Was ist eigentlich Freiheit?

es gibt ein Naturrecht und zwar ein klassisches und ein modernes.

Es gibt sogar ziemlich viele verschiedene Geschmacksrichtungen von "Naturrecht". Wobei natürlich klar sein muss, dass das immer von Menschen geschaffene Denkkonstrukte sind. Schon die Frage, was "Natur" eigentlich ist, kann man nur sehr unscharf beantworten. Genauso verhält es sich mit aus dieser Vorstellung abgeleiteten Naturrechten.
 
Freizeit ist für mich Freiheit. :) Und am freiesten habe ich mich gefühlt, wenn ich mit meinem Hund durch die Natur gestreift bin.
 
Ich frage einfach mal, denn wir üben ja hier noch ein wenig in dem Thread, heißt Kurzfragen gleichzeitig auch Kurzantwort?
Das Problem ist, dass man manche Antworten nicht so einfach stehen lassen kann. Man könnte jetzt jedesmal einen neuen Thread aufmachen, um ein Nebenthema zu diskutieren. Das ist aber aufwändig und der Mensch ist bequem. :unsure:

Mini-Threads fände ich schick: Eine entsprechend markierte Antwort eröffnet dann automatisch einen neuen Thread, der in dem aktuellen nur als Link erscheint (z. B. so: Was ist Naturrecht?). Natürlich kann man auch in einem solchen Mini-Thread neue Mini-Threads aufmachen. Aus Bequemlichkeitsgründen würde ich den neuen Mini-Thread automatisch im Verzeichnis /Plauder-Ecke/Grabbelkiste ablegen. Verschieben kann man immer noch später. :cool:
 
Mini-Threads fände ich schick: Eine entsprechend markierte Antwort eröffnet dann automatisch einen neuen Thread, der in dem aktuellen nur als Link erscheint (z. B. so: Was ist Naturrecht?). Natürlich kann man auch in einem solchen Mini-Thread neue Mini-Threads aufmachen. Aus Bequemlichkeitsgründen würde ich den neuen Mini-Thread automatisch im Verzeichnis /Plauder-Ecke/Grabbelkiste ablegen. Verschieben kann man immer noch später. :cool:
Moderation, Threaderöffner und der, auf den sich die Antwort bezieht, sollten Nebenthemen ebenfalls nachträglich in Mini-Threads auslagern können. So bleibt der Gesprächsfluss nah am eigentlichen Thema und nichts geht verloren. Fair enough. (y)
 
Jetzt möchte ich aber schon mindestens ein Video von deinen hochneurotischen Wölfen sehen. 😃
 
Das nennt man einen Blutrausch. Der kommt bei vielen Tierarten vor und ist keineswegs neurotisch (z. B. Fuchs im Hühnerstall, Massaker beim Menschen). Das Problem ist, dass die Beute vor den Jägern nicht weglaufen kann, was dann den Blutrausch auslöst. Die Schafe müssen besser vor Wölfen geschützt werden, anders geht es nicht.
 
Zitat von Kayen: Ich frage einfach mal, denn wir üben ja hier noch ein wenig in dem Thread, heißt Kurzfragen gleichzeitig auch Kurzantwort?
Eigentlich ja, da wir aber weit darüber hinaus sind und wir nachträglich zugeben mussten, das die Frage " Was ist eigentlich Freiheit" nicht wirklich in der Kurz-Fragen-Rubrik passt, lassen wir die Diskussion laufen, würden uns aber freuen, wenn trotzdem das Thema nicht verloren geht.

Allen ein schönes Wochenende,
Gruß Ory
 
und genau wie zB die Flüsse begradigt werden, werden auch die Menschen vom Beginn ihre Lebens auch systematisch ""begradigt".
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Der objektive Masstab dafür ist für Pufendorf die Würde des Menschen. Die verantwortliche Abstimmung des Zusammenlebens gelingt nur, wenn jeder sich gegenüber den anderen so beträgt, daß diese bereit sind, auch seinen Vorteil zu wahren und zu fördern. Pufendorf definiert daher die Aufgaben des Naturrechts: „Die Regeln dieses Gemeinschaftslebens, oder die Lehren darüber, wie sich ein jeder betragen muss, um ein nützliches Glied der Gesellschaft zu sein, werden als Naturrecht bezeichnet.“[4]

Hieraus ergibt sich für Pufendorf folgendes Grundgesetz des Naturrechts: Jeder Mensch soll „die Gemeinschaft nach Kräften schützen und fördern … und Gebot des Naturrechts ist alles, was für das Leben in Gemeinschaft notwendig und nützlich ist; was stört und schadet, ist verboten.“[5] Alle anderen Regeln des Zusammenlebens fliessen aus diesem anthropologischen Sachverhalt.

