Wegen Krankengeld zum Facharzt

Hallo mirgehtsschlecht,

ja, das hab ich nun auch so ähnlich gehört dass der MDK nach Aktenlage einen nicht so einfach gesundschreiben darf (dort hieß es glaub ich, wenn man eine Krankheit nicht einfach durch Messwerte belegen kann, wie bei psychischen oder psychiatrischen Sachen).

Ich stelle mir noch die Frage, ob sie einem (mit oder ohne Begutachtung durch den MDK) Psychoreha aufdrücken können, wenn man von einem Neurologen oder anderem Facharzt eine Bestätigung der AU bekommt. Oder auch ob sie einen trotz Neurologen-/Facharztbesuch zum MDK schicken können. Oder zu einem weiteren Facharzt.

Und ich frage mich auch, ob es eine Rolle spielt, ob der niedergelassene Neurologe, den man besucht, eine Kassenzulassung hat oder nicht. Ich hab mal gehört, in der Praxis soll es so sein, dass Vertragsärzten eher geglaubt wird (zumindest in dem Zusammenhang ob man auf seiten der KK eine genauere Überprüfung für erforderlich hält).

Ich habe den üblichen Diagnoseschlüssel für CFS (und einen weiteren, den ich selbst nicht im Vordergrund sehe, aber ein MDK-Gutachter müsste ja dann eh beide Diagnosen entkräften, oder?).

Viele Grüße
 
Ich stelle mir noch die Frage, ob sie einem (mit oder ohne Begutachtung durch den MDK) Psychoreha aufdrücken können, wenn man von einem Neurologen oder anderem Facharzt eine Bestätigung der AU bekommt.

Da eine Reha-Maßnahme das Ziel hat, eine drohende Erwerbsunfähigkeit abzuwenden, kann man sie natürlich gerade wegen länger dauernder AU "aufgedrückt" bekommen.

Eine Begutachtung durch den MDK ist dabei nicht zwangsläufig und findet ohnehin nur in den seltensten Fällen statt:
- der MDK wird den behandelnden Arzt anschreiben und um Auskunft des Gesundheitszustandes ersuchen
- an Hand der Informationen des Arztes stellt der MDK möglicherweise eine drohende Erwerbsunfähigkeit fest
- die Krankenkasse wird dich daraufhin auffordern, binnen 10-Wochen-Frist einen Reha-Antrag beim zuständigen Sozialversicherungsträger (in der Regel die Rentenversicherung) zu stellen.

"Aufdrücken" ist hier ohnehin das falsche Wort, denn die Krankenkasse kann zwar rechtlich gesehen auffordern einen Reha-Antrag zu stellen, völlig machtlos ist man dem jedoch nicht ausgesetzt.

Dein behandelnder Arzt kann dir, insofern vorliegend, Reha-Unfähigkeit attestieren, wenn zum Zeitpunkt der geplanten Reha noch Akutbehandlungsbedürftigkeit gegeben ist und/oder du noch zu erkrankt, zu geschwächt bist um die Reha überhaupt erfolgreich absolvieren zu können oder weil man z.B. in der Therapie in einer entscheidenden Phase ist, die nicht unterbrochen werden darf um eine "zeitnahe Arbeitsfähigkeit" nicht zu gefährden etc.

Bei CFS ist es ja, wie ich gelesen habe, oft so, dass normale psychosomatische Rehas die Erkrankung verschlimmern, da das Programm zu straff, zu anstrengend, zu erschöpfend ist.

Da es inzwischen aber wohl auch auf CFS ausgerichtete Rehakliniken gibt, weiß ich nicht, inwiefern dieser "Verhinderungsgrund" akzeptiert werden würde. Letztlich eine Formulierungssache des Arztes.

Langer Rede kurzer Sinn: eine "Zwangsreha" ist jedenfalls nicht möglich, wenn dein Gesundheitszustand dagegen spricht.



Oder auch ob sie einen trotz Neurologen-/Facharztbesuch zum MDK schicken können. Oder zu einem weiteren Facharzt.

Persönliche Begutachtungen des MDK sind sehr selten geworden, soweit ich gelesen habe. Meistens erfolgt Begutachtung "nach Aktenlage". Auf die zweite Frage weiß ich keine rechtssichere Antwort. Vielleicht wäre deine Frage hier besser aufgehoben: https://www.krankenkassenforum.de/krankengeld-f19/


Und ich frage mich auch, ob es eine Rolle spielt, ob der niedergelassene Neurologe, den man besucht, eine Kassenzulassung hat oder nicht. Ich hab mal gehört, in der Praxis soll es so sein, dass Vertragsärzten eher geglaubt wird (zumindest in dem Zusammenhang ob man auf seiten der KK eine genauere Überprüfung für erforderlich hält).

