Allergisch gegen Edelstahl?

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Hi!

Wie kann es sein, dass man gegen manchen Schmuck aus Edelstahl allergisch ist und gegen manchen nicht? Und warum kann das von Körperhälfte zu Körperhälfte verschieden sein?

Ich habe, seit ca. fünf Jahren, eine Uhr aus diesem Material die ich die ganze Zeit rechts getragen habe, da links nach ein paar Wochen immer ein Ausschlag auftrat. Wie das? Rechts war immer alles bestens.

Seit ein paar Monaten vertrage ich die Uhr nun allerdings nun beidseitig gar nicht mehr. Ein oder zwei Tage reichen um einen roten Gnubbel zu bekommen. Allerdings auch nur auf der Unterseite des Uhrwerks!

Warum macht mir das Armband nichts obwohl es auch aus Edelstahl ist. Außerdem trage ich noch zwei andere Armbänder aus diesem Material, die vertrage ich auch bestens. Warum?

Ich finde das echt verwirrend. Ist Edelstahl nicht gleich Edelstahl???

Über Euer Wissen würde ich mich sehr freuen, ist es doch vielleicht für einen Epikutantest relevant (der hoffentlich bald durchgeführt wird).


LG

Heather
 
In Edelstahl kann Nickel enthalten sein. In "Chirurgenstahl" ist angeblich kein Nickel drin, aber so ganz sicher scheint das auch nicht zu sein.

Armbänder liegen nicht dicht an der Haut an. Vielleicht macht das den Unterschied zur Uhr aus? Oder es ist eben tatsächlich ein Material-Unterschied.

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, in den Edelstahl-Gehäusen der Uhren ist Nickel enthalten. Gemäss Aussage der CH-Uhrenindustrie geht es nicht ohne Nickel. Ich musste auf ein Goldgehäuse ausweichen, so habe ich jetzt Ruhe vor Allergien.
Dann schliesse ich mich ferner Ute's Posting an, dass es effektiv nicht sicher ist, ob es im Chirurgenstahl keinen Nickel hat. Ich habe sogar auf eine Titan-Schraube in einem Zahn negativ reagiert. Der Zahn musste raus.
Nickel-Allergien sind sehr, sehr häufig. Ich selbst habe sogar bei Weissgold-Schmuck reagiert. Selbst dort hat es Nickel drin. Beim Gelbgold wahrscheinlich nicht, oder weniger. Ganz sicher weiss ich dies auch nicht.

Gruss
ranna
 
Es gibt auch Uhren mit einem Titan-Gehäuse. Die dürften im Zweifelsfall verträglicher sein als welche mit Nickel.
Am besten: gar keine Uhr tragen (so halte ich das seit Jahren).

Gruss,
Uta
 
Hi,

danke für Eure Antworten :mail:.

Für mich ist das jetzt sehr interessant, da ich wie gesagt Ende Mai zur Hautärztin gehe wegen einem Epikutantest. Und meine Krankenkasse zahlt halt das Entfernen meines Amalgams nur wenn dieser Test positiv ist.

Ist in Amalgam (immer) Nickel drin? Meine ersten Füllungen bekam ich schon vor fast dreißig Jahren. War die Legierung damals anders, bzw. weiß ein "normaler" Allergologe überhaupt von den anscheinend unterschiedlichen Zusammensetzungen dieses Teufelzeugs?

Und wenn ich, wie es ja aussieht, auf Nickel positiv reagiere, wird meine KK dann bezahlen oder muss ich noch auf andere Stoffe allergisch sein?

Dann wäre noch die Frage warum ich auf die meist nickelhaltigen Jeansknöpfe nicht reagiere. Reagiert der Körper an verschieden Stellen so unterschiedlich (wie bei meinem rechten und linken Handgelenk)???

Sorry für die neuen vielen Fragen, aber das ist ganz schön knifflig :popcorn:!


Liebe Grüße. :wave:

Heather
 
Zusammensetzung von Amalgam:
Die häufigste Zusammensetzung von Amalgam:

ca 50 % Legierungspulver (Silber, Zinn, Kupfer, Zink, Quecksilber)
ca 50 % flüssiges Quecksilber
Amalgam-Selbsthilfegruppe Zahn46 e.V. − Was ist Amalgam?

