Verwandtschaft ... wichtig oder vielleicht gesundheitsgefährdend :) ?

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Der Titel ist vorsätzlich leicht provokant formuliert ^^

"Fang' nie was mit Verwandtschaft an, schau lieber Dir 'ne Landschaft an ! " (Kurt Tucholsky) ;)

Wie ergeht es Euch so damit ?

Wichtig oder eher Stressfaktor ?

Die Frage bezieht sich weniger auf die Eltern, die sind wohl immer wichtig.
 
Hallo!

Ich würde sagen, dass es nicht das Wort Eltern oder Verwandtschaft ausmacht, sondern mit welchen Menschen man klar kommt. Ein Onkel ist kein besserer Mensch mit dem ich Zeit verbringen muss, nur weil er den Titel trägt.
Man kann sich seine Familie nicht aussuchen. Und deshalb finde ich, darf keiner erwarten, dass jeder mit jedem auskommen muss.

Warum sich viele Menschen z.B. Jahr für Jahr an Weihnachten der Zankerei und dem Stress mit der Familie aussetzen, erschließt sich mir nicht. Die Eltern stehen da natürlich meist anstandshalber über den Dingen. Ich würde ihnen aber auch nicht dauerhaft einen "Freifahrtsschein" ausstellen, wenn das Zusammentreffen mehr stresst als Freude bringt.

Leider reden die Menschen viel zu wenig miteinander. Man könnte viele Missverständnisse und Probleme damit aus dem Weg schaffen. Auch, wie z.B. die Regeln bei einem Besuch aussehen sollten. Oder ob es überhaupt Sinn macht sich zu treffen, wenn es nur wieder in Diskussionen und Streit endet.

Generell würde ich sagen, dass beides zutreffend ist. Zu viel Familie kann belasten, aber auch niemanden mehr zu haben, kann schlimm sein. Ich würde manchmal gerne mit dem Finger schnippen können und dann ist jemand da, aber auch wieder weg, wenn es nervig wird. Gilt übrigens auch für Freunde und Bekannte.

Das muss man wohl für sich selbst entscheiden.

Wenn Weihnachten mit einem guten Bekannten schöner und harmonischer ist als mit der Verwandtschaft, dann versuche ich das der Familie zu erklären und beschränke mich auf einen kurzen Anstandsbesuch o.ä.

Denn es liegt an allen Mitgliedern einer Familie aus einem Fest oder Treffen etwas Schönes zu machen. Oder eben nicht.

Starlight1.0
 
Ich treffe mich lediglich mit der Verwandtschaft, die ich mag.
Somit komme ich gut klar und es gefällt mir so, demnach überhaupt kein Stress.

Das sind wenige, meine Schwester mit Familie, meine Töchter, die ich über alles liebe, meine Patin (ist leider verstorben, aber sie war auch immer wichtig), meine Mutter nur an sogenannten "Pflicht"-Tagen, sei es Geburtstag, Muttertag, Weihnachtsessen (da komme ich gut klar, da zu solchen Anlässen mehrere Leute da sind, da bemerke ich sie kaum), mein Vater, den ich sehr liebte, ist leider verstorben.

Das sind alle, mit meinen Cousinen habe ich sehr losen Kontakt, das passt so für mich.

Ich denke, man sollte seine Zeit mit keinen Menschen verbringen, die man nicht leiden kann, außer auf Arbeit ist das manchmal unumgänglich, falls das der Fall sein sollte.
 
Ich habe zum Glück eine große Verwandtschaft, mit der ich ausgezeichnet harmoniere. Meine Großeltern mütterlicherseits hatten 9 Kinder und 30 Enkel, die immer miteinander in Verbindung blieben. Mein Großvater war Pfarrer, und seine Nachkommen sind fast alle liberale evangelische Christen und haben ein gemeinsames Werteverständnis, das ich auch an meine beiden Kinder weitergegeben habe. Zu meinem 80. Geburtstag vor 5 Jahren habe ich die ganze Verwandtschaft eingeladen, und fast alle sind gekommen und denken noch gerne daran zurück. Sonst treffen wir uns leider nur zu Beerdigungen. Es besteht ein starkes Gefühl des Zusammengehörens.

Meine Kinder teilen dieselben Werte. Meine Tochter befindet sich gerade in der Luft auf dem Rückflug in die USA über dem Atlantik. Wir hatten schöne Tage mit Kindern und Enkeln. Obwohl viel Trubel herrschte, genossen wir das Zusammensein.

