BLEI (anorganische Bleiverbindungen)
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Symptome
Akute Vergiftung: Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Obstipation, Proteinurie, Leberschädigung, Kreislaufkollaps.
Chronische Vergiftung: Entwicklungsstörungen im Kindesalter, tubuläre Nephropathie, periphere Neuropathie, Anämie mit basophiler Tüpfelung der Erythrozyten, abdominelle Schmerzen mit Obstipation (Bleikoliken), graue Hautfarbe im Gesicht (Bleikolorit), dunkle Verfärbung der Gingiva (Bleisaum), Paresen an Beinen und Armen (N. radialis), Encephalopathie mit Kopfschmerzen, psychischem Erschöpfungszustand, Affektlabilität, Ataxie, Tremor, cerebralen Krampfanfällen, Verwirrtheit, Delir und Koma (Encephalopathia saturna).
Therapie
Primäre Giftentfernung, Antidot-Therapie mit DMSA (Dimercaptosuccinic acid).
Dosierungsschema: ein Behandlungszyklus mit DMSA dauert 19 Tage.
Die Einzeldosis beträgt 10 mg/kg KG per os. Diese Dosis wird die ersten 5 Tage 8-stdl. und die darauffolgenden 14 Tage 12-stdl. verabreicht.
Zwischen 2 Behandlungszyklen sollte ein zeitlicher Abstand von 2 Wochen liegen. DMSA ist in Deutschland nicht im Handel, aber über internationale Apotheken erhältlich.
Antidot der 2. Wahl ist DMPS in einer Dosierung von 3–5 mg/kg KG alle 4 Stunden am 1. Tag, alle 6 Stunden am 2. Tag und alle 8 Stunden ab dem 3. Tag. Nach Abklingen der gastrointestinalen Symptomatik Fortführung der Antidot-Therapie mit 3 x 100 mg DMPS per os.