In der Volksmusik geht es fast immer um die drei Säulen der menschlichen Existenz: Die Liebe, den Tod und die Freuden des gemeinsamen Drogenkonsums. Am Beispiel des bretonischen Trinkliedes 'Son Ar Chistr' kann man gut sehen, wie so ein Lied über die Zeiten hinweg tradiert wird und sich dabei verändert. Es hat eine hübsche Melodie, die durch die ständigen Taktwechsel noch reizvoller wird. Bekannt hat es der bretonische Harfenist Alan Stivell 1973 gemacht, im Original geht es um Wein und schöne Frauen:
Alan Stivell - Son Ar Chistr
youtube.com/watch?v=DG0O1d47kkA
Auf verschlungenem Weg ist das Lied über die Mauer in die DDR gelangt. Nun geht um die Stärkung des sozialistischen Kampfgeistes - und das Saufen:
Oktoberklub - Was wollen wir trinken
https://www.youtube.com/watch?v=bhLnsNurNHk&
Die holländische Gruppe Bots hat den Text wieder verändert und daraus die Hymne der Friedensbewegung Anfang der 1980er Jahre gemacht. Hier die holländische Version:
Bots - Zeven dagen lang
https://www.youtube.com/watch?v=le6uFnLwqYU&
Scooter haben aus der Melodie einen Techno-Hit gemacht, mit völlig verändertem Text. Der Sänger kann nicht singen, nur brüllen: Was kostet der Fisch?
Scooter - How Much Is The Fish
https://www.youtube.com/watch?v=cbB3iGRHtqA&
Heute gehört das Lied zum Standardrepertoire jeder Mittelalterband, meist mit dem Text von Bots.
dArtagnan - Was wollen wir trinken
https://www.youtube.com/watch?v=WiR-5swzlvE&