und aus alter "tradition" ist es wie fast immer a richtig schiaches büdl.

(wenn du weißt wie ich´s meine:D)


schöne grüße
rudi
 
Der Frühling

Es war schon lange eiskalt und dunkel gewesen. Er betrachtete sein Reich, das er fest im Griff hatte. Plötzlich klingelte es an der Haustür. Es war bereits Licht im Flur, als er öffnete. Geblendet starrte er auf das kleine Männchen hinab, das auf seiner Türschwelle stand.
"Sind sie Herr Winter? Lang R. Winter?"
Er nickte.
"Mein Name ist Blüte, wie Blume." Hier kicherte der Kleine kurz.
"Ich habe eine Räumungsklage gegen Sie, angestrengt durch Frau Frühling, wegen Eigenbedarfs. Ich muß sie nun wohl bitten, diese Welt zu verlassen." Und mit einem kräftigen Schubs drückte der Kleine ihn aus der Wohnung.
 
Ein Gefühl,
Verlangen nach Liebe,
Verlangen nach Geborgenheit,
Verlangen nach Zuwendung.

Ein Gefühl,
Empfinden von Traurigkeit,
Empfinden von Wut und Enttäuschung,
Empfinden von Hoffnungslosigkeit.

Ein Gefühl,
Lässt versinken im Chaos,
Bringt Ordnung durcheinander,
Ist stärker als je zuvor.

Ein Gefühl,
Nicht definierbar.
Ein Gefühl ergreift Oberhand.
Ein Gefühl,
Nicht mehr kontrollierbar.

Es ist NUR ein Gefühl,
aber was wenn es einen nicht mehr los lässt?

Es ist NUR ein Gefühl,
aber was wenn es einen Irr macht?

Es ist NUR ein Gefühl,
aber was wenn man dran kaputt geht?

Wozu denn dann Gefühle?
 
Hallo fallenangel,

danke für diese beeindruckenden und berührenden Worte. Du schaffst eine sehr physische, expressive Stimmung.
Ich finde, dass Du das sehr gut kannst und würde mich freuen, auch noch andere Stücke von Dir zu lesen. :)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
De stü´ste Stund

.



De stü´ste Stund
von Richter


So zwisch´n ans und zwa in da Fruah,
waun ollas stü´h is, si afoch nix mehr riahrt,
daunn waund´s gspiast dei Gfüh gibt da ka ruah,
liegst do und denkst, du warast so gern nur miad.

Kana do der da hüft, allan bist in der stüll´n Stund,
groß dei Aungst das´di verirrst, den Weg nimma finds´d,
ollas so schwer, tiaf und finsta is der grausige Schlund,
am End siachst a bizarre Frotz´n, de nur widerlich grinst.

Die Nocht hod millionen Lichter, doch deins find´st ned,
da Himme wird groß, bedrohlich schworz und stingat,
du reißt no amoi de Aug´n auf, doch längst wast es is z´spät,
und ned amoi a Engal is zum hörn, der a klan´s Halleluja für di singat.​


.
 
Ohhhh Rudi,:freu:

oh, unglaublich toll.
Das müsste ein Lied werden! :)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo, mien lieve Jung,

dat kann ick Di seggen: do hest mol wedder 'n scheune Riemels geschrieven! ;)

Und da mein Plattdüütsch nicht so gut ist, wie Dein Wienerisch, sich mein Wienerisch aber auf "baba" beschränkt ist, wozu jetzt noch nicht die Zeit ist ;), mache ich mal op Hochdüütsch wedder.

Rudi, das Gedicht hat mir sofort unglaublich gut gefallen. Wobei ich der Erhlichkeit halber sagen muss, dass ich es ein zweites Mal lesen musste, um des ganz zu erfassen. Dann war aber sofort eine Melodie in meinem Kopf und ich dachte: Wow (das ist kein Hochdeutsch :D): das müsste gesungen werden. Also, wenn Du das nicht selbst übernehmen willst, könntest Du ja mal den Ludwig Hirsch fragen ... ;).

So und nun kommt, das versprochene Bild. Aber zur Erinnerung:

De stü´ste Stund
von Richter


So zwisch´n ans und zwa in da Fruah,
waun ollas stü´h is, si afoch nix mehr riahrt,
daunn waund´s gspiast dei Gfüh gibt da ka ruah,
liegst do und denkst, du warast so gern nur miad.

