Als Zwischenprodukt im Glucuronsäure-Xylulose- und Pentosephosphat-Zyklus ist Xylit, ein Polyalkohol mit fünf C-Atomen, zu den körpereigenen Substraten zu zählen. Es wird hauptsächlich in der Leber insulinabhängig über Glucose und Glucose-6-Phosphat verwertet. Nach intravenöser Gabe führt dies Umwandlung sowohl bei Gesunden als auch im Postaggressionsstoffwechsel jedoch nur zu einem sehr moderaten Anstieg der Blutglucosespiegel und Insulin.
In kürzlich durchgeführten tierexperimentellen Untersuchungen (Verbrennungsmodell) [R.R.:

] und Humanstudien (Patienten nach Verletzungen) wurde bei hypoenergetischer parenteraler Zufuhr von Xylit zusammen mit Aminosäuren eine verstärkte Proteinretention im Vergleich zur Gabe von Aminosäuren allein bzw. mit Glucose beobachtet. Bekannterweise wird intravenös verabreichte Glucose zu 85 % in der Muskulatur verwertet.
Im Gegensatz dazu wird Xylit zu 80 % in der Leber abgebaut. Diese jeweils organspezifische Verwertung von Glucose und Xylit kann den Stoffwechsel von Aminosäuren beeinflussen. Eine dänische Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass parenteral verabreichtes
Xylit tatsächlich die Harnstoffsynthese und den Alaninmetabolismus inhibieren kann. Dieses Phänomen kann theoretisch aus ernährungstherapeutischer Sicht als günstig beurteilt werden. Bisher sind jedoch weder die klinischen Aspekte einer langfristigen Xylitgabe noch die biochemischen Effekte von Xylit auf den hepatischen Energiestoffwechsel und die
Stickstoffhomöostase ausreichend untersucht.