Weil alle Menschen gleichermassen diese Sozialnatur haben, will und kann niemand „sich mit solchen zu einer Gemeinschaft zusammenschliessen, die ihn nicht wenigstens als Mensch und Träger der gleichen Natur gelten lassen.“ Aus diesem natürlichen Grundgesetz des Gemeinschaftslebens ergeben sich drei natürliche Grundpflichten, ohne deren Beachtung kein friedliches Zusammenleben möglich ist:

Oberste und umfassendste aller Gemeinschaftspflichten ist das Gebot: „Keiner schädige den anderen.“[6] Hieraus fliessen später das Menschenrecht auf Leben, Freiheit, Unversehrtheit, Eigentum und Ehrenschutz.

Die zweite Gemeinschaftspflicht ist: „Jeder beachte den anderen und behandele ihn als einen von Natur Gleichgearteten, nämlich als Mensch schlechthin.“ „Denn die Verpflichtung, das Gemeinschaftsleben aufrechtzuerhalten, bindet alle Menschen in gleicher Weise.“[7]

Und die dritte Gemeinschaftspflicht lautet, der Mensch solle nicht nur Schaden unterlassen. Das alleine würde nicht genügen. Jeder solle vielmehr aktiv „soviel wie möglich den anderen nützen.“[8]

Neben Geselligkeit und Vernunft hat der Mensch die Sprache. Die Menschen regeln natürlicherweise ihr Leben, indem sie durch Sprache gegenseitig Verträge abschliessen. Aus freien Stücken und mit Vernunft abgewogene Verträge oder Versprechen sind daher das natürliche Mittel, das soziale Leben durch einklagbare Rechte und Pflichten näher zu regeln.

Die Menschen müssen daher zum Erhalt des freien, gerechten Gemeinschaftslebens beim Gebrauch der Sprache Treu und Glauben einhalten. „Niemand darf den anderen durch den Gebrauch der Sprache oder anderer Zeichen, die dazu dienen, Gedanken auszudrücken, täuschen.“[9]

Die soziale Menschennatur ist für Pufendorf eine anthropologisch gegebene Einheit von Sein und Sollen. Menschliches Leben ist für ihn grundsätzlich aufgabenhaft. Er nimmt in den anthropologischen Grundzügen seines Naturrechts das vorweg, was wir 250-300 Jahre später in der modernen personalen Tiefenpsychologie bei Alfred Adler wiederfinden.

Für Pufendorf ist die „Erweisung wahrer Menschlichkeit gegen alle und jeden … der tiefste Sinn der sozialitas. In der Liebe zum Mitmenschen, eben weil er Mitmensch ist, liegt das echte Menschentum, die «Natur» des Menschen.“[10] Pufendorf sieht die Würde des Menschen nicht mehr nur allein in der Gottesebenbildlichkeit begründet, sondern Freiheit und Würde des Menschen als individuelle freie und würdige Person sind vor allem anthropologisch begründet. Mit seiner Vernunft kann der Mensch die in seiner Sozialnatur liegenden Pflichten und Normen seines Handelns dann erkennen und dadurch sein Handeln selbst mitmenschlich bestimmen. ...

Obwohl es hier um hohe ethische Ziele und Anforderungen geht, die sehr human wirken auf mich, steht da doch auch, daß es Gebote bzw. Verbote in diesem "Naturrecht" gibt. - Allerdings wird nicht näher darauf eingegangen, wie solche Verbote verfolgt und evtl. bestraft werden.
Wenn derstreeck davon spricht, daß er Situationen sieht, in denen er das Recht hätte, einen Menschen zu töten, ist das meiner Meinung nach weit weg von einem Naturrecht. Eher nahe an "Zahn um Zahn, Auge um Auge" . Verantworung scheint mir dann in erster Linie auf den "Gegner" oder den anders Handelnden übertragen zu werden und bei Mißachtung geahndet zu werden als auf der eigenen Seite zu liegen.

