hallo liebe shelley,:besserung
du steckt wohl gerade in einem tiefen loch und brauchst eine "kraftspritze?" ich will es versuchen und hoffe, dass es dir möglich ist, diese zeilen zu lesen.
du sollst wissen, dass ich - und bestimmt viele andere - an dich denke.
im moment guckst du wahrscheinlich nur auf die "wellen" unter dir, ich möchte dir jesus ins gedächtnis rufen, der die gekrümmte frau, die nur noch vor sich auf den boden gucken konnte, ansprach und dadurch fähig war, aufzublicken und nun auch wieder ihre umgebung, die schönheit der natur, und vor allem jesus zu sehen.
ich möchte dir mut machen, dich von seiner kraft durchströmen zu lassen, vertrauen zu entwickeln, dass das was kommt mit seiner kraft zu bestehen ist.
ich kenne auch mutlose tage und spreche aus erfahrung. ich halte mich dann an dem zuspruch fest: ER sorgt für uns! manchmal bruacht man geduld, sich ideen schenken lassen, was man selbst tun kann.
ich bin so sehr dankbar, dass meine bekannte mit ihren 82 j. noch so "wach" auto fährt, und ich somit in den genuss komme, an veranstaltungen teilzunehmen, die uns beide gleichermaßen interessieren.
so gaben 6 cellisten von hier ein herrliches konzert, querbeet durch die jahrhunderte. sie begannen mit s. scheidt und hörten mit dem "kl. grünen kaktus" auf und erhielten viel beifall, weil für jeden etwas dabei war.
so wünsche ich dir nun, liebe sehelley, alles liebe und gute, kraft und mut und menschen um dich, die dir helfen können.
deine blockflötenmonika:kiss::kraft:
:danke: hallo du meine liebe blockflötenmonika,
weisst du: ich freue mich immer so sehr, wenn du mir schreibst, weil du es immer tust.
du bist die treuste 'tagebuch-freundin', welche ich hier habe.
auch wenn du mal lange nicht da bist, so weiss ich, dass du mich icht im tich lässt, sondern einfach gerade wahrscheinlich unglücklicherweise in nicht so gutem zustand bist oder hoffentlich gerade viel beschäftigende freude mit der familie und der musik hast.
also zu dem, was du mir geschrieben hast:
ich danke dir, für deinen text.
ja; in irgend so einem loch stecke ich schon.
vielleicht nennt man das 'torschluss-panik' oder so.
weil ich so viel machen will und es alles nicht geht.
wenn du mich besuchen kommen könntest, würdest du sehen, dass es auch wirklich nötig ist, dass ich was tue.
schon seit dem unfall 1995 kann ich nicht mehr richtig wie damals aufräumen.
es geht körperlich nicht mehr, aber auch mein gehirn kann das nicht mehr so denken, dass es funktioniert.
es gab dann schon immer wieder phasen, in denen sich viel bewegt hat, doch dann monate lang wieder nicht.
und seit jahren bin ich immer daran, ganz wenig zu machen, weil nicht mehr geht. doch in dem wenig tun, verschieben sich berge, an denen ich räume und das ist für meine eltern wirklich, wirklich nicht lustig.
wenn ich da im wohnzimmer einen tisch voller dinge habe, welche da sind, weil sie an dem anderen ort grad nicht sein dürfen, da ich den anderen ort am räumen bin.
und ja: meine eltern sind ja schon alt.
mein grösster wunsch ist es, dass ich ihnen ein schönes zu hause machen kann.
also alles blitz blank räumen, damit sie freude haben und es ihnen gut geht.
wenigstens noch eine weile, bevor sie ins altersheim müssen oder sterben.
ich denke auch an mich:
was, wenn meine eltern plötzlich tod sind?
dann muss ich da weg und die sachen müssen erledigt sein.
oder was, wen ich plötzlch sterbe?
ich will nicht, dass meine nachwelt eine von mir gestaltete unorndung übernehmen müssen. ich will, dass alles geordnet und erledigt ist, damit sie eine schöne ordnung vorfinden.
ich will auch nicht, dass sie dinge finden, für die ich mich schäme. gut: vielleicht würde es keinen grund geben, dass ich mich dafür schäme. ja eh: schämt man sich noch, wenn man schon tod ist? ich denke schon.
ja; es bin ich, es sind meine sachen, ich bin so und ich brauche mich für mich nicht zu schämen, weil ich so bin und mich verstehe. wer mich kennt und mich versteht, der weiss, dass ich und was von mir erschaffen wurde nicht peinlich ist, sondern zu mir gehört, zu meiner seele, zu meiner entwicklung und zu dem, was ich erlebt habe.
