Wegen Krankengeld zum Facharzt

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02.10.10
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Hallo,

ich bin schon seit einigen Monaten wegen CFS krankgeschrieben. Haus verlasse ich nur noch für die AU, weil ich von jedem bisschen entweder erschöpft bin oder (eigentlich mehr) wieder Infektionssymptome habe (geht alles ineinander über), habe ja mit der Kälte Probleme.

Nun hab ich von der Krankenkasse einen Brief bekommen (denn ich bekomme Krankengeld), sie meinen, dass eine Behandlung durch den Neurologen erforderlich ist und ich soll ihnen in der nächsten Zeit einen Facharzt + Termin nennen, wo/wann ich hingehe.
Ich gehe davon aus, dass da nichts ist (bin vor ein paar Jahren mal untersucht worden, sehe außerdem eher den Zusammenhang zu chronischen Infektionen, die vermutlich auch nicht als solche anerkannt werden). Ich überlege, ob die mich jetzt alles abklappern lassen wollen, was man vor CFS untersucht, um die Diagnose zu stellen. Wenn ich also beim Neurologen nichts habe, dann schicken sie mich weiter zum Psychiater usw. Oder was denkt ihr, steckt dahinter?

Ist schon mal jemand hier von der KK zu einem Facharzt geschickt worden und wie lief es ab?

Ich denke, ich bräuchte einfach mal ein längeres Stück Zeit, wo ich nur zu Hause bleiben kann und nichts machen muss.

Viele Grüße
 
Ich habe die damals mit Reiseunfähigkeitsbescheinigungen in den Wahn getrieben . Krankschreibungen reichten da nicht .
Vielleicht kann so etwas vom behandelnden Arzt zugesandt werden .
 
Mir ist früher ähnliches passiert wie dir, damdam.
Über einen Zeitraum von gut 5 ½ Monaten (also nicht 6, wie es zur sicheren CFS-Diagnose Voraussetzung ist) verging kaum ein Tag, an dem ich allerhöchstens zwei Stunden soweit wach war, dass ich aufstehen und mich irgendwie notdürftig versorgen konnte. Damals wusste ich noch überhaupt nichts über CFS.
(15 Jahre später hatte ein Umweltarzt bei mir festgestellt, dass bei mir potentiell jederzeit CFS ausbrechen kann wegen der hochgradigen Neigung dazu.)
Ich wurde von der Krankenkasse aufgefordert, eine Kur zu beantragen. Ich tat es, aber monatelang wurde ich statt dass mir die Kur bewilligt worden wäre, von einem mir völlig unbekannten Arzt zum anderen geschickt, der jeweils von der KK bestimmt wurde. Das Merkwürdige war, diese Ärzte waren außerordentlich weit weg, manche konnten nur per Zug erreicht werden und dann über ½ Stunde Fußmarsch durch mir völlig unbekanntes Parkgelände.

Zu der Zeit war ich noch berufstätig, hatte aber meine Arbeit dennoch erledigen können, da ich alles automatisiert und deshalb kaum Aufwand damit und Aufmerksamkeit zu schenken hatte. Ich musste mich dann immer tagsüber im Büro offiziell abmelden mit einer schriftlichen Erklärung, die ich von der KK (glaube ich) oder der Stelle, die die Kuren bewilligt, bekam und worin jeweils die Arztpraxis angegeben war. Die Blicke meiner Kolleginnen waren dabei nahezu unerträglich für mich.

Und es war beim ersten Mal ein Arzt, der mich im Wartezimmer „vergessen“ hatte. Er muss wohl zuerst wiederholt nur kurz ins Wartezimmer geguckt und mich aufgerufen haben. Das habe ich jedoch nicht gemerkt, da ich total fest geschlafen hatte. Plötzlich schlug er mir auf die Schulter und als ich hochschreckte, fragte er mich, ob ich denn nicht mitgekriegt hätte, dass er mich schon mehrfach gerufen hatte. Es stand zwar auf dem Schein drauf, dass bei mir eine außerordentliche Müdigkeit vorlag, jedoch glaubte er mir nicht. Dann wankte ich in das Sprechzimmer, setzte mich und schlief wieder ein. Dann hörte ich, wie er – laut genug, um mich wieder wachzukriegen – fragte, wieso ich denn überhaupt zu ihm geschickt worden sei. Ich sagte wegen Müdigkeit und schlief wieder ein. Dann wollte er mich unbedingt schnell wieder loswerden und ich wurde von seinem Personal unsanft geweckt und ins Wartezimmer zurückgeschickt, ich solle mich anziehen und gehen. Ich bekam die „Diagnose“ mit, dass er nichts feststellen konnte.

