Zeckenstich - mit Bildern - Meinungen erwünscht

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Hallo,

leider hat mich wieder mal eine Zecke erwischt; kann ich leider derzeit mit meinem HWS-Problem eigentlich gar nicht brauchen. Montag in der früh hab ich sie entdeckt. Sofort entfernt; sie war noch relativ klein und lies sich mit der Pinzette gut und mit wenig Kraft entfernen. Sie war noch nicht extrem fest verbissen und auch nicht vollgesaugt; somit gab es keine Quetschung oder ähnliches.
Auch hab ich sie meines Erachtens vollständig rausgebracht und sie war danach noch voll intakt und vital und wohl schon auf der Suche nach dem nächsten Opfer. :mad:
Hab sie sofort in nen Gefrierbeutel gepackt und ab ins Labor. Vorsorglich die Wunde mit wilder Karde eingeschmiert und zusätzlich orale Einnahme.
Seit Mittwoch nehme ich dann noch ergänzend Artemisia Annua.

Donnerstag kam das Laborergebnis. Borrelia Burgdorferi positiv! :mad::mad:

Bin dann sofort nochmal zum Arzt. In Absprache mit meiner Krankengeschichte haben wir uns nun für Doxy 200 mg entschieden. Er meinte aber nur 3 - 5 Tage, weil extrem früh erwischt und die Nebenwirkungen auch nicht ohne sind. Ergänzend nehme ich natürlich noch die Karte und Artemisia.

Bild 1 zeigt die Einstichstelle unmittelbar nach Entfernung der Zecke. Der großflächig bräunliche Rand auf allen Bildern ist immer die Grenze wo ich die Karde hingeschmiert hab.

Bild 2 ist der Stich nach 2 Tagen

Bild 3 ist der Sticht nach 4 Tagen, also gestern!

Einstichstelle war der Hüftknochen, eigentlich dort wo man die Hose trägt; das Viech hat mich wohl erst kurz vorm Bettgehen oder im Bett an dieser Stelle gestochen. Trotz ästhetischer Bedenken habe ich das Bild etwas größer gelassen, so dass man im Seitenprofil den Beginn und das Ende meines Körpers erkennen kann um die Größenverhältnisse einzuordnen.

Symptome habe ich im Grund noch keine wirklich akuten; etwas Müdigkeit, Übelkeit, etc. Aber das schiebe ich eher alles auf die Entgiftungswirkung meiner Heilmittel und das Antibiotika.

Wie würdet ihr weiter vorgehen mit dem AB oder sonstige ergänzende Maßnahmen? Meinungen zu den Bildern auch gerne erwünscht? Normale Entwicklung?

Danke
 

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Hallo Vinyard,

der Heilungsverlauf gemäsz Deinen Bildern sieht mMn. schon mal gut aus.:)
Trotzdem würde ich, bei positivem Zeckenbefund, 2 Wochen Doxy einnehmen und was weitaus wohl wichtiger sein soll, eine Antibiotika-Salbe auf die Stichstelle auftragen. (Nur Karde wäre mir zu unsicher bei positiver Zecke)
Damit erreicht man "lokal" schneller den Erreger und die Chancen des vollständigen Abtötens stehen besser.

Ein Antibiotika-Gel auf Basis von Azithromycin hilft dabei, nach einem Zeckenstich die Entwicklung einer Lyme-Borreliose zu verhindern. Das ist das Ergebnis einer multizentralen internationalen Studie, an der die Meduni Wien mit der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie maßgeblich beteiligt war.

Wien/Österreich – An der Phase II/III-Studie, der für den möglichen klinischen Einsatz nun noch eine Belegstudie folgen muss, waren aus Österreich neben der Medizinischen Universität Wien u.a. auch die Medizinische Universität Graz (Abteilung für Dermatologie), die Medizinische Universität Innsbruck (Abteilung für Dermatologie und Venerologie), das Elisabethinen-Krankenhaus in Linz sowie das Zentrum für Reisemedizin in St. Pölten beteiligt, weitere Partner kommen aus Deutschland (Berlin, Würzburg) und der Schweiz (Zürich). Das Antibiotika-Gel wurde vom Schweizer Unternehmen Ixodes AG entwickelt.
Warum auch immer, lässt sich gerade der Link nicht einstellen.

