirkung für die Leber, weil Fructose, im Gegensatz zu anderen Zuckervarianten, in der Leber einen zusätzlichen Bearbeitungsschritt durchmachen muss, bevor sie in Glucose umgewandelt wird.
Die Fructose-Zufuhr beträgt bei mir zur Zeit ca 11 g/Tag.
Dr. Kamsteeg empfiehlt in dem Zusammenhang allgemein den Zuckerkonsum einzuschränken.
Quelle
4.)
Silymarin, mindestens 2 Dosen pro Tag, über den Tag verteilt
(Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir hilft und notwendig ist: ca 75%)
Jede Einzeldosis umfasst bei mir immer mindestens 200 mg. Ich nehme Silymarin (Mariendistel) täglich.
Silymarin ist ein bekanntes Mittel zur Leberegneration. Bevor ich auf die Punkte 1-3 stieß, war es lange einer meiner Topfavoriten für die HPU-Therapie. Besonders auffällig war für mich dabei die Korrelation im Zeitraum (ZR) 15 bis 30, ZR 23 (siehe Bild-Anhang).
Unter dem Eindruck der neuen Punkte 1-3 sind die Zweifel hinsichtlich einer Wirksamkeit wieder etwas gesunken. Ich werde die Relevanz des Silymarins noch ein- oder zweimal gezielt testen müssen.
5.)
Vitamin D nicht täglich einnehmen, sondern, wenn überhaupt, nur einmal pro Woche
(Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir hilft: ca 75 %)
Über Wirkung und Nutzen bin ich mir noch sehr unschlüssig. Aktuell nehme ich kein Vitamin D.
Vitamin D war neben Silymarin bis vor eingen Wochen noch einer meiner Favoriten, dessen Relevanz ich unter dem Eindruck neuer Erkenntnisse ebenfalls neu bewerten musste.
Allgemein ist Vitamin D sicherlich nützlich, vielleicht sogar notwendig, weswegen ich es dennoch abgesetzt habe, liegt einerseits daran, dass die AP aktuell auch ohne Vitamin D-Zufuhr zu steigen scheint und andererseits daran, dass es
a) viel Magnesium verbraucht
b) die ersten 2-3 Tage nach Einnahme (Dosis 10000-15000 I.E.) die AP stark nach unten bringt (um ca 10 U/l) und so, bei schon wöchentlicher Einnahme, knapp die Hälfte der Zeit "verschenkt" wird, der Genesungsprozess (vermutlich) verzögert wird.
Beides betrachte ich aktuell für meine Stoffwechsel-Gesundung als kontraproduktiv, weshalb ich einer täglichen Vitamin D-Einnahme eher kritisch gegenüberstehe. Einen Nutzen will ich dem Vitamin D noch nicht völlig absprechen, ich will das dann in Phase 2 noch mal näher beleuchten.
6.)
Tgl eine mittlere Dosis Vitmain B6 (P5P)
(Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir hilft und notwendig ist: ca 55%)
2,5 mg/Tag B6 scheinen evtl zu wenig (siehe ZR 88-90), 10 mg B6/Tag aber ausreichend.
Die letzten Jahre benutze ich der besseren Verträglichkeit überwiegend P5P. Da ich früher, als ich nur Pyridoxin nahm, auch schon deutliche Symptomverbesserungen sah, vermute ich, dass beide Formen bei mir ähnlich gut wirken. Getestet habe ich das allerdings noch nicht.
Dr. Kamsteeg empfiehlt in dem Zusammenhang täglich 50 mg P5P.
Quelle
7.)
Curcumin (mit Piperin) tgl 1-2 x pro Tag
(Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir hilft: 55%)
Gegenüber Silymarin hat Curcumin vermutlich keinen Mehrwert, weder als Ergänzung noch als Ersetzung. Es scheint auch schwächer zu wirken als Silymarin.
-Ende der Liste-
Wenn ich in Phase 1 auch nur einen der Punkte 1-5 nicht beachte sinkt, nach aktueller Beobachtung und Erkenntnis, die AP. Wenn ich zu wenig B6 nehme (2,5mg/Tag) könnte die AP u.U stagnieren, bei längerer Niedrigdosierung vielleicht auch sinken. Meine Datenlage hierzu ist leider sehr unsicher.
Zink supplementiere ich über Jahre mit 12,5 bis 30 mg/Tag. Ich vermute hier langfristig ebenfalls eine AP-fördernde Funktkion, die ich aber noch nicht explizit aus- oder angetestet habe.
Dr. Kamsteeg empfiehlt in dem Zusammenhang täglich maximal 30 mg Zink.
Quelle
Zur Zeit befinde ich mich wieder in Phase 1. In sie stürzte ich im Mai dieses Jahres als ich mehrere Wochen reichlich Fructose aß und keinen Sport trieb.
Meine bisherigen Aufzeichnungen legen nahe, dass in Phase 2 - gegenüber Phase 1 - Sport, B6 und die Anzahl an Mahlzeiten reduziert werden können ohne die AP zu senken, bzw. ohne den Stoffwechsel übermäßig zu belasten. Diese Vermutung muss ich aber noch gezielt austesten, wenn ich in Phase 2 bin.
Über konstruktive Kommentare, Fragen oder eigene Erfahrungen würde ich mich freuen. Ganz besonders würden mich AP-Werte interessieren, sollte mal jemand mit niedriger AP meine Therapie-Punkte einsetzen und dann die AP messen lassen.
Auch würde mich interessieren, welche Bedeutung andere HPU-Behandler (Ärzte, Heilpraktiker) den Therapiepunkten Sport, viele Mahlzeiten und Zucker beigemessen haben. War das ein Thema?
Ich hoffe sehr, dass ich jetzt endlich auf die wirksame Therapie gestoßen bin. Nach all den bisherigen Rückschlägen werde ich das wohl aber genau erst in einem Jahr wissen - oder wenn jemand von euch eine positive Bestätigung gibt.
Gruss
Hans