Und dann wurde ich zum Psychiater geschickt.
Für diese Praxis, die dann einige -zig km entfernt war, wo ich den Zug nehmen musste, bekam ich dann einige Tage später wieder so einen im Büro vorzulegenden Zettel, um meine Abwesenheit zu begründen. Da musste ich morgens hin und deshalb ca. 1 ½ Std. vorher losfahren. Ich kam erst kurz vor Feierabend wieder im Büro an. In dieser Praxis bekam ich alle möglichen böswilligen Unterstellungen bzgl. meines Lebens zu hören, die ich zu entkräften hatte, da sie sämtlich an den Haaren herbeigezogen waren. Nie jedoch ging es in diesem Gespräch um die Gründe für die Müdigkeit, sondern leider nur um persönliche Angriffe.

Und summa summarum wurde mir natürlich (!!!) die Kur NICHT bewilligt.

Es schien mir, dass die Ignoranz der Ärzte, die wirklich mit Händen zu greifen war, Methode hat, weil sie nicht wollen, dass sie existiert.

Ich wurde, glaube ich, zu mindestens fünf Ärzten geschickt, jedoch zu keinem vom Fach, sondern immer schön fachfremd und die Praxen immer wer weiß wie weit weg mit zig km langen Wegen, da die KK ja Falschdiagnosen brauchte, um die Kur ablehnen zu können.

Das war alles nur Schikane.

Ich hatte nach diesen 5 ½ Monaten damals nie wieder so lange am Stück damit zu tun, wohl aber geht es mir öfter mal so, dass ich sehr deutlich kürzertreten muss. Und ich muss aufpassen, da der Umweltarzt ja auch die potentielle Gefahr anhand der Laboruntersuchungen festgestellt hat.

Heute als Rentnerin kann ich aber diesbezüglich eine ruhige Kugel schieben und mich schonen, wenn nötig.
 
Die Kasse wird versuchen dich aus dem Krankengeld zu bekommen. Nun ist CFS laut ICD-Codierung G93.3 ja ein neurologisches Krankheitsbild. Evtl. telefonierst du mal einige Neuro-Praxen in deine Umkreis ab, ob die was mit G93.3 anfangen können (die meisten Neuros können es sicher nicht; einmal meinte eine Sprechstundenhilfe direkt am Telefon: "Das behandeln wir nicht, da müssen Sie zu einem Psychiater.").

Wenn du Glück hast findest du einen guten Neuro, der dann die Diagnose sichert oder auch was anderes findet. In Karlsruhe kann ich dir eine gute Adresse nennen, weiß nicht, ob das in Frage kommt.
 
Aso, eine sehr gute Neurologin, die sich auch mit CFS und Umweltmedizin auskennt, könnte ich auch noch empfehlen in Staade bzw wohl auch manchmal in Koblenz. Allerdings privatärztlich tätig, da die Frau schon lange im Rentenalter ist.
 
Hallo Markus,

meinst Du die norddeutsche Stadt Stade (mit einem "a") bei Hamburg?

Gruß
Kate
 
Hallo,

danke für Eure Antworten. Na ja, ich hab die schon Monate hingehalten, weil sie immer versuchten, mich anzurufen. Wollte denen eigentlich einen Brief schreiben, sie sollen mir schriftlich mitteilen, was sie wollen, aber irgendwie fiel das vor lauter anderen Sachen immer hintenrunter. Wahrscheinlich wäre dabei genau das rausgekommen.

Aber nun erscheine ich wohl schon unkooperativ, den Eindruck möchte ich nicht verstärken.

Was ich mich frage, ob es erstrebenswerter ist, dass der Neurologe sagt "da ist nichts" oder irgendwas anderes.
Auf der einen Seite kann es sein, dass die sich denken, wie bei der Charite, man muss nacheinander diverse Krankheitsbilder überhaupt erstmal ausschließen, damit man die Diagnose CFS stellen kann. So hab ich das erst gedacht.
Aber jetzt mit Deiner Aussage, Markus, dass es ja unter "neurologische Krankheiten" einsortiert ist, kann es ja sein, dass sie meinen, der Neurologe ist für dieses Krankheitsbild zuständig und deswegen soll ich zu dem, damit der mich "heilt" (sie schrieben ja, dass sich dadurch meine Behandlungsmöglichkeiten erweitern könnten).
Je nachdem wie ich es einschätze, suche ich dann den einen oder anderen Neurologen (was eh ein Witz ist, mit nur gut einer Woche Zeit für die Suche)

Drunter steht, wenn ich die Maßnahme nicht antrete, soll ich ihnen die Gründe dafür nennen. Ich wäre auch zur Mitwirkung verpflichtet.

