Supermarkt, Lebensqualität oder auch nicht...

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09.11.04
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Hallo,

in der letzten Zeit werde ich beim Einkaufen immer wieder sehr nachdenklich.
Ich schreibe hier unter Leben da ich nicht diskutieren möchte welche Lebensmittel nun ungesund sind oder auch nicht, sondern Nahrung gehört zum Leben.

Hier in der Nähe gibt es einen riesen Supermarkt, wo ich auch manchmal zum Einkaufen hingehe. Dort gibt es alles unter einem Dach und man muss nicht noch weiter zu anderen Läden.

Ich bin heute hin ohne Einkaufszettel um mir nur eine Kleinigkeit zum Mittag zuholen...der Laden ist voll mit Produkten die man essen kann..............und ich habe eigentlich nichts für mich gefunden. Wie kann das sein? Ich bin mehrere Male in dem Laden hin und her gegangen, bin dann stehen geblieben und habe so gedacht "ist das nun Nahrung?" Überall Katons in denen was zu essen sein soll. Das meiste davon habe ich auch schon mal in meinem Leben probiert, aber hat dass was mit Lebensqualität zu tun? Oder sehe ich das falsch? Vielleicht ist die Lebensqualität mit diesen Produkten höher, da man nicht stundenlang in der Küche stehen muss. Auf der anderen Seite habe ich mit der Zeit gelernt, dass es für mich der höchste Genuss ist selbstgekochtes zu essen.
Nein, nicht wie ihr jetzt denkt, super gesund, ich koche auch gern mal was deftig-fettiges, aber frische Zutaten müssen es sein;)

Gutes Essen gehört zum Leben/Lebensqualität...gehört eine Fertigpizza auch dazu....:idee:
Es gehören auf jeden Fall kleine Sünden zum Leben, wie Schokolade, Eis und was jeder eben gern hat....

Ja, da hatte ich schwere Gedanken heute, und das nicht zum erstenmal;););)
 
Hallo Sternchen,

stimmt schon, im Supermarkt findet sich jede Menge "Eßbares", aber wenig Nahrung.

Menschen die selber kochen?
Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß es sich dabei wohl um eine aussterbende Art handelt. Kaum zu glauben, daß die meisten Menschen nicht mal mehr z.Bsp. einen Kartoffelpürre zubereiten können, wenn er nicht aus der Tüte kommt. Und das betrifft wirklich nicht nur die junge Generation. Erst letzte Woche hat mir eine 50 Jährige erzählt, daß sie keine Bolognese kochen kann - ohne Tüte! :eek:

Es ist leider so:
Die meisten Menschen wollen sich garnicht ernähren, sie wollen was essen. :popcorn:
Und Essen ist für viele schon eine lästige, unvermeidbare Pflicht geworden. Das muß so schnell wie möglich erledigt sein.
Das zeigt doch welchen Stellenwert wir unseren Grundbedürnisssen einräumen.

Aber Lebensqualität ist ja schließlich auch ein Grundbedürfnis, nur sieht darin jeder etwas anderes. Gesundheit gehört allerdings für die meisten eindeutig an erster Stelle dazu.

"Stundenlang in der Küche stehen? Nee, da habe ich keine Zeit zu. Ich will ja noch was für meine Gesundheit tun. Ich gehe ja drei mal in der Woche ins Fitness-Center. Da habe ich keine Zeit zum Kochen!":kraft:

Tja, was will man dazu sagen?:confused:

Kein Wunder, daß in den Regalen viel (schnell) "Eßbares" zu finden ist.

Übrigens ist das ja nicht nur im Supermarkt so. Wenn ich mich im Bioladen umsehe.... das Klientel ist ja eindeutig "gesundheitsbewußt". Deshalb kaufen sie ja dort ein. Immer mehr Fertigprodukte!
Lebensqualität heißt scheinbar für die Bioladen-Einkäufer zunehmend:
"Ganz schnell was ganz Gesundes essen."

