Phenoxyethanol - ein völlig verkannter Schadstoff?

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Ich (m/47) hatte mehrfach unspezifische gesundheitliche Beschwerden (Hörstörung mit Brummtonwahrnehmung, Schwindel, Druckgefühl im Kopf, Kopfschmerzen, Benommenheitsgefühl), die mal sehr stark, mal schwächer ausgeprägt auftraten und für die zunächst keine Ursache gefunden wurde.
Meine eigene Ursachenforschung brachte mich auf einen Zusammenhang, der in Richtung MCS weist: Mal war der Auslöser der mehrmalige Gebrauch von Kosmetikprodukten, mal waren es neue Kleidungsstücke, mal Motoröl. Benutzte ich die Sachen nicht mehr, klangen die Beschwerden ab.

Nach Überprüfung der einzelnen Inhaltsstoffe der benutzten Kosmetika, stieß ich auf einen in vielerlei Hinsicht auffälligen Stoff, den ich für den wahrscheinlichsten Auslöser meiner Beschwerden halte: Phenoxyethanol

  1. Besonders auffällig ist die Unauffälligkeit: Obwohl Phenoxyethanol eine „Allerwelts-Chemikalie“ ist, ist es bisher praktisch nicht öffentlich in Erscheinung getreten, kaum jemand hat schon mal was darüber gehört.

  2. Außer den üblichen toxikologischen Hinweisen für Gefahrstoffe, finden sich über die Wirkung auf den Menschen nur sehr wenige Informationen.

  3. Phenoxyethanol dringt bei Hautkontakt gut und schnell in den Körper ein, ebenso über belastete Atemluft oder Nahrungsmittel.

  4. Es taucht mehrfach der Hinweis auf eine Schädigung des Nervensystems auf, ohne dass dies jedoch näher erläutert wird.

    So gab es z. B. einen Antrag von EU-Mitgliedsstaaten, aufgrund des Verdachts einer nervensystemschädigenden Wirkung die maximal zulässige Konzentration bei Kosmetikartikeln zumindest in Baby-/Kinderprodukten zu senken. Deswegen kam es im Jahr 2016 durch den wissenschaftlichen Ausschuss „Verbrauchersicherheit“ der EU (Scientific Committee on Consumer Safety, SCCS) zu einer Neubewertung von Phenoxyethanol. https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_195.pdf
    Im sehr umfangreichen Abschlussbericht wird auf die Neurotoxizität gar nicht näher eingegangen, nicht etwa weil Phenoxyethanol ungefährlich wäre - nein - sondern weil gar keine verlässlichen Daten zur Neurotoxizität verfügbar sind. Weder im Tierversuch noch beim Menschen wurden jemals im notwendigen Umfang neurologische Tests durchgeführt. Die Wirkung auf das Nervensystem wurde offensichtlich nie eingehend untersucht, trotzdem wurde im Ergebnis der Gebrauch von Phenoxyethanol in Kosmetikprodukten in der bisherigen Konzentration als sicher eingestuft und die zulässige Konzentration (1%) nicht verändert.

  5. In Produkten/Formulierungen, die nicht unter die Kosmetikverordnung fallen, ist der Einsatz von Phenoxyethanol nicht in dieser Weise beschränkt, es können auch sehr viel höhere Konzentrationen enthalten sein.

  6. Phenoxyethanol (eine viskose Flüssigkeit mit schwachem aromatischem Geruch) hat ein unglaublich großes Einsatzspektrum: Es kann als Konservierungsstoff, Antiseptikum, Desinfektionsmittel, Duftstoff, Fixativ, Lösungsmittel, Weichmacher, Additiv und Insektenschutzmittel eingesetzt werden, z. B. als:

