Hallo Claudia,
hast du denn auch veränderte Leberwerte und eine Lebererkrankung ausgeschlossen?
Bei mir war diesbezüglich immer alles unauffällig bis auf eine leichte Erhöhung (von was auch immer) in der Vergangenheit, die aber als unbedeutend gewertet wurde.
Ich kann sagen, dass das Histamin für eine ganze Menge lästiger Symtpome verantwortlich zeichnete, das fiel bei der "Diät" noch gar nicht so auf, aber nachher, wenn ich mal ausnahmsweise eine kleine Tomate mitaß (Lidrandjucken) zum Beispiel. Mit histaminbelastetem Fleisch bekam ich später mal sogar Darmschmerzen.
Das Ernährungsprogramm war wirklich super und mit Sicherheit ein unverzichtbarer Baustein für die ganze Therapie.
Bei mir war es so, dass ich nach längerer Zeit einer Nitrostressbehandlung mit HWS-Beteiligung durch 2 Antibiotikabehandlungen (weil ich mir beim spazieren gehen Borreliose eingehandelt hatte) eine sehr ausgeprägte Mitochondriopathie erlitt, die zu totaler Energielosigkeit geführt hat. Dagegen war alles vorhergehende fast harmlos. Danach brachte ich zwar mein Energieniveau wieder auf ein akzeptables Niveau, den Brainfog und einige Symptome aber nicht mehr weg. Auch die körperliche Energie stagnierte in einem Bereich zwischen nicht richtig fit aber auch nicht mehr so erschöpft.
Ich machte dann ein spezielles Ernährungsprogramm zur Leberreinigung, weil mir ein Buch von Sandra Cabot in die Hände gefallen war und sich das gut anhörte. Ich modifizierte das Programm und ließ nur noch wenige Nahrungsmittel drin, trank aber täglich viel frischen Gemüsesaft mit Petersilie, in den ich sowohl Leinöl (Entzündungshemmung) als auch Kokosöl (Energie) gab, obwohl man die Fette eigentlich reduzieren soll. Ich aß auch viel Wildlachs als einziges tierisches Eiweiß.
Damit ließen die Symptome alle nach und der Kopf wurde klar. Ich denke das lag vorrangig an der überlasteten Leber, die zusätzlich zu der Energieschwäche durch die Mitochondrienstörung auch noch mit den AB und den Borrelientoxinen überfordert war und das nun wieder schaffte zu entgiften. Es sind aber sicherlich auch entzündungshemmende Effekte zum tragen gekommen, etwa indem relativ sofort die rheumaartigen Schmerzen in den Handgelenken aufhörten. Das könnte dann auch mögliche neurogene Entzündungen betroffen haben.
Diese Ernährung ist zudem sehr vitalstoffreich und entzündungshemmend, aber auch basenüberschüssig. Der Fisch brachte Vitamin D und reichlich gesunde Fettsäuren (würde ich heute weglassen, weil man mit Hg-Belastung kein Fischeiweiß essen darf). Die Kräuter (Petersilie, Gundermann, Löwenzahn, Spitzwegerich) enthalten viele leberstärkende Stoffe, u.a. Schwefel, der für die Entgiftung in den Zellen wichtig ist. Die holte ich frisch aus dem Garten und saftete sie mit.
Ich hatte zwar keine Gluten- und Milchunverträglichkeit, aber das Ernährungsprogramm sieht den Verzicht auf tierisches Eiweiß (auch Ei), außer Fisch vor. Den Verzicht auf Getreide (außer wenige Scheiben Roggenknäckebrot) fügte ich selbst hinzu. Die Wirkung von unzureichend verdauten, unverträglichen Proteinen, deren pathologische Abbauprodukte durch die durchlässige Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen können wäre also durch das Programm auch stark reduziert bis eliminiert.
Es wurde auch völlig auf Zucker verzichtet, den hatte ich aber schon lange weggelassen wegen der AB. Als ich dann einmal etwas Zucker aß prickelte es richtiggehend im Gehirn, ein Gefühl als würde es aufschäumen oder so ähnlich.
Ich fügte später noch Früchte wie Ananas, Papaya und Mango sowie Granatapfel u.a. hinzu, und das war dann der Turbobooster. Die Ananas brachte mir die morgendliche Energie und einen außergewöhnlichen Tatendrang zurück; ich nahm zwar wegen der Kohlenhydrate wieder etwas zu, aber mir ging es blendend und mein Serotoninwert war sensationell hoch, genauso wie die Barriere meines Immunsystems. Die darmheilende Wirkung von Papaya (samt Kernen) tat wohl auch ihre Wirkung.
Die Histaminose, Darmentzündung und alle anderen Symptome bildeten sich zurück, und auch meine Energie kam zurück.
All diese Effekte hatte die Einnahme der NEMs wie Vitamin D, Mariendistel für die Leber und langjährig Serene Pro (für Serotoninbildung) nicht ansatzweise geschafft. Vllt. wäre ohne die NEMs alles schlimmer gewesen als es war, aber es stagnierte auf einem Level wo es mir nicht besonders schlecht, aber auch nicht richtig gut ging. Mein Antrieb und meine Motivation waren immer sehr schwach bevor ich das Programm gemacht habe, was ich aber sehr strikt über Monate durchgezogen habe. Erste Effekte waren schon nach Tagen spürbar und ich brauchte bald keinen Morgenkaffee mehr.