Danke für die Hinweise mit den Ärzten, aber das ist viiiiiiiel zu weit weg. Ich hab ja schon Probleme mit Arztbesuch hier vor Ort.

Ich denke, Kuklinski wird mir da nichts nützen, da es schon Jahre her ist und er kein Neurologe ist.

Viele Grüße
 
Ist schon mal jemand hier von der KK zu einem Facharzt geschickt worden und wie lief es ab?


Ich war mit G 93.3 CFS arbeitsunfähig geschrieben. Die Krankenkasse hat dann das Krankengeld eingestellt nach ein paar Monaten, da sie nur psychiatrische AUBs akzeptieren würde.

Ich habe nach einigen Versuchen einen Rechtsbeistand genommen. 1 Stunde nach Eintreffen seines Faxes war mein Krankengeld wieder bewilligt und die AUBs von Internist und Hausarzt akzeptiert.
 
Danke Drosera. Das ging bei Dir auch nicht über den MDK? Denn die KK selbst darf sowas ja gar nicht entscheiden, meine ich.
 
Denn die KK selbst darf sowas ja gar nicht entscheiden, meine ich.

Genau

Das ging bei Dir auch nicht über den MDK?

Die Kasse hat einen Bericht beim MDK angefordert mit den Ausschlussberichten (deshalb bin ich kein Fan von CFS-Diagnose per Ausschluss). Aber es ist nicht erlaubt einen Bericht über eine Patientin zu schreiben, die nicht persönlich gesehen wurde.
 
Hallo Drosera,

aber es gibt doch keine eindeutige Möglichkeit der CFS-Diagnose?

Und wie lief es dann bei Dir: Du bist zu allen Fachärzten, die Krankheiten ausschließen sollten, deren Berichte landeten beim MDK und der hat nur aufgrund der Akten entschieden und entweder selbst eine Psychiater-AU verlangt oder die KK hat sich das selbst aufgrund des MDK-Gutachtens "ausgedacht"?

Viele Grüße
 
Hallo Markus,

kannst Du bitte zu dem Punkt noch Deine Einschätzung sagen?
damdam schrieb:
Was ich mich frage, ob es erstrebenswerter ist, dass der Neurologe sagt "da ist nichts" oder irgendwas anderes.
Auf der einen Seite kann es sein, dass die sich denken, wie bei der Charite, man muss nacheinander diverse Krankheitsbilder überhaupt erstmal ausschließen, damit man die Diagnose CFS stellen kann. So hab ich das erst gedacht.
Aber jetzt mit Deiner Aussage, Markus, dass es ja unter "neurologische Krankheiten" einsortiert ist, kann es ja sein, dass sie meinen, der Neurologe ist für dieses Krankheitsbild zuständig und deswegen soll ich zu dem, damit der mich "heilt" (sie schrieben ja, dass sich dadurch meine Behandlungsmöglichkeiten erweitern könnten).
Je nachdem wie ich es einschätze, suche ich dann den einen oder anderen Neurologen (was eh ein Witz ist, mit nur gut einer Woche Zeit für die Suche)

Vielen Dank und viele Grüße
 
Hallo damdam,
aber es gibt doch keine eindeutige Möglichkeit der CFS-Diagnose?

Laut Kuklinski ist CFS die schwerste Verlaufsform der sekundären Mitochondriopathie und lässt sich sich auch bestimmen.

Ich habe mir dazu (aus dem Buch) notiert:
Analyse-Möglichkeit:
- Laktatanalysen: steigen b. geringer Belastung
- intrazelluläre ATP-Messung: extrem niedrige intrazelluläre Spiegel
- Hohes MCV im Blutbild (Nitrostress, sekundären Vitamin-B12-Mangel

Analyse zeigt niedrige PDH-Enzymkapazitäten, überhöhte Immunreaktionen u. Entzündungsparameter
- CrP
- TNFα
- Interferon Gamma
- Il-6

Quelle: Kuklinski, Dr. sc. med. Bodo. Mitochondrientherapie - die Alternative: Schulmedizin? Heilung
ausgeschlossen!

lg
 
kannst Du bitte zu dem Punkt noch Deine Einschätzung sagen?
Die Krankenkasse will dich irgendwie aus dem Krankengeldsbezug raushaben. Ein Besuch beim Neurologen kann praktisch zwei Ergebnisse haben:

1.) Sie haben nichts (bzw nichts Neurologisches).
2.) Sie haben was Psychisches.