    • Konservierungsstoff in Kosmetikprodukten: von der Zahnpasta, über Flüssigseifen, Shampoo, Duschgel, Pflegelotions, Hautcreme, Sonnenmilch, Deos, Makeup, Haargel bis hin zu Feuchttüchern kann es überall enthalten sein
    • Desinfektionsmittel und/oder Konservierungsstoff in Haushaltsreinigern, Spülmitteln, Waschmitteln, Weichspülern usw.
    • Antiseptikum in medizinischen Wunddesinfektionslösungen und Konservierungsmittel in Impfstoffen
    • Fixativ und/oder Duftstoff in Parfüms, Raumdüften -> über diesen Weg als Duftstoffbestandteil wiederum undeklariert in Kosmetikprodukten bzw. in allen parfümierten Dingen enthalten
    • Lösungsmittel in Kugelschreibertinte, Druckfarben, Druckertinte -> über diesen Weg auch in vielen bedruckten Sachen enthalten, etwa in Zeitschriften, bedruckten Lebensmittelverpackungen etc.
    • Konservierungsmittel in der Appretur von Textilien und Lederwaren -> also enthalten in Kleidung, Schuhen, Taschen usw.
    • Lösungsmittel und/oder Konservierungsstoff in Klebstoffen/Bodenbelagsklebern, Lacken, Wandfarben -> Belastung der Raumluft, wenn z. B. Bodenbeläge verklebt oder Wandflächen gestrichen/lackiert wurden
    • Additiv in Kühl- und Schmierstoffen (z. B. Motoröl)
    • Weichmacher in Kunststoffen
    • Narkotikum in der Fischzucht
    • Insektenschutzmittel
  7. Aufgrund des hohen Siedespunktes (242 °C) gilt per Definition Phenoxyethanol nicht als Lösungsmittel und kann demnach auch in Produkten, die mit „Lösemittelfrei“ gekennzeichnet sind, enthalten sein.

  8. Phenoxyethanol verdampft bei Raumtemperatur nur sehr langsam, so kann sich über einen langen Zeitraum eine relevante Belastung der Raumluft ergeben, wenn Innenräume mit phenoxyethanolhaltigen Materialien ausgestattet wurden.

  9. Phenoxyethanol kann in geringen Spuren auch natürlicherweise in einigen Lebensmitteln enthalten sein. Hierzu habe ich allerdings nur sehr vage Angaben gefunden, weder über die Konzentration, noch wo es außer in Chicoree und grünem Tee sonst noch vorkommen kann.

  10. Phenoxyethanol ist zwar sehr weit verbreitet, dennoch ist es nicht überall enthalten. So kann es beispielsweise bei Kosmetika - je nach Produktgruppe und Hersteller - mal in bis zu 90 % (z. B. Haargel, Feuchttücher), in ca. 5-30 % (z. B. Waschlotionen, Deo, Hautcreme) oder nur in ca. 0-5 % (z. B. Zahnpasta) der Produkte enthalten sein. Ähnlich sieht die Verteilung bei anderen nicht-kosmetischen Produktkategorien aus.
    Man kann seinen Alltag also ganz unbewusst phenoxyethanolfrei erleben, oder aber manchmal bzw. dauernd einer geringen bis starken Belastung ausgesetzt sein.

Vielleicht findet sich ja hier jemand, der auch schon mal Probleme mit Phenoxyethanol hatte oder jemand, der ähnliche Beschwerden hatte und keine Ursache dafür gefunden wurde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diesen Hinweis, Batian :).

Wenn man sich so anschaut, wo dieser Stoff überall drin ist ... :mad::

https://www.codecheck.info/inhaltsstoff/Phenoxyethanol

Als ob es nicht schon genug Stoffe/Gifte gäbe, mit denen wir und unser Immunsystem kämpfen müssen!

Auch von Hipp sind zwei Artikel für das Baby dabei, und - :schock: auch mein Shampoo!

Grüsse,
Oregano

PS: ob es nicht besser wäre, diesen Thread zu den Allergien oder zu den Giften zu verlagern?
 
Hallo Oregano,
PS: ob es nicht besser wäre, diesen Thread zu den Allergien oder zu den Giften zu verlagern?

Ich dachte, dass meine Info hier gut aufgehoben wäre, da bei mir eben auch der Kontakt mit Spuren des Schadstoffes Beschwerden verursacht.
Ich habe mich jetzt nicht soo intensiv mit MCS beschäftigt, mir ist nur eben aufgefallen, dass bis auf wenige Ausnahmen keine konkreten Stoffe als Auslöser genannt werden, sondern meistens Sachen/Produkte, die wiederum aus vielen verschiedenen Einzelkomponenten bestehen.

Sehr häufig werden z. B. Duftstoffe/Parfüm als Auslöser genannt, dann noch Waschmittel, Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Kosmetika, Textilien, Klebstoffe, Farben/Lacke, Luft in Gebäuden/an Tankstellen etc.

Diese ganzen teilweise grundverschiedenen Dinge haben aber eines gemeinsam: sie enthalten oft Phenoxyethanol. In Duftstoffen wird es z. B. als Fixativ eingesetzt, um den Duft nicht so schnell verfliegen zu lassen. In Kosmetika/Reinigungsmitteln/Textilien ist es als Konservierungsstoff, in Desinfektionsmitteln als Wirkstoff enthalten. In Gebäuden trifft man es als Bestandteil von Bodenbelagsklebern/Farben/Lacken oder aus Rückständen von der Reinigungsmitteln an, an der Tankstelle als Bestandteil von Motoröl usw.

