Atemnot, Juckreiz, Herzklopfen... Das bekomme ich, wenn ich zu heftig entgifte, vermutlich durch den damit einhergehenden Histaminschub? Also ja, MethylierungsNEMs runterfahren, allen voran Folate, schafft sicherlich Abhilfe. Hab ähnliche Symptome übrigens auch bei zu viel BH4 (unten mehr dazu).
Ich nehme Adenosylcobalamin, Hydroxocobalamin und Methylcobalamin, die ersten beiden als Nasenspray. Hab das Adeno und das Hydroxo im Verdacht an meiner letzten, deutlichen Befindlichkeitsverbesserung beteiligt zu sein. Leider wollte mein Arm nicht verraten, was genau die Besserung bewirkt hat. Und auch so Sachen wie Adenosyl-B12 2x täglich 1 Sprühstoß und Hydroxo-B12 1x täglich 2 Sprühstoße... Die Wege meines Arms sind und bleiben unergründlich.

Ich hab jedenfalls den Eindruck, dass mir das gut tut. Da mein B12-Stoffwechsel an diversen Stellen beeinträchtigt ist, wäre das auch nicht weiter verwunderlich.
Zu den geplatzten Blutgefäßen kann ich leider nichts beitragen.
NEMs die ich aufgrund zu starker Entgiftung gelegentlich verringern musste waren: Malic Acid (Apfelsäure), Selen, BH4 und Schwarzkümmelöl (wirkt vermutlich gegen irgendwas intrazellulär).
Mit den getesteten geringen Dosierungen von SAMe, Quatrefolic, Methyl-B12 und der etwas höheren Dosierung von TMG bin ich immer bestens klargekommen. Das übrigens ist so ein typisches Beispiel, warum das Testen für mich so wertvoll ist: Ich habe einige SNPs, bei denen Methyldonoren nicht empfohlen werden, und einige, wo ich sie aber brauche weil mein Körper sie nicht ausreichend herstellt. Ich würde mich alleine nicht in der Lage sehen da durchzublicken.
So, nun zum anderswo bereits angekündigten
BH4-Erfahrungsbericht:
In der ersten Woche nahm ich auf eigene Faust 1/4 Kapsel morgens auf nüchternen Magen. Bereits 2 Tage später erwachte ich aus dem Dornröschchen-Tran und wurde plötzlich richtig aktiv. Ich konnte einkaufen, Stadtbummeln, Freunde treffen, zum Sport gehen, pflanzte Gemüse und vor allem fühlte mich bei all dem wohl, ausgeglichen, gut gelaunt und es gab zwar gelegentlich ein bisschen Erschöpfung, die ich als normales menschliches Bedürfnis nach Erholungspausen interpretieren würde, aber keinerlei wirkliche Chrashs. Besonders gefallen hat mir, dass die Meinung anderer Menschen deutlich an Wichtigkeit verlor. Ich bin normalerweise ein typisches Sensibelchen, dass sich alles viel zu sehr zu Herzen nimmt und den Bullshit anderer Menschen schlecht abblocken kann. Gegen Ende der ersten Woche steigerte sich dieser Effekt derart, dass die Meinung anderer mir für etwa 2 Tage wirklich scheißegal war. Dies ging mit einer gewissen Euphorie einher, weil es einfach toll ist, sich plötzlich komplett unangreifbar zu fühlen. Ich liebte es.

