Hallo Earl Grey,
ich verstehe, was Du meinst.
Trotzdem finde ich, daß es tatsächlich eine Frage der Perspektive ist, wie man eine Situation sieht und erlebt:
man kann leiden und das Gefühl haben, daß man Opfer der Situation ist, ohne Möglichkeiten, daran etwas zu ändern. Diese Haltung mag damit zu tun haben, wie frei und selbständig man aufwachsen konnte und wieviel Vertrauen man in die eigenen Fähigkeiten entwickeln konnte.
Diese Prägung zu überwinden ist sicher schwierig, aber doch möglich. - Meine ich wenigstens. Die Kunst „nein“ zu sagen, gehört auch in diese Kategorie.
Es gibt doch oft Menschen, denen es schwer fällt, „nein“ zu sagen, weil sie Angst haben, daß man sie dann nicht mehr mag. Diese Menschen sind dadurch öfters überfordert und beklagen sich dann, daß sie ständig überfordert werden, obwohl sie durchaus die Möglichkeit (gehabt) hätten, „nein“ zu sagen.
Im ersten Beitrag steht "Und doch tut Jammern manchmal gut. Es schenkt offenbar Geborgenheit, wie wir sie als Kind erlebt haben, wo wir im Arm der Mutter oder des Vaters nach einem Sturz aufgehoben waren und jammern konnten. Jammern schenkt dann Trost und man darf wieder klein sein, das kleine Mädchen oder der kleine Jungs von einst."
Jammern ist also in einem gewissen Maß ok. Nur: wir sind als Erwachsene - und darauf bezieht sich der Thread - keine Kinder mehr und haben aber auch mehr Möglichkeiten als ein Kind: wir können etwas tun, um Situationen zu ändern (meistens). Was wir immer ändern können, ist die Sicht auf die Situation.
Grüsse,
Oregano