Hallo Alibiorangerl und Sonnenblume,
Nun, ich habe ja geschrieben WENN...
Und wie Alibiorangerl hoffe ich immer noch eines Tages aus einem Albtraum aufzuwachen...
Aus dem Link - dies sind die schlimmsten Banken, was Offshore betrifft:
"The two biggest bank recipients of U.S. taxpayer bailouts — Citigroup and Bank of America — both just happen to be tax haven-happy. Citigroup operates 427 subsidiaries in tax havens, the Bank of America 115."
Da die CityBank bei uns weit vertreten ist, hat es hier wieder mal der Verbraucher in der Hand diese Bank zu boykottieren...
Und hier die Wohlfahrts-Steuersätze für die Großen - während der "kleine Mann" bei rund $ 33.000 Jahreseinkommen 60% Steuern zahlen muß!
"This year, corporate income taxes will make up just 9 percent of federal receipts. In 1952, the year Republican President Dwight Eisenhower was elected, the effective income tax rate for corporations was 52.8 percent. Last year it was just 10.5 percent."
Die Einkommenserhöhung der Top-Manager hat seit der Finanzkrise sogar noch zugenommen, während der "kleine Mann" eine Erhöhung verbucht, die nicht einmal die Inflationsrate ausgleicht!
"Among the nation's top firms, the S&P 500, CEO pay last year averaged $10,762,304, up 27.8 percent over 2009. Average worker pay in 2010? That finished up at $33,121, up just 3.3 percent over the year before."
Die Parallelen zur deutschen Wirtschaftspolitik sind offensichtlich. Das Realeinkommen der Arbeitnehmer -Inflationsbereinigt- sinkt seit mindestens ca. 12 Jahren stetig... Aber die Inflation wird von Staats wegen nirgendwo berücksichtigt, was dazu führt, daß die Zahlen, die der Öffentlichkeit vorgelegt werden nichts anderes als Augenwischerei sind, wenn sie Einkommenserhöhungen vorgaukeln.
Eine Frage stellt sich mir immer wieder: Was bringt diesen Millionären/Milliardären das Einkommen von 10 oder 20 Millionen jährlich denn real für Verbesserungen? Auch sie können nur 3x täglich essen, an einem Ort gleichzeitig schlafen und das bereits in größtem Luxus, eine Steigerung bzw. Verbesserung des Lebensstils ist gar nicht mehr möglich. Grabschmentalität und Machtgelüste können, sind sie bereits hier angelangt, auch nicht erhöht befriedigt werden. Was soll also dieser ganze Zirkus? Was sind das für Menschen und was treibt sie an? Vielleicht liefert die Psychologie eine Erklärung dafür, aber mir bleibt das unverständlich, denn auch diese Personen wissen sehr wohl, daß Millionen Hungers sterben, damit sie diese 10 oder 20 Millionen kassieren können... Verkehrte Welt!
Ich stimme Euch zu, daß Obama ebenso wie Bush jr. eine Marionette ist, der man nur einen kleinen Freiraum läßt, um eigene Ideen zu realisieren. Mit der Krankenversicherung - auch wenn sein Programm stark beschnitten wurde - hat er wenigstens einen kleinen Teil realisiert. Vielleicht kann er das mit dem Arbeitslosen-Programm ebenfalls - selbst wenn er nur wenig realisiert. Der Redenschreiber muß sich an den Vorgaben des Präsidenten ausrichten und dabei kommt es schon zu Kompromissen. Man merkt aber, daß Obama doch das eine oder andere durchsetzen kann -vorausgesetzt es tut den großen Konzernen nicht allzu weh- und das scheint er zu versuchen. Zu Hilfe kommt ihm dabei die miserable Situation der Arbeitslosen und Arbeitnehmer, die ihn unterstützen. So ganz verweigern können sich Politik und Großunternehmen diesen Ideen nicht, denn die Bevölkerung ist dabei sich heftig zu wehren und selbst die gesteuerten Medien können nicht mehr umhin darüber zu berichten und die Schieflage aufzuzeigen.
Und wenn er als Marionette an der Macht bleiben soll, dann müssen die Konzerne ihm den einen oder anderen kleinen Erfolg zugestehen, damit er wieder gewählt wird. Sicher, sie könnten eine andere Marionette ins Rennen schicken, doch ob die gewählt würde ist fraglich.
Den Truppenabzug aus dem Irak hat man ihn nicht machen lassen - das geht dem militärisch-industriellen Komplex an die Substanz, doch anderes, weniger Radikales könnte durchaus machbar sein im Spiel der Kräfte.
Bei uns hat der Druck der Bevölkerung immerhin dazu geführt, daß marode AKWs abgeschaltet wurden und die Atompolitik neu überdacht wird, manches hätte noch besser laufen können, doch ein gewisser Fortschritt wurde gemacht. Der Druck der Bevölkerung könnte folglich auch zum Umdenken in der Arbeitslosenpolitik, Wirtschaftspolitik usw. führen, sofern der Druck stark genug wird.
Schließlich gibt es Grenzen für das, was sich die Bevölkerung gefallen läßt. Sie sind in Europa höher als in den USA, einem Land, in dem die Bevölkerung gewohnt ist, ihre Interessen gegen den Widerstand der Regierung durchzusetzen, in dieser Beziehung weit aktiver ist und sich leichter für ein bestimmtes Ziel zusammenraufen kann und es auch tut. Obamas Wahlkampagne läuft sogar unter diesem Motto, in etwa: gemeinsam können wir! Oder "We can!"
Ich mag irren, doch ich habe das Gefühl, daß vieles was Obama bei seiner Präsidentschaftskampagne sagte und versprach ehrlich gemeint war und diesen Mann ausmacht. Er muß allerdings vorsichtig sein, denn andere Mächte stellen ihm ein Bein wo sie nur können und wenn er sich darüber vollkommen hinwegsetzen würde, wäre er bald abgewählt oder Schlimmeres. JFK hat sich seinerzeit den Mächtigen bei verschiedenen Entscheidungen voll entgegengestellt und zu guter Letzt bei einer besonders wichtigen Frage einmal zu viel und wir wissen alle wie das ausging. Jedenfalls wünsche ich Obama, daß er diesen Hochseilakt unbeschadet vollbringt und dabei einige seiner Ziele durchsetzen kann.
Gruß,
Clematis23