Hier https://www.codecheck.info/inhaltsstoff/Phenoxyethanol wird die Problematik mit "Verdacht auf Störung des Immunsystems, potenzielles Allergen. Verdacht auf negative Auswirkungen auf das Nervensystem." angegeben.

Das passt doch alles sehr gut zusammen, oder nicht?

Grüße, Batian
 
danke für die info. :)
betrifft mich zwar nicht, da ich schon seit jahren chemikalien aller art soweit möglich meide (und auch allergiesierendes, so daß auch produkte aus dem bioladen oft nicht in frage kommen), da sie generell ungesund sind und auch bei hi/mcas triggern, aber es gibt leider auch schon mal produkte, bei denen man sie nicht komplett meiden kann (ich hab z.b. bisher vergeblich nach spül- und handwaschmitteln ganz ohne gesucht).
wobei die infos bei codecheck da auch sehr hilfreich sein können, aber für menschen, die eh schon uv usw. haben oft nicht ausreichend.


lg
sunny
 
Ich hatte mir vor vielen Jahren mal ein Buch zur Bewertung von Kosmetikinhaltsstoffen geholt. Glaub von Ökotest. Da gehörte Phenoxyethanol zu den Inhaltsstoffen, die man besser meiden sollte.

Mit Verwunderung habe ich dann später festgestellt, dass dieser Stoff online auf manchen Seiten sogar positiv bewertet wurde, was natürlich Unsinn ist. Insbesondere beim Hautschutzengel.de werden etliche Chemikalien seit Jahren positiv bewertet, die es definitiv nicht sind.
https://www.hautschutzengel.de/phenoxyethanol/inci/5291.html

Aber man kann sagen, dass es definitiv schlimmere Chemikalien gibt, die sich in Kosmetik verstecken können. Ich finde die amerikanische Seite ewg.org recht gut. Hier werden Chemikalien in Kosmetik auf Basis der Studienlage bewertet. Fragt sich nur, ob immer alle Studien berücksichtigt wurden.
https://www.ewg.org/skindeep/ingredient/704811/PHENOXYETHANOL/

Chemical of the Day - *Today's Chemical - Phenoxyethanol
 
Aber man kann sagen, dass es definitiv schlimmere Chemikalien gibt, die sich in Kosmetik verstecken können.

Ab wann gilt eine Chemikalie als schlimm? Vielleicht ist es genau diese Denkweise, weswegen man bei der Ursachenforschung von Krankheiten wie MCS nicht voran kommt?


Bei Phenoxyethanol haben wir es mit einer speziellen Schadstoffkategorie zu tun:

Phenoxyethanol dringt nicht nur bei Hautkontakt sehr gut und schnell in den Körper ein, sondern auch beim Einatmen gering belasteter Luft oder beim Verzehren belasteter Nahrungsmittel.
Phenoxyethanol kann einem praktisch überall begegnen und ist durchweg ein typischer Bestandteil der häufig als MCS-Auslöser benannten Dinge. Man kann es praktisch ständig aus verschiedenen Quellen aufnehmen.

So wurde z. B. in einer Studie aus dem Jahr 2001 bei einer Untersuchung mehrerer hundert Beschäftigten eines Industriebetriebes, die nicht beruflich mit Phenoxyethanol zu tun haben, festgestellt, dass 89 % von ihnen eine Phenoxyethanol-Belastung aufwiesen. Quelle: https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_195.pdf

Ein Grund, weswegen Phenoxyethanol eine bislang unauffällige Chemikalie ist, ist wahrscheinlich der, dass es vom Organismus individuell verschieden mehr oder weniger rasch abgebaut und/oder wieder ausgeschieden wird und daher als eher unbedenklich eingestuft wurde. Das heißt aber nicht, dass es generell unschädlich wäre, denn hierzu liegen keine belastbaren Untersuchungsergebnisse vor.

Ein Problem ist, dass man Phenoxyethanol fast nicht entkommen kann, oft liegt sogar eine (leichte) Dauerbelastung vor. Solange das noch innerhalb der Grenze des individuell Verträglichen liegt ist vielleicht noch alles gut, doch eine Spur mehr z. B. durch Einatmen einer Duftwolke bringt das Fass zum Überlaufen...?

