Die Bibel ist voll davon. Hast du die Bibel mal gelesen? Wahlloses Beispiel:
1. Chronik 21, 7-15: Gott missfiel, was König David getan hatte, aber er bestrafte nicht ihn, sondern die Israeliten.... Der Herr schickte die Pest und tötete so 70'000 Menschen. Gottes Todesengel sollte auch Jerusalem vernichten.
Also zunächt ist die Bibel so voll nicht davon. Das meiste läßt sich erklären. In der ca. 1500 jährigen Geschichte Israels vor Christus haben sich diverse Dinge ereignet, die in der Bibel komprimiert erscheinen.
Um eine sinnvolle Antwort auf 1. Chronika 21 zu geben, müsste ich wohl noch weiter nachforschen.
Aber im Bibeltext steht, daß Satan gegen Israel aufstand. Und dabei ging er auch daran, David aufzureizen und sich gegen ein Gebot Gottes grob fahrlässig hinwegzusetzen, das Volk (seine Heeresstärke) nicht zu zählen. Dadurch würde er nicht nur gegen Gottes Gebot verstoßen, sondern auch mangelndes Vertrauen in seinen Gott offenbaren. Wie gesagt, dies alles unter dem Einfluß des Geistes Satans.
Das Resultat war, daß wegen des Fehlverhaltens des Königs das Volk zu leiden hatte. Warum mußten 70000 vom Volk sterben? Das weiß ich auch nicht genau.
Vielleicht mußte das Millionenvolk mal wieder ausgedünnt werden??? Vielleicht spielte auch mit hinein, daß Satan gegen Israel als Ganzes aufstand (Vers 1), und noch immer viele von den Nachfahren der Halstarrigen und Widerspenstigen im Volk waren. Was wenn der Fehler des Königs der Anlass war, die unter dem Volk mit der Pest zu schlagen, die schon immer so eingestellt waren, wie es der König unter dem Einfluß Satans vorübergehend war?
Der Bericht gibt keine Antwort, warum denn nun dies solche Konsequenzen hatte. Ein ziemlich einmaliges Ereignis. Wäre es nicht dennoch besser, sich dies nur zu fragen? Und wenn man keine Antwort findet, diese offenzulassen, statt Gott voreilig als ungerecht oder unzurechnungsfähig hinzustellen?
Trotzdem macht diese Begebenheit sicher einiges deutlich:
- Die Fehlentscheidung eines Herrschers kann fatale Folgen für die Untertanen haben.
- Das Volk gehört Gott und wenn der König meint, es gehöre ihm mit oder ohne Gottes Segen, hat Gott demonstriert, daß dem nicht so ist.
- Wenn es sein muß, kann Gott Leben nehmen, wie er es für richtig hält
- Gott ist nicht nur "Friede, Freude, Eierkuchen" sondern manchmal radikal streng. Langfristige Freude und Friede basieren immer auf Gehorsam Gott gegenüber.
- das Leben heute ist relativ und kann manchmal schnell vorbei sein (solange die alte Welt da ist)
- Satan versucht die Menschen, schafft zusätzliches Leid, wirft Streitfragen auf
Auch David war "sehr erschrocken" (siehe Vers 30) und fragte Gott:
"was haben sie getan? O Jehova, mein Gott, laß deine Hand bitte über mich und das Haus meines Vaters kommen, nicht aber über dein Volk, zur schlagartigen Plage.“ "
König David war entsetzt und eine Zeit lang nicht im Stand, vor den Altar Gottes in Gibeon zu treten, noch sich von Gott beraten zu lassen (Vers 29).
Und doch äußerte er sich am Ende seines Lebens positiv über seinen Gott. Er wurde bis heute als ein treuer König und Diener bezeichnet. Dies hat Gott bestätigt. David sagte auf dem Sterbebett zu seinem Sohn Salomo:
Ich gehe den Weg der ganzen Erde, und du sollst stark sein und dich als ein Mann erweisen. Und du sollst der Verpflichtung gegenüber Jehova, deinem Gott, nachkommen, indem du auf seinen Wegen wandelst, indem du seine Satzungen, seine Gebote und seine richterlichen Entscheidungen und seine Zeugnisse hältst
1. Könige 2
Also warum die Gerechtigkeit Gottes vorschnell in Frage stellen?
Desweiteren kann man auch nicht sicher sagen, ob keiner von den zu Tode gebrachten nicht doch wieder bei der zukünftigen Auferstehung der Toten dabei sein wird.
Was ist ein Menschenleben bei Gott wert?
Das Frage ich mich auch immer wieder. Angesichts des großen Sterbens um uns herum, ob nun von Gott verursacht oder lediglich zugelassen, gewollt oder geduldet, muß man sich dies unweigerlich fragen.
Eines ist sicher, die Zeit, in der wir das Schicksal, welches einen Menschen trifft, direkt als Gradmesser für göttliche Gerechtigkeit und Güte heranziehen können, ist noch nicht gekommen.
Unter der Herrschaft Gottes, wenn er König ist, wird es weder Fehlentscheidungen geben, unter denen das Volk unschuldig zu leiden hat, noch wird Gottes Gerechtigkeit jemals wieder in Frage gestellt. Sie wird für alle klar und deutlich zu sehen sein. Auf ihn wird Verlass sein. Ansonsten könnte ihm ja niemand vertrauen.