Liebe Abendschein,
trockene Augen, Nebenhöhlenprobleme, Bauchblähungen, Rachenprobleme u.v.a.m. können von Hirnnervenstörungen herrühren. Die unterschiedlichen Nerven verursachen bei Störungen unterschiedliche Symptome. Auch die Angst kann ein Symptom sein. Hirnnervenstörungen können ganz unbemerkt entstehen durch eine HWS-Problematik, die nicht unbedingt bekannt oder auffällig sein muss. Hirnnervenreizungen können z.B. latent oder akut bewegungsabhängig statt finden oder nachts beim liegen.
Der Nervus olfactorius etwa verursacht bei Reizungen Symptome wie gesteigerte Überempfindlichkeit gegen Gerüche und damit verbundener Müdigkeit, Muskelschwäche und Bauchblähungen oder sogar Geruchsstörungen bis hin zum Verlust des Geruchssinns.
Der Nervus trigeminus: Nasennebenhöhlenentzündungen, Migräne, Kopfschmerzen, morgendliche Augenrötung, Zuschwellen der Nasenwege nachts beim liegen (HWS-bedingt), Zahn- u. Zahnfleischentzündungen, Schmerzen im Kiefergelenk beim Kauen, Zugluftempfindlichkeit im Gesicht, Unverträglichkeit von kalten oder heißen Speisen oder Getränken (fürht zu Zahn- u. Kopfschmerzen oder Rachenentzündungen).
Nervus faciales: Trockene Augen, trockene Nase, trockener Mund, gesteigerte Lärmempfindlichkeit, Gehörgangsjucken, Schmerzempfindlichkeit der Kopfhaut, Gschmacksstörungen bis hin zum -verlust, oft Metallgeschmack.
Nervus glossopharyngeus: Rachenentzündungen, Schluckstörungen, häufiges Verschlucken, Passagestopps, Speiseröhren- oder Schlundkrämpfe, Unverträglichkeit der Mund- und Rachenschleimhaut gegenüber fruchtsäurehaltigem Obst.
Nervus vagus: morgendliche Heiserkeit, belegte Stimme mit Hüstel- oder Räusperzwang, Stimmversagen bei längerem Reden oder Singen, nächtliche Bronchialspasmen mit verstärkter Schleimproduktion, niedriger Blutdruck, nächtlicher Harndrang, Harnsperren tagsüber und Harndrangsattacken, Schwitzneigung, Stuhldrangsattacken, Durchfälle.
Nervus accessorius:
Schulter- und Nackenschmerzen morgens, Schmerzen beim Heben oder Tragen von Lasten.
Nervus hypoglossis:
Geschmacksstörungen, Zungenbrenen oder Zungenbisse beim Essen, schwere Zunge (temporär erschwerte Artikulation).
Die Aufzählung, auch der Hirnnerven ist nicht vollständig. Die Symptome können auch nur ganz sporadisch und einzeln auftreten und auf den ersten Blick insgesamt recht unauffällig erscheinen.
Eine HWS-Problematik (Instabilität) löst außerdem eine Kaskade von Störungen aus, die unter ander anderem mit einer vermehrten Histaminausschüttung von statten gehen, welche dann u.a. vermehrte Schleimbildung verursacht. Das kann, muss aber nicht bewegungsabhängig sein (ist es aber oft, etwa wenn man viel den Kopf bewegt und hebt läuft z.B. Schleim in den Rachen oder bei Einatmen intolerabler Gerüche/Dämpfe bildet fängt die Nase an zu laufen).
Früher oder später entwickelt man oft eine unterschiedlich ausgeprägte HIT, da ja ständig zu viel Histamin ausgeschüttet wird und im Organismus kreist. Dazu kommen weitere Störungen und Symptome, Mikronährstoffdysbalancen und Nitrostress, auch Schilddrüsenfunktionsstörungen, neurogene und andere Entzündugen etc. Die Symptomliste ist vielfältig und lang und betrifft fast jeden Bereich, auch die psychische und seelische Verfassung bis hin zu Angststörungen und Psychosen.
Nicht alle Symptome müssen auftreten und die Symptomatik kann sich verändern. Es ist ein komplexes Geschehen, das von den meisten Ärzten i.d.R. nicht erkannt wird und auch oft nicht bekannt ist. Typisch dabei ist, dass ein Beschwerdebild besteht und dennoch bei sämtlichen üblichen Untersuchungen bei den Ärzten und Fachärzten "alles bestens in Ordnung" ist. Im Ruhezustand wird eine HWS-Instabilität bei bildgebenden Untersuchungen nicht erkannt und die Patienten bekommen meistens gesagt es wäre ebenfalls alles in bester Ordnung. Ebenfalls ist die übliche Serologie unauffällig. Das liegt aber nicht daran, dass nichts ist sondern dass nicht untersucht wird was im Argen ist. Man darf durchaus seinem Arzt vertrauen, aber nicht seinem Kenntnisstand.
Zum Histamin möchte ich sagen: Bei mir wurde nie eine HIT diagnostiziert (untersucht schon, aber kein Befund) obwohl ich unter einer sehr ausgeprägten Histaminose leide, und zwar schon Jahrzehnte. Sowohl bewegungsabhängig als auch ernährungsbedingt kenne ich eine Vielzahl von teils heftigen Histaminreaktionen (Nervosität gehört auch dazu), sowohl latente als auch akute, die ich mittlerweile gut einschätzen und sogar selber provozieren kann. Umgekehrt auch vermeiden, was gut funktioniert und die Zusammenhänge gut beweist, auch ohne positiven Befund.
Alles Gute und LG
Lealee