Ich denke, dass da einige verschiedene Faktoren heilsam wirkten. Der Anteil der Entgiftungsleistung und Stärkung von Leber-Galle-Milz-Nieren ist dabei ziemlich hoch, wie ich finde. Ich habe auch den Eindruck gewonnen, dass -zusätzlich zu den benötigten hochdosierten NEMs- die Biostoffe aus den gesunden Nahrungsmitteln und die natürlichen Antioxidantien den einzelnen NEM-Supplementen weit überlegen sind und schnell ihre vielfältige Wirkung entfalten, insbesondere bei der Verarbeitung als Frischsaft, wo die verzehrbaren Mengen viel größer sind und offsichtlich bestimmte Nährstoffe besser aufgenommen werden können. Bei der Ananas war das verblüffend: ich hatte plötzlich großen Appetit darauf, verdrückte am Abend eine ganze und war am nächsten Morgen im Serotoninhimmel mit den entsprechenden positiven Auswirkungen. Überhaupt hatte ich nach einiger Zeit der "Diät" ein ausgesprochen gutes Näschen für Lebensmittel entwickelt, die mir gut taten und die ich wohl auch brauchte. Mein Appetit führte mich zuverlässig zu den richtigen Komponenten. Umgekehrt hielt er mich von etwas fern und auf das eine oder andere hatte ich auf einmal eine unerklärliche Abneigung. So konnte ich nach längerer Zeit z.B. plötzlich während des Essens keinen Bissen Wildlachs mehr hinunterbringen. Sonst wäre ich wohl rosa geworden
Bei meiner Tochter, die zusätzlich zu den anderen Problemen und HIT unter Gluten- und Kaseinunverträglichkeit leidet und schwere Darmentzündungen hatte ist die Verträglichkeit zwischenzeitlich auch gestiegen. Sie reagiert auf geringere Mengen von versehentlich oder gesündigt verzehrtem Gluten nicht mehr mit den typischen Beschwerden und ihr Darm wird immer besser. Sie isst viel Papaya und andere Früchte, aber auch Avocado tun ihr sehr gut.
Eine weitere Erfahrung war, dass zugekaufte Säfte zwar besser sind als keine, aber nicht die gleiche Wirkung haben wie die selber frisch zubereiteten. Selbst beim hochwertigen Granatapfel-Muttersaft aus dem Reformhaus war die Wirkung nicht spürbar im Gegensatz zu dem frisch gesafteten Granatapfelsaft daheim. Die Kerne habe ich getrocknet und als Snack gegessen, die schmecken extrem gut, nussig-fruchtig und sehr gesund.
Später habe ich mich wieder normal ernährt und alles gut vertragen. Histaminreaktionen blieben aus, außer bei Tomaten. Thunfisch oder dergleichen Histaminbomben meide ich weiterhin. Die HIT steigert sich aber wieder, wenn man nicht mehr aufpasst. Ein Stürzchen hier, ein bisschen mehr Stress da, bei der Ernährung geschludert - und schon ist man wieder mitten drin.
Ich hatte dann noch eine interessante Erfahrung: Mir ging es plötzlich nicht mehr gut und ich war morgens wie ins Bett hineinbetoniert und litt wieder unter leichter Benommenheit. Da passte der Begriff "Bettschwere" haargenau. Aufstehen war Schwerstarbeit. Das hatte ich die ganze Zeit während Nitrostress und Mitochondrienschwäche nie gehabt. Mein Arzt kam dann darauf, dass mit der guten Verfassung nun das System die Entgiftung (von Hg) angekurbelt hat und die Leber damit überlastet wäre. Er verschrieb mir ein frei verkäufliches Lebertonikum (Gelum), das u.a. Ammoniak im Darm bindet und somit die Leber entlastet. Darauf hatte ich ein paar Tage Blähungen, aber dann gingen die Beschwerden weg.
Heute ist es so, dass ich auf Nitrat mit starken Blähungen reagiere. Das ist vor allem in Blattsalaten enthalten (und in Gepökeltem und Geräuchertem). Seit ich die Blattsalate weglasse sind die Blähungen auch weg. Gemüse- und Rohkostsalate sind kein Problem, nicht mal Kohl. Dabei hatte ich mich lange gewundert, dass ich ausgerechnet wenn ich nur Salate und gar nichts verdächtiges gegessen hatte diese Blähungen bekommen habe.
Kuklinski hat das geschrieben mit dem Nitrat, und ich habe es zufällig gelesen. Sonst hätte ich den Zusammenhang wohl nie bemerkt.
Man lernt immer wieder was dazu, egal wie viel man schon mitgemacht hat. :idee:
Ich habe jetzt wegen der potenten Leberkräuter eine neue Strategie: habe die Kräuter gesammelt und in einer Fruchtpresse für den Fleischwolf gesaftet. Das funktioniert ganz gut, obwohl es bissl stückig wird, aber das macht nichts. Mit etwas Zitronensaft wegen der Oxidation. Den Kräutersaft habe ich im Eiswürfelbehälter eingefroren und kann jetzt ohne großen Aufwand die portionierten Shots verwenden. Schmeckt besch.... aber geht gut in anderen Säften.
Man soll von den Kräutersäften nur wenig verwenden, nicht mehr als einen EL reinen Saft hab ich mal gelesen.
Viele Grüße
Lealee