Da gibt es wohl unterschiedliche Studien, wobei der Ansatz an sich gut ist, wie auch das Video deutlich macht.
Das ist natürlich auch etwas extrem, aber es ist eine persönliche Erfahrung, die nachvollziehbar ist.
Sitzen habe eine ähnlich verheerende Wirkung wie Tabak inhalieren, sagen amerikanische Forscher.
www.zeit.de
Nicht eindeutig indes ist die aktuelle Studienlage in der Frage, durch welches Maß an Bewegung sich die schädliche Sitzdauer kompensieren lasse. Forscher der Norwegian School of Sport Sciences, die Daten von mehr als einer Million Menschen weltweit untersucht hatten, behaupten, eine Stunde Bewegung (Radfahren, forsches Gehen) am Tag könne acht Stunden Sitzen aufwiegen. Eine Metastudie der University of Toronto hingegen geht davon aus, dass zu viel Sitzen selbst den Sportlichen schade und man Sitzen im Büro nicht durch den Gang ins Fitnessstudio am Abend ausgleichen könne. Vielsitzer, soviel steht fest, riskieren, an Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken. Von Rückenbeschwerden ganz zu schweigen.
Sitzen gilt als extrem gesundheitsschädlich. Aber es hat Vorteile für die Konzentration.
www.sueddeutsche.de
Aber warum sitzen wir dann überhaupt? So viel an der Kritik extremer Sitzerei auch dran sein mag, sie verstellt den Blick auf die andere Seite. Sitzen an sich ist nämlich eine höchst wichtige Fähigkeit. Tatsächlich wären wir wohl kaum dieselben Menschen, wenn wir nicht sitzen könnten.
Bemerkbar macht sich das gleich
nach der Geburt: Neugeborene genießen es, wenn sie in einer aufrechten, vertikalen Position gehalten werden. "Man kann das schon bei ganz kleinen Kindern an der Reaktion der Augen sehen", sagt Mijna Hadders-Algra, Professorin für Entwicklungsneurologie an der niederländischen Universität Groningen. "In dieser Position passiert etwas im Gehirn der Kinder, das sie aufmerksamer macht. Sie können sich dann besser im Raum orientieren und mit der Umwelt in Interaktion treten. Das fördert die gesamte motorische, kognitive und soziale Entwicklung."
Warum schon Babys das Sitzen genießen
Mit dem eigenständigen Sitzen versucht das Baby, Kontakt zu seiner Umwelt aufzunehmen. Und es ist deutlich einfacher als Stehen oder Laufen: Von Anfang an versuchen Säuglinge, ihren Kopf hoch zu halten, sie trainieren ihre Muskeln, lernen Schwerkraft, Drehmoment und Spannung kennen. Zwischen dem vierten und achten Lebensmonat gewinnen die Kinder Schritt für Schritt mehr Kontrolle über ihre Haltung.
"Für ein Baby verändert sich alles, sobald es sitzen kann", sagt Nick Stergiou, Direktor des Instituts für Biomechanik an der Universität von Nebraska. "Es kann anstatt der Zimmerdecke die Welt sehen, es kann beobachten, wie Menschen sich bewegen." Die Kinder schauen dabei keineswegs wahllos herum. Sobald sie jemanden laufen oder krabbeln sehen, lenken sie ihren Blick auf die daran beteiligten Gelenke. Womöglich hilft ihnen dieses Beobachten, die nächsten Schritte in ihrer eigenen motorischen Entwicklung leichter zu meistern.
Solche Studien haben für mich einen bitteren Beigeschmack. Ich selbst muss viel am Computer arbeiten. Ich bewege mich aber jeden Tag, mache Sport. Für mich würde die norwegische Studie gut passen. Wenn ich kann, mache ich aber jede Stunde fünf Minuten andere Tätigkeiten.
Mir fehlt in der Studie aus Toronto die Gegenstudie. In meinem näheren Bekanntenkreis sind einige, die sich so gut wie gar nicht bewegen und die haben kein Diabetes. Sogar mein Vater, der Bauchspeicheldrüsenkrebs hatte, der sehr kräftig gewesen ist, hat danach kein Diabetes entwickelt.
Und so berichtet eine Frau, die extrem fit ist, dass sie und ihre Schwester das gleiche Fitnessprogramm absolviert hätten. Sie ist jetzt über 80, sieht aber aus wie 60. Ihre Schwester ist aber trotzdem frühzeitig gestorben.
Mich stören solche effekthascherischen Aufhänger immer etwas. Denn es gibt auch eine andere Beweglichkeit im Körper und das ist die geistige. Es kann nicht jeder, jeden Tag alles minutiös durchtackten und wenn jemand zwei Stunden am Tag am Stück sitzt, dann soll er doch nicht denken müssen, dass er jetzt viel früher stirbt oder schwer krank wird. Das, was man denkt, hat einen genauso starken Einfluss auf den Körper wie die körperliche Bewegung. Und wenn etwas in ein so enges Korsett gesteckt wird, wie in dieser Studie, dann hat so manch einer ein Problem. Ich danke da auch an chronisch kranke Menschen oder an Rollstuhlfahrer oder an bestimmte Berufsgruppen oder auch an ältere Menschen. Auch hier ist Sport möglich, aber vielleicht nicht alle Stunde oder alle zwanzig Minuten. Es sollten doch immer noch ein Mittelweg und mehrere Möglichkeiten vorhanden sein, so dass man individuell sein Leben gestalten kann. Das sehe ich hier nicht so ganz gegeben, alleine schon wegen der Überschrift.
Deshalb zitiere ich aus einer anderen Studie, die in eine ausgewogenere Richtung geht, die vorsichtig darstellt, dass eine anspruchsvolle geistige Tätigkeit auch Bewegung in den Körper bringt, anstelle von dauerhaftem Berieseln lassen. Ich habe dafür den Google-Übersetzer bemüht.
It's generally accepted health advice that adults of all ages should sit less, move more, and engage in regular exercise to feel better and reduce the risk of chronic diseases. However, when it comes to the brain and cognition, a new study of older adults from Colorado State University suggests...
www.eurekalert.org
„Im Gesundheits- und Wellnessbereich herrscht die große Tendenz, dass Sitzen immer schlecht für den Körper ist und dass es nicht gut ist, auf der Couch zu sitzen“, sagte Burzynska, „und obwohl unsere früheren Studien darauf hindeuteten, dass das Gehirn derjenigen, die mehr Zeit im Sitzen verbringen, schneller altern kann, scheint es, dass auf der kognitiven Ebene auch Sitzzeit sinnvoll sein kann.“
Laut Burzynska untermauert die Studie die Empfehlung, dass regelmäßige Bewegung gut für die allgemeine Gesundheit ist, aber für ältere Erwachsene, die möglicherweise nicht in der Lage sind, körperlich aktiv zu sein, könnte die Teilnahme an kognitiv anspruchsvolleren Aktivitäten auch eine Option sein.
Genauso diese Aussage hier:
Keine Zeit für Sport? Hey, gut zu wissen, dass du mit Mini-Workouts tolle Effekte erzielst: Schon 10 Minuten tägliches Joggen ist gut für dich.
www.pronovabkk.de
Ich frage mich wirklich, warum immer mal wieder solche Extreme bedient werden müssen, wie in der amerikanischen Studie aus Toronto, obwohl die Kernaussage sicher richtig ist.