Was richtet es an, während es sich im Körper befindet? Welche (dauerhafte) Dosis verkraftet unser körpereigenes Entgiftungssystem? Was passiert wenn unser Körper bereits mit der Entgiftung von Phenoxyethanol überlastet ist und wir noch mit weiteren Schadstoffen konfrontiert werden?
 
Ab wann gilt eine Chemikalie als schlimm? Vielleicht ist es genau diese Denkweise, weswegen man bei der Ursachenforschung von Krankheiten wie MCS nicht voran kommt?
Die Ursache für MCS ist meiner Ansicht nach eine persönliche Sensibilität oder Allergie gegen bestimmte Stoffe. Wäre es anders, müssten alle genauso auf ein und denselben Stoff reagieren. Dem ist aber offensichtlich nicht so.

Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass wir sehr vielen Chemikalien in unterschiedlicher Konzentration ausgesetzt sind und uns auch selbst aussetzen (z.B. durch Getränke in Plastikflaschen um nur 1 Beispiel zu nennen oder, eines der Schlimmsten, Raumspray mit halogenierten Kohlenwasserstoffen) .

1980 hatte man erstmals in D ein Chemikaliengesetz eingeführt, bei dem die Chemikalien einfach übernommen wurden. Bei Hitler verbotene Chemkalien, die als Ursache von Berufserkrankungen anerkannt waren, wurden auf Druck der Industrie dann wieder eingeführt und sind es teils noch heute.

1980 war schon lange alles mit den unterschiedlichen Chemikalien verseucht. Alleine schon durch den Krieg und die Zerstörung von Chemiewerken und Co. Viele der heutigen Chemikalien und Arzneimittelwirkstoffe sind schon ewig lange im Einsatz.

Daneben gab es damals ja auch noch richtig starke Gifte, wie Lindan, die ziemlich naiv eingesetzt wurden. Kartoffel wurden mit einem Pestizid behandelt, dass bei seinem Verbot schon mindestens 20 Jahre lang in den USA wegen krebserregender Wirkung verboten war. Eier waren schwer belastet. Es gab noch viele Häuser mit Bleileitungen. Gift überall.
Ehemalige alte Fabrikgelände sind teilweise auch heute noch so schwer mit Giftstoffen belastet, dass es keine Baugenehmigung gibt oder nur nach einer aufwendigen Sanierung. Bis heute gibt es unzählige alte Gebäude, die noch mit Asbest verseucht sind und sicherlich genug, bei denen das Holz mit gefährlichen Chemikalien behandelt wurde. Formaldehyd ist immer noch ein Problem und selbst der Drucker kann durch seine Ausdünstungen krank machen
Medikamentenrückstände sind mittlerweile schon in unser aller Trinkwasser. Giftstoffe in Polstermöbeln. Usw.

Ich habe es hier irgendwo im Forum geschrieben. In meiner Kindheit war die in Berlin gemessene radioaktive Belastung der Luft durch die vielen Atomwaffenversuche so hoch, wie dann später kurz nach Tschernobyl.

Chemikalien und Gifte sind überall. Das ist ein endloses Thema. Aber man kann mit einem entsprechenden Bewusstsein viele dieser Chemikalien soweit als möglich reduzieren oder ganz vermeiden.

Seit die EU vor etlichen Jahren Reach eingeführt hat, ist meiner Ansicht nach das erste Mal etwas Licht am Horizont. Alle europäischen Länder müssen nun die gleichen Kennzeichnungen verwenden. Überall ist ein Gift nun ein Gift.

Bei Erstellung von REACH sind die Lobbyisten in Massen aufgeschlagen und haben alles getan, die Fristen für das Verbot einiger Chemikalien zu verhindern. Daher gab es eine längere Frist bis zum Verbot. Aber jede Frist ist irgendwann erreicht und manche jetzt schon. Neue Chemische Produkte müssen nun mit Nachweisen über die gesundheitlichen Gefahren zugelassen werden. Arbeitgeber sind gehalten, weniger giftige Stoffe (z.B als Reiniger) für ihre Arbeitnehmer einzukaufen.
Es ist wirklich viel im Bewusstsein der Menschen passiert. Auch wenn es lange nicht genug ist. Und ohne Bewusstsein geht es nicht.

Es gibt auch eine Schattenseite. Denn viele der hier verbotenen Chemikalien werden nun den armen Menschen angedreht, deren Waren dann hier billig verkauft werden, während dort jedes Jahr viele der Menschen an den Giften sterben und manche hier alleine durch das Auspacken krank werden.