So wie es aussieht besteht die höchste Lebensqualität darin, Zeit zu sparen. Und was fängt man dann mit dieser Zeit an? Vielleicht genießt man dann einfach die "Zeitqualität", ich weiß es nicht!;)

Viele Grüße
Ines
 
Hallo!

Also Fertigprodukte hat es bei mir eigentlich auch früher seltenst gegeben.
Ich hatte das Glück, dass auch meine Familie, in der ich aufgewachsen bin, immer sehr auf selbstgekochtes geschaut hat. Meine Grossmutter und Mama haben mir dann auch die nötigen Kenntnisse vermittelt, wie man zum Beispiel Kartoffelpüree selbst kocht. Dabei ist es dann bei mir auch geblieben, denn das Essen zuzubereiten hat mir immer sehr viel Freude bereitet.

Auch als Single hab ich mir immer überwiegend selbst gekocht, was ja auch oft Alleinlebende eher vernachlässigen.

Es macht nicht viel mehr Mühe, eine Sosse selbst zuzubereiten - dauert auch unwesentlich länger, aber man weiss zumindest was dran ist und deshalb schmeckt es auch besser :D !

Mittlerweile bin ich zur Rohköstlerin mutiert - das heisst, ich brauch nur noch sehr wenig Zeit, um die Nahrung für mich zuzubereiten, so kann man sich auch sehr zeitsparend und gesund ernähren!

Es ist sehr schade, wenn andere nicht die Lebensqualität in Lebensmitteln erkennen und nur etwas essen wollen, um satt zu sein. Deshalb ist der Supermarkt schon seit langem nicht mehr meine Adresse, wenn ich einkaufen geh. Im Gegenteil - ich war glaub schon fast ein Jahr nicht mehr in einem Lebensmittelsupermarkt. Und vermisse auch nichts!

Lieber Gruss Kairn
 
Hallo -

es geht mir wie Euch - im Supermarkt werde ich einfach nicht mehr fündig... ich irre durch die vielen Gänge und stelle fest, dass dieses Riesenangebot immer weniger für mich bietet.

Mittlerweile habe ich die "Besuche" dort so ziemlich eingestellt, dafür kaufe ich schon länger im "Bio-Supermarkt". Da muss ich wenigstens nicht ständig auf die Zutatenliste schauen, und vor allem beim Gemüse und Obst habe ich ein besseres Gefühl. Zugegebenermassen kaufe ich dort auch mal ein Fertigprodukt - vor allem vegetarische Bolognese (es gibt verschiedene Sorten); so etwas eignet sich für Tage, an denen man wenig Zeit (oder Lust*g*) zum Kochen hat...

Dass heutzutage immer weniger Leute selber kochen (wollen oder können), stelle ich immer wieder fest, wenn "der Gelbe Sack" abgeholt wird. Was da an Säcken mit Plastik-/Dosen-/Kartonmüll vor den Häusern steht - ein Vielfaches von dem, was wir zu entsorgen haben.

Es ist nicht mal allzu zeitaufwendig, wenn man selber kocht - es gibt Gerichte, die sind schnell zubereitet und trotzdem gesund und schmackhaft...

LG,

uma :)
 
Hallo,

das mit dem Kartoffelpü ist wirklich ein super Beispiel!
Das habe ich einmal ganz am Anfang, als ich noch nicht so richtig kochen konnte, gemacht....echt ekelig! Und der Witz an der Sache ist, es geht weder schneller noch einfacher als selbstgestampfter.

Meine Mutter ist ein sogenanntes "Nachkriegskind" und war/ist immer neugierig auf neue Sachen. Ich kann mich erinnern, in den 70ern kamen viele neue Sachen auf den Markt und meine Mutter und ich haben viel ausprobiert und es dann oft aber wieder sein lassen;)

Bei meiner Oma gab es das alles nicht und ich denke für meine meine Mutter hat das was mit modernen Zeiten zu tun. Meine Mutter kann allerdings klasse kochen, auch alles selber! Doch leider kann sie oft die "Tüten" nicht sein lassen. Ich glaube aber dass diese "Tüten" meiner Mutter damals sehr geholfen haben, da war eben nicht viel Zeit zwischen Kind, Arbeit und Haushalt.

