Dann kann er aus meiner Sicht die Aufklärung nicht leisten.
Ich rede vom faktischen Zustand, nicht vom wünschenswerten Optimum, und in der Realität kann der Impfarzt oder der Hausarzt keine komplexen immunologischen Fragen beantworten. Übrigens übernehmen auch bei kritischen Eingriffen oft Assistenzärzte die Aufklärung, die wenig Ahnung und keine Erfahrung haben können. Diese Aufklärungen und Unterschriften sind doch eine reine Formalie.
Der BGB-Paragraph spricht von den "für die Einwilligung
wesentlichen Umständen". Nachdem eine vollständige Aufklärung auch in Textform stattfinden kann, läßt sich aus den fertigen Aufklärungsbogen also entnehmen, was als wesentlich gilt in Bezug auf "zu erwartende Folgen und Risiken der Maßnahme".
Hier bist Du unsachlich und es klingt fast, als wolltest Du Menschen, die Fragen und Sorgen bezüglich der Impfung haben, lächerlich machen. Dabei warst Du selbst lange skeptisch und wolltest Dich mit Deinem Rheumatologen zusammen setzen zur Beratung. Womöglich ist das nicht gut gelaufen - was mir leid tun würde - und das ist der Grund, diese (neuartige) Impfung nun als "Routinesache" zu bagatellisieren?
Liebe Kate, alles hat immer zwei Seiten. Für den Patienten ist es keine Routinesache, weil er es zum ersten Mal macht, und ein dreistündiges Gespräch wäre prima und vielleicht auch angemessen. Aber man darf doch auch die Perspektive der Ärzte einnehmen. Und für die ist es eben wirklich eine Routinesache, und es ist rein von den Ressourcen her unmöglich, diese Gespräche in solchem Umfang zu führen.
Für mich ist es Realismus, zu erkennen, daß man selbst eine/r von 12 Millionen Impfzögerern ist, die meistenteils keine sehr guten Gründe dafür haben; und zu erwarten, daß man als Ausnahme davon gesehen wird (mit der der Professor dann ein tiefgründiges Gespräch führen wird), ist auch ein bißchen viel verlangt. Das ist auch der Grund, warum ich darauf verzichtet habe, mir das anzutun und ihm die Zeit zu stehlen.