Wenn es keine schlimmere Chemikalie als Phenoxyethanol gäbe, könnten wir froh sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eins noch. Kein Vertrieb von Chemikalien ohne Sicherheitsdatenblatt.
Und da steht schon einiges drinne.
Denn wir haben in D schon lange Arbeitsplatzvorgaben, die bestimmte Grenzwerte als maximale Arbeitsplatzkonzentrationen für die diversen Stoffe vorgeben. Wir haben auch ein Wasserhaushaltsgesetz. Es muss also genau angegeben werden, wie giftig ein Stoff im Wasser ist.
https://www.carlroth.com/downloads/sdb/de/4/SDB_4348_CH_DE.pdf

Und ein Gemisch eines Insektizid mit Phenoxyethanol
https://fmcagro.at/MediaCache/0/200122/SDB SumiAlpha_CLP_20150921.pdf

Wenn bei dem Insektizid 50% der Ratten nach dem Fressen von 399 mg/kg sterben, dann sind es bei dem fast reinen Phenoxyethanol 1.840mg/kg, die die Ratte fressen muss.
Bei DDT, das wir als eine weitere ruhmreiche hochgiftige Chemikalie auch nicht vergessen wollen https://de.wikipedia.org/wiki/Dichlordiphenyltrichlorethan liegt der LD50 bei einer Ratte bei 113 mg/kg und bei Lindan https://de.wikipedia.org/wiki/Lindan bei 75-125mg/kg. Nur mal zum Vergleich.

Und weil ich es gerade höre. https://de.wikipedia.org/wiki/Bisphenol_A
Die hormonähnliche Wirkung sehr vieler Substanzen halte ich für besonders gefährlich für Mensch und Tier.
 
@ nicht_der_papa

Sicher gibt es jede Menge schädliche Stoffe, deren hohes Gefährdungspotential man bereits erkannt hat, die aber immer noch im Umlauf sind. Aber wie du selber sagst, ist das eine endlose Geschichte, die obendrein auch noch völlig am Thema dieses Threads vorbeigeht, deswegen werde ich nicht näher darauf eingehen.

Die Ursache für MCS ist meiner Ansicht nach eine persönliche Sensibilität oder Allergie gegen bestimmte Stoffe. Wäre es anders, müssten alle genauso auf ein und denselben Stoff reagieren. Dem ist aber offensichtlich nicht so.

Für Phenoxyethanol finden sich die Angaben: „Verdacht auf Störung des Immunsystems, potenzielles Allergen. Verdacht auf negative Auswirkungen auf das Nervensystem.“
-> Für ein gestörtes Nerven-/Immunsystem gibt es kein eindeutiges Krankheitssymptom, die Auswirkungen können vielfältig und individuell sehr verschieden sein.


Weil das eigentliche Thema hier unterzugehen droht, wiederhole ich es nochmal:

Hier geht es um einen konkreten Stoff: Phenoxyethanol.

Ich schrieb, dass meine Beschwerden im Zusammenhang mit dem Gebrauch eines phenoxyethanolhaltigen Kosmetikproduktes begannen. Seitdem treten immer wieder mal Beschwerden auf, in Verbindung mit Spuren von Chemikalien. Jedesmal sind es eben Sachen, wo typischerweise Phenoxyethanol enthalten sein kann (dass noch andere Chemikalien daran beteiligt sind, ist zwar prinzipiell möglich, ich halte es aber für unwahrscheinlich).
Bei mir waren es besondere Umstände die zur Entdeckung dieses konkreten Zusammenhanges geführt haben. Das herauszufinden war nicht einfach und sehr zeitintensiv.

Für gewöhnlich geht man zum Arzt, wenn man (seltsame) Beschwerden hat, die von alleine nicht wieder abklingen oder immer wieder auftauchen. Zum Problem wird es, wenn auch der Arzt keine Ursache findet. Hätte er in meinem Fall auch nicht können, weil die Verwendung von Phenoxyethanol in Kosmetikprodukten gemeinhin als „sicher“ eingestuft ist und deswegen als Ursache überhaupt nicht in Erwägung gezogen werden würde.

Insgesamt halte ich es für wahrscheinlicher, dass (viele) andere Betroffene auf einen möglichen Zusammenhang ihrer Beschwerden mit Phenoxyethanol nur noch nicht aufmerksam wurden, als dass ich ein weltweiter Einzelfall mit diesem Problem sein soll.

Und darum geht es hier, zu ergründen, ob andere bei genauer Betrachtung auch einen möglichen Zusammenhang ihrer Beschwerden mit Phenoxyethanol sehen.
 
