Hallo Kayen,
du hast Recht, da sind viele Ähnlichkeiten zwischen uns. Ich finde es interessant, wenn sich eigene Beobachtung durch die Erfahrungen anderer Betroffener bestätigen oder sich neue Erkenntnisse ergeben. Ich habe bis jetzt am meisten erreicht durch den Austausch mit Betroffenen, eigener Beobachtung, Recherche und viel ausprobieren. Der Arzt den ich habe ist super, kann aber das ganze Spektrum nicht abdecken und auch die Menge an Infos nicht geben die man braucht um sich "fit" zu halten und immer das bestmögliche zu erreichen. Gerade die Lebensweise, Ernährung und Verhaltensmaßnahmen wie gedämpfte Schuhe, Kopfkissen u.v.m. spielen ja eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung, zumal HIT ja die Folge von anderen Störungen ist und entsprechend beeinflusst wird.
Etwa die Leberreinigungsdiät habe ich auf eigene Initiative gemacht und dabei viele Beschwerden in Kürze losgekriegt und festgestellt was mir guttut (und danach was mir nicht gut tut).
Ich habe nach der Leberreinigungsdiät viel weniger Probleme mit Histamin als vorher. Vorher war es durch das AB und den damit einhergehenden Nitrostress verstärkt worden. Ob die HIT durch die Leberreinigung, die Histaminarme Ernährung oder durch die Senkung des NO durch die konsequente Behandlung mit Methylcobalamin schwächer geworden ist, weiß ich nicht.
Ich habe übrigens komplett auf Fleisch verzichtet, auch auf alle Milchprodukte und ich mied ALLE Fertigprodukte und Zusatzstoffe. Eiweiß, speziell tierisches macht sehr sauer. Ich habe schon mal (vor meiner Kenntnis von Nitrostress & Co.) mit einer Entsäuerungsdiät meine rheumaähnlichen Gelenk- und Gewebeschmerzen wegbekommen.
Nachdem ich nun einige Wochen mit der Diät aufgehört habe und wieder angefangen mehr normale Sachen zu essen konnte ich gut beobachten was ich nicht gut vertrage. Insgesamt ist aber meine Empfindlichkeit gegenüber histaminrelevanten Nahrungsmitteln gesunken, ich vertrage wieder viel mehr ohne Probleme, auch frisch gepressten Orangensaft konnte ich über den Winter trinken. Auch die Müdigkeit nach Kohlehydraten, etwa einem Stück Kuchen oder Weißbrot ist zurückgegangen.
Auf Milchprodukte bekomme ich Pusteln, obwohl ich keine getestete Unverträglichkeit auf Milch habe.
Zuviel tierisches Eiweiß, etwa wenn ich zwei Spiegeleier esse oder eine Portion Shrimps führt zu Schleimbildung in den Bronchien, das ist gleich wieder vorbei wenn ich keine weiteren Eiweißbomben esse.
Hirnsausen, als wenn es leicht summt im Kopf habe ich beobachtet nach dem Verzehr von sehr süßem Sahnekuchen vom Konditor, sehr zuckerhaltigen Speisen und nach dem Verzehr von "Kübelsalaten", die man in manchen Lokalen serviert bekommt (etwa Kraut- und Kartoffelsalat). Diese Fertigsalate zeichnen sich in der Regel durch süßlichen Geschmack aus und ich vermute, dass künstl. Süßstoffe und/oder andere Zusatzstoffe das Problem verursachen. Esse ich solches Zeugs am Abend, habe ich am nächsten Morgen das Problem mit dem Kopfsausen. Andere Fertigprodukte esse ich nicht, daher weiß ich nicht (ich nehme es aber an) ob es bei anderen Fertigprodukten auch zutrifft.
Meine rheumaähnlichen Schmerzen sind zurückgekommen nachdem ich mich jetzt einige Wochen nicht mehr basenüberschüssig und histaminarm ernährt habe und in letzter Zeit viel Arbeit und Stress hatte. Außerdem hatte ich das Leinöl längere Zeit weggelassen.
Nachdem ich nun Tropenfrüchte esse geht es mir wieder besser und die Beschwerden gehen davon weg. Mein Arzt (und K.) sagt, das sind latente Entzündungsprozesse und ich gehe davon aus, dass Leinöl die Entzündungen unterdrückt hat und die Enzyme der Tropenfrüchte ebenfalls.