trotzdem tue ich es. weil ich mich ja 'bessern' will und mich von der 'besten' 'seite', dich ich in dem moment und zu dem zeitpunkt erreichen kann, zeigen will.
will das nicht jeder mensch?
ich denke schon. auch wenn es nicht jeder mensch weiss, so denke ich, dass seine seele es erstrebt. vielleicht nicht heute, nicht morgen, nicht gestern, doch in jahrtausenden von jahren.
nun gut: weil ich sehe, wie ich eben nichts tun kann, so bin ich in dem von dir genannten 'loch'.
in dem 'loch', in dem angst ist.
angst davor, was passiert, wenn es *peng* macht und man nicht mehr leben kann, was man leben wollte.
bevor ein tsunami über europa kommt, will ich alles geordnet haben. auch wenn der tsunami alles wieder zerstört.
es ist meine seele, die es geordnet hat und damit eine entwicklung gemacht hat. auch wenn dann eine andere macht das ergebnis meiner entwicklung zerstört, so war es doch die seele, welche weiter ist.
jedes werk ist das ergebnis einer entwicklung. jedes chaos, jedes bild, jede theateraufführung. alles. das ergebnis letztendlich ist unwichtig. wichtig ist es nur, dass sich wesen daran freuen oder daran schaden nehmen, um ihre entwicklung weiter schaffen zu können.
werke bleiben teilweise hunderte von jahren bestehen. sie zeigen, was seelen geschaffen haben. sie sind zeugnis von dem, was geschehen ist. doch was wichtiger ist, ist viel mehr, dass es geschehen ist. und nicht, dass wir es sehen oder dass es bestehen bleibt.
und genau diese entwicklung kann ich nicht schaffen, wenn ich nur aus meinem 'loch' heraus starre.
vielleicht gehe ich eine andere entwicklung durch. jedoch ist das in dem falle nicht die entwicklung, welche ich mir bewusst vorgenommen habe.
es wäre eine entwicklung, welche andere wesen oder gott oder das schicksal oder wer auch immer (das sind ja alles wesen) für mich bestimmt haben.
doch ich bin auch da. ich will jetzt einen einfluss auf mein schaffen, meine entwicklung und auf mein schicksal haben.
ich will nicht immer, dass 'es' passiert. dass 'andere' für mich machen und bestimmen.
ich will selbst sein. selbst tun. selbst leben. mein leben leben und nicht das, was gott oder wer auch immer, mir vorgegeben hat.
kann man sein schicksal verändern?
ist nicht jede änderung vom schicksal vorgegeben?
ich denke, man kann sein schicksal selbst tragen und selbst in die hände nehmen, obwohl es vorgegeben ist.
doch ich denke auch, dass man sein schicksal durchbrechen kann.
ich habe es einmal getan. dass ich es getan habe ist sehr intim. ich erzähle dir gerade etwas sehr intimes. eigentlich geht es niemanden was an. nur mich, gott und das schicksal. es ist etwas grösseres als das, was auf dieser welt passiert. auf alle fälle wurde deswegen alles viel schwerer, als es gewesen wäre, wenn ich mein vorbestimmtes schicksal gelebt hätte.
ja; ich treffe wieder teile aus meinem schicksal. doch das schicksal hat sich an dem punkt, an dem ich es durchbrochen habe, neu gebildet. es nahm teile aus meinem alten schicksal und baute sie zu einem neuen schicksal zusammen. dieses neue schicksal zu leben ist viel schwerer, als es gewesen wäre, wenn ich mein vorgesehenes schicksal gelebt hätte. weil ich das neue schicksal nicht sehen konnte, bevor ich in diese welt 'drang'.
das alte schicksal habe ich gesehen, ich habe "ja" dazu gesagt und mich davor entschieden. doch ab dem punkt, ab dem ich es durchbrochen habe, wurde alles neu. und das ist schwer. denn nun muss ich es während ich in dieser welt bin schauen, bevor ich es lebe. um es zu sehen und zu verstehen, muss ich aber auch zurück schauen. auf das, was mein altes schicksal mit mir gemacht hat. das ist alles viel, viel arbeit.
ich schaue, plane, erkenne, verstehe, starre und vergesse dabei zu leben.
ich denke, dass ich nicht wie du schreibst, nur unter mich gucke und wellen betrachte.
ich schaue unter mich, über mich, neben mich, hinter mich, vor mich. ich schaue überall hin. zeit und raum werden eins.
doch auf dieser welt geht die zeit gerad-linnig. und das verpasse ich. ich gehe nicht mehr mit der zeit.
ich deke auch nicht, dass ich mutlos bin. ich bin viel mehr inner-körperlich-lich leer, weil mein geist so voll ist.
:idee:
mit den 6 cellisten:
waren es die 6 cellisten aus bayreuth?
viele liebe grüsse von deiner shelley