Wie es um die Harmonie bestellt ist, sieht man, wenn geerbt werden soll. Als meine Eltern gestorben waren, sahen wir darauf, dass jeder genug bekam, vor allem der Bruder, der finanziell etwas weniger gut gestellt war. So können wir uns weiter aneinander freuen ohne Bitterkeit. Ich bin sicher, dass meine Kinder es ebenso halten, wenn wir nicht mehr sind. Sie sind finanziell gut aufgestellt, was es natürlich leichter macht, großzügig zu sein.

Das Wort Verwandtschaft ist für mich nur positiv besetzt. Niemand hat es ganz in der Hand, dass es so harmonisch verläuft, aber meist kann man selbst etwas dazu tun.
 
ich fand die Treffen der Verwandtschaft um die Weihnachtszeit, waren immer das Highlight des Jahres..inzwischen sind ja fast alle verstorben, ein Teil wohnt in Kanada und machen die Reise im Alter auch nicht mehr oft.
ich persönlich finde die Familientreffen sehr wichtig und stressig war das nie, meist eher lustig und erheiternd.
 
Ich halte nicht viel von Verwandtschaft, besser gesagt, meiner, am meisten noch von den engsten Angehörigen.

Sie sind auch zu weit verstreut, zu sehr mit der eigenen Familie beschäftigt. Es gab auch nie größere Treffen, nur an Hochzeiten und Beerdigungen. Also kaum Kontakt und ich habe den auch nie vermisst.

Einzig schmerzlich die Sache direkt für uns mit meiner Schwägerin, die mit ihrem Verhalten es soweit brachte, dass wir seit 25 Jahren keinen Kontakt mehr mit meinem Bruder hatten. Und meine Mutter will auch keinen Kontakt mehr, es wühlt sie zu sehr gesundheitlich auf.

Neben Eltern und meinen Kindern, bedeuten mir Freund(e) /innen mehr als die ganze sonstige Verwandtschaft, in der es auch einfach zuviel Aufruhr und Leid gab.

Meine Mutter sagte immer, Dallas (ehemalige TV-Serie) ist ein Dreck dagegen, was alles schon in unserer Verwandtschaft die Runde machte. Ich kann gut und gerne auf solche Dinge verzichten und ja einiges ging vor allem auf die Gesundheit meiner Mutter.
 
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Schwägerin, die mit ihrem Verhalten es soweit brachte, dass wir seit 25 Jahren keinen Kontakt mehr mit meinem Bruder hatten. Und meine Mutter will auch keinen Kontakt mehr, es wühlt sie zu sehr gesundheitlich auf.

ja .. Stichwort Spalten von Seiten Eingeheirateter... das erleb ich leider auch in meiner Verwandtschaft so, dass ein großer Teil für vermeintlich intakt gehaltener Verhältnisse dadurch zerrüttet wurde - und finds sehr traurig daß solche leider weit verbreiteten Charaktere solche Macht haben können., es gibt da ja wahre "Naturtalente" für..

Aber auch typische Rivalitäten und Eifersucht unter Geschwistern ..
 
Leider wurde auch bei mir ein Vetter durch seine Frau der Familie entfremdet. Er kam erst, als seine Mutter, die als Witwe die 4 Kinder alleine großgezogen hatte, im Sterben lag.
Auch der Bruder einer Freundin hatte eine Frau, die ihn daran hinderte, Kontakt zu seiner Familie zu haben. Ich kann solche Frauen nicht verstehen, aber auch die Männer nicht.
 
Ich bin sehr froh, daß es die Verwandschaft von Seiten meiner Schwestern gibt. Es ist für mich sehr erfreulich, daß wir ein Leben lang immer eine gute Beziehung gehabt haben, und daß sich diese Beziehung auch in die nächsten Generationen gezogen hat. Wir sehen uns nicht sooo oft, aber wenn, dann ist es einfach schön und spannend zu sehen, wie sich die nächsten Generationen entwickeln.

Grüsse,
Oregano
 
sahen wir darauf, dass jeder genug bekam, vor allem der Bruder, der finanziell etwas weniger gut gestellt war.
Das finde ich vorbildlich und ist nach meinem Eindruck nicht oft so (da gilt eher das "Gerechtigkeitsempfinden", dass jeder die gleiche Summe bekommt, teils bis hin zum Aufrechnen von Geburtstagsgeschenken).
Eifersucht unter Geschwistern ..
Ja, leider, und das kann sehr schmerzhaft werden und anlässlich Todesfällen eskalieren.

Bei mir ist es gemischt, es gibt gute Verwandschaftsverhältnisse (wobei ich hier gerade an jemanden denke, der nicht blutsverwandt ist, so etwas war mir immer egal) und Wahl-Verwandtschaften.
 
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