Ananas am Abend verzehrt lässt mein 5HTP zur Wirkung kommen und ich bin am nächsten Tag viel besser drauf. Nur 5HTP alleine wirkt nicht so positiv. Ich habe das jetzt längere Zeit beobachtet. Sie enthält Tryptophan, vllt. würde die Ananas auch ohne das 5HTP schon meinen Serotonspiegel anheben. Vllt. wäre es eine gute Einschlafhilfe für dich

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Die Tropenfrüchte, speziell Papaya, Ananas und Mango baue ich jetzt wegen ihres Basen-, Vitamin- und Enzymreichtums in meinen Speiseplan ein und werde mich wieder dem Prinzip der Leberreinigungsdiät nähern. Speziell die Gemüsesäfte, Öle und die Reduktion tierischer Eiweiße und von Getreideprodukten werde ich beibehalten. Die Öle sind sehr wichtig für mich, auch das Kokosöl. Fisch konnte ich auf einen Schlag nicht mehr essen, nachdem ich während der Lebrr.diät 2 bis 3 x wöchentlich hochwertigen Wildlachs gegessen habe. Der hängt mir regelrecht zum Halse heraus und ich kriege ihn nicht mehr hinunter.
Es gibt hier tatsächlich kein Patentrezept, das für immer Gültigkeit hat. Das ändert sich immer wieder und man muss immer wieder auf die innere Stimme hören und was neues probieren. Mein Plan ist jetzt, mir ein gutes Trockengerät zu besorgen, um Früchte und Gemüse roh zu Chips, Trockenobst und Kräcker zu verarbeiten. Dann habe ich endlich auch das leidige Problem gelöst: was esse ich wenn ich viel unterwegs bin und keine Zeit für Vesperpakete richten habe. Außerdem sind im Winter rohe Möhren und Obst als Wegzehrung nicht wirklich befriedigend.
Übrigens konnte ich die Schlafstörungen mit dem "Spätstück" nach Kuklinski, vor dem Bettgehen Fetthaltiges essen gut in den Griff kriegen. Histaminhaltiges am Abend führte bei mir ebenfalls zu Schlafstörungen, etwa Schokolade oder ein Kaba. Mit einem Glas Wasser und etwas Salz auf der Zunge konnte das oft gelindert werden, wenn es passiert war (Histmain macht wach und der Salzgeschmack aktiviert ein System, das das histaminerge System unterdrückt). Granatäpfel abends verzehrt halten mich wacher als mir lieb ist. Das liegt vllt. am Histamin.
Die Sauerei mit den Granatäpfeln kann man umgehen indem man sie richtig zerteilt. Ich praktiziere zwischenzeitlich mehrere verschiedene Arten sie zu essen oder saften:
1. an den Enden kreisrund ausschneiden ohne das Fruchtfleisch zu verletzen, dann entlang der Rippen ähnlich einer Orange die Haut aufschneiden und dann die Viertel (Fünftel eigentlich) herausbrechen. Dann kann man die Kerne gut ohne Sauerei entfernen. Ich mache das immer über einer Schüssel.
2. weichhäutige Granatäpfel kneten bis sie sich prall wie mit Wasser gefüllt anfühlen, dann über einer Schüssel einstechen und den Saft herauslaufen lassen oder direkt aus der Frucht trinken. Die ausgelutschten Kerne sind noch saftig genug, um sie dann im Joghurt zu essen. Kerne enthalten ja wertvolles Öl.
3. kleine Granatäpfel in der Mitte aufschneiden und in einer Hebelpressmaschine für Zitrusfrüchte wie Orangen auspressen. So schmeckt der Saft köstlich, weil durch das Drücken keine Kerne zerrieben werden und keine bitteren Häute in den Saft gelangen. Geht ruckzuck und mit 2 Früchten kriegt man ein Glas Saft.
Mit Kokos muss ich aufpassen: ganz frische Kokosnüsse kann ich essen (ich habe eine Magimix-Saftmaschine, da kann man Kokosmilch und Kokosflocken aus frischen Kokosnüssen machen), aber zuviel macht mir Kopfweh. Von gekaufter Kokosmilch kriege ich bei geringen Mengen schon Beschwerden, aber Kokosöl macht mir keine Probleme. Mandelmilch habe ich auch ausprobiert, kann man sehr gut und billig selber machen, aber davon kriege ich ebenfalls Kopfweh.
