Hallo Manno,
woher hast du denn das? Ich beschäftige mich berufsbedingt viel mit dem Zusammenspiel von Kiefer und Nackenmuskulatur und kann deine Behauptung überhaupt nicht bestätigen. Wenn die Nackenmuskulatur entspannt ist, ist es auch die Kiefermuskulatur. Ein chronisch verspannter Nacken dagegen kann das Kiefergelenk massiv blockieren > pressen und knirschen sind die Folge.
Etwas anderes habe ich ja garnicht ausgesagt, denn ich wies ja ausdrücklich darauf hin, daß man die Nackenmuskulatur schon im Vorfeld (bevor es zum Beißen im Schlaf kommt) entspannen kann. Trotzdem gehört Schlucken und Aufbiß zusammen.
Aber ich will Dir schon sagen woher ich das habe. Du kennst wohl das Experiment, des Beinlängentests mit offenem Mund und mit geschlossenem Mund. Ein ähnliches Experiment zeigt die Kieferbelastung im Stehen und im Sitzen auf. Im Sitzen verspüre ich dann den stärksten Druck in der rechten Kieferhälfte und beim Stehen verspüre ich ihn den stärksten in der linken.
Seitdem mich ein Zahnarzt darauf hingewiesen hatte, habe ich mich etwas damit beschäftigt. Immerhin zieht die Spannung der Kiefermuskulatur bis in die Beine hinein. Ich hab mir daraufhin die etwas ausgerenkten Beine mal etwas stecken lassen, damit sie gleichmäßiger im Hüftgelenk saßen. Für ein paar Tage hat das schon geholfen, dann war aber wieder alles beim Alten.
Also habe ich mich gefragt, ob ich mich nun jeden Monat strecken lassen soll, oder ob es völlig natürlich ist, wenn die Stützmuskulatur nach einem Ausgleich trachtet. Dann wäre es wohl besser meine Kieferfehlstellung korrigieren zu lassen. Nach einer Zahnextraktion regelte sich das dann von selbst, wobei ich den Verdacht habe, daß der zu hoch stehende Zahn überbelastet wurde und deshalb abstarb. Als der Druck aus dem Gebiß weg war, verschwand auch die Beinlängendifferenz. Da gibts also eine ganz erhebliche Verbindung zum Hüftgelenk - noch eine wesentlich stärkere jedoch zum Nacken. eigentlich kann man halsmuskulatur gar nicht getrennt von der Kiefergelenksmuskulatur ansehen. Meine Nackenschmerzen war ich danach jedenfalls auch für einige Monate los. (das verschlechterte sich leider wieder durch den Abrieb der nun zu weichen Zementfüllungen).
Nun sagte mir ein Orthopäde, daß er das schon lange wüßte, daß er aber nicht entscheiden darf, ob das Kiefergelenk ausgeglichen ist. Es ist nun so, daß sich die Muskulatur ausbalanciert (so z.B. im Becken), wobei sich auch die Wirbelsäule etwas schief stellt (= Skoliose, was evtl. einfluß auf die Hüftgelenke hat). Bei der Hals und Schultermuskulatur muß dabei aber noch Rücksicht auf die Kieferstellung genommen werden. Es hat ja keinen Sinn, wenn sich die Halsmuskulatur ausbalanciert und sich dabei der ganze Kiefer querstellt. Also muß dabei im Schlaf immer mal wieder zugebissen werden, sonst wacht man mit einem völlig verdrehtem Kiefergelenk auf. Meist wird das mit einem Schluckreflex verbunden. Es wird also erst zugebissen (der Kiefer in die richtige Postition gebracht und festgehalten), dann wird geschluckt und gleichzeitig noch die Halsmuskulatur kurz angespannt. Das passiert in der Nacht bei jedem Menschen dutzende Male und ist eben völlig normal.
Man kanns ja einfach ausprobieren indem man die Zähne locker zusammenbringt (also nicht ganz locker läßt) und dann schluckt. Daraufhin sollte man spüren wie man verstärkt zubeißt, dabei schluckt und sich gleichzeitig die Halsmuskeln anspannen (wenigstes läuft das bei mir immer zusammen ab und ich kann hier ja nur das berichten, was ich bei mir selbst festgestellt habe). Für alles andere sind dann diejenigen zuständig denen berufsmäßig "Versuchspersonen" zur Verfügung stehen ;-)