hallo Doppelsocke
Schade, dass du dich schon wieder ausklinken willst. ich fand deine Beiträge konstruktiv und belebend - inkl. deiner 'Breitseite'.
Ich möchte dir trotzdem noch antworten:
argumente Pro glauben an den Gott der bibel habe ich zugegeben wenig. Ich habe den Eindruck Glaube lässt sich nicht messen und nicht beweisen- er ist sehr mit Hoffnung verknüpft.
Ja, Glaube lässt sich natürlich nicht beweisen, sonst wäre es ja kein Glaube mehr. Und somit gilt aber auch zwingend: Wer glaubt, kann niemals
wissen, ob sein Glaube der Wahrheit entspricht.
Ich wäre zuweilen schon froh, wenn die Gläubigen diesen Sachverhalt anerkennen würden.
Mit der wissenschaft meinte ich nicht die Errungenschaften der Technik und wirtschaft, die ich soeben geniesse, sondern eher der Beweiskampf zwischen Kreationisten und Darwinisten: wie alt die Erde jetzt wirklich ist, ob der Mensch vom Trockennasenaffen abstammt, ob es einen Urknall gab...etc
Ich glaube das ist immerwährendes Machtspiel und ich bin da sehr misstrauisch, Papier nimm schliesslich vieles an.
Der Unterschied zwischen Glauben und Wissenschaft ist ja grade der, dass sich die Wissenschaft permanent selbst hinterfragt. Sie gesteht sich mögliche Irrtümer ein. Du erwähnst die Darwinisten, Darwin begründete die Evolutionstheorie, diese könnte durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse aber durchaus wieder fallen, oder korrigiert werden müssen. Denn die Wissenschaft ist agil.
Der Glaube hingegen ist starr: er hält sich für unfehlbar und sieht sich also als absolute Wahrheit. Glaube entzieht sich der Kritik. Man sieht dies auch in diesem Forum, wenn Gläubige zum Ausdruck bringen, ihr Glaube dürfe nicht kritisiert werden.
Fazit: Als Mensch der nach Wissen strebt muss ich das 'Konzept Glauben' als Ganzes ablehnen.
Es gibt übrigens keinen 'Beweiskampf' zwischen Kreationisten und Darwinisten, denn der Kreationismus ist widerlegt. Ebenso die Annahme, die Erde sei erst rund 10'000 Jahre alt. Und der Mensch stammt nicht vom Affen ab, er
ist ein Trockennasenaffe. Hier handelt es sich um eine nach biologischen Kriterien (Biologie: eine Natur
wissenschaft) erfolgte Einordnung.
Ich fühle mich dem christlichen Glauben angehörig, wie ich meiner Nation angehörig fühle. das kann und will ich nicht einfach ändern.
Das finde ich auch völlig in Ordnung. In diesem Punkt wurde ich hier wohl oft missverstanden.
Ich versuche einfach nach bestem wissen und gewissen zu leben und schau dann, was das Ergebnis sein wird.
Wenn ich am Ende meines Lebens zufrieden und nicht zutiefst beschämt zurückblicken kann, ist für mich schon vieles in Ordnung.
Doppelsocke, diese Aussage könnte wortwörtlich von mir stammen. Schon oft habe ich festgestellt, dass die ethischen Vorstellungen von Gläubigen den meinen recht ähnlich sind. Nur sehe ich nicht, warum ich dazu eine Bibel oder einen Glauben brauche. Ich benötige keine 10 Gebote, um mich ethisch zu verhalten. Ich kann mir selbst überlegen was gut und was schlecht ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei dir anders ist. Du würdest doch ohne Bibel bestimmt nicht zu einem 'bösen' Menschen mutieren.
Joh70 hat sich wirklich viel mühe und wertvolle Anstösse gegeben. Doch irgendwo steht auch, man solle die perlen nicht vor die Säue werfen!
Eine solche Formulierung empfinde ich als abwertend: sie deutet an, dass die Gläubigen über den Nichtgläubigen (die Säue) stehen würden. Auf mich wirkt dies wie religiös motivierte Arroganz, und ich sehe dahinter wieder den Versuch, den Glauben gegen Kritik zu immunisieren.
Seitens bunnyDog lese ich immer wieder dass unser glaube Aberglaube sei. Sehr einseitig!
Glaube bedeutet, etwas als wahr anzunehmen, von dem man nicht wissen kann ob es wahr ist.
Aberglaube bedeutet, etwas als wahr anzunehmen, von dem man nicht wissen kann ob es wahr ist.
Ich sehe keinen Unterschied?
glaub mir, es steht 50:50, dass du dich genauso irrst.
1. "glaub mir": Da ich das Konzept Glauben ablehne kann ich dir nicht einfach glauben.

Ich will mit Argumenten überzeugt werden.
2. Wie kann sich ein Agnostiker irren?
3. Deine Annahme von 50:50 ist formal-logisch falsch. Selbst wenn es genau zwei Möglichkeiten gibt (z.B.: es gibt Gott, oder es gibt ihn nicht), heisst dies nicht, dass die Wahrscheinlichkeit jeweils 50% beträgt. Und um diese Tatsache kannst du froh sein: morgen wirst du vom Blitz erschlagen, oder auch nicht. 50%?
Den Osterhasen gibt es, oder es gibt ihn nicht. Der Mond besteht aus Milchschokolade, oder eben nicht. Immer 50%? Natürlich nicht.
Gruss- BunnyDog