Hallo zusammen,
Ich wollte Euch von meinem Schlagsahne Abenteuer berichten.
Kurz zu meiner Vorgeschichte. schon lange chronische Infektionen, chronische Quecksilberbelastung, Entzündungen, Autoantikörper und dann immer wieder längere Phasen mit mittelschweren CFS.
KH vertrug ich mit den Jahren zunehmend schlechter. Dr. Kukl. diagnostizierte denn auch eine Laktazidose, verordnete mir teilweise hohe Dosen Vitamine (die natürlich langsam aufgebaut werden müssen) und teilweise passiv in die Zelle diffundieren sollen. Außerdem riet er mir nicht mehr als 40g KH täglich zu essen. dafür mehr gute Fette und Gemüse. Das ist zwar nicht so neu, wie KuKu hier schrieb, daß Atkins ursprünglich auch mehr Wert auf die Fette legte.
Doz. Dr. sc. med. Bodo Kuklinski. In der Rubrik Nitrosativer/oxidativer Stress finden sich viele Infos und ein gutes Wiki.
Das mit der Laktazidose hatte ich schon vor Jahren, als ich noch relativ viel Sport betrieb, bemerkt. Da joggte ich noch jeden Tag morgens 4 Km, legte alle Strecken mit dem Fahrrad zurück und ging abends 2 bis dreimal in der Woche ins Training. Erst hatte ich immer nur nach der Sommerpause, wenn ich mit dem Training ausgesetzt hatte, Muskelkater. Das ist ganz normal und war auch nicht weiter schlimm. Dann, urplötzlich, mitten im prima Trainingszustand, hatte ich am nächsten Morgen eine bleierne Schwere in allen Gliedern und fühlte mich im Kopf total benebelt. Das fühlte sich absolut nicht wie ein normaler Muskelkater an und war selbst am Tag drauf noch nicht richtig weg. Während es mir am Abend nach dem Training prima ging, Kreislauf war in Schwung und ich fühlte mich gut.
Bei einer Laktazidose werden die KH nicht verbrannt sondern vergärt, das liefert viel weniger Energie und setzt Milchsäure in den Muskeln ab.
Meinen entzündeten Darm beruhigte ich in der Vergangenheit mehrmals ganz erfolgreich mit der F.X.Mayr Fastenkur. Einmal sogar in einer Klinik, wo ich die Mayr Bauchmassage kennenlernen durfte. Der Arzt massiert da nicht im üblichen Sinn, sondern tastet und berührt den Darm nur ganz leicht, fast spielerisch wie ein Klavierspieler, wo es dann plötzlich an den entsprechenden Stellen zu gluckern anfängt und etwas in Bewegung gerät. Was mir damals auch gefiel: Jeder Arzt, der in der Gesellschaft für Mayr Ärzte aufgenommen wird, mußte eine solche Kur selbst absolviert haben!
F.-X.-Mayr-Kur
Aber der Energielevel war dabei doch immer extrem niedrig. Da ich noch mit Parasiteninfektionen kämpfe und diese Viecher sich bevorzugt von KH ernähren, fand ich es einen Versuch Wert quasi zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Nämlich das Gesocks auszuhungern und meinen Stoffwechsel energiemäßig in Schwung zu bringen.
Außerdem hatte ich gerade mal wieder einen Knoten im Darm und das Essen lag mir schwer im Bauch rum, also entschloß ich mich ziemlich adhoc anzufangen. Schnell noch nach den wichtigen Infos gesucht und mich dabei mal wieder tüchtig über seitenweises Gelabere geärgert, bis ich das Wesentliche gefunden hatte.
Samstag vor drei Wochen gings los mit der Vorbereitung auf die Leberreinigung. Bißchen mulmig war mir, was da auf mich zukommt. Schon allein die Riesenmengen Bittersalz auf einmal, sowas hat eigentlich noch nie bei meinem entzündeten Darm funktioniert. Bei der Mayr Kur wird jeden Tag morgens nüchtern nur eine milde, physiologische Bittersalzlösung getrunken, das ist viel sanfter.
Die Nacht konnte ich prompt nicht schlafen, aber ich trug es mit Fassung und habe ein spannendes Buch ausgelesen. Am nächsten Morgen kam ich trotzdem ganz gut aus dem Bett, nur aufs Klo konnte ich nicht. Dann habe ich mich an der ersten Schlagsahne delektiert, was ja wirklich eine leckere Sache ist.

Aufs Klo konnte ich erst nach dem Walken nachmittags (zum Glück erst dann ;-) Und kam dann bis zum Abend kaum mehr vom Klo runter. Das ging dann den ganzen Montag so weiter, worauf ich abends erschöpft ins Bett fiel und 9 Stunden durchschlief ohne ein einziges Mal die Blase entleeren zu müssen. Das fand ich ganz interessant, denn ich hatte schon darauf geachtet, genügend Flüssigkeit zuzuführen.
