Bettlern, die in einer Unterführung am Boden sitzen, einen Joghurtbecher mit 3 20-Centstücken in der Hand, gebe ich nichts. Sie gehören zu organisierten Banden. In der S-Bahn wird davor gewarnt, den Akkordeon- oder Geigenmusikanten Geld zu geben, die dort ihr Unwesen treiben. Wenn ich aber an der Kasse eine alte ärmlich gekleidete Frau mit bescheidenem Einkauf sehe, die nicht mit der Karte bezahlen kann, vermutlich da mitten im Monat bereits ihr Dispo überschritten ist, gebe ich ihr einen 20-Euroschein und fühle mich stundenlang gut, da ich die Schwingungen ihrer Dankbarkeit spüre.
Ich habe 2 Patenkinder in Afrika, für die ich monatlich 60 €.- an PLAN bezahle, da ich weiß, dass ich dadurch ein Gemeinwesen stärke und neue Perspektiven ermögliche. Aus den Gemeinden, die Plan unterstützt, gehen oft junge Menschen hervor, die das Wissen und die gelernten Fertigkeiten weitergeben und so den Einsatz multiplizieren.
Ich bezahle jährlich 365 €.- an eine Verwandte in Brasilien, die mit ihrem brasilianischen Ehemann zusammen mit armen Einheimischen aus vermüllten Grundstücken blühende Gärten geschaffen, aus Lehm und Bambus Gebäude errichtet und neue Anbaumöglichen wie Agroforst eingeführt hat. Damit wird den Armen gesundes Obst und Gemüse ermöglicht. Auch können sie, da es dort noch keine strengen Bauvorschriften gibt, in Eigeninitiative Hütten aus Lehm und Bambus errichten. Videos zeigen, wie glücklich vor allem die Kinder bei diesen Aktivitäten sind. Das Ehepaar hat außerdem eine Sprachschule gegründet, in der Englisch, eine Hilfe zum beruflichen Fortschritt, auch für Mittellose gelehrt wird, aber auch andere Sprachen.
Wenn ich solche Initiativen und Organisationen unterstütze, weiß ich, dass ich keine Banden, sondern etwas unterstütze, das mein Geld nicht verschlingt, sondern vermehrt.