Als ich während meiner Nitrostressbehandlung zweimal Borreliose bekam, konnte ich einen Unterschied zu den Nitrostressbeschwerden und der damit verbundenen Erschöpfung feststellen. Die Erschöpfung von der mitochondrialen Dysfunktion war ganz anders, eher eine totale Energielosigkeit, die mich daran hinderte etwas zu tun und mich zu bewegen. Ich war aber nicht schlafmüde und hätte auch nicht schlafen können, hätte ich mich unter Tags hingelegt, ich hing nur schlapp herum. Selbst bei meiner schlimmsten Erschöpfungsphase nach einem Burnout war das so. Bei der Borreliose hingegen war ich hundemüde und hätte die ganze Zeit schlafen können. Wenn ich geschäftlich unterwegs war wurde ich immer Mittags total müde. Ich hatte Gliederschmerzen als würde ich eine Grippe bekommen, an den Beinen besonders, aber auch sonst. Die Borreliose-Gliederschmerzen wurden immer viel besser wenn ich mich viel bewegte. Sobald ich Zeit hatte mich hinzulegen oder nur im Büro sitzen musste waren sie sehr unangenehm.
Die entzündlichen Schmerzen durch NO fühlen sich eher wie rheumatische Schmerzen an und ziehen sich von den Fingergelenken über die Hand bis in den Arm hinauf, wenns schlimmer ist. Die werden bei Bewegung (wenn ich viel mit den Händen arbeite) eher unangenehmer. Die Muskelschmerzen sind auch anders, ich kann das deutlich unterscheiden.
Diese rheumaähnlichen Schmerzen hatte ich früher bereits durch Entsäuern über eine Ernährungsumstellung weggebracht, 2 Jahre später probierte ich es dann nochmal, allerdings mit Basica und ohne das streng basische Ernährungsregime. Das hatte jedoch keinerlei Wirkung, deswegen habe ich Basica aus meinem Supplementsortiment komplett gestrichen und habe erkannt, dass die Ernährung das A und O ist.
Das Kalzium wäre einen Versuch wert, aber zur Zeit ist Histamin zum Glück nicht so dramatisch bei mir. Da ich eh auf basenreiche Ernährung setze und meine Leber wieder schonen will liegt histaminarme Ernährung eh in meinem Plan.
Kühle Duschen machen auch basisch, deswegen drehe ich nach dem Duschen immer die Temperatur schrittweise leicht zurück und dusche schrittweise immer kühler, bis es mir zu kühl wird. Dann glänzen auch die Haare schön
Mich basisch zu halten halte ich für sehr wichtig. Seit meiner Leberreinigungsdiät fallen mich etwa auch die Zecken nicht mehr an. Ich hatte seither keine einzige, aber meine Begleiter hatten welche. Vorher war es umgekehrt: ich hatte zig Zecken und die anderen keine. Auch Borrelien mögen kein basisches Milieu.
Ich wünsche dir ebenfalls eine gute Entwicklung und viel Glück! Natürlich allen anderen Mitlesern auch. Die NO-Senkung funktioniert mittlerweile ganz gut - ich habe so ein Überbein an der Hand, das immer bei starkem NO-Anstieg zu wachsen anfängt. Das zeigt mir schnell an, wenn ich Stress reduzieren und B12 erhöhen muss. Passt es wieder, schrumpft es weg.
Mein eigentliches Ziel ist es aber, langfristig die Auslöser für NO und HIT und die Dysbalancen auszuschalten. Sobald es mir möglich ist, will ich wieder ein Sportprogramm zum Muskelaufbau beginnen und die HWS auf diese Weise stabilisieren. Das ist mir schon einmal gelungen und ich war danach völlig beschwerdefrei. Dann stürzte ich aber böse und danach wurde mir der Hals ausgerenkt... Aber immerhin: ich bin mir ganz sicher, dass es möglich ist, weil ich es selber erlebt habe.
Wie lange besteht bei dir schon das Nitrostressproblem und seit wann wird es adäquat behandelt?
Viele liebe Grüße
Lealee