Neugierig bin ich allerdings auch und probiere so manche Dinge aus. So habe ich auch schon mal Pfannkuchen aus der Schüttelflasche ausprobiert...ich kann euch sagen, das ist der größte Schwachsinn den es gibt. Ich glaube dabei geht es nur ums Geldverdienen:mad: so ein bisschen Mehl kann nicht über 2 Euro kosten.....

Hmmm:idee:, und zu meinen Überlegungen kommt noch....eignentlich gehört zum Leben doch auch mal was ganz ungesunden/ekeliges zu essen.....so haben wir manchmal Lust zu dem "großen M" zugehen.:eek:) Oder eine Pizza aus der Pizzabude. So hatte ich gestern beim Rausgehen doch einen schönen leckernen, mit vielen Farbstoffen, aber eben sehr leckern Wackelpudding in der Tasche:D

Allerdings gehen diese Dinge bei mir nicht als Nahrung durch, ich bezeichne es als "Naschen" oder "kleine Sünde"...sie gehören dazu....man brauch es für die Seele!

Habt ihr das nicht? Ich kann mir nicht vorstellen dass alle so brav sind wie hier geschrieben wird:p);)

Aber gestern wollte ich mir ja eigentlich Nahrung kaufen und ich stand in diesem Laden und meine Gedanken waren "hilfe ich muss verhungern".
Weil diese ganzen Kartons und Tütchen nicht den Eindruck machten als wenn da Nahrung drin ist. Ich habe dann Obst gekauft.
 
Hallo Sternchen,

natürlich esse ich auch einmal im Restaurant oder einfach eine Pizza "ausserhalb" meiner 4 Wände. Auch ein Cafébesuch mit einem ordentlichen Stück Torte oder Kuchen
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muss ab und an sein, denn geniessen ist wichtig - sofern man nicht aus Gesundheitsgründen stark eingeschränkt ist. Es geht nicht nur um den Körper sondern auch um die Seele, und wenn die die "kleinen Sünden" braucht, dann ist das doch in Ordnung ;) . Ich backe auch manchmal selber Kuchen, wenn ich Lust darauf habe. Du siehst - auch dem Süssen bin ich nicht abgeneigt :D .

Allerdings - den Begriff "Sünde" (hier im Zusammenhang mit dem Essen gebraucht) möchte ich eigentlich nicht verwenden, er hat eine negative Bedeutung und könnte beim Geniessen ein schlechtes Gewissen verursachen - was wiederum kontraproduktiv wäre :rolleyes: -

Zum Schluss noch eine Bemerkung - besonders gesunde Nahrungsmittel wie z.B. Obst vertrage ich weniger gut, und so kann bekömmlich und gesund für jeden anders aussehen...

LG,

uma
 
Solange es im Supermarkt auch Quark, Obst, Gemüse und Kartoffeln gibt - inzwischen ja oft sogar bio... - finde ich, daß man sehr wohl einiges dort kaufen kann zum Essen.
Wenn man selbst kocht, braucht man die ganzen Fertiggerichte ja nicht kaufen. Aber wie wäre es mit Karotten, Kartoffeln und einer Quark-Kräutersoße dazu?
Ich bin sehr froh, daß es bei uns einmal in der Woche einen "Öko-Markt" gibt mit nur zwei Ständen: 1. Gemüse und Eier; 2. Fleisch und Wurst. - Aber das reicht mir vollkommen für einen Wochenvorrat, und ich koche dann eben, was mir morgens einfällt.