Hallo Batian,

ich stimme Dir voll zu. Mich hat die Information über Phenoxyethanol nachdenklich gemacht, weil ich tatsächlich noch nie davon gehört habe. Und in den üblichen Informationen zu Giften im Haushalt taucht es meines Wissens auch nicht auf.
Jeder Gift in unserem Umfeld schadet. Und eine Summierung von Giften schaden erst Recht. Deshalb sind Informationen wie diese hier ja so wichtig.

Grüsse,
Oregano
 
Oregano, ich bin erstaunt. Ich schaue eigentlich seit ich Kinder habe immer genau, was in den Pflegeprodukten an Chemikalien drin ist.
Daher ist mir Phenoxyethanol schon lange bekannt. Aber es gibt noch sehr viele weitere Chemikalien in Pflegeprodukten, die kritisch, weil allergisierend sind und gemieden werden sollten.
Meine Luxuscremephase habe ich zwar defintiv hinter mir und verwende schon lange Bio-Cremes, aber in den Luxuscremes ist in der Regel neben den Wirkstoffen besonders viel Chemie drin. Triclosan ist auch so eine nette Zutat, die ich in Diorcremes entdeckt habe.

WECF Ratgeber
Mögliche gesundheitliche Risiken
Allgemeine Tipps

Weniger ist Mehr! Benutzen Sie Babypflegeprodukte
nur, wenn unbedingt nötig.

Hände weg von Produkten mit Nanopartikeln.
Die Risiken für Gesundheit und Umwelt sind noch
nicht geklärt. Achten Sie dabei auf den Hinweis
„Nano“ (Deklarationspflicht ab 2012) bzw. fragen
Sie beim Händler und Hersteller nach.

Vermeiden Sie Produkte mit Duftstoffen.
Sie können Allergien auslösen.
Allergieauslösende Duftstoffe erkennen Sie an
folgenden Bezeichnungen:
Anise Alcohol, Amyl Cinnamal, Amylcinnamyl Alcohol,
Benzyl Alcohol, Benzyl Benzoate, Benzyl Cinnamate,
Benzyl Salicylate, Butylphenyl Methylpropional,
Cinnamal, Cinnamyl Alcohol, Citral, Citronellol,
Coumarin, Eugenol, Evernia Furfuracea Extract,
Evernia Prunastri Extract, Farnesol, Geraniol, Hexyl
Cinnamal, Hydroxycitronellal, Linalool, Isoeugenol,
Hydroxyisohexyl-3-Cyclohexene Carboxaldehyd,
alpha-Isomethyl Ionone, d-Limonene,
Methyl-2-Octynoate.

Verzichten Sie auf „antibakterielle“ Produkte
wie z. B. Feuchttücher, Reinigungsmittel, Waschzusätze.
Sie stören die natürliche Abwehrreaktion der Haut
und können zu Resistenzbildung bei Bakterien führen.

Verwenden Sie kein Babypuder.
Er kann beim Einatmen
lebensbedrohlich sein.
Gefährliche Chemikalien (INCI*)
Gibt es Gesetze, die schützen?
Alle kosmetischen Produkte sind durch die
europäische Kosmetikrichtlinie geregelt,
demnach müssen alle Inhaltsstoffe der
Kosmetika auf dem Produkt genannt werden
(INCI-Deklaration) mit Ausnahme von
Duftstoffen. Diese werden unter dem Sam-
melbegriff „Duft“ oder „Parfum“ angegeben.
Allerdings müssen 26 allergene Duftstoffe
einzeln deklariert werden. Für Nanopartikel
in Kosmetika gibt es erst ab 2012 eine Kenn-
zeichnungspflicht. Unlösliche und biologisch
nicht abbaubare Nanopartikel müssen auf
der Verpackung mit „Nano“ angegeben
werden. Bis dahin ist es nicht erkennbar, ob
Kosmetika Nanopartikel enthalten, obwohl
die gesundheitlichen Risiken von Nanoteil-
chen nicht ausreichend erforscht sind.
Wie kann Ihnen dieser Ratgeber helfen?
Wir möchten Sie auf gesundheitsgefähr-
dende Substanzen in Babypflegeprodukten
hinweisen und Ihnen praktische Tipps geben,
wie Sie diese vermeiden können.
Fragen Sie nach!
Bitte fragen Sie Ihren Händler und Herstel-
ler, ob die Kosmetikinhaltsstoffe auf ihre
hormonelle Wirkung überprüft sind und
ob Nanopartikel im Produkt eingesetzt
wurden. Der Händler bzw. Hersteller muss
Ihnen innerhalb von 45 Tagen sagen, ob ein
Babypflegemittel bestimmte Chemikalien
enthält. Leider gilt diese Auskunftspflicht
nur für einige Substanzen. Aber je mehr
Kunden kritisch nachfragen, umso schneller
ändern Produzenten ihre Produktpolitik.
Sie können damit Einfluss auf die Kosmetik-
hersteller nehmen!
WECF setzt sich für schadstofffreie Produkte
ein – in der Politik und bei den Herstellern.
Helfen Sie mit!
Women in Europe for a Common Future WECF

