Hallo zusammen!
Mir ging es heute wieder ziemlich mies... www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=67211&start=15&sid=32dc77c6d46281751b772da1617b07bb nachzulesen. Wollte das Ganze nur nicht nochmal hier schreiben.
Ich finde es nur mal wieder ziemlich erstaunlich, wie schnell man von einem Arzt, der meine Krankheitsgeschichte nur im Schnelldurchlauf kennt, als psychisch Krank abgestempelt wird!!!
Und ich weiß (durch meinem Bruder), dass so eine Schnelldiagnose ziemlich fatal sein kann! (Ich sage dann gleich mehr dazu.)
Wie auch immer... Ich wollte hier nur mal schnell noch was schreiben, was ich im anderen Forum nicht schreiben wollte. Die Ärzte da sehen es nicht so gern, wenn man sich über andere Ärzte aufregt - was ich nämlich gleich tun werde.
Folgendes:
Ich hatte die Ärztin nämlich angesprochen, ob eine Borreliose oder Rheumakrankheit (selbst der Arzt in dem anderen Forum sagte mir ja, dass ich mich darauf mal untersuchen lassen sollte) bei mir möglich wäre. Da sagte sie so zu mir, dass sowas ja sehr typisch sei wenn immer nach den Schlimmsten Krankheiten gesucht wird wenn doch nie irgendwas gefunden wird. Sie sagte noch wortwörtlich: "Es wäre doch besser, wenn man nicht immer weiter nach einer Krankheit oder organischen Ursache suchen würde, wenn doch die Ursache so klar auf der Hand liegt: Nämlich die Psyche."
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich nach diesem Satz, der ja nicht nur an mich gerichtet war, jetzt der ein oder andere sich auch angegriffen fühlt.
Ich sagte nur noch so zu ihr, dass es schon sehr merkwürdig sei, dass ja bis jetzt immer wieder was bei mir GEFUNDEN wurde! Aber man nur noch nicht weiß, ob es auch die Ursache für meine Beschwerden ist. Mitunter wurden ja auch die Dinge wie B12 und Helicobacter ja noch gar nicht richtig behandelt. Außerdem sagte ich noch zu ihr, dass ich weder beruflich noch privat irgendwelche Probleme habe. Und die so: "Na ja, vielleicht belastet Sie auch etwas, was sie gar nicht so mitbekommen." Ich:"Ja klar! Und vielleicht bilde ich mir ja auch das Kribbeln im Gesicht, die Taubheitsgefühle im Arm, die NAcken- und Ellebogenschmerzen, meine Gedächtnisstörungen... nur ein?!?!?!"
Dann war endlich schluss mit der Diskussion.
Immerhin hat die Gute mir noch angeboten zu ihr ins Gesundheitsamt zu kommen. DA könne sie ja mal Blut von mir abnehmen und sie würde es dann weiter ins Labor schicken.
Danke, ich verzichte
Ich war echt sowas von wütend, dass sie mir das so "feinfühlig" rüber gebracht hat! Toll! Aufregung konnte ich ja da noch richtig gebrauchen! Irgendwann krieg ich echt noch 'nen psychischen Knacks weg, wenn das so weiter geht!
Nun zu meinem Bruder und zum Thema "Was psychosomatische Diagnosen alles so anrichten können":
Mein Bruder ist jetzt bald 34 JAhre. Als er 5-6 war schleppten ihn meine Eltern von einem Arzt zum nächsten da immer wieder unerklärliche Schmerzen aufgetreten sind. Mein Vater war immer(!) der Überzeugung - egal was die Äzte sagten - dass es sich nur um eine Gallenkolik handeln kann! Er hat es auch immer wieder den Ärzten gesagt. Aber diese wollten einfach nicht daran glauben und untersuchten meinen Bruder auch nicht darauf! Sie meinten, es kämen bei so jungen Kindern noch keine Steine vor.
Nur ein(!) Arzt hat meinen Bruder auf Steine untersucht. Aber dafür mussten erst mal 2 Jahre ins Land gehen. Mein Bruder und der behandelnde Arzt landeten nach der Diagnose Gallensteine erst mal in der Ärztezeitung der ehemaligen DDR. Egal zu welchen Arzt mein Bruder damals noch gegangen ist, alle kannten ihn plötzlich und alle waren sie plötzlich wie wild darauf ihn zu untersuchen.
Das Jugendamt wolle im Übrigen schon meinen Bruder von meiner Mutter weg nehmen, weil ein Arzt den Verdacht hegte, dass mein Bruder von meinen Eltern missbraucht wird! Dieser Arzt hat auch meine Eltern angezeigt! Ich möchte nicht wissen, was da passiert wäre, hätte man nciht noch rechtzeitig die Steine gefunden!
Es nahm zum Glück alles einen guten Lauf. Bis zum 21 Lj. ging es meinem Bruder gut. Dann bekam er wieder Probleme... um genau zu sein Schmerzen, wieder im Bereich der Leber. Die Schmerzen wurden bis zu seinem 31. Lj kontinuierlich stärker und häufiger. Man vermutete wieder Gallensteine. Aber man fand nie(!) welche. Nach einem langen Ärztemarathon bei Spezialärzten, Unikliniken ect. wurde er als psychisch Krank abgestempelt. Mein Bruder wollte nie wahr haben, dass er psychisch krank ist. Er wehrte sich lange Zeit dagegen. Irgendwann aber hielt er sich wirklich für seelisch krank und ging sogar freiwillig in psychosomatische Kliniken. Das hat aber alles nichts geholfen. So wurde der Verdacht bei ihm, dass es doch was körperliches sein muss, immer stärker. Er ließ sich wieder von Ärzten untersuchen aber nichts wurde gefunden. Jedoch wurden seine Leberwerte im Laufe der Zeit immer schlechter. Man wusste aber nie warum. Aber zumindest ging man nicht mehr von einer psychischen Ursache aus. Aber meinem Bruder ging es jedoch psychisch immer schlechter. Er bekam Angst- und Panikattacken aufgrund seiner Schmerzen. Er traute sich kaum noch aus dem Haus etc.
Nach ganzen 10 JAhren fand man dann endlich Steine in seiner Leber. Jedoch musste mein Bruder nach der ganzen Tortur in psychologische Behandlung. Aufgrund der Steine hat er tatsächlich noch einen psychischen Knacks weg bekommen. Die Steine kommen auch heute noch immer wieder.
Jetzt hat mein Bruder Rente beantragt.
Ich wünsche keinem, dass es ihm mal so ergeht wie meinem Bruder!
Aber er ist sicher auch nicht der einzige Fall, sondern einer unter vielen und das ist ja das Schlimme daran!
So jetzt habe ich viel geschrieben. Ich geh jetzt schlafen *müde ist*