Bei Obst und Gemüse (wenn nicht Öko) im Supermarkt bin ich allerdings sehr zurückhaltend. Greenpeace hatte doch vor einiger Zeit mal die Pestizid-Belastungen untersucht, und da kamen gerade Lidl und Aldi gar nicht gut weg.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

natürlich findet man auch gute Sachen im Supermarkt, es ging mir hier mehr um den Eindruck den so ein Supermarkt erweckt und überlege mal, die Auswahl an guten Produkten ist doch wesentlich geringer als die der Fertigprodukte.
Ich muss dazu auch sagen ich war in einem riesen Supermarkt. Da haben die ganze Gänge in denen nur Tütensuppen und co. sind;) Und wenn man in so einem Gang stehst kommen einem eben solche Gedanken....

Und wenn man die Leute an der Kasse beobachtet, was die so alles aufs Band legen:schock:. Neulich hatte eine Kassiererin mit einem jungen Mann gescherzt, der hatte sich nur solche Sachen gekauft. Er war ganz verlegen, da es ihm schon klar war was er da isst.

@ Uma

ich habe nicht daran gedacht dass das Wort "Sünde" für jeden ja einbissen anders ist. Da ich nicht gläubig bin ist es für mich keine sehr negatives Wort. Ich sehe es hier bei dem Essen mit einem Augenzwinkern;););)

Frei nach dem Motto "was verboten ist, schmeckt besonders gut!!!"
 
Hallo,

was ihr vielleicht nicht bedacht habt, das viele Leute sich keine Lebensqualität wie frisches Gemüse oder andere frische Zutaten leisten können.
Nicht jeder kann auf dem Ökomarkt oder im Reformhaus einkaufen,
von daher gibt es ja auch eine Studie, das "Arme" meist eben auch nicht so gesund sind...

Ich lege schon viel Wert auf gutes Essen, was für mich auch Lebensqualität bedeutet. Schön einkaufen und dann gemeinsam kochen und gut essen.
Aber als Arbeitslose kann ich mir nur sehr wenig leisten und muß gut planen, richtig gesundes ist nicht immer drin.
Übrigens vielen Leuten ist auch gar nicht richtig klar, das sie sich mit Fertigsachen keine Lebensqualität gönnen - steht nicht überall drauf, das es gesund ist? Viele hinterfragen es eben nicht...

Viele Grüße
 
Hallo Sternenfee,

ja, da hast du recht, ich bin auch arbeitslos und der Einkauf im Bio-Laden ist für mich immernoch etwas besonderes.
Mein Obst und Gemüse kaufe ich beim Bauern, da ist es zwar nicht ganz so billig wie in mancheinen Supermarkt aber die Qualität ist viel besser, wenn auch nicht Bio.

Hier geht es mir auch nicht so sehr um dir Gesundheit, sondern ums Leben;)
Wenn mir jemand erzählt er steht total auf Fertig-Pizza und es ist für ihn höchster Genuss...dann bitte, dann ist es für denjenigen so.
Ich will damit nur sagen, es soll sich keiner hier ausgeschlossen fühlen, nur weil er sich evtl. nicht so gesund ernährt;)

Meine Gefühle dazu sind eben anders, und ich glaube dass man das Genießen erst wieder lernen muss. Für viele ist essen einfach das Mittel zum überleben und sonst nichts.
Und was mich sehr stört dass die Industrie den Geschmackt der Leute bestimmt, was schmeckt oder zuschmecken hat wird schon den ganz Kleinen beigebracht.

Der Sohn einer Freundin (ca. ein Jahr alt) trinkt Wasser ohne zu jammern, alle die das sehen staunen, wie kann das sein??? Ein Kind das Wasser statt Limmo trinkt??? Tja, der kleine kennt nichts anderes und dann ist der Geschmack von Wasser sehr gut;)
 
Hallo -

es gibt mittlerweile in manchen Supermärkten eine kleine Bio-Abteilung, man muss also nicht immer im reinen "Biomarkt" einkaufen. Und beim Bauern in der Region einkaufen ist eine gute Idee.
Ich habe glücklicherweise einen Biosupermarkt in der Nähe, der immer mehr frequentiert wird - also denke ich, der Bedarf ist da, und die Preise dort sind wirklich akzeptabel.

