Bettlern Geld geben ?

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hallo,

früher war es für mich völlig selbstverständlich bettlern geld zu geben. aber da waren es noch nicht so viele und ich hatte auch noch mehr geld.

als dann in der presse darüber berichtet wurde, daß hier in der gegend viele bettler aus dem ehem. ostblock von leuten, die sie hierherbringen ausgebeutet werden, weil sie denen abends das geld geben müssen und selbst kaum etwas behalten dürfen, hab ich ihnen kein geld mehr gegeben, sondern etwas zu essen und als es hier schon rel. kalt war und trotzdem einige da unzureichend bekleidet saßen, hab ich im euroshop mützen, schals und handschuhe gekauft und an sie verteilt.
sowas kann ich jetzt nicht mehr, weil das bißl geld, das ich noch verdienen kann, kaum noch für`s nötigste reicht.

aber ich hatte noch einiges im schrank, das vor dem crash teils schon uv war, teils ein fehlkauf, weil es mir nicht geschmeckt hat (z.b. bananenchips und kokoschips usw.).

damit hab ich vor ein paar tagen mehrere kl. tüten gefüllt. teils gemischt mit keksen plus bananenchips, teils nur kokoschips und hab dann pro tag einen bettler (jedes mal einen anderen) gefragt, ob er/sie kekse mag (oder kokoschips) und ihnen dann die tüte gegeben.

sie haben sich wohl auch darüber gefreut. aber heute hat einer so gestrahlt (die kokoschips angestrahlt), daß kein zweifel daran möglich war daß er sich freut.

ein paar tüten hab ich noch, aber was ich dann machen soll, weiß ich noch nicht.
mehr als wenige cent kann ich nicht geben, aber ob sich darüber jemand freut oder eher ärgert, weil er denkt, es wäre ein ausdruck der geringschätzung o.ä. ist mir nicht klar.
zumal ich denke, wenn jeder ein bißl was geben würde, hätten sie ja genug um etwas zu essen zu kaufen.
außerdem gibt es hier auch noch die tafeln und andere soziale einrichtungen, wo sie etwas zu essen bekommen und auch im haus übernachten können.

es würde mich aber interessieren, was andere machen oder über geld geben oder nicht denken.


lg
sunny
 
Hallo sunny sunlight,

es würde mich aber interessieren, was andere machen oder über geld geben oder nicht denken.

Nun für mich ist Betteln eine Dienstleistung und anstrengende Arbeit. Ich sehe es als anstregende Arbeit an, denn sitz doch einmal den ganzen Tag irgendwo rum und sprech ständig Leute an. Für mich ist es Dienstleitung, da mich der Mensch daran erinnern soll, wie gut es mir eigentlich geht.

dass hier in der gegend viele bettler aus dem ehem. ostblock
Und ich suche mir meinen Dienstleister schon aus und ein Aspekt dabei ist, ob ich mich mit ihm unterhalten könnte und ob der jenige mir sympathisch ist.

Aus meiner Sicht geht geht es beim Betteln nicht um die Möglichkeit zum Erwerb von Nahrungsmitteln, sondern es ist der Versuch einen anderen Hunger zu stillen.

Soweit von mir
Das Haschel
 
da mich der Mensch daran erinnern soll, wie gut es mir eigentlich geht.

das sehe ich auch so, genauso wie bei div. sendungen im tv usw. über slums in afrika und asien usw.
dagegen geht es hier allen sehr gut, auch wenn man extrem wenig geld hat. da kann man immer noch sozialhilfe bekommen und wenn man das nicht will (ich will das auf keinen fall) mit einem nebenjob etwas dazuverdienen.

ob der jenige mir sympathisch ist

bei bettlern und im berufl. bereich reicht es mir im gegensatz zum privaten bereich, wenn derjenige mir nicht total unsympathisch ist.