Tragen Sie mindestens 7 Tage lang eine antibiotische Salbe auf die Stichstelle auf (siehe Zeckenentfernung)
Ob die Salbe nun, da einige Tage vergangen sind, noch etwas bringt, kann ich leider nicht sagen; würde aber die Salbe trotzdem noch auftragen und weiterhin die Stichstelle beobachten.

Ich drücke die Daumen das nichts passiert ist.

Beste Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Meldung und Meinung. Und freut mich zu hören, dass die Entwicklung des Stichs jetzt nicht ganz negativ ist. Immerhin etwas.

Eine Frage noch; Doc hat mir 1x täglich 200 mg Doxy verordnet. Der Beipackzettel sieht das bei Borrelien auch so vor. Teilweise habe ich auch schon von 2x täglich 200 mg Doxy gelesen, da die Halbwertzeit nur ca. 15 Stunden beträgt. Bin jetzt etwas verunsichert.

Und wegen der Salbe! Schade! Heute ist bei uns logischerweise Samstag und ich komme wohl vor Montag nicht mehr an eine entsprechende Salbe. Wobei ja auch wirklich schon einige Tage vergangen sind und die Wahrscheinlichkeit dass im Falle einer tatsächlichen Borrelienübertragung die Viecher schon weiter verbreitet sind durchaus größer wurde.....
 
Hallo Vinyard,

vermutlich wird es zu keiner Infektion gekommen sein.
Da aber eine mögliche Borreliose nicht ganz ausgeschlossen werden kann, kann man schauen, an welchen Rädchen man dreht, um hier schonend entgegenzuwirken.

Ich kann Dir nur schreiben, wie ich es mit dem AB handhaben würde. Es ist keine Empfehlung an Dich.
Da ich sehr empfindlich bin und Schwierigkeiten mit der AB- Einnahme habe, würde ich die Einnahme von einem Tab Doxy 200 nicht überschreiten. (Weil ja erstmal prophylaktisch)
Es gibt auch Doxy 100, man könnte überlegen die Dosis über den Tag zu verteilen. Also 2 x 1 Tab.
Nach Beendigung Aufbau der Darmflora.
Stich weiter beobachten.

Kannst Du ungefähr abschätzen ob die Zecke länger als 12 Stunden gesaugt hat?

Beste Grüße von Kayen

Wichtig: Bei Einnahme von Doxy Sonne vermeiden; siehe auch Packungsbeilage
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke nochmal! Ja klar, versuche die Sonne zu meiden, aber nicht immer komplett möglich mit Kind und vor allem bei dem Wetter! ;)

Es ist schwierig zu sagen mit der Zecke. Hab sie kurz nach dem Aufstehen um 07.30 Uhr bemerkt. Und da sie eben direkt am Beckenknochen war wo man eigentlich die Hose trägt, will ich fast behaupten sie hat sich diesen Platz irgendwann kurz vor dem Bettgehen oder erst im Bett ausgesucht. Sie war jedenfalls für eine Zecke relativ leicht zu entfernen und jetzt auch noch nicht wirklich vollgesaugt. Trotzdem hat sie wie am Bild zu erkennen schon ein deutliche Rötung hinterlassen. Die Saugzeit möchte ich daher wohl sicher unter 24 Stunden einordnen, aber unter 12 wird knapp! ;)

Ich kann jetzt eh nichts machen außer abwarten und naturheilkundlich mein Immunsystem pimpen.:bang: Einstichstelle wird zum Glück von Tag zu Tag unauffälliger und morgen früh ist dann auch schon ne Woche rum. Mal schaun! :)
 
Update: Genau eine Woche seit Zeckenentfernung vergangen.

Einstichstelle zwar noch leicht gerötet, aber insgesamt zum Glück weiter unauffällig!

AB nehme ich weiter wie verordnet: 1x täglich Abends 200 mg.
 