Es ist sicher auch kein Problem, wenn bestimmte Nahrungsmittel (Milchprodukte, z.B.) nicht unbedingt aus der Bio-Theke kommen. So lange sie möglichst aus der Region sind und nicht "behandelt", ist das völlig in Ordnung. Die Fertiggerichte kann man ja "links liegen lassen"...
Ausserdem - man kann nicht voraussetzen, dass Bio-Produkte wie z.B. Obst und Gemüse völlig unbelastet sind - sie sind zwar (hoffentlich) nicht mit Pestiziden behandelt, aber den gleichen Umweltbedingungen ausgesetzt wie konventionelles "Grünzeug"...

LG,

uma
 
;) Sternchen spricht mir aus der Seele.

und ich glaube dass man das Genießen erst wieder lernen muss. Für viele ist essen einfach das Mittel zum überleben und sonst nichts.
Und was mich sehr stört dass die Industrie den Geschmackt der Leute bestimmt, was schmeckt oder zuschmecken hat wird schon den ganz Kleinen beigebracht.

Am "´Genießen lernen" ist wirklich was dran. Und was den Rest angeht, ist das leider genau so.

Wir haben selber die Erfahrung gemacht, nachdem wir bereits eine ganze Zeit konsequent unsere Ernährung auf vitalstoffreiche Vollwertkost umgestellt hatten. Zwischendurch packt es ja Jeden mal. Au ja, jetzt eine heiße Apfeltasche aus dem Wirthaus zum goldenen M. Das gehörte früher mal zum Höchsten der "Genuß-Sünden"! Haben wollen!:p)

Und dann?
Igitt! Pfui Teufel, das ist ja widerlich! :schock:
Wir haben sie einfach nicht runter bekommen. Nach dem ersten Bissen war Ende. Und DAS hat uns früher mal geschmeckt?

Unsere Geschmacksknospen sind wesentlich sensibler geworden. Heute schmecken wir die Konservierungs-Stoffe und auch die künstlichen Aromen deutlich heraus und das ist von Genuß wirklich sehr weit entfernt.


Nicht jeder kann auf dem Ökomarkt oder im Reformhaus einkaufen,
von daher gibt es ja auch eine Studie, das "Arme" meist eben auch nicht so gesund sind...

Diese Studie beweist eigentlich nur, daß "Arme" am falschen Ende sparen.
Fakt ist nämlich, daß der Öko-Einkauf nur auf den ersten Blick teurer ist.
Natürlich ist z.Bsp. der Blumenkohl beim Discounter um einiges billiger als im Bioladen. Um ein Sättigungsgefühl zu erlangen, müssen davon aber wesentlich größere Mengen verzehrt werden. Also bleibt es damit unterm Strich schon einmal gleich.

Hinzu kommt außerdem die Frage, was man denn neben dem Blumenkohl bei der Discount-Ware noch so alles zu sich nimmt, was man eigentlich nicht haben will. Kommt es dann später zu körperlichen Symptomen in Form von Krankheiten, trägt man das vermeintlich eingesparte Geld in die Apotheke und ist es dann auch los - spätestens dann wird es für die Gesundheit ausgegeben. Das hätte man auch anders haben können!
Aber die "Geiz-ist-geil-Mentalität" bezieht das natürlich in ihre Überlegungen nicht mit ein.

Wir haben unsere Haushalts-Ausgaben pinibel unter die Lupe genommen. Wir haben Vergleiche angestellt vorher-nachher. Wir leben heute kein bisschen teuerer als zu früheren Zeiten, und das trotz Inflation!Nur während der Umstellungs-Phase stiegen die Ausgaben kurzfristig an.

Und der Vergleich mit anderen Haushalten zeigt eindeutig:
Wir liegen mit unseren Ausgaben sogar unter allen anderen.:eek:

Das liegt aber auch zum großen Teil daran, daß sich der Umgang mit den Lebensmitteln drastisch verändert hat. Viele Produkte, von denen wir früher einmal überzeugt waren, daß es ohne sie nicht geht, sind absolut überflüssig geworden. Wenn man weiß wie es geht!
Wir brauchen nicht für jeden Zweck ein spezielles Tütchen. Und oje, wenn man das beim Einkaufen vergessen hat - dann gibt es z.Bsp.keinen Pudding!