Im Fall 1.) wird die Krankenkasse wahrscheinlich versuchen zu argumentieren, dass du gesund bist und kein Krankengeld brauchst. Im Fall 2.) werden sie versuchen dir eine Reha aufzudrücken (die bei CFS schädlich ist) und dich evtl auch auffordern einen Rentenantrag zu stellen (weiß nicht, ob sie das dürfen). Ich stecke aber bei Themen mit der Krankenkasse nicht wirklich drin.

Dass du bei bei einem CFS-ähnlichen Krankheitsbild von einem x-beliebigen Neurologen eine realistische Einschätzung bekommst ist mehr als unwahrscheinlich. Bei einem Freund von mir war es auch so und der ist deswegen auch hunderte Kilometer gefahren.

Liegt denn überhaupt eine neurologische Symptomatik vor? Ggfs. mal bei der Kasse anrufen, weshalb man dich zu einem Neurologen schicken will. Vielleicht kannst du es auf einen Internisten umändern lassen. Frage ist halt, ob du da einen mit CFS-Erfahrung findest.

Oder - je nachdem wie lange du Zeit schinden willst - alle Neurologen abklappern und bei dem, mit der längsten Wartezeit einen Termin ausmachen. Kann dann schon 6-12 Monate dauern. Weiß aber nicht, ob die KK das dann so hinnimmt.
 
Guten Morgen damdam!

Hast Du eine Rechtsschutzversicherung? Die KK ist jetzt potentiell dein Feind. Und ein (guter) Anwalt wirkt wunder, vorher wird man einfach nicht ernst genommen.
Wobei die Rechtsschutz da auch so klauseln hat, daß sie keinen Fall übernehmn, der schon am laufen ist.

Ich habe das glücklicherweise alles hinter mir. Als ich damals Krankengeld bekam, dachte ich erst, puuh, jetzt darf ich offiziell endlich mal krank sein. Aber dann gings erst richtig los.

LG, Brigitka
 
aber es gibt doch keine eindeutige Möglichkeit der CFS-Diagnose?
Ich fand mich ziemlich eindeutig. EBV und dann volles Symptomspektrum und für alle anderen Erkrankungen waren die Symptome nicht vollständig und typisch.
Und wie lief es dann bei Dir: Du bist zu allen Fachärzten, die Krankheiten ausschließen sollten, deren Berichte landeten beim MDK und der hat nur aufgrund der Akten entschieden und entweder selbst eine Psychiater-AU verlangt oder die KK hat sich das selbst aufgrund des MDK-Gutachtens "ausgedacht"?
Also das MDK-Gutachten war eindeutig psychiatrisch ausgerichtet und sehr darauf bedacht, dass mir eine "Lektion" erteilt wird, da ich keine Psychotherapie beantragt hatte so wie die Gutachterin das aber für möglich hielt.

Die Kosten des Rechtsbeistandes musste dann die Kasse übernehmen.

Aber grundsätzlich hatte ich extrem hohe Kosten dann für weitere Verfahren und bei mir ging alles bis zur (unbefristeten) Rentenbewilligung nur mit Rechtsbehelf. Ich hatte insgesamt vom letzten Arbeitstag bis dahin 14 Verfahren für die ich fast immer eine Rechtsberatung bzw. -vertretung brauchte. Da ich bettlägrig war, ging das nur mit teuren Spezialanwälte, die das per Telefon oder schriftlich machten oder mit verständnisvollen gemeinnützigen BeraterInnen. Also Rechtsschutz wäre schon gut gewesen.
 
Hallo,

ich muss unbedingt sehen, dass ich da eine Rechtsberatung bekomme (bin Mitglied bei einem Sozialverband, hoffe, dass das so kurzfristig überhaupt geht). Bisher bin ich davon ausgegangen, dass nur ein Gutachter darüber urteilen kann, ob ich weiter arbeitsfähig bin oder nicht. Dass es über die Schiene "Facharzttermin - Bericht an die" genauso geht, ist mir nicht klar.