Dienstag hatte ich viel zu tun, erledigte auch prompt 2 bis 3 etwas unangenehmere Telefonate, die ich sonst gerne vor mich herschiebe, wenn es mir mies geht. Mittags kam das Päckchen mit den Ketosticks an. Die Messung zeigte relativ wenig Ketone, ich war erstmal zufrieden. Abends wollte ich die Gelegenheit nutzen um wieder mit Yoga anzufangen. Während meiner Fastenkuren hatte ich festgestellt, daß binnen ein paar Tagen der Körper immer total flexibel wird und die Übungen mit Leichtigkeit auszuführen sind. Das war jetzt nicht so, ich fühlte mich ziemlich steif, besonders im Lendenwirbelbereich. Nachts konnte ich wieder wenig schlafen, der Puls war höher als normal.
Mittwoch kam ich aber trotzdem wieder gut aus dem Bett, bin gutgelaunt zum Walken in die Natur. Hatte weniger Durst als sonst, normal hätte ich mir was zum Trinken mitnehmen müssen. Die Ketone stiegen an und mir wurde klar, daß es einige Tage dauert, bis man voll in Ketose ist.Nachts pochte der Puls richtig unangenehm. Muskelschmerzen hatte ich auch, mußte mich im Bett dauernd umdrehen, weil mir die Seite wehtat. Das wurde dann den nächsten Tag richtig schlimm, bin dicht am Hexenschuß vorbeigeschrammt. Worauf ich dann wieder meine Mineralien einnahm und allmählich Besserung eintrat. Der hohe Puls steigerte sich die nächsten Tage, ich konnte nachts nicht schlafen, hatte aber tagsüber erstaunlich viel Energie. Die Ketone stiegen wieder an, trotz walken,
Als sich dann am Montag der Schlafmangel dann doch ziemlich bemerkbar machte, der hohe Puls auch tagsüber total unangenehm wurde, das Blut in einigen harten Stellen im Bauch pochte, wollte ich mit der SSD aufhören. Vorsichtshalber ließ ich bei meinem HA checken, ob nicht die Bauchspeicheldrüse ev. entzündet ist. Das war aber alles ok. Die Schlagsahne ist wohl schon ein ziemlich verträgliches Lebensmittel.
Ich begann mit kleinen Portionen fettigem Gemüse (Kokosöl) konnte auch erst überhaupt nicht viel essen. Mein Magen hatte sich rapide verkleinert und ich war nach winzigen Portionen satt. Leider reichten die KH vom Gemüse nicht um aus der Ketose herauszukommen. Die Beschreibung vom Götz hatte ich nicht so verstanden, daß es unbedingt nötig ist, ein paar leicht verdauliche, süße Früchte zu verzehren, damit die Ketone vollständig verbrannt werden. Ich blieb also noch unfreiwillig länger in Ketose mit diesem unangenehmen hohen Puls. (zum Schluß über 100!) Wobei der Blutdruck bei 133/73 für mich gut hohe Werte hatte. Bei Histaminreaktionen sackt er eher ab.
Mein Darm entledigte sich schon in den letzten Tagen der SD immer entschiedener von Altlasten. Das ging dann in den nächsten Tagen so weiter. Die Entzündungen sind inzwischen deutlich weniger geworden, wenngleich im Dünndarmbereich immer noch eine harte Stelle geblieben ist, die habe ich aber schon seit Jahren. Da ich nicht gut entgiften kann, kam leider wieder Etliches über die Haut raus. Die Kopfhaut voller juckender Pickelchen, ebenso im Brustbereich, dort sogar rote, offene Hautbereiche. Inzwischen ist es aber fast abgeheilt. Hier hatte ich mal einen Befund meiner Entgiftungsentzyme gepostet:
https://www.symptome.ch/threads/methylierungszyklus-es-geht-mir-besser.98892/page-44#post-981926
Bin mit dem Erreichten ganz zufrieden. Habe ca 5Kg abgenommen, meine lädierten Knie freuen sich über jedes Kg weniger. Meine Blase meldet sich nicht mehr so oft.
Etwas enttäuscht war ich über den Anstieg der Ketone zum Schluß. Woran könnte das liegen? Zu lädierte Mitochondrien, deren Energiestoffwechsel einfach zu schlecht funktioniert?
Habe ich dafür zu viel Schlagsahne verputzt?(300-400ml pro Tag)Einige Tage habe ich auch ein Stückchen selbst gemachter Schokolade gegessen. Bestehend aus Bio Kakaobutter, verquirlt mit etwas Kakao, etwas Stevia und echter Vanille. (ca 9g)
Beeinflussen verschiedene Fette die mehr oder weniger vollständige Verbrennung der Ketone unterschiedlich stark?
Könnte mir durchaus vorstellen, das Ganze irgendwann zu wiederholen. Wenn ich nicht mit so scheußlich hohem Puls auf die Ketone reagieren würde.
Viele Grüße
Brigitka