Für mich hat schon das Wort "Jammern" einen Beigeschmack.
Und natürlich darf man hier über alles reden, togi - es sind nur meine bescheidenen Gedanken zum Thema.

:)💞
 
Liebe Oregano,

mir gefällt dein Beitrag von gestern sehr gut, weil hier das "Jammern" von verschiedenen Seiten beleuchtet wird:
Einerseits wird die Notwendigkeit angesprochen, dem "Jammern" Grenzen zu setzen, um sich nicht komplett darin zu verlieren und handlungsunfähig zu werden.
Andererseits kommt aber auch zum Ausdruck, dass "Jammern" eben auch Sinn macht, denn es kann Trost und Geborgenheit spenden und dies brauchen wir doch alle.
 
Einerseits wird die Notwendigkeit angesprochen, dem "Jammern" Grenzen zu setzen, um sich nicht komplett darin zu verlieren und handlungsunfähig zu werden.
Was meinst Du denn Andra ab wann besteht die Notwendigkeit jemanden Grenzen aufzuerlegen?
Man kann sich doch nur selbst Grenzen setzen, wenn man das Herzileid der anderen Person nicht mehr schultern kann;ansonsten brauchen manche Menschen einen längeren Zeitraum um eine Lösung zu finden, warum auch immer, und andere klagen sich kurz mal aus und dann ist gut.
Mir persönlich sind Diejenigen die mal klagen von Person zu Person lieber als die ewigen Gutwettermacher, die nur an der Oberflächen kratzen.
 
Hallo Kayen,
ich habe mich unklar ausgedrückt: Es geht um die Notwendigkeit, seinem eigenen "Jammern" ab einem gewissen Zeitpunkt Grenzen zu setzen, um nicht auf der Stelle zu treten, sondern eine lösungsorientierte Blickrichtung einzuschlagen.
Hierbei denke ich aber mitnichten an den Verfasser des oben erwähnten Threads zu MCS, mir selber gefallen Sätze wie "jammer nicht ständig herum" nämlich gar nicht. Ich stoße mich dort an ganz anderen Sachen, möchte aber nicht näher darauf eingehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch das Wort "Opferrolle" komisch. Als wenn man ganz einfach die Perspektive wechseln könnte, und dadurch wieder alles positiver sehen könnte. Das ist so ein Appell, keine Schwäche zu zeigen.

Aber manchmal braucht man den Austausch über Schwächen.
 
Hallo Earl Grey,

ich verstehe, was Du meinst.
Trotzdem finde ich, daß es tatsächlich eine Frage der Perspektive ist, wie man eine Situation sieht und erlebt:
man kann leiden und das Gefühl haben, daß man Opfer der Situation ist, ohne Möglichkeiten, daran etwas zu ändern. Diese Haltung mag damit zu tun haben, wie frei und selbständig man aufwachsen konnte und wieviel Vertrauen man in die eigenen Fähigkeiten entwickeln konnte.
Diese Prägung zu überwinden ist sicher schwierig, aber doch möglich. - Meine ich wenigstens. Die Kunst „nein“ zu sagen, gehört auch in diese Kategorie.
Es gibt doch oft Menschen, denen es schwer fällt, „nein“ zu sagen, weil sie Angst haben, daß man sie dann nicht mehr mag. Diese Menschen sind dadurch öfters überfordert und beklagen sich dann, daß sie ständig überfordert werden, obwohl sie durchaus die Möglichkeit (gehabt) hätten, „nein“ zu sagen.

Im ersten Beitrag steht "Und doch tut Jammern manchmal gut. Es schenkt offenbar Geborgenheit, wie wir sie als Kind erlebt haben, wo wir im Arm der Mutter oder des Vaters nach einem Sturz aufgehoben waren und jammern konnten. Jammern schenkt dann Trost und man darf wieder klein sein, das kleine Mädchen oder der kleine Jungs von einst."
Jammern ist also in einem gewissen Maß ok. Nur: wir sind als Erwachsene - und darauf bezieht sich der Thread - keine Kinder mehr und haben aber auch mehr Möglichkeiten als ein Kind: wir können etwas tun, um Situationen zu ändern (meistens). Was wir immer ändern können, ist die Sicht auf die Situation.

Grüsse,
Oregano
 
Natürlich darf man jammern! Warum auch nicht? Schließlich zählt das "Jammern" genauso zu einer Gefühlsregung wie weinen und Gefühle zeigen, ist besser als sie zu unterdrücken.
Es kann im Umfeld einsam machen, aber wenn man sich nicht fühlt, hilflos ist und keinen Ausweg findet, dann ist man das innerlich sowieso schon.