Unser Einkaufs-Streß hat sich in Luft aufgelöst. Wir haben inzwischen einen Standardvorrat, mit dem sich "fast alles" machen läßt und der immer wieder nachgefüllt wird. Einmal in der Woche ein Großeinkauf und das war's!

Nun muß wirklich niemand meinen, daß es bei uns karg zugeht. Im Gegenteil, bei uns wird geschlemmt, was das Zeug hält. Und die "Tüten-Köche" laden sich nur all zu gerne bei uns zum Essen ein, eben weil es so lecker ist!:D
Und immer wieder kommt die erstaunte Frage: "Und das ist gesund? Ist ja kaum zu glauben, das gesundes Essen so toll schmecken kann!"

Das Alles zusammen bedeutet für uns Lebensqualität!:klatschen

Übrigens vielen Leuten ist auch gar nicht richtig klar, das sie sich mit Fertigsachen keine Lebensqualität gönnen - steht nicht überall drauf, das es gesund ist? Viele hinterfragen es eben nicht...

"Gesundheit ist ein Informations-Problem"

Und selbst, wenn man sich entsprechend informieren will, hat man es schon sehr schwer. Wer sagt einem schon, was sich wirklich hinter den tollen Produkten verbirgt? Die Hersteller ganz gewiß nicht! :mad:

Und wenn wir unseren Staat bemühen wollen - der segnet das als gesund ab, oder zumindest als "nicht gesundheitsschädlich", was in den Augen des Verbrauchers keinen Unterschied macht. (nicht zu vergessen, sind Steuereinnahmen ja ein hochsensibles Thema)

Und die DGE? Die bezieht ihre Infos von der Industrie, weil sie selber garnicht über die Möglichkeiten verfügt eigene Untersuchungen anzustellen!:zunge:

So sieht es leider aus!
Selbst wer hinterfragen will, steht vor gewaltigen Problemen überhaupt an die entsprechend Informationen zu gelangen!

So langsam geht dieser Thread halt doch immer mehr in Richtung "Ernährung", zumindest für diejenigen, die damit Lebensqualität verbinden.:)

Viele Grüße
Ines
 
Hallo Ihr,

ich wollt gar nicht über die Ernährung an sich reden, sondern eben das einige sich die Lebensqualität nicht leisten können etc.
Ich bin ja auf dem Land aufgewachsen, auf einem Bauernhof, Geschäfte kannte ich als Kind gar nicht - das war toll.
Alles von den eigenen Tieren oder aus dem Garten.
Wenn man Fix-Zeug kauft, entgeht einem viel - oh ja und der Geschmack leidet das stimmt.

Dann gab es früher doch Tante-Emma-Läden - wie schön war das - alles was man brauchte - und dazu noch ein nettes Gespräch - das ist wohl auch Lebensqualität, die meist verschwunden ist - leider..

Viele Grüße
 
Auf der Homepage einer 10-köpfigen Familie habe ich einnmal gelesen:

Wir sind nicht arm
-aber wir verzichten auf Manches.
Wir sind auch nicht reich
-aber es reicht immer!

'Irgendwie' kommt man ja tatsächlich immer um die Runden (wir übrigens auch!) Und es gehört in der Tat heute schon Einiges an Erfindungsreichtum dazu, wenn man sich zumindest ein bißchen Lebensqualität erhalten will.

Jeder kann zwar hingehen und für sich selbst Prioritäten setzen, bei manchen Dingen bleibt aber keine Wahl. Die Energiepreise explodieren nun mal, ohne daß wir daran wirklich sofort und großartig etwas ändern könnten.