Parabene
(z. B. Methylparaben, Butylparaben)
Östrogene Wirkung, stören das Hormonsystem,
sensibilisierend



Phenoxyethanol
Reizend nach längerem Kontakt, neurotoxisch,
kann Allergie auslösen


Formaldehyd (Formaldehyde) und Formaldehydab-
spalter
(z. B. Benzylhemiformal, 2-Bromo-2-nitropropane-
1,3-diol, 5-Bromo-5-nitro-1,3-dioxane, Diazolidinyl Urea,
Imidazolidinyl Urea, Quaternium-15, DMDM Hydantoin)

Krebserregend, erbgutschädigend, stören die
Fortpflanzungsfähigkeit, reizen Schleimhäute und die
Haut, allergieauslösend

Natriumlaurylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate SLS)
Reizt und entfettet die Haut


Lichtschutzfilter:
Benzophenone-3(oxybenzone),
4-Methylbenzyliden camphor (4-MBC), 3-Benzyliden camphor
(3 BC), Octylmethoxycinnamate (OMC), Octyl-Dimethyl-
para-Amino-Benzoic-Acid PABA (OD-PABA)

Stören das Hormonsystem, reichern sich in lebenden
Organismen (z. B. Muttermilch) und in der Umwelt an,
können photoallergische Reaktionen auslösen



Nano-Partikel
(z. B. nano-Titanium dioxide,
Hinweise auf toxische Wirkung in den Zellen, reichern sich im
Organismus an, gesundheitliche Risiken nicht abschätzbar


weiters https://www.wecf.eu/download/2011/February/WEBBabyCaredt.klein.pdf
und das ist nur einiges von dem, was so reingepackt wird. Wenn ich schon EDTA, Methoxycinnamat oder andere Bezeichnungen für künstlichen Sonnenschutz, die diversen Bezeichnungen für Silikon, irgendwas mit Bromo, BHT, und noch so einige Bezeichnungen lese, dann kaufe ich das nicht.
Und das hört ja nicht bei der Pflege auf. Das geht bei den Reinigungsmitteln, egal welchen wofür, grade so weiter.

Ohne ein Bewusstsein für Gifte kann man meiner Ansicht nach keine Gifte meiden.
Es ist das Eine sich über chemische Belastungen zu beschweren und das Andere durch Ignoranz und mangelhaftes Kaufverhalten die Belastung möglicherweise zu unterstützen. Die Kaufkraft ist die Einzige Macht, die wir in diesem System haben, um Einfluss nehmen zu können und etwas zu verändern. Wen jeder unkritisch kauft, dann machen die, was sie wollen und nach dem Gesetz dürfen. Aber so ist es ja leider auch. Viele kaufen und Nutzen einfach völlig unkritisch.


Ich hatte mal einen Kollegen der eine längere Zeit ein Allergieproblem mit seiner Haut hatte. Es war das Duschgel.


Und natürlich hat Batian total recht. Es gibt etliche Stoffe in unserer direkten Umgebung, Pflegeprodukte, Waschmittel, Duschgel, Deos, Parfums/Rasierwasser etc., die permanent mit unserer Haut in Kontakt kommen und oft Chemikalen enthalten, die nicht unproblematisch sind.


Ich verstehe zwar, Bastian, dass Du das auf Phenoxyethanol reduzieren willst. Ich denke aber nicht, dass man das wirklich kann.