allerdings hatte ich die letzten tage deshalb schon ein schlechtes gewissen, weil ich dachte, daß man doch eigentlich ohne ansehen der person helfen sollte, wenn jemand hilfe braucht.
das schlechte gewissen hab ich aber eh sehr oft, vor allem in den letzten monaten, weil ich da fast garnichts mehr machen konnte, um anderen zu helfen, weil es mir so schlecht geht und das geld kaum noch für`s nötigste reicht.
heute hab ich einfach etwas geld vom sparbuch abgehoben (ist eh kaum noch was drauf, weil ich in den letzten monaten für`s verbandmaterial und die rezeptgebühren so viel zahlen mußte) und im euroshop und bei aldi billige kekse gekauft, die aber trotzdem gut, also vor allem ohne üble zusatzstoffe sind (in ausnahmefällen eß ich trotz meiner uv usw. sogar mal etwas, das nicht bio ist, wenn nichts ungesundes drin ist).

die sind so billig, daß ich sie ab und zu mal kaufen und damit plus ein bißl was anderem (z.b. irgendwas, das bei mir beim testen dann doch uv ist) kl. tüten für die bettler machen kann (mit ein paar keksen pro tüte, ist ja nicht zum satt essen, sondern nur eine kl. überraschung).

weil dann immer kekse drin sind, muß ich dann auch nicht jedes mal etwas anderes fragen, sondern kann jeden fragen, ob er/sie kekse mag und der rest ist dann eine überraschung und wenn derjenige es nicht mag, ißt er/sie halt die kekse und kann das andere verschenken.

es ist der Versuch einen anderen Hunger zu stillen.

ja, das auch, aber auch der versuch genug geld für alk, drogen und zigaretten zu bekommen.
essen gibt es hier bei einigen soz. verbänden usw. für obdachlose kostenlos, aber halt nur essen, kein alk usw.

das ist auch ein grund warum ich selbst dann, wenn ich mehr geld hätte, kein geld geben würde.
wenn irgendwer etwas ungesundes macht, ist das zwar seine sache, aber ich muß das ja nicht noch unterstützen.
für drogenabhängige gibt es kliniken usw. für den entzug.
und die nur bei alk und zigaretten zuschlagen, steigen vielleicht nach einigen überraschungstüten auf kekse plus schokolade usw. um.
das wär eine nette "nebenwirkung" der tüten.


lg
sunny
 
die tüten zu verschenken macht richtig spaß. mir auch beim planen, was da reinkommt. fast so wie früher als ich noch mehr geld hatte und den bettlern nicht nur etwas zu essen schenken konnte, sondern bei kaltem wetter auch schon mal einen schal usw.
jetzt kann ich nichts extra kaufen, aber ich bekomm schon mal etwas geschenkt, das ich nicht brauche, z.b. in der apotheke tempo-tücher und in der bank kugelschreiber und da kommt dann halt auch mal ein teil zu den keksen in die tüte. und da ich am wochenende einen schrank und ein paar schubalden im abstellraum aufräumen werde, finde ich da evtl. auch noch etwas passendes für die tüten. bin schon gespannt, was da zum vorschein kommt. :)


lg
sunny
 
die schränke und schubladen aufzuräumen hab ich noch nicht geschafft, weil es mir immer noch rel. schlecht geht.

aber ich hab auch so noch genug für die tüten, zumal ich nicht jeden tag eine brauche.

um jedem irgendwas zu geben, sind es hier zu viele und ich bin nach einiger überlegung auch davon abgekommen, daß ich allen etwas geben sollte.

um auch ohne oder mit sehr wenig geld satt zu werden, gibt es hier einige soziale einrichtungen, die essen usw. bieten.

und ich muß auch nicht jedem ohne ansehen der person etwas geben. es sind zu viele und ich hab ja selbst nichts.
also erlaube ich mir, z.b. denen nichts zu geben, die abgetrennte gliedmaßen ohne bedeckung zur schau stellen, weil das unnötig und eklig ist. und auch raucher und säufer muß ich nicht unterstützen.
und auch niemanden, der passanten aggressiv auffordert ihm geld zu geben und das auch noch ohne jeden abstand und ohne maske.

es gibt aber einige, die sich bemühen ordentlich aufzutreten, teils auch durch den verkauf einer obdachlosenzeitung etwas zu verdienen (die betteln auch nicht, obwohl sie sehr wenig geld haben und freuen sich besonders, wenn man ihnen trotzdem etwas gibt) und auch freundlich danke sagen, wenn man ihnen etwas gibt und da geb ich gern etwas, obwohl ich es mir eigentlich nicht leisten kann.

