@zui: ja, bin auch für ernst nehmen, aber keine Angst haben!
Hi Tito,
Ok ich versuche es

Ich wäre wohl entspannter wenn meine Mutter nicht ein Pflegefall wäre und dies von 3-4 Borreliose Spezis diagnostiziert wurde. Und mit Pflegefall meine ich, dass sie im Bett liegt und nur minimal den Kopf drehen kann... kein einziger Finger bewegt sich, keine Sprache mehr etc.
Da fällt es nicht sehr leicht cool zu bleiben, aber ich gebe mir Mühe
Uh, bei den Konsequenzen die Du vor Augen hast, verstehe ich Deine Ängste :schock: Muss furchtbar sein, das mit anzusehen ohne helfen zu können. :traurigwink:
Ich hatte vor rd. 10 Jahren Borre und war für wenige Monate auch komplett "out of order" (halbseitige Lähmung, konnte auch nicht mehr die einfachsten Dinge selbst machen).
In der ersten Zeit (nachdem es mir wieder besser ging) hatte ich bei jeder neuen Zecke auch extrem schlechtes Gefühl. Bin dann tlw. lieber auf der Terasse gesessen und kaum mehr in den Wald, dann tlw. nicht mal mehr in den Garten gegangen vor lauter Angst. Dann tlw. im "survival mode" - bei 30 Grad mit langer Hose und langen Ärmeln und Bergsteigerschuhen und eingesprüht von Kopf bis Fuß mit irgend einem Abwehrmittel... (frei nach dem Motto: ihr kriegt mich nicht und ich lass mich nicht unterkriegen!!! - und vergifte und quäl mich lieber selbst, ätsch

))) und sofort nachdem ich heimgekommen bin mein Gewand in einen Sack und akribisch alles nach Zecken abgesucht... war nicht grad entspannt...
Zum Glück hab ich das hinter mir und bin wieder "frei" der Witterung angepasst (mit kurzen Hosen etc.) durch den Wald zu spazieren bzw. in den Garten zu gehen. Manche Jahre vergeht kaum ein Wochenende ohne Zeck. Ich bin mittlerweile richtig gut/flott im Zecken finden/ziehen (helle Taschenlampe lässt sie "glänzen", da findet man sie auch rasch bei Menschen mit vielen Leberflecken). Ich führe eine Liste und notier mir wo der Zeck gesaugt hat, behandel die Stelle mit Jod (1-3x) und kann es für mich/uns so gut "abhaken". (Sollten Symptome kommen, kann ich ja noch immer reagieren. Die Stelle WO sie war ist mir wichtig, damit ich dann nicht wegen X-beliebigen "Hautgeschichten" unruhig werde).
Früher hab ich sogar einen Zettel gehabt, wo ich die Zecken chronologisch und nach Familienmitglied sortiert mit Klebeband aufgeklebt hab, inkl. "Fotodokumentation"... (Frau gönnt sich halt sonst keine Hobbies

)
Ich denk mir jetzt immer: ich tu was ich kann (immer zeitnah schauen, ob wir was "aufgesammelt" haben; wenn ja, schnell ziehen; lokal behandeln) und je nach dem wie lang eine gesaugt hat, manchmal auch für 1 Woche Hochdosis C (bzw. ab dem Sommer plane ich 1-2 Tage Stoßtherapie mit Jod, nach einem Biss). Mehr kann ich nicht tun. Das mit dem Wärmestift schau ich mir auch noch an (danke Zui). Ich glaub zwar, dass es gegen Borrelien nicht wirklich hilft, aber es sind ja noch andere Erreger in den Zecken. :idee:
Das mit dem "Ruhig bleiben" ist insofern so wichtig, weil der Körper im "Kampf-Flucht-Modus" (wenn sympathisches Nervensystem dominiert) alle Kräfte für "Kampf-Flucht" mobilisiert und daher die Ressourcen vom Immunsystem abzieht (äh klar, wenn man sich vorm Säbelzahntiger auf den Baum retten muss, wird Infektbekämpfung grad nicht soooo wichtig sein

)
Ergo ist ruhig bleiben/ablenken (ev. auf psycho-neuro-immunologie Methoden zurückgreifen:
https://www.symptome.ch/threads/psy...echniken-um-biochemie-zu-beeinflussen.137509/) immens wichtig - damit das Immunsystem seinen Job machen kann.
Und nochmal: die Wahrscheinlichkeit, dass Du was abbekommen hast ist gering, und da Du jetzt auch lokal behandelst minimierst Du sie noch mehr. Sollte dennoch was sein, kann man in den ersten paar Wochen generell gut behandeln. Also klopf Dir auf die Schulter (Du hast - sobald Du lokal behandelt hast - alles getan was aktuell geht) und versuch jeden Tag maximal zu genießen!
Alles Gute!
togi