Ok, dann muss ich es wohl doch irgendwie zu einem der Neurologen schaffen, die Du nennst, Markus. Kriegt der das dann auch hin, wenn es wahrscheinlich infektionsbedingt ist? (wobei ich vermutlich nichts an Infektionsdiagnostik habe, was für die KK wasserdicht ist)

exMarkus83 schrieb:
Liegt denn überhaupt eine neurologische Symptomatik vor?
Wenn ich mich an den kanad. Konsenskriterien orientiere:
Ich habe etwas Wortfindungsstörungen und auch Gedächtnisprobleme, aber nicht das Kurzzeitgedächtnis, wie bei den kanad. Konsenskriterien angegeben wird (vielleicht ist es auch im Rahmen der normalen Alterung?). Rückfälle durch zuviel Stress hab ich auch (auch bei den Konsenskriterien angegeben). Ist aber alles nicht mein Hauptproblem (ich vermute da auch eher Schwermetalle als Ursache, aber das ja eh nicht anerkannt).

Ich kann fragen, ob Internist auch geht (müsste ja auch schriftlich gehen, anrufen will ich ungerne), dann könnte ich nochmal zu Kuklinski (wenn es zeitlich geht). Aber der hat es bei mir aufgrund HWS gemeint (wo keine dezidierte Diagnostik lief und was ich auch nicht so recht glaube) und mir eh im Frühjahr geschrieben, dass es von der Kasse fast immer auf die psychische Schiene rausläuft.

So oder so, wenn ich zu jemandem außerhalb gehe, ist die Frage, ob sie das akzeptieren, denn sie meinen ja, dass eine Facharztbehandlung (Hervorhebung von mir) durch einen Neurologen notwendig ist. Wenn das ein paar 100 km weit weg ist, können sie es anzweifeln

Oder - je nachdem wie lange du Zeit schinden willst - alle Neurologen abklappern und bei dem, mit der längsten Wartezeit einen Termin ausmachen. Kann dann schon 6-12 Monate dauern. Weiß aber nicht, ob die KK das dann so hinnimmt.

Das wäre meine andere Überlegung gewesen. Die Wartezeit hier auf Neurologen ist sehr lang (ich meine, 3-4 Monate), aber vor ein paar Jahren hat mir der Terminservice der KK schnell einen besorgt. Dann würde mir das so auch nichts nützen.

Ich hoffe ja immer noch, dass es mir im Frühjahr, wenn es wärmer wird, wieder besser geht. Abgesehen davon endet das Krankengeld im Mai. Von daher wäre eine Strategie es bis dahin noch mit KG zu schaffen. Aber man weiß ja nie, ob es wirklich so kommt.

@Brigitka: Ich bin bei einem Sozialverband, da hat man einen Eigenanteil, wenn es vor Gericht geht (ich weiß nicht. ob man sonst auch eine Rechtsberatung bei einem spezialisierten Anwalt bekommt, um vorher Schlimmeres überhaupt abzuwenden)

Als ich damals Krankengeld bekam, dachte ich erst, puuh, jetzt darf ich offiziell endlich mal krank sein. Aber dann gings erst richtig los.
Ja, genau. Dabei ist der Stress absolut kontraproduktiv.

Zur Diagnostik: Wofür gibt es eigentlich die kanad. Konsenskriterien? Sind die nur für den Arzt, damit er weiß, dass es CFS ist, was er behandelt oder hat das auch was rechtswirksames?

Viele Grüße
 
Im Fall 1.) wird die Krankenkasse wahrscheinlich versuchen zu argumentieren, dass du gesund bist und kein Krankengeld brauchst.

Eine Gesundschreibung nach Aktenlage sollte immer mit dem Hinweis auf das Urteil des LSG Hessen angegriffen werden, wenn einen der behandelnde Arzt tatsächlich weiter für arbeitsunfähig hält.

Eine ferndiagnostische Gesundschreibung durch den MDK ist (zumindest bei psychischen Krankheiten) nicht zulässig.

Urteil vom Hessischen Landessozialgericht vom 18.10.2007 AZ: L8 KR 227/06 https://www.kostenlose-urteile.de/H...sser-Aktenlage-verweigert-werden.news5016.htm

Ohne persönliche Begutachtung oder Befragung der behandelnden Ärzte durch den MDK darf die Krankenkasse nicht die Zahlung des Krankengeldes einstellen.

Wird nur nach Aktenlage entschieden, ist die Einstellung des Krankengeldes rechtswidrig.

Da ich nicht weiß, welchen Diagnoseschlüssel damdam nun tatsächlich hat, wollte ich zumindest darauf hinweisen.
 
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