aber im euro-shop (früher jedes teil 1 euro, seit einiger zeit 1,10 und teils sehr gute und brauchbare sachen aller art, auch für den haushalt usw., die woanders 2,99 oder 3,99 kosten) gibt es auch gute kekse usw. (ohne zusatzstoffe usw., was ich selbst nicht essen würde, mute ich auch keinem anderen zu) für wenig geld und es sind ja auch nur kl. tüten als kl. snack und kl. überraschung zwischendurch (ich frag die leute, ob sie kekse mögen, aber es ist ja immer noch zusätzlich ein bißl was anderes darin). und wenn jemand 2 oder 3x einen kugelschreiber bekommt (mein gedächtnis ist ja immer noch sehr schlecht) oder etwas süßes drin ist, das er nicht mag, kann er es ja weiterverschenken und ißt nur die kekse. :)


lg
sunny
 
in den letzten tagen war fast kein bettler zu sehen. vor allem keiner, dem ich etwas geben möchte.

heute war in der stadttmitte ein netter junger mann, der aus sand einen gr. hund geformt hatte, der so echt aussah, daß ich aus einigen metern entfernung (bin sehr kurzsichtig) dachte es wäre ein hund. aber auch aus der nähe sah er sehr echt aus.

als ich noch mehr geld hatte, habe ich den leuten, die irgendwas gemacht haben um an geld zu kommen, oft mit musik oder malerei auf dem gehweg oder artistik usw. immer geld in die sammelbüchse bzw. auf den teller geworfen.

geht nicht mehr bzw. nur so wenig, daß es sich nicht lohnt.

also hab ich ihm auch eine kekstüte gegeben und weil er sehr freundlich danke gesagt und sich offensichtlich gefreut hat, hab ich ihm wenige minuten später noch eine mit etwas mehr drin gegeben.

das werde ich jetzt immer so machen. erst nur ein paar kekse und ein bißl was süßes und wenn sie freundlich sind noch eine tüte mit mehr drin plus kugelschreiber (hab noch einige, die ich nicht brauche) oder tempotücher (hab zu viele, weil ich seit jahren jedes mal, wenn ich in der apotheke die hom. mittel kaufe tempos bekomme, aber nie schnupfen habe). die kann ja eigentlich jeder brauchen.


lg
sunny
 
heute saß neben einem kl. einkaufszentrum ein mann, der auf seinem akkordeon eine schöne melodie gespielt hat, die klang wie in südfrankreich, meiner zweiten heimat (eigentlich die erste. daß ich hier geboren wurde, ist nur ein kosmischer irrtum ).
ich hab mich so gefreut, daß ich ihm sofort eine tüte mit mehr drin gegeben habe.
mal sehen, wen ich morgen finde. ich schau dann mal in einem anderen stadtteil, wer da ist.


lg
sunny
 
vor ein paar jahren gab es hier in der stadtmitte und vor allem in der fußgängerzone im sommer immer irgendwen, der nicht nur geld wollte, sondern dafür auch etwas gemacht hat. entweder gemalt oder musik gemacht oder artistik oder gezaubert usw. und da hat man gern was gegeben.

dann waren plötzlich etliche bettler aus osteuropa da, wobei dann im tv und in der zeitung gesagt wurde, daß die abends das geld an irgendeinen bandenchef abgeben müssen. sie taten mir zwar leid, aber ich hab ihnen kein geld mehr gegeben, sondern nur etwas zu essen und als es mal kalt war, eine mütze oder einen schal.

jetzt sind hier vor allem ausländer, die kein wort deutsch sprechen und nur extrem selten mal jemand, der irgendwas macht. jedenfalls nichts positives. einer präsentiert seinen beinstumpf ohne bedeckung, das ist echt eklig.

ich hab aber keine lust mehr, irgendwem etwas zu geben, der da einfach nur rumsitzt.

ich bin schon sehr lange sehr krank und arbeite trotzdem (meine mutter auch und ihre mutter auch) , hab sogar auf eigene kosten eine lange und sehr teure ausbildung gemacht (5 jahre ganztags und nebenbei sehr viel gejobbt, um das zu finanzieren und danach noch jahre die schulden aus der zeit abbezahlt) als die ärzte mich mit mitte 40 in rente schicken wollten, um einen beruf zu haben, den ich trotz krankheit noch mit 80 ausüben kann.