Kana do der da hüft, allan bist in der stüll´n Stund,
groß dei Aungst das´di verirrst, den Weg nimma finds´d,
ollas so schwer, tiaf und finsta is der grausige Schlund,
am End siachst a bizarre Frotz´n, de nur widerlich grinst.

Die Nocht hod millionen Lichter, doch deins find´st ned,
da Himme wird groß, bedrohlich schworz und stingat,
du reißt no amoi de Aug´n auf, doch längst wast es is z´spät,
und ned amoi a Engal is zum hörn, der a klan´s Halleluja für di singat.
https://www.symptome.ch/threads/eigene-gedichte.5230/page-25#post-458446

Herzliche Grüße von
Leòn,
:schock:Ich meinte "Baba" :D
 
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Das Leben

Stets auf der Suche nach
Glück und Geborgenheit,
sie brachten nie
wirklich Zufriedenheit.
Dein Weg war steinig und öde
niemand erkannte deine Nöte.
Sehnsucht nach Wärme und Liebe
was ist davon geblieben.
Leid und Tränen sind vorbei
alles ist Vergangenheit.
© B.D.


img11.imageshack.us/img11/7971/schweizsamstag.jpg




Der Stern am Himmelszelt

Ich schaue zum Himmelszelt
der Stern der mir gefällt
soll deinen Namen tragen.
Er soll dich stets begleiten,
niemals sollst Du
traurig sein und weinen.
Dein Stern er leuchtet
Dir Tag ein und aus.
So bringt er Ruhe
wie Frieden, ins Haus.
Er leuchtet nur für dich allein
sollst froh und glücklich sein.
© B.D.





 
Hallo Leon!


langsam erkenne ich ein system dahinter......



um so düsterer mein gedicht, um so heller das bild!



großartig, und auch dass dir das gedicht gefallen hat.


freut mich sehr.



schöne grüße
rudi
 
Hallo Rudi,
langsam erkenne ich ein system dahinter......



um so düsterer mein gedicht, um so heller das bild!

ist Dir die Wolke nicht düster genug? ;) Aber na ja - "There's a light at the end of the tunnel ..." :D.

Also, was ist jetzt, kriegt's der Hirsch oder muss ich es selber singen? :D

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Deine Gedichte und das schöne Bild dazu haben mich sehr berührt, Dora:)!






Die Suche nach dem Sinn, des Lebens.


Auf der Suche nach dem Lebenssinn
steht man oft vor einem Neubeginn.
Man sucht nach Fragen, warum das so ist
obgleich es dafür gar keine Antwort gibt.

Der Sinn im Leben liegt darin,
dass Du es nimmst als Ganzes hin.
Drum suche nicht nach Arm und Reich
vor Gott sind wir doch alle gleich.
© B.D.

schweizsonntag.jpg




 
Hallo Pita,

Ja Leòn, das wäre wirklich ein "dunkelgraues Lied", aber wenn der Hirsch nicht will, dann bin ich auf jeden Fall auf die Leòn-Variante gespannt .
Demnächst auf youtube?

Nichts mit You-Tube, das wird gnadenlos vermarktet! :D
Aver dat mut wer för mie op Pläddütsch oversetten! :D

:schock: Oh je, ja - aber das Bild passt schon mal!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
.




Demagogie
von Richter






Sie treiben Dich, sie hetzen Dich, sie schreien Dich an:

"Lauf"

Sie machen Dir Angst, sie drohen Dir alles zu nehmen:

"Kauf"




Sie sagen Dir, wir alleine geben geben Dir Sicherheit:

"Job"

Sie stacheln Dich an, geben Dir einen wehrlosen Feind:

"Mob"




Sie machen Dich müde, legen Dich in schwere Ketten:

"Stau"

Sie lenken Dich ab, vertreiben Dir all Deine Langeweile:

"Tv"




Sie beobachten Dich, haben Dich fest in ihrem Visier:

"Blick"

Sie umgarnen Dich, wenn Du einmal wankelmütig wirst:

"Schick"




Sie schlagen zu, wenn sie nicht mehr weiter wissen:

"Nöte"

Sie treiben Dich, sie hetzen Dich, sie schreien Dich an:

"Töte"




.
 
Hallo Rudi,

oh, das ist anders. Und auch wieder "verstörend".

Und diesmal bin ich vorbereitet!;)

Herzliche Grüße von
Leòn


24q7epe.jpg
 
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