Wir leben halt in der Zivilisation und genießen auch deren Vorteile.
Ich hätte auch wenig Lust morgens mit der Kerze in ein eiskaltes Bad zu gehen, mich dort mit kaltem Wasser zu waschen und anschließend in mehrere Decken gewickelt in der Dunkelheit einen Bio-Apfel und Mineralwasser zu frühstücken. Auf das Radio kann ich zwar durchaus verzichten, aber meiner Umwelt könnte ich meinen eigenen Gesang nicht zumuten.

Lebensqualität wäre eine solche Situation jedenfalls für mich nicht mehr.

Traurig ist aber an der ganzen Sache, daß selbst diejenigen, die sich gerne mehr Lebensqualität gönnen würden, zum Beispiel durch den Einkauf von Öko-Produkten, dabei vielfach zum Überlebenskünstler werden müssen.
Daran sieht man schon deutlich, welchen Zwängen wir unterliegen und wie machtlos wir vor Dingen stehen, die wir zwar gerne ändern würden - aber nicht können!

Viele von uns können leider nicht Alles haben.
 
Hallo

Meine bisher schlimmste Erfahrung im Supermarkt machte ich letzten Sommer. Ich kaufte eine Schale mit Erdbeeren. ie esse ich sehr gerne. Ich wurde total krank davon. Ich bekam einen Ausschlag und mir ging es im allgemeinen sehr schlecht. Hatte Durchfall und Kopfschmerzen und auch Übelkeit. Es war aber kein Virus.

Eine Woche später habe ich Erdbeeren aus dem Biomarkt gekauft. Das war ein ganz anderes Essgefühl. Die rochen nach Erdbeeren und schmeckten auch so. Sie waren viel kleiner aber dafür viel intensiver. Seitdem kaufe ich alles Obst und Gemüse dort. Und ich stelle fest, dass alles viel natürlicher riecht. Auch wenn der Apfel mal einen Wrm hat. Dann schneide ich ihn einfach heraus und gut ist es.

Im Supermarkt steht so viel Zeug herum, Da habe ich immer mehr im Korb als ich eigentlich will. Mein Kaufverhalten hat sich schon sehr verändert. Ich gehe im Bioladen viel geziehlter einkaufen. Und eigetlich habe ich dadurch nicht mehr ausgegeben obwohl die ebensmittel dort teurer sind.

Mittlerweile ist es ja auch so, das es in Supermärkten vom Apfel bis zum Mofa alles gibt. Das ist ja wohl genau das was man uns verkaufen will. Nämlich alles damit die Nahrungsindustrie auch ja noch mehr verdient tischt man uns eben alles auf. Das ist eigentlich das was mich an einem Supermarkt am meisten ärgert.

Es soll ja mal getestet worden sein, das man das was die dort am schlechtesten verkaufen und den Kindern am meisten schmeckt an der Kasse steht. Der Schokoriegel wird dann im vorbeigehen noch den quängelnden Kindern an der Kasse erlaubt.

Eine Industrie die uns vorgaukelt , der Kunde ist König. Menschen die sich mögen tun sich so etwas nicht an. Und ich mir auch nicht mehr. :klatschen

Ich habe nicht die Lust verloren beim einkaufen an sich, sondern nur die Art wie aufdringlich diese versuchen einen zu beeinflussen.


LG Klaudia
 
Hallo Ihr Lieben!

Ich habe seit dem ich bio einkaufe auch keinen grösseren Geldetat für meine Lebensmittel gebraucht - denn durch das Rohkost essen brauch ich eigentlich viel weniger Geld, und kann mir dadurch auch bio leisten.

Ich mein, früher brauchte ich für einen Halbwocheneinkauf 40 €, heut sind es ca. 20, auch mal 28. Aber selten sind es mehr. Soviel zu dem teuren Bioladen ... :) !