ich werde also nur noch denen etwas geben die auch irgendwas machen. dann reichen die kekse usw., die ich noch habe mind. noch 5 mon., weil nur selten einer hier ist, der musiziert usw.
da in der rolltasche ein extrafach ist, in dem ich bequem 2 tüten unterbringen kann, hab ich bei bedarf immer etwas zum verschenken dabei. :)


lg
sunny
 
2 tüten sind zu wenig. nachdem ich mehrere tage lang niemanden gesehen hatte, dem ich gern etwas gegeben hätte, waren es gestern 3.
einer, der vor einiger zeit als ich ihm eine tüte gegeben habe so freundlich reagiert hat, daß ich es behalten habe, obwohl mein gedächtnis immer noch nicht so ist wie vor dem crash.
und 2, die die obdachlosenzeitung verkauft haben.

also hab ich ab jetzt immer 3 tüten in der tasche.
jedenfalls solang der vorrat reicht (noch für 8 tüten).
noch mehr zu kaufen geht nicht, mein mikroeinkommen reicht ja kaum für mich bzw. nur deshalb, weil ich in den letzten jahren nur das nötigste zu essen gekauft habe, aber keine schuhe, keine kleidung usw. und auch haare schneiden usw. immer selbst mache.

da es mir jetzt langsam besser geht und es ab morgen nicht mehr so heiß ist, kann ich endlich etwas für mich selbst tun. wird auch höchste zeit.
ich seh schon wieder so aus als wär ich bei einem schlechten billigfriseur gewesen. :oops: :giggle:

und schränke und schubladen warten auch noch auf`s aufräumen und ich bin gespannt, was ich dabei noch alles entdecke. beim ersten schrank war es ja schon ein neuer regenschirm, den ich schon seit wochen brauche. :)
und wenn es etwas ist, das ich selbst nicht brauche, hab ich wieder etwas, das ich für wohltätige zwecke spenden kann. :)


lg
sunny
 
Hier in Schweden können Obdachlose einem Verein Beitreten, der eine eigene Zeitung produziert, welche sie dann auf der Strasse verkaufen und die Hälfte der Einnahmen behalten können. In der Zeitung gibt es dann auch Interviews mit den Obdachlosen und Berichte über sie.

Meistens stehen sie dann auch immer am selben Platz vor einem Supermarkt. Das funktioniert super. Die Anwohner können den Menschen kennenlernen. Wir wissen von dem bei uns im Ort wo er herkommt und dass er nicht arbeitet, weil er gesundheitliche Probleme hat.

Die Leute geben ihm gerne Geld oder kaufen ihm Lebensmittel, weil man weiss wer er ist und das Geld nicht für Suff und andere Drogen ausgibt.

Die Zigeuner dagegen bekommen von mir nichts. Da es bei denen Bosse gibt, die ihre eigenen Landsleute zum Betteln zwingen und das Geld einsammeln. Sie mit Autos fahren, die nicht versichert sind. Ich finds ja sogar gut, das sie keine Steuern zahlen aber wenn sie jemanden im Verkehr verletzen und keine Versicherung haben, ist das Scheisse. Und sie wurden bei uns auch schon bei Einbrüchen ertappt.
 
Ein ähnliches Modell dürfte BISS sein:
...
Nicht jeder darf BISS verkaufen. Generell gilt, dass Bürger, die nachweislich obdachlos sind, keine Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld beziehen, uneingeschränkt BISS verkaufen dürfen. Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose und Rentner dürfen im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen durch den BISS-Verkauf ihre Bezüge aufbessern.
Ordnung muss sein. Jeder BISS-Verkäufer erhält einen BISS-Ausweis, den er während seiner Arbeitszeit gut sichtbar tragen muss. Alkoholisiert und unter Drogen darf BISS keinesfalls verkauft werden. Auch der Verkauf an der Haustür ist untersagt. BISS ist eine Zeitschrift, die gewissermaßen nur “auf der Straße” verkauft werden darf.
Ihren BISS-Verkäufer kennen Sie vom Sehen her bestimmt schon. Das hat seinen Grund, denn jeder unserer Mitarbeiter hat einen festen Stammplatz. ...