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Das Antibiotika-Gel konnte meines Wissens in Studien nicht überzeugen. Ist bei dir nicht eh eine chronische Borreliose im Gespräch, oder verwechsle ich was? Falls halt wirklich Borrelien übertragen worden sind, sollte man schon 20 Tage behandeln, von daher halte ich nicht viel von den paar Tagen. Nebenwirkungen halten sich bei Doxy sehr in Grenzen, aus Spaß sollte man es natürlich auch nicht schlucken, aber wenn, dann richtig therapiert.
 
Das Antibiotika-Gel konnte meines Wissens in Studien nicht überzeugen.

https://www.uni-muenchen.de/forschung/news/2011/f-66-11.html

Die Lyme-Borreliose ist eine gefährliche Infektionskrankheit. Sie wird durch Zecken übertragen, die Borrelia burgdorferi und verwandte Erreger während einer Blutmahlzeit aufnehmen und beim nächsten Stich an Mensch oder Tier weitergeben. Nach Schätzungen sind in Westeuropa ein Drittel bis zu einer Hälfte aller Zecken Träger von Borrelien. Unbehandelt kann die zunächst nur mit milden Symptomen verlaufende Erkrankung unter anderem in der Haut, den Gelenken, dem Herz und dem Nervensystem schwere Schäden verursachen, wobei sie in diesem Stadium nur schwer zu therapieren ist. Ein Forscherteam um den LMU-Veterinär-Bakteriologen Professor Reinhard Straubinger konnte nun im Tierversuch zeigen, dass ein an der Einstichstelle angebrachtes, flüssiges Gel mit dem Antibiotikum Azithromycin die Infektion im Keim ersticken kann. Mittlerweile wird die lokale Antibiotika-Behandlung gegen Borrelien auch an infizierten Menschen in einer Phase-III-Studie getestet. Vorerst aber müssen sich Borreliose-Patienten noch einer mehrwöchigen Antibiotika-Therapie unterziehen, die in vielen Fällen intravenös verabreicht wird – nicht nur für Kinder eine hohe Belastung. Dazu kommt, dass eine Behandlung oft auch auf Verdacht eingeleitet werden muss, weil sich die Erreger direkt nach dem Zeckenstich noch nicht im Organismus nachweisen lassen. „Bei unserem Ansatz wird das Antibiotikum über ein transparentes, selbst klebendes Pflaster direkt auf die Stichstelle aufgebracht“, sagt Straubinger. „Weil nur sehr wenig Antibiotikum enthalten ist, bleibt die Wirkung lokal begrenzt und auch Nebenwirkungen treten kaum auf.“ (suwe) (Journal of Antimicrobial Chemotherapy online, 15. September 2011)


Welche fundierten Erkenntnisse hast Du denn darüber, Markus?


Beste Grüße von Kayen
 
Bin jetzt in der 3. Woche mit Doxy. Habe jetzt gesplittet auf 2 x 100 mg. Nach 20 Tagen höre ich aber sicher auf. Gut 5 Wochen nach dem Stich mache ich dann sämtliche Serologien. Bin gespannt. Die Einstichstelle ist jedenfalls weiterhin komplett unauffällig. Zum Glück.
 
Bin jetzt in der 3. Woche mit Doxy. Habe jetzt gesplittet auf 2 x 100 mg. Nach 20 Tagen höre ich aber sicher auf. Gut 5 Wochen nach dem Stich mache ich dann sämtliche Serologien. Bin gespannt. Die Einstichstelle ist jedenfalls weiterhin komplett unauffällig. Zum Glück.

Super Vinyard, freut mich, dass alles glatt zu laufen scheint.
Wäre schön, wenn Du später berichtest, wie Deine Serologie ausschaut und ergänzend hinzufügst, warum Du Doxy gesplittet hast?
Ich hoffe doch, die Einnahme war einigermaßen (v)erträglich für Dich.?

Liebe Grüße von Kayen
 
Irgendwo hab ich gelesen, dass die Halbwertzeit von Doxy nur 15 Stunden beträgt und auch eine Einnahmeempfehlung von 2 x 100 mg gesehen. Daher hab ich nach ca. ner Woche umgestellt.