Grüsse,
Oregano
 
Eher nahe an "Zahn um Zahn

das wäre es, wenn man einen bei einem tätlichen angriff zurückschlägt. das ist sogar im deutschen recht straffrei, wenn es angemessen ist, d.h. der notwehr dient und nicht nur irgendeiner rache.

aber einen angestellten der gez zu ermorden, nur weil er ohne anwendung von gewalt die gebühren kassieren will, ist von keinem einzigen recht gedeckt, sondern definitiv nur mord.

irgend ein Typ kommt und die GEZ Gebühren eintreiben will, obwohl ich mit denen kein Vertrag habe, dürfte ich mich wehren und diesen Typen in letzter Konsequenz sogar töten.



lg
sunny
 
Hallo.

@Max

Dein Link zu Wikipedia ist richtig. Das ist das Naturrecht, von dem ich hier schreibe. Bei dem Naturrecht handelt es sich jedoch eben nicht um ein vom Menschen geschaffenes Denkkonstrukt. Wir brauchen darüber nicht zu streiten. Ich gebe nur weiter, was ich gelesen habe. Der Beste Beitrag zum Thema Naturrecht ist das 9 stündige Seminar von Mark Passio auf englisch. Es gibt aber auch Bücher und einige deutsche Youtuber, die da mal das wichtigste übersetzt haben.

Um so mehr eine Gesellschaft das Naturrecht ignoriert, um so unfreier wird sie und umgekehrt.

Ich sage es nochmal, wenn man sich an das Naturrecht hält, darf man niemanden bestehlen und gleichzeitig darf man sich wehren, wenn man bestohlen wird... Es handelt sich dabei, wie gesagt nicht um eine Meinung.

Sunny. Ich meine nicht, dass man den GEZ Beamten töten darf, wenn der gar nicht weiss, von was ich rede. Es gilt ja im Moment leider nicht das Naturrecht, sonder positives Recht aber wenn wir in einer Kommune leben würden, in der sich die Menschen darauf geeinigt hätten, nach dem Naturrecht zu handeln, wäre es moralisch und nach dem Naturrecht in Ordnung.

Die Privatrechtsordnung ist im Gegensatz zum Naturrecht und den absoluten Wahrheiten ein vom Menschen geschaffenes Denkkonstrukt. Logischweise sollte man dann nicht das positive Recht, sondern das Naturrecht anwenden. Dann würde sowieso niemand kommen und mich bestehlen wollen und Gleerndil, wenn du meinen würdest, du bekommst Geld von mir, weil wir ja einen vielleicht mündlichen Vertrag haben und ich meine, das stimmt nicht, dann würden wir einfach zu einem unabhängigen Gericht gehen, welches entscheidet.
 
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"Zahn um Zahn"

So würde es in einer Privatrechtsordnung nicht sein. Wir sind keine Tiere. Sich auch mal mit der Natur des Menschen zu beschäftigen, wäre auch hilfreich, wenn man frei sein will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dem Naturrecht handelt es sich jedoch eben nicht um ein vom Menschen geschaffenes Denkkonstrukt.
Aber ja doch. Kein Tier kennt ein Konzept, das irgendwas mit "Recht" zu tun hat. Es ist ein typisch menschliches Konzept, um größere soziale Zusammenhänge zu steuern, also das Leben in Gruppen, die größer sind als 50 oder 100 Individuen, genauso wie "Moral" oder "Ehre".
 
Wir brauchen darüber nicht zu streiten.
Ich gebe nur weiter, was ich gelesen habe.
derstreeck, dieses "nur" ist sehr verräterisch in meinen Augen. Du bist also nichtmal für deine eigenen Gedanken ver-antwort-lich, die das Gelesene für richtig und wahr halten oder wahr-nehmen. Der eine führt nur Verordnungen und Befehle aus, du gibst nur weiter!?

Dabei meinst du aber, dass du in bestimmten Situationen für das Leben oder den Tod eines Menschen "verantwortlich" sein könntest! Was wäre das für eine Gesellschaft, in der es ein paar Leute geben mag, die "aus Versehen"(?) in der ein oder anderen Situation aus dem ein oder anderen Grund einem anderen Menschen das Leben "genommen" haben mögen, weil sie meinten, dass ihnen ein anderer etwas nehmen wollte, das ihnen ge-hört.

Wer hätte schon einen Vertrag mit der Natur(!), dass ihm das Gold aus der Natur(!) gehört. Gehört das mir, dir, uns allen? Oder Gott, den Höheren Geistigen Wesen und Mächten, die alle Naturvölker darin sehen!? .... zum Beispiel. Und zum Beispiel auch Rudolf Steiner und andere, die das so ähnlich sehen mit den Geistigen Wesen und Mächten.
 
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