Alllerdings:
... Die Münchner Straßenzeitung "Biss" stellt den Verkauf zum Schutz der Verkäufer und Kunden ab sofort ein. Die mehr als 100 Verkäufer der Zeitung, die meist obdachlos oder in sozialen Schwierigkeiten sind, werden laut Mitteilung vom Montag weiterhin finanziell unterstützt. "Wir lassen unsere Verkäufer nicht hängen, keiner muss Angst um seinen Arbeitsplatz haben", sagte Karin Lohr, die Geschäftsführerin von "Biss" demnach. Sie behielten durch die Festanstellung auch den vollen Schutz ihrer Krankenversicherung. ...
https://www.sueddeutsche.de/leben/v....urn-newsml-dpa-com-20090101-200316-99-345546 (16.3.20)

Grüsse,
Oregano
 
hier gibt es ja die obdachlosenzeitung, die aber wohl auch nicht nur von obdachlosen verkauft wird. der eine verkäufer, dem ich gestern die tüte gegeben habe, sagte dann, er würde die kekse usw. abends beim tv essen und schien sich darauf zu freuen.


lg
sunny
 
Ich gebe fast immer etwas, aus einem tiefen innerem Gefühl heraus. Damit mache ich nicht nur meinen Gegenüber froh, sondern auch mich.❤️
Ihr müsst euch einmal mit Menschen auf der Straße unterhalten, jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte und viele Gespräche/Schicksale lassen mich dann nicht so schnell wieder los.

Gestern an einer Straßenbahnhaltestelle außerhalb der Stadt, konnte ein junger Mann fast nicht mitfahren, weil er kein Geld hatte. Ich schenke ihm eine Straßenbahnkarte und etwas Kleingeld. Mir fällt gar nicht ein darüber nachzudenken, wie er das Geld einsetzt. Mir wird dann immer bewusst, welches Glück ich mit meinen Kindern habe und wie gut es ihnen und mir doch geht.🍀
Erschreckend waren dann die Kommentare einiger meiner Weggefährten. Ich hoffe, ich kann noch recht lange offen und herzlich auf Menschen zugehen und etwas von mir da lassen und wenn es nur ein Lächeln ist.:)

Ich wünsche euch einen schönen Tag.🌷🌷🌷💞
 
Hier in der Türkei begegnen einem Bettler auf Schritt und Tritt. Und manche benutzen auch ihre Kinder und Babies um die Herzen zu erweichen und manche mögen das verurteilen. Aber es sind auch oft die Männer, die ihre Frauen dazu antreiben und ich finde das sehr demütigend und schmerzlich.

Manche versuchen einzelne Tempopäckchen zu verkaufen und laufen bei Rot von Auto zu Auto. Oder betteln auch so an jedem Autofenster. Viele Obdachlose kauern in irgendwelchen Ecken. Es ist sehr traurig und wir versuchen immer wieder etwas zu geben, mal Geld, mal Kleidung.

Viele laufen vorbei und ignorieren es dauerhaft, wahrscheinlich weil man diesen Anblick hier in diesem Land auch in gewisser Weise gewohnt ist. Wenn ich es sehe, versetzt es mir immer wieder einen Stich im Herzen. Ich denke dann, wie würde ich mich fühlen, den ganzen Tag im Dreck zu sitzen. Das geht mir sehr nahe, und wenn ich dann einfach mal ohne etwas zu geben vorbei laufe, fühle ich mich doch etwas beschämt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe Bettlern nichts, denn Menschen, die gut betteln können, könnten meistens auch mit Arbeit Geld verdienen. Ich hab Menschen kennengelernt, die würden vorher verhungern, bevor sie betteln. Die muss man suchen und ihnen helfen, die sind nicht laut, sondern leise und leiden still. Menschen, die laut um Hilfe rufen, können sich selber helfen.
 
Ich gebe Bettlern nichts, denn Menschen, die gut betteln können, könnten meistens auch mit Arbeit Geld verdienen. Ich hab Menschen kennengelernt, die würden vorher verhungern, bevor sie betteln. Die muss man suchen und ihnen helfen, die sind nicht laut, sondern leise und leiden still. Menschen, die laut um Hilfe rufen, können sich selber helfen.

dieser Kommentar macht mich gerade etwas nachdenklich. Ich gebe Bettlern etwas, weil ich mich nicht gut fühlen würde täte ichs nicht (eigentlich, so könnte man es also auch sehen, tue ich es also für MICH :unsure: ?) . Weil ich mir denke, wie hilflos und verzweifelt müsste ich sein, mich bei Wind und Wetter hinzustellen und mich, denn was ist es anderes, selbst zu erniedrigen..