Bis auf temporär auftretende Magen/Darm-Beschwerden/Schmerzen habe ich keine größeren Probleme. Zumindest nix ganz schlimmes. Ach ja, tendenziell mehr Sonnenbrand trotz weitgehender Vermeidung von Sonne. Aber da bin ich trotzdem selbst schuld. Lässt sich halt aber nicht immer ganz vermeiden.

Klar, Laborberichte gibt es dann!
 
Hallo Vinyard
Also: Nach einer Wanderröte sieht das Ganze nicht aus, da hast Du vielleicht Glück gehabt. Ich antworte hier aus anderen Gründen.
1.) Die korrekte AB-Therapie ist NICHT leitliniengerecht und verlangt 600 mg Doxy über mindestens 4 Wochen bei einer Wanderröte , welche infektionsbeweisend ist. Mediziner auf Kasse wissen das nicht. Ärzte, welche sich auf den zeckenübertragenen Symptomenkomplex spezialisiert haben aber sehr wohl.
2.) Eine erneute Serologie kannst Du Dir momentan ersparen. Was für eine Serologie überhaupt? Allerfrühestens 6-8 Wochen nach der Infektion ist ein positives Ergebniss überhaupt möglich. ELISA? Western Blot? Alle untauglich. LTT beim IMD in Berlin auf Selbstzahlerkosten ist der einzig aussagekräftige Test und leider nicht anerkannt.Doxy ist ein gefürchteter Zystenbildner und auch round bodys sowie abnormale und zellwandlose Borrelien werden gefördert. Diese atypischen Formen sind testmässig garnicht nachzuweisen ( " Sie haben keine Infektion"). Wenn die Luft wieder rein ist ( keine AB's und andere Unannehmlichkeiten ) tauchen die Biester wieder in der ( wieder nachweisbaren ) Normalform auf. Je nach individuellem Immunsysten kann das 2 mon. dauern. Nach 3 Monaten einen LTT- Test machen hat dann auch Sinn.
3.) An alle:
a.)Bei einem Zeckenstich wäre eine Clarythromycinsalbe hilfreich. Sofort als eine solche Salbe in Versuchen als Borrellienkiller entdeckt wurde, wurde sie verboten und wird nicht mehr hergestellt. Man bekommt sie nirgends mehr.
b.) Was hilft ist die sofortige Desinfektion mit hochprozentiger Tinktur von Andrographis paniculata. Mind. ein paar Tage grob einreiben. Parallel 3xtgl dazu 1/2 bis 1 TL einnehmen. Zusätzlich ein Breitbandantibiotikum als Salbe oder Puder ( Leukase ) auf den aufgeschnittenen ( aufgekratzten ) Stich.
c.) Ein hoch arbeitendes Immunsystem ist bei der Bekämpfung von Neuinfekten notwendig. Menschen in zeckenexponierten Gebieten tun gut daran, tägl. Astragalus ( Tragant ) einzunehmen . Mässig, aber regelmässig.
Bei chron. Borrelliose ist Tragant kontrainduziert aufgrund des eh schon zu hochtourig arbeitenden Immunsystems.
4.) Suche Dir einen besseren Mediziner, einen der nicht auf Linie gedrillt ist und der wenigstens weiss, welche Teilungsraten von Mikroorganismen welches Zeitfenster erfordern.

Grüße und toi toi toi, Bizzi
 
Hey,

meiner Meinung nach sieht der Verlauf schon relativ gut aus.
Warst du bereits noch einmal beim Arzt und hast mit ihm die bisherige Entwicklung besprochen?
Falls du weitere Informationen über die Borreliose benötigst kannst du dich hier informieren https://www.antibrumm.ch/zecken/borreliose/.
Auf der Seite findest du auch Tipps wie du dich am besten vor Zecken schützen kannst, damit dich zukünftig nicht nochmal eine erwischt.

Kannst gerne weiterhin hier schreiben, wie sich die Krankheit entwickelt.

Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung und das alles gut verläuft.

Grüße
 
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