Auch diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Vielleicht gibt es dazu ebenfalls in obigem Forum ergiebigere Antworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

@ndp: Danke, ja, da bin ich schon. Ist leider etwas schwierig, da jetzt ja keiner mehr erreichbar ist (die letzten Tage schon).

@mgs: Von auf CFS ausgerichtete Reha-Kliniken habe ich noch nie gehört. Welche gibts denn da?

Viele Grüße
 
@mgs: Von auf CFS ausgerichtete Reha-Kliniken habe ich noch nie gehört. Welche gibts denn da?
Das dürfte Etikettenschwindel sein bzw. auf dem biopsychosozialen Modell basieren, d.h. körperliche Betätigung ist Therapie. Da es bisher keine zugelassene wirksame Therapie bei CFS gibt, kann es dementsprechend auch keine auf CFS spezialisierte Reha geben.

Wenn man nicht drumrum kommt ist es wohl besser eine psychosomat. Reha möglichst zu meiden und vielleicht eine neurologische zu wählen. Da dürfte deutlich weniger körperliche Betätigung dabei sein und so schadet man sich wenigstens nicht.
 
Hallo damdam,

ich wäre da auch skeptisch. Falls Du nicht drumrum kommst und auch der von Markus vorgeschlagene Weg nicht möglich ist, würde ich es evtl. so machen: Per Websites eine Vorauswahl treffen und bei den ausgewählten anrufen und sie "löchern" (Fragen zurecht legen, auf Antwort bestehen). Ich selbst habe vor vielen Jahren mal zwei "psychosomatische" Rehas erlebt, aus denen ich kaputter wieder rauskam, als ich reingekommen war (das fing schon an mit der Ernährung, obwohl ich hauptsächlich wegen des vermeintlichen "Reizdarms" dort war und noch garnicht von so vielen Unverträglichkeiten wusste wie heute).

Viele Grüße
Kate
 
Hallo ihr,

ja, ich denke da auch eher an Etikettenschwindel, mit denselben Gedankengängen wie Markus. Allerdings muss so eine Klinik ja nicht unbedingt den Anspruch haben, CFS zu heilen, sondern das zu fördern, was gut tut (z.B. Pacing, Angebote). Nur ist auch da die Frage, ob deren Verständnis, was guttut, dasselbe ist, wie es in der Wissenschaft heißt und den Patientenerfahrungen entspricht.

Aber auch da bin ich skeptisch, nachdem vor ein paar Jahren eine Freundin mit Histaminintoleranz in einer Klinik war, vorab wegen Ernährung nachgefragt hatte, und als sie dort war, war davon nicht mehr die Rede und alles worum sie sich daher selbst gekümmert hat, wurde es ihr negativ als "Problemfixierung" ausgelegt.
Einem anderen Freund empfahl ich wegen einem schweren Krankheitsbild eine Klinik, die sich auf ihrer Webseite als "orthomolekular" dargestellt hat. Nur leider war der Arzt, der das damals gemacht hat, schon Jahre gar nicht mehr dort. Die Ärztin, die es stattdessen gemacht, hatte nicht viel Ahnung. Unnütz wertvolle Zeit vertan, die woanders gefehlt hat.

Na ja, noch bin ich nicht bei "Reha", sondern erst dabei, einen Neurologen zu finden. Und wenn es auf Reha rausläuft, werde ich es erst versuchen abzuwenden, und erst im Notfall es dann so machen, wie Markus und Kate schreiben (und es mir, nach den Erfahrungen von meiner Freundin, vorab schriftlich geben lassen).

Viele Grüße
 
Hallo damdam,

Du dürftest leider richtig liegen, dass eine mündliche Zusicherung oftmals nicht reicht. Da war ich mit dem Schreiben zu voreilig. Und auch manipulative Verhaltensweisen bzw. Tatsachen-"Verdrehungen" sind bei Ärzten wohl nicht selten - so nenne ich das jetzt mal, was Deine histaminintolerante Freundin erlebt hat. Bei mir ging das sogar noch weiter: Die Küche bot mir von sich aus für Abends was extra an (einen Rohkostteller, da ich keinen Aufschnitt aß, also weder Käse noch Wurst), das aber von der "Körperärztin" per Verordnung abgesegnet werden sollte. Und die legte mir das so aus, dass ich jemand sei, der immer eine Extrawurst wolle.

Falls Du es nicht abwenden kannst, wäre es bei wichtigen Dingen wohl wirklich eine gute Idee, es sich schriftlich geben zu lassen. Und vielleicht mit einem ärztlichen Attest im Hintergrund, das bestätigt, was für Dich (nicht) gut ist.

Erstmal drücke ich Dir die Daumen...
Kate
 
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