Mich hat das Nichtjammern krank gemacht und das wünsche ich niemandem und darum sollte es hier im Forum nicht weiter zum Thema gemacht werden.
Das freut mich liebe Wildaster, dass dich der Austausch hier im Forum und das Jammern entlasten konnten und dir geholfen werden konnte!

Ich denke jedoch auch, dass du Ratschläge gut annehmen kannst und bereit bist an deinem Problem / Krankheit zu arbeiten.

Das spielt eine große Rolle hierbei.

Ich kann mir Gejammere auch gut von Leuten / Freunden anhören, da ich Mitgefühl habe und weiß, wie elend es einem manchmal geht.
ABER, wenn mir jemand über Monate / Jahre dasselbe vorjammert und noch dazu beratungsresistent ist und keine Hilfe annehmen mag, dann nervt mich das.

Bringt dann keinem etwas, weder dem Zuhörer noch dem Jammernden.
Dann könnte sich der Jammernde vielleicht mal selbst behelfen und aufhören zu Jammern und aktiv was gegen seine Probleme / Krankheit zu tun oder die Umstände ändern oder sich abfinden und Ruhe finden...

und vielleicht den Buch-Vorschlag von Oregano sich zu Gemüte führen ;)

Ich denke die Angelegenheit mit dem Jammern ist sehr individuell.

Schöne Grüße 🌻
Mara
 
Es gibt Krankheiten, die mit Gehirnveränderungen einher gehen und eine regelrechte Jammerorgie triggern. Manche MS-Kranke z. B. werden so, das ist dann auch für die Pflegekräfte nur schwer zu ertragen. Es gehört viel Selbstdisziplin dazu, eine progressive Krankheit ohne Aussicht auf Heilung klaglos auszuhalten.

Einsamkeit ist auch so ein Problem. Ich habe mitbekommen, wie ziemlich aggressive Schwiegermütter auf einmal umgekippt sind und plötzlich total einsam waren, als sich der Sohn schlussendlich von ihnen abgewandt hat, um seine Familie zu schützen. Da brauchte man nur 'Guten Morgen' zu sagen und schon sie sind in Tränen ausgebrochen.

Ich persönlich kann andauerndes Jammern nicht besonders gut ertragen, vielleicht habe ich in meiner Jugend zu viele Karl-May-Bücher gelesen. Ein Schicksal, das man nicht ändern kann, muss man aushalten. Und wenn einen der Tod angrinst, muss man zurücklächeln.
 
Männer, die noch in einer früheren Generation aufgewachsen sind, wurden doch auch schon darauf "geeicht" wie Grönemeyer mal so schön in seinem Song-Text formulierte in eine gewisse Norm zu passen. Keine Angst zeigen, nicht weinen, nicht wehklagen quasi als Normtype groß werden.
Dies ist ja zum Teil noch heute so, dass Frauen seltsam gucken oder auch die Herren, wenn ein Mann weinen sollte.
Tränen zeigen ja nicht nur ein wehklagen sondern zeigen auch den Segen des Lebens, wenn wir etwas schönes erkennen.
Wenn etwas überfließt egal ob gut oder schlecht - dann kommen die Tränen - schade ums zurückhalten.
Besser wahrnehmen und erkennen.
 
Grönemeyer ist nicht gerade als Heulsuse bekannt. Nur weil es in ein Reimschema passt, muss es noch nicht wahr sein. Ich bin ziemlich nahe am Wasser gebaut, aber ich weine eigentlich nie um mich selbst. Weinen kann befreiend wirken, aber es darf nicht zur Gewohnheit werden. Die Schulter, die man vollweint, sollte man sich besser mit Bedacht aussuchen.
 
ich habe nie den Eindruck gehabt, dass Grönemeyer seine Texte nach einem Reimschema formulierte, ganz im Gegenteil, er wusste genau was er da von sich gab. Er hat lange um seine Frau getrauert und trauert heute noch.
Und wenn das Leben überfließt und die Tränen kommen, kann man sich zum größten Teil wohl eher nicht die bedachte Schulter aussuchen, dann ist die Rührung da ob man will oder nicht.

Verbieten kann man das niemanden - Derjenige der soetwas nicht erträgt hat die Wahl zu gehen und kann das für sich in Anspruch nehmen - aber niemand kann einem die Emotionen untersagen.
 
Verbieten kann man das niemanden

Das war wohl von meiner Seite auch kaum so gemeint. Jeder wie er mag und sich gerade fühlt. Ich für meinen Teil bin hilfsbereit und mitfühlend, solange ich nicht den Eindruck habe, dass es eine Masche ist. An anderen herumzumäkeln, dass sie so oder so sein müssten, halte ich für Zeitverschwendung.
 
ich habe nie den Eindruck gehabt, dass Grönemeyer seine Texte nach einem Reimschema formulierte, ganz im Gegenteil, er wusste genau was er da von sich gab. Er hat lange um seine Frau getrauert und trauert heute noch.
Täusch dich nicht in ihm Kayen.

