...und das seit nunmehr 2 Jahren!
Hallo zusammen. Mein Name ist Yves, ich bin 26-jährig, männlich und leide seit längerer Zeit an mehreren Symptomen welche mir je länger je mehr die Lebensfreude erheblich rauben. Wie ihr euch vielleicht denken könnt habe ich schon so einiges testen lassen / ausprobiert um dem ganzen auf den Grund zu kommen. Bis jetzt jedoch mit merklich wenig Erfolg. Aus einem Anflug von Verzweiflung versuche ich nun meine Leidensgeschichte in diesem Forum in Worte zu fassen in der Hoffnung dass jemand dies liest, der vielleicht das selbe wie ich durchgemacht hat und schlussendlich eine Lösung gefunden hat oder dass irgendwer Tipps geben kann wie ich weitermachen soll...
Angefangen hat alles an einem sonnigen Tag im Juni 07 als mich wie aus dem nichts plötzlich ein seltsamer Schwindel und ein Kribbeln in beiden Händen überkam. Das war die Geburtsstunde meines Dilemmas.
Von da an musste ich mit diesem Zustand leben. Anfänglich habe ich mir darüber nicht allzuviele Gedanken gemacht und das Ganze ist auch nach und nach in der Hintergrund gerückt und hat mich nicht sonderlich belastet.
Ziemlich genau ein Jahr später, bekam ich eines schönen Morgens innerhalb von ein paar Minuten einen heftigen Migräneanfall mit Schwindel, extremen Kopfschmerzen, und es flackerte wie wild weiss vor meinen Augen.
Ich musste dann den ganzen Tag flach liegen und obwohl es am nächsten Tag wieder besser ging musste ich merken dass sich meine bestehenden Symptome nun um ein vielfaches verschlechtert haben.
Ich musste nun mehr oder weniger permanent mit dem Schwindel leben, es kamen Sehstörungen und ein schwaches, aber permanentes, Pfeifen in beiden Ohren dazu.
Von diesem Zeitpunkt an habe ich mich intensiv mit meinem Gesundheitszustand befasst und einen Ärztemarathon begonnen der sich noch bis zum heutigen Tag weiterzieht...
Meine aktuelle Symptom-Liste liest sich wie folgt:
- Schwindel (lässt sich am ehesten mit einem Nikotin-"Flash" vergleichen. Also wenn man zum ersten mal, oder nach längerer Zeit wiedermal eine Zigarette raucht)
- Sehstörungen (Kurzsichtigkeit. Unschärfe in die Weite)
- Konzentrationsschwäche (war damals gerade in einer Weiterbildung. Anfänglich konnte ich nur aufmerksam zuhören und mir dabei alles merken, danach kam ich mir vor wie ein Goldfisch. Musste alles notieren und hatte auch dann noch extrem Mühe irgendwas zu lernen und zu behalten)
- Häufiges Wasserlassen (jedoch ohne Durstgefühl. Muss mich regelrecht zwingen genügend zu trinken.)
- Magen- / Darmbeschwerden, Durchfall
- Tinnitus
- Eingeschlafene Hände / Kribbeln
Abgeklärt habe ich bis jetzt folgendes:
- Augenarzt – Hat sich meine ganze Geschichte angehört, verschiedenste Tests durchgeführt. Fazit: mit meinen Augen sei alles bestens! Kann es sich nicht erklären.
- Neurologe – EEG und Röntgen. Hirnströme und Hirnflüssigkeit seien optimal. Gebe überhaupt nichts auszusetzen.
- Zahnarzt – Kein Amalgam, und vom Kiefer könne es seiner Ansicht nach auch nicht kommen. Abnutzungserscheinung von nächtlichem "Knirschen" aber nichts ernstes. Und überhaupt seien Sehstörungen ausgelöst durch Zahnfehlstellung oder Kieferprobleme nicht möglich.
- Hömöopath / Chinesische Medizin – Hat mir ein paar Nadeln und Globuli verpasst. Gebrachts hats nichts. Im Gegenteil, von diesem Zeitpunkt an sind Hautausschläge in Arm- und Kniebeugen dazugekommen welche als Neurodermitis diagnostiziert wurden. Ob das irgendwas mit der Behandlung zu tun hatte bleibt ungeklärt. Ursprünglich meinte dieser Arzt die Ausschläge seien sehr gut, das würde heissen der Heilprozess sei im Gange. Leider wurde mein eigentliches Problem nicht besser und die Ausschläge sind auch nie mehr zurück.
- Atlaslogie – Atlas sei leicht schief gestanden. Wurde korrigiert, und gleichzeitig hat er bei mir starke Übersäuerung diagnostiziert. Basenpulver und basische Kost.
- Cranio-Sakral-Therapie – 3 mal besucht, im Einverständnis mit der "Ärztin" abgebrochen. Auch Sie hat gemeint das bringe wohl nichts.
- Röntgen der HWS – Sei alles in Ordnung. Zumindest das was auf dem Röntgenbild ersichtlich sei (sprich die Knochen)
- Dermatologin – Ausschlag sei Neurodermitis, zudem haben die Allergietests ergeben dass ich allergisch auf Hausstaubmilben und irgendwelche Gräser sei.
- Dazwischen noch verschiedene Konsultationen bei mehreren Allgemeinmedizinern. Blutuntersuchungen wurden gemacht. (Weisse BK - ok, Leber - ok, Nieren - ok, Blutbild - ok) Manche haben klar gesagt dass sie keine Ahnung haben was es sein könnte, andere haben gemeint es sei alles Psychosomatisch.
Auf Wunsch eines befreundeten Arztes war ich heute nochmals im Gesundheitszentrum da sich mein Zustand seit dem Wochenende nochmals verschlechtert hat. Dieser hat mich nun auf meinen Wunsch noch einmal zum Neurologen weiterverwiesen damit dieser ein MRT in die Wege leiten kann. Auch wenn ich mir nichts sehnlicher wünsche als einfach nur zu wissen was mit mir los ist hoffe ich nicht dass da etwas dabei rauskommt...
Das ist mal im Groben das mit was ich das letzte Jahr verbracht habe.
Auch wenn es überhaupt sehr unangenehm ist die ganze Zeit wie im Halbschlaf zu verbringen, nie wirklich aufzuwachen, und ständig auf Sparflamme zu funktionieren ist für mich das "Unwissen" wohl das belastendste.
Hätte nie gedacht dass ich einer Depression so Nahe kommen kann. War immer ein unverbesserlicher Optimist gewesen. Und bin es heute noch. Aber weiss echt nicht wie lange ich das noch durchhalten kann...
Anyway, wie schon Monty Python sagte: "Always look on the bright side of life"

Irgendwann finde ich das schon noch raus!
Vielleicht kann mir irgendjemand in diesem Forum ja helfen. Und auch wenn nicht danke ich euch so oder so fürs lesen!
Besten Dank!
Yves