Lieber Gruss Karin
 
Hallo,

gerade habe ich was gefunden, was ich mal im Fernsehen gesehen habe.
Leider kann ich das hier nicht reinkopieren, ihr müsst auf Seite 8 lesen. Dort geht es um einen Test, wo die Leute künstlichen Erdbeergeschmack im Joghurt von natürlichen unterscheiden sollten. Oder den Geschmack von Himbeere und Erdbeere.

https://www.quarks.de/pdf/Q_Zusatzstoffe_skript.pdf
 
Kinofilm

Zur Zeit läuft in der Ostschweiz der Kinofilm

We Feed the World

Zitat
Nahrung bis zur Geschmacklosigkeit
Auf seinem Streifzug durch die globale Gemüse- und Tierproduktion trifft der Österreicher Erwin Wagenhofer einen empfindlichen Nerv unserer Zeit. Sein radikaler Film «We Feed the World» ist nicht nur ein Dokument über Züchter, Manager, Manipulateure, Profiteure, sondern auch über Mangel im Überfluss.

Die Menschen sind sensibilisiert und wollen wissen, woher Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Salat oder Früchte stammen, die auf ihrem Teller liegen. Die Angaben über die Herkunft reichen meistens nicht aus, um auf die Umstände, Voraussetzungen und Bedingungen, die chemische «Beihilfe» eben oder die industriellen Methoden der Produktion schliessen zu lassen. Uns geht's gut in Mitteleuropa und wir können uns Extravaganzen erlauben - von Legedatum und Biogarantie bis zu Weight-Watchers-Kampagnen. Das Produkt muss im Trend liegen und «gesund» sein. Rinderwahnsinn, Poulet-Alarm oder ähnliches schlägt sich sofort auf Markt und Nachfrage nieder.

«Wir haben noch nie so gut gelebt, wir hatten noch nie so viel Geld, wir waren noch nie so gesund, wir haben noch nie so lange gelebt wie heute. Wir haben alles, was wir wollen», schwärmt Peter Brabeck, der Schweizer Nestlé-Konzernchef. Denkste! Wir verlieren an Werten, an Moral und an Glaubwürdigkeit. Die riesige Food-Maschinerie produziert im Überfluss, doch sie greift auch ins Leere. Brot, Früchte und anderes mehr werden vernichtet, während rund um den Erdball gehungert und gestorben wird.

«Die Weltlandwirtschaft könnte ohne Problem 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heisst: Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet», klagt Jean Ziegler, Schweizer UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung. Wie eine Leitfigur (oder Moralapostel) gibt der linke Politiker seine Statements ab und verleiht dem Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer zusätzlichen Zunder.

Der österreichische Filmer lässt Kleinbauern in Brasilien, Fischer aus der Bretagne, Geflügelzüchter in Österreich oder einen Produktionsleiter in Rumänien, der seinen Job verrichtet, aber seine Arbeit im Grunde genommen verdammt, zu Worte kommen. Der Film ist kein Pamphlet, keine Provokation: «We Feed the World » zeigt, wieso Tomaten 3000 Kilometer reisen, um auf unsern Tisch zu landen; wie Hühner-Heerscharen (35'000 oder auch 70'000 in riesigen Ställen) gebrütet, gemästet, eingepfercht und am Fliessband geschlachtet werden; wie traditionellen Fischern von der EU allmählich das Lebenslicht bzw. das Fischerlicht ausgeblasen wird. Es ist ein subjektiver, engagierter Film über Lebensmittelproduktion und -industrie, über den Umgang mit Nahrung, über Raubzüge und Raubbau, Profit und eine ungeheure globale Nivellierung.

Eine der Erkenntnisse dieser breit gefächerten Dokumentation ist die Tatsache, dass wir zur Geschmacklosigkeit verführt, gegängelt und bestärkt werden. Was brauchen wir Tomaten und Erdbeeren im Winter? Mal probiert? Eben! Sie schmecken nach nichts. Da kann einem wirklich der Appetit vergehen. Zitat Ende

Er wurde uns empfolen Ihn anzusehen, hatte aber bis Jetzt noch keine Gelegenheit Ihn zu sehen. Vielleicht hat Ihn ja schon Jemand von Euch gesehen?

Panda
 
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