Ich habe den Grönemeyer einmal live auf einem seiner Konzerte erlebt.
Auf mich wirkte er hochnäsig, überheblich, arrogant, süchtig nach Applaus, eingebildet, fettes Ego

- ich werde nie wieder eins seiner Konzerte besuchen und seine Lieder mag ich auch nicht mehr, ich kann die nicht mehr erst nehmen.
 
Männer, die noch in einer früheren Generation aufgewachsen sind, wurden doch auch schon darauf "geeicht" wie Grönemeyer mal so schön in seinem Song-Text formulierte in eine gewisse Norm zu passen. Keine Angst zeigen, nicht weinen, nicht wehklagen quasi als Normtype groß werden.
Heute geht das mit den Männern genau in die entgegengesetzte Richtung.

Softies, Memmen wachsen heran. Gentleman und Frauenverehrer gibt es immer weniger.
Frauen müssen stark sein und ihre Männer schützen.

Ich kenne da einige Exemplare, hatte es selbst auch schon mit einigen zu tun.
Damit kann ich nichts mit anfangen, aber alles eine Frage des Geschmacks.

Mir gefallen ritterliche, starke Männer, nichts gegen Gefühlsausbrüche und Schwachheit gelegentlich, aber dennoch Spaßhaben am Männlichen, das finde ich attraktiv.

Mara
 
Täusch dich nicht in ihm Kayen.

Man muss zwischen der Person Herbert Grönemeyer und dem Entertainer unterscheiden. Ich bin mir sicher, dass er privat sehr um seine Frau getrauert und das in Liedern verarbeitet hat. Aber auf der Bühne gelten andere Regeln, da darf man nicht patzen. Nichts ist lächerlicher als ein Künstler, der bei seiner eigenen Darbietung in Tränen ausbricht, auf dem Klavier daneben greift und dem dabei wohl obendrein noch die Stimme versagt. Das Publikum darf natürlich weinen und tut es auch häufig, aber auf der Bühne ist totale Selbstkontrolle verlangt.
 
Wuhu,
Grönemeyer in Wien Live auf der Bühne mit einer "Rede" zur Lage der Nation/en: severint.net/2019/09/15/meinung-die-sportpalast-rede-von-herbert-groenemeyer/
15.09.2019 ... Hört man sich diese an, fühlt man sich in mehrfacher Weise an Reden aus der Zeit des Nationalsozialismus erinnert, insbesondere an ...

14.09.2019 youtube.com/watch?v=t5jgozwQKB0
„Da liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat!“



Das hat mit "Entertainment" herzlich wenig zu tun, das war ein eindeutiger "Patzer"... Oder: wenn aus ideologischem Jammern dann auch gern "Diktate" werden...😒
 
Täusch dich nicht in ihm Kayen.

Es ging mir garnicht um den Menschen Grönemeyer, sondern um das Wort geeicht aus dem Songtext Männer und wollte damit nur mitteilen, dass einiges an Gefühlen für einen "Mann" nicht sein darf bzw. früher nicht gerne gesehen wurde.

Ich habe den Grönemeyer einmal live auf einem seiner Konzerte erlebt.
Auf mich wirkte er hochnäsig, überheblich, arrogant, süchtig nach Applaus, eingebildet, fettes Ego

Live hatte ich noch nicht das Vergnügen. In seinen Interviews kommt schon eine gewisse Unnahbarkeit rüber, die ich aber nicht weiter bewerten werde.

Mir gefallen ritterliche, starke Männer, nichts gegen Gefühlsausbrüche und Schwachheit gelegentlich, aber dennoch Spaßhaben am Männlichen, das finde ich attraktiv.
Was einem selbst gefällt und was in der Realität sein darf ist ein Unterschied.
Softies, Memmen wachsen heran. Gentleman und Frauenverehrer gibt es immer weniger.
Frauen müssen stark sein und ihre Männer schützen.
Softies und Memmen (was ist das eigentlich genau?) Mir gefallen ehrliche Gefühle und da darf alles dabei sein - einfach so wie man ist. Warum sollten Frauen mehr verehrt werden als die Männer?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, ein Grönemeyer-Bashing gehört weder hier rein, noch hilft es in irgendeiner Weise bei der aktuellen Covid-Krise, zumal dieser Emo-Redeschwall von 2019 ist.

Überhaupt geht mir dieser ganze politische Schwachsinn am Popo vorbei. Seit wann gehört es zur linken Gesinnung, für eine Gentech-Impfung zu sein, und zur rechten, dagegen? Das müssen wohl schon hirnorganische Folgen einer allgemeinen Verblödung durch ebendiese Impfungen sein. :rolleyes:
 
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