Es kann doch aber auch nichts sclechtes sein, etwas für sich zu tun, zumal wenn man damit etwas für andere tut.

Ich werde den Bettler, der immer vor dem Supermarkt steht, nächstes Mal Fragen, warum er nicht arbeitet. Auf den äusseren Blick scheint (!!) er kein Handycap zu haben..
 
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Wir hatten vor ein paar Jahren, als unsere Gemeinderäume noch in der Innenstadt lagen, stets Leute, die zum Betteln kamen. Anfangs haben die Gemeindemitglieder, die alle größtenteils ein großes Herz haben, noch fleißig was gegeben; doch das Betteln nahm überhand, sie kamen immer öfter und es wurden immer mehr.

Vermutlich Bettel-Organisationen. Wir haben dann gemeinsam im vorherigen Austausch / Diskussion beschlossen, nichts mehr zu geben. Den Leuten, die kamen wurden alle Hilfsmöglichkeiten in der Stadt mitgeteilt / notiert. Tafel, Kleiderkammer, Organisationsstelle für Menschen in Not e.V., Bürgergeldstelle, Suppenküche, Caritas usw.

Ich denke mir, in Deutschland muss niemand hungern. Ich würde auch helfen, wenn mich jemand hungrig um Essen oder Trinken bitten würde; doch ich gebe seither kein Geld mehr. Manchmal sind die Leute so aufdringlich, dass es schwer ist, sie wieder los zu bekommen, wenn man nicht so flott zu Fuß ist.

Außerdem ist es auch eine Frage des eigenen Budgets, ob und wieviel man geben kann / will.

Ich gebe Bettlern nichts, denn Menschen, die gut betteln können, könnten meistens auch mit Arbeit Geld verdienen. Ich hab Menschen kennengelernt, die würden vorher verhungern, bevor sie betteln. Die muss man suchen und ihnen helfen, die sind nicht laut, sondern leise und leiden still. Menschen, die laut um Hilfe rufen, können sich selber helfen.

Ich teile auch Ulikas Meinung, wobei wir nicht wissen, was hinter den einzelnen Schicksalen steckt.
Hier im Land wird willigen Menschen, die auch bereit sind zu arbeiten, falls das gesundheitlich geht, geholfen bzw. sie erhalten finanzielle Unterstützung wie Bürgergeld.

Es ist ein kompliziertes Thema. Viele geben auch Geld um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen, da sie nicht damit umgehen könnten "nein" zu sagen, das wäre somit Eigennutz um sich nicht unwohl fühlen zu müssen.
 
Ganz bewusst habe ich diesen Thread wieder hochgeholt, weil ich von den Reaktionen der anderen so sprachlos war und mal schreiben wollte, wie ich so darüber denke und war auch an eure Reaktionen interessiert.
Es hat jeder, auch wir, eine Geschichte, ein Herz und seinen eigenen Blickwinkel.
Ich habe mich bewusst für einen Beruf entschieden, wo ich Kindern, Jugendlichen und auch ihren Eltern, die von der Gesellschaft abgelehnt wurden, mit meinen Möglichkeiten helfen konnte und das erfüllte mich und machte mich achtsam meinen Mitmenschen gegenüber. Oft sind es Ängste, schlechte Erfahrungen und so vieles mehr, dass es diese Menschen nicht schaffen sich anzupassen und sich einzugliedern.
Ich gehe nicht achtlos vorbei, suche den Augenkontakt und alles andere ergibt sich dann oder eben nicht, von allein.❤️

Es kommt doch nicht auf das Budget, Mara, ich habe auch kein dickes Konto, aber etwas für Bedürftige immer.

Sitze gerade in meinem Garten in der Sonne und wärme auch mein Herz mit auf.🌞💓

Ich wünsche euch einen schönen Tag.☀️🌷🐝
Wildaster💞
 
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