Was für mich am interessantesten ist: Ich kenne diesen Effekt bereits, und zwar vom Aufdosieren von Medikinet bzw. Amfetamin, dass ich früher wegen ADHS nahm. Auch damals hielt das in dieser krassen Form für ca. 2 Tage an und pendelte sich danach auf ein normales, sowohl für mich als auch meine Mitmenschen angenehmes Mittelmaß ein. Ich finde das deshalb interessant, weil diese erstaunlich ähnliche Wirkung für mich beweist, dass die BH4 Problematik vermutlich bei vielen ADHSlern und Autisten eine zentrale Stelle einnimmt. Yasko schreibt, dass ältere Autisten meistens die CBS-Problematik mit der Verstoffwechselung in den falschen Pathway aufweisen. Man vermutet, dass ADHS eine leichte Form von Autismus sei. Meine Gene und wie es sich bei mir auswirkt bestätigen diese Theorie. (Bei der heutigen Umweltbelastung ist es wohl so, dass auch weniger gravierende SNPs schon eine ADHS oder autistische Symptomatik hervorrufen können). Auch, dass ich seit BH4 eine ganze Ecke früher schlafen kann, schnell einschlafe und morgens erholt aufwache, kenne ich so nur von der ADHS-Medikation. Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass es sich lohnen könnte, statt den üblichen ADHS-Medikamten einfach mal einen Therapieversuch mit BH4 zu starten. Inwiefern das als singuläre Methode ohne Berücksichtigung der sonstigen Methylierung langfristig erfolgreich sein kann, wäre zu hinterfragen, aber im Vergleich zu rein symptomatisch wirkendem Ritalin & Co. mit den entsprechenden Nebenwirkungen wäre diese Option durchaus einen Versuch wert. Ich bitte bei diesen Überlegungen zu bedenken, dass es viele Erwachsene und Kinder mit so starker Symptomatik gibt, dass diese ohne Medikation aufgeschmissen sind.
Zurück zum BH4-Erlebnisbericht: Am Ende der Woche war ich bei der Kinesiologin (wo wie berichtet zunächst mal erstaunt herauskam, dass die Regulation endlich voll offen war und keiner korrigierenden Einwirkung bedurfte), wo mein Arm folgendes Wunsch-Einnahmeschema auswarf: Er möchte 2 Wochen lang eine ganze Kapsel, danach zwei Wochen 1/2 und dann 5 Wochen lang 1/4 Kapsel täglich haben. Außerdem wollte er dazu 1 Tablette Selen.
Die neue Dosierung startete ich am nächsten Tag, was 2 Tage lang gut ging. Am dritten Tag hatte ich heftige Entgiftungssymptome, die sich diesmal nicht nur in der üblichen Brechdurchfallneigung (mit Heilerde super in den Griff zu bekommen), starkem Durst und hoher Pipi-Frequenz zeigte, sondern sich auch psychisch deutlich auswirkte. Ich war bereits durch Kleinigkeiten höchst irritierbar. Erfreulich war bei den psychischen Abstürzen, dass die sonst üblichen Suizidgedanken sich in Grenzen hielten, was ich der vorherigen tollen Woche zuschreibe. Jetzt hatte ich das Licht am Ende des Tunnels ja nicht nur aus der Ferne gesehen, sondern eine Woche lang in vollen Zügen genossen. Alternativ quälte ich mich mit der Frage "warum ich und wie lang muss ich das alles noch ertragen"... Najut, über irgendwas denkt man wohl automatisch nach, wenn es einem so beschissen geht. Das Dumme war, dass ich in diesem irritierbaren Zustand Streit mit meinem Freund angefangen hatte, den ich im irritierten Zustand nicht gut lösen konnte (da waren wir erst drei Tage später im halbwegs normalen Zustand wieder zu in der Lage) und das belastete mich unnötig. Am nächsten Tag nahm ich kein Selen und kein BH4 und kurierte meinen Entgiftungskater aus. Da war ich nicht nur sehr schlapp, müde und unkonzentriert, ich erlebte auch das Gefühl schlecht Luft zu bekommen, Juckreiz usw. Noch einen Tag später machte ich mit 1/2 Kapsel BH4 weiter und ließ das Selen erst mal weg. Ich weiß nicht, was es mit dem Selen aufsich hat, vielleicht liegt es daran, dass es auch intrazelluläre Erreger anspricht? Es macht mich jedenfalls ganz rappelig innerlich und das kann ich grad nicht noch zusätzlich gebrauchen. Von der halben BH4 habe ich seither weiterhin lustige Entgiftungssymptome, das fühlt sich aber eher wie ein kleiner Rausch an mit gelegentlich ein bisschen Übelkeit, viel Trinken usw. Also im Rahmen. Solange mich nix irritiert fühle ich mich psychisch wohl und auch einigermaßen fit. Ich achte nun allerdings darauf jede Art von Stress so gut es geht von mir fern zu halten, und mein Freund ist jetzt auch wieder ein bisschen sensibler. Der hatte sich in der guten Woche nämlich dran gewöhnt, mich jetzt wieder wie einen gesunden Menschen behandeln zu können - was ihm zuerst gar nicht so leicht fiel, weil ich krank bin seit wir uns kennen. Tscha, und kaum gewöhnt er sich daran, gehts ab in die nächste Runde...

Letzte Nacht ging es mir wieder so wie in den harten Apfelsäure-Zeiten im Januar, ich wachte also wiederholt auf für Klo und Wasser nachtrinken, hatte bis zum 2. Drittel der Nacht aber anscheinend trotzdem nicht genug Flüssigkeit aufgenommen, was sich mit ekligen Spannungsgefühlen im Rücken rächte. Nach ner halben Flasche Wasser und etwas Warten konnte ich dann aber gut wieder einschlafen und fühle mich heute morgen recht guter Dinge. Viel, viel trinken. Puh.
Ja, so viel von der BH4-Front. Meiner Meinung nach ist das ein hochpotentes Zeug, was einen deutlich voran bringen kann. Wie immer gilt: Testen lassen + aufs eigene Gefühl hören! Was Leber und Niere leisten können, muss sich noch lange nicht gut anfühlen. Für meinen Arm scheint das möglichst rasche Ausscheiden von Toxinen Priorität zu haben, nicht die Frage, ob ich arbeiten kann oder wie ich mich dabei fühle. Prinzipiell hat er ja Recht. Die Histamine tanzen Salsa, aber trotz Herzklopfen nachts kann ich erstaunlich gut einschlafen. BH4 war und ist für mich noch mal ein ordentlicher Booster. Da ich sowohl ein Ammoniakproblem als auch eine Aluminiumvergiftung + intrazelluläre Erreger mitbringe, verwundert mich das nicht weiter.
Versuch macht kluch! :kraft: