Krankmeldung bei Borreliose, keiner schreibt mich krank!

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27.03.09
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Ich wollte wissen, ob es nur mir so geht. Seit Jahren leider ich an Borreliose, die mir durch Dr. Berghoff anhand von LLT wurde diagnostiziert. Seine Diagnose wird allerdingt nicht bei Ärzte anerkannt, weil keine Antikörper nach Elisa festgestellt wurden. Also außer Spesen nichts gewesen. Mein Hausarzt ein Internist und Rheumatologe behandelt mich gegen Rheuma. Allerdings hilf die Behandlung noch weniger, als AB. Wenn ich zu Neurologe werde ich gegen chronische Schmerzen behandelt. Keiner weiß so recht, was ich wirklich habe, daher keine ordentliche Diagnose. Ohne Diagnose, keine Krankmeldung. Egal welche Ärzte, alle schreiben mich höchstens 1-2 Wochen krank, das wär’s. Das Dumme ist, dass ich trotzt jahrelange Krankheit relativ gesund aussehe. Meine Schmerzen und Körperschwäche sieht man nicht. Eine Empfehlung eines Internisten, mich wegen Burnout/Depression bei Psychiater schreiben zu lassen, lässt sich nur schwer umsetzen. Zum einen, die Wartezeit bei Psychiater beträgt bis 6 Monaten, zum anderen bin ich psychisch absolut gesund. Meine Krankheit hat körperlicher Ursache.
Letztes Jahr ging mir so schlecht, dass ich selbst gekündigt habe. Das Problem ist, dass ich, wenn Arbeitslosenzeit zu Ende geht, gar kein Einkommen habe. Ich bewerbe mich zurzeit, werde hoffentlich nicht zu schnell eine Stelle finden, um noch ein wenig Zeit zur Genesung zu gewinnen. Denn dann geht das Spiel von vorne los.

Habt ihr einen Rat für mich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Zweck heiligt die Mittel. Ich würde mich mit einer psychischen Diagnose krankschreiben lassen, damit die Existenz wenigstens halbwegs gesichert ist. Das muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass du keine ursächliche Therapien mehr bekommst. Bei mir musste auch zuerst die Psyche herhalten. Erst später wurde die Diagnose revidiert.

LG, Mungg
 
Ich kann kaum glauben, noch vor kurzem das geschrieben zu haben. Mir ging es so schlecht, dass ich kaum glauben konnte, dass ich bald wieder arbeiten kann. Vor einem Jahr habe ich meinen Job geschmissen, weil ich keinen anderen Ausweg mehr sah. Ein Jahr zu Hause, an sich keine Besserung meines Zustandes bewirkt, eher umgekehrt. Mein Glück war ein Neurologe, der mir nach einer Antibiose, Fluoxetin 20 verordnet hatte. In der Vergangenheit habe ich diese Art von Medikamenten abgelehnt, mit dem Argument, bei mir hat nichts mit Psycho zu tun. Ich habe mich geirrt. Nach ca. zwei Monaten nach Annahmebeginn ging mir schon so gut, dass ich jetzt ab November eine neue Arbeitsstelle antreten werde. Mit dem Medikament, habe ich geschafft, meine Ernährung umzustellen. Nach langem Experimentieren, habe ich festgestellt, dass ich mich Histaminarm und Glutenfrei ernähren muss, um mich einigermaßen gut zu fühlen. Weil mir weder glutenfreies Brot noch Pasta schmeckt, habe ich Mehl fast komplett aus meinem Ernährungsplan gestrichen. Ich esse jetzt viel Fleisch und Gemüse. Das Ergebnis, ich habe jetzt ein Gewicht, was ich zuletzt mit Mitte zwanzig hatte. Ich habe fast acht Kilo in zwei Monaten abgenommen. Und zu guter Letzt habe ich nach Empfehlung eines Kollegen das Blutdruckmittel ausgetauscht und nehme jetzt Kalzium-Protagonist Amplodipin. Damit fühle ich mich noch besser. Die Zuckungen in den Muskeln, die mich neben Schmerzen lange quälten, gehen nur langsam zurück, nach ca. zwei Monaten Magnesiumannahme.
Meine Schmerzen sind nicht verschwunden, ich kann damit nur besser umgehen. Dagegen nehme ich Celecox 200 mg. Aber das Wichtigste ist, ich habe eine Menge Energie, warum auch immer. Ab Montag geht es los, hoffentlich geht es gut.
 
"Borreliose wird nicht einfach so verschwinden."
Du machst mir ja richtig Hoffnung. Gott sein dank, ich dachte ich muss mir schon ernshaft Sorgen machen, dass ich womöglich gesund werde. :) Aber stattdessen, na ja, danke, Tod ist für mich keine Option.
Liebe Grüsse
 
Hallöle,

in der Tat ist das ein Problem. Die Schulmedizin schreibt nur krank, wenn sie einen eindeutigen ICD-Schlüssel vergeben kann und muss das auch gegenüber der Krankenkasse tun. Wenn Dir organisch laut der Schulmedizin nichts fehlt, dann bleibt nur eine psychische Diagnose. Damit wird man für krank befunden und das auch für lange, auch wenn man eigentlich gar nicht psychisch krank ist! Was für ein Dilemma.

Wenn Du dich also für eine psychische Diagnose entschließen solltest, dann hättest Du die Chance, auch länger krank sein zu dürfen. Aber denk dran, wenn Du da einmal drin bist, dann wird alles auch rein psychisch interpretiert. Du hast dann also keine bis wenig Chancen je wieder organisch behandelt zu werden und da wieder raus zu kommen.

Gruß
Werni
 
Hast Du Dich denn bereits bei anderen Borrelliosespezialisten in Deutschland untersuchen lassen, da gibt es ja auch Aerzte und die könnten dich doch sicher krank schreiben.
viel Glück und alles Gute
Béatrice
 
Hallo Swetlana,

viel Glück zum Neustart :)!
Ich würde sagen: eines nach dem anderen. Wahrscheinlich bist DU ja finanziell inzwischen ziemlich knapp dran und kannst da ein bißchen mehr sehr gut brauchen.
Wenn es denn gut geht mit der Arbeit und dem Geldverdienen, kannst Du ja evtl. die Diagnostik noch einmal von vorne anfangen. Die Borreliose ist eben nicht einfach zu diagnostizieren, und vor allem die Differentialdiagnosen sollten abgeklärt werden. Ein positiver LTT ist nicht wirklich beweisend, aber eben leider auch nicht nicht beweisend :eek:).

https://www.borreliose-berlin.de/druckversionen/Berghoff_MS_LNB.pdf

Wenn Du mit der Ernährung schon Erfolge hast, dann könnte auch in der Richtung noch mehr möglich sein, z.B. über histaminarme Ernährung. Aber auch über Zahnsanierung, Magen-Darm-Pflege, Leber- und Nierenstärkung...

Grüsse,
Oregano
 
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