Hallo!
ein liebes mitglied hier, hat mich gefragt, ob ich doch nicht ein mundartgedicht schreiben wolle.
eigentlich schon doch nur weiß ich nicht ob ihr euch das wirklich antun möchtet, denn ohne übersetzung wird es für den großteil hier ziemlich schwer zu verstehen sein.
um zum einen mal einen vorgeschmack darauf zu bekommen was da auf euch zukommen könnte, stelle ich mal einen text hier herein der in wiener mundart verfasst wurde.
zum anderen ist dies ein text der mich zutiefst beeindruckt.
er stammt aus der feder des erst kürzlich viel zu früh verstorbenen Georg "Schurli" Danzer. dem poeten unter den österreichischen liedermachern.
bei unklarheiten bezüglich diverser ausdrücke, stehe ich gerne

zur verfügung.
Traurig aber wahr!
daß der mensch a kretzn is,
hinterlistig feig und mies.
daß der beste freund di linkt,
daß es wo ma hinriacht stinkt.
daß a frau nur frei sei kann,
wann`s ned abhängt von an mann.
daß a kind betrogen wird,
dadurch daß`s erzogen wird.
daß da starke `n schwachen schluckt,
und die faust die hand zerdruckt.
traurig aber wahr!
traurig aber wahr!
daß die ungerechtigkeit,
täglich mehr zum himmel schreit.
daß a so ned weitergeht,
aber wie,des wissma ned.
daß si di an in magn verderbn,
und die andern hungers sterben.
daß die grausamkeit regiert,
und daß`s immer schlimmer wird.
daß die wöd im dreck darstickt,
und daß des nur an uns liegt.
traurig aber wahr!
traurig aber wahr!
daß der mensch gern guat sei möcht,
hilfreich, edel und gerecht.
daß in eam a engel steckt,
und er nur den teufel weckt.
daß er a gewissen hat,
des eam nie des falsche rat.
daß er aber drüber lacht,
und erst recht des falsche macht.
und daß i tiaf in mir drin,
söwa so ein oarschloch bin.
traurig aber wahr!
traurig aber wahr!