Die Feilungsmischung setzt sich heute aus mindestens 40 % Silber, maximal 32 % Zinn, maximal 30 % Kupfer, maximal 5 % Indium, maximal 3 % Quecksilber und maximal 2 % Zink zusammen. (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2005, S.6 [1]).
Diese seit den 1980er-Jahren in der Zahnheilkunde üblichen Non-Gamma-2-Phasen-Silberamalgame enthalten etwas mehr Kupfer und weniger Zinn als frühere Mischungen und sind dadurch korrosionsbeständiger. Kupferamalgam enthält als zweiten Hauptbestandteil Kupfer anstatt Silber und wurde bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenfalls als Material für Zahnfüllungen verwendet. Wegen seiner geringeren chemischen Beständigkeit und der umweltschädlichen Verarbeitung (es wurde vorgemischt geliefert und musste zur Verarbeitung durch Erhitzen erweicht werden) wurde es später durch Silberamalgam ersetzt.
Amalgam als Zahnfüllung - gut oder schlecht?

Bis ca. 1950 wurde also Amalgame verwendet, in denen relativ viel Kupfer drin war; auf jeden Fall mehr Kupfer als heute. Danach wurde das Kupfer dann aus praktischen Gründen durch Silber ersetzt.
Alles in allem ist Amalgam also eine bunte Mischung von Metallen, aber Nickel ist nicht enthalten.
Trotzdem sagt z.B. Dr. Daunderer, daß fast jeder Amalgami auch Nickel-Allergiker ist.

Gruss,
Uta
 
Ich reagiere auf Chrom, ist auch im Edelstahl...
Wenn Du sowieso zum Epikutantest gehst, sollten die die Standardreihen für Metallallergien abtesten (Nickel, Chrom, Gold, HG, etc.). Aber oft kommt beim Hautarzt nichts heraus, weil nur 2-3 Tage getestet wird. Das Tox Center schlägt ja 7 Tage vor und stellt dann auch den Allergiepass aus.
Gruß
Maarit :D
 
Die Industrie hat mittlerweile auf die Häufung von Nickelkrätze reagiert und setzt das Kontaktallergen deswegen inzwischen seltener ein. Eine EU-Regel schreibt vor, dass Oberflächen kein Nickel mehr freisetzen dürfen. Doch Oberflächenbeschichtungen, die das verhindern, können im Lauf der Zeit durchlässig werden. Plötzlich ruft dann beispielsweise die Armbanduhr Ausschläge hervor, die vorher keinerlei Probleme bereitet hat. Trifft eine durchlässige Oberflächenbeschichtung mit warmen Temperaturen zusammen, wird es besonders kritisch. Denn Nickel ist wasserlöslich. Schweiß verstärkt das Problem.
Nickel: reizender Modeschmuck - Von Elektrosmog bis Feinstaub - FOCUS Online

Viele Leute tragen ja Nagellack auf nickelhaltige Oberflächen auf und eine Weile funktioniert das auch wunderbar. Wenn dann aber die Nagellackschicht abgetragen ist, tritt wieder der Ausschlag auf.

Gruss,
Uta
 
Wie schaut es denn mit Edelstahlwasserkochern aus ?

Wird da meist das gleiche Edelstahl, wie bei den meisten gängigen Edelstahltöpfen verwendet ?

Wenn ich euch richtig verstanden habe, kann man nur gegen den Nickel oder Chrombestandteil allergisch sein, oder kommen weitere Übergangsmetalle im Edelstahl in Frage ?


Silber und Zinn sind da eventuell nicht mit verarbeitet, ge ?


Liebe Grüsse NellyK
 
Hi!

Wie kann es sein, dass man gegen manchen Schmuck aus Edelstahl allergisch ist und gegen manchen nicht? Und warum kann das von Körperhälfte zu Körperhälfte verschieden sein?

Ich habe, seit ca. fünf Jahren, eine Uhr aus diesem Material die ich die ganze Zeit rechts getragen habe, da links nach ein paar Wochen immer ein Ausschlag auftrat. Wie das? Rechts war immer alles bestens.

Seit ein paar Monaten vertrage ich die Uhr nun allerdings nun beidseitig gar nicht mehr. Ein oder zwei Tage reichen um einen roten Gnubbel zu bekommen. Allerdings auch nur auf der Unterseite des Uhrwerks!

Warum macht mir das Armband nichts obwohl es auch aus Edelstahl ist. Außerdem trage ich noch zwei andere Armbänder aus diesem Material, die vertrage ich auch bestens. Warum?

Ich finde das echt verwirrend. Ist Edelstahl nicht gleich Edelstahl???

Über Euer Wissen würde ich mich sehr freuen, ist es doch vielleicht für einen Epikutantest relevant (der hoffentlich bald durchgeführt wird).


LG

Heather

Es gibt unterschiedlichen Edelstahl und nur Edelst. 18/8 ist Chirogenstahl, 18%Chron und 8%Nickel. Nur hier sind alle Gefüge verbunden und geben keinen Nichel ab. Das Hatfreündlichste Material ist jedoch Titan, besonders Reintitan.Reintitan für wenig Geld gibt es von Boccia, eine Untermarke von Tutima
 
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