 
Ich verstehe zwar, Bastian, dass Du das auf Phenoxyethanol reduzieren willst. Ich denke aber nicht, dass man das wirklich kann.

ganz meiden kann man chemie heute leider nicht mehr, aber sicher erheblich reduzieren.

für die hautpflege kann man z.b. reine sheabutter ohne alle zusätze nehmen, gibt es sogar in bioqualität.

zum putzen, spülen, haare waschen usw. gibt es im inet viele tips bzgl. einfachen hausmitteln ohne chemie.
ich probier gerade einiges aus, weil ich z.b. auch das spülmittel aus dem bioladen nicht mehr mochte. riecht irgendwie übel , wahrscheinlich weil da ethanol drin ist. und bei mcas triggert ja leider alles mögliche.
aber gsd gibt es ja auch noch andere möglichkeiten. :)

lg
sunny
 
Hallo Batian,
dein Artikel bestätigt meine Annahme, dass Phenoxyethanol ein Verursacher für Brummen/Dröhnen im Ohr und weitere Beschwerden sein kann. Seitdem ich Phenoxyethanol verbannt habe, ist mein Brummen und Vibrieren verschwunden. Wenn es doch mal wieder auftaucht, entdecke ich, dass ich (unbewusst) wieder damit in Verbindung gekommen bin, z. B. gestern. Ich musste meinen Hibiskus entlausen und habe beim Einsprühen (im Freien) Sprühnebel abgekriegt, Resultat abends: das Brummen und Dröhnen war so laut wie schon lange nicht mehr. Da Insektizide sehr häufig Phenoxyethanol enthalten, gehe ich davon aus, dass dies die Ursache ist. Leider besteht hier anscheinend keine Deklarationspflicht, durch Recherchen im Internet bin ich auf deinen Beitrag gestoßen. Ich poste dies übrigens seit ein paar Wochen auch auf Facebook, die Resonanz ist allerdings nicht sehr groß. Über eine Antwort von deiner Seite freue ich mich, ich wünsche dir einen brummfreien Tag, viele Grüße, Silvia
 
pestizide, fungizide,herbizide usw. sollte man nie verwenden.

abgesehen davon, daß man davon auch sehr schlimme und nicht mehr zu beseitigende probleme bekommen kann, sind sie auch völlig unnötig.

im inet gibt es -zig seiten mit tips bzgl. ungefährlicher hausmittel für alle gelegenheiten.

blattäuse bekommt man fast immer ganz einfach weg, wenn man die blätter mit einer seifenlösung abwäscht.

dafür muß man nicht sich selbst und die umwelt vergiften.


lg
sunny
 
Ohne ein Bewusstsein für Gifte kann man meiner Ansicht nach keine Gifte meiden. Es ist das Eine sich über chemische Belastungen zu beschweren und das Andere durch Ignoranz und mangelhaftes Kaufverhalten die Belastung möglicherweise zu unterstützen. Die Kaufkraft ist die Einzige Macht, die wir in diesem System haben, um Einfluss nehmen zu können und etwas zu verändern. Wen jeder unkritisch kauft, dann machen die, was sie wollen und nach dem Gesetz dürfen. Aber so ist es ja leider auch. Viele kaufen und Nutzen einfach völlig unkritisch.

Gifte/Schadstoffe lassen sich wohl kaum gänzlich vermeiden, darum geht es mir auch nicht. Man mischt das Zeug ja nicht irgendwo rein, nur damit man es los wird, es soll ja einen Zweck erfüllen. Ein Schadstoff muss ja auch erstmal in den Körper eindringen können- das relativiert schon mal die Gefährlichkeit vieler Substanzen.
Ein Verbot eines Schadstoffes hätte zur Folge, dass er durch etwas anderes ersetzt werden muss, das könnten dann Substanzen sein, die noch schlechter erforscht und damit noch unberechenbarer sind.

Produkte nicht zu kaufen, weil Giftstoffe enthalten sind, ist zwar eine individuell richtige Entscheidung, bringt aber nur wenig, wenn es darum geht Giftstoffe in Produkten generell zu reduzieren. Woher soll der Hersteller denn wissen, weswegen ein Produkt weniger gekauft wird?
Wir haben in der EU auch für Kosmetikprodukte ein Meldesystem für "(ernste) unerwünschte Wirkungen". Wenn das von Verbrauchern mal öfter in Anspruch genommen werden würde, würde das vielleicht etwas Bewegung in die Sache bringen.

Man muss sich ja auch vor Augen halten, woher das Wissen über die Wirkung von Schadstoffen an Menschen kommt: Vieles stammt noch aus Zeiten, wo sorglos damit umgegangen wurde (gut, es gibt Länder wo es heute noch so zugeht, da fehlt es aber auch an der Dokumentation und Forschung). Heutzutage stammen die Informationen fast nur aus Laborversuchen. Der Vergleich der so gewonnenen toxikologischen Daten, mit denen von Stoffen deren Wirkung auf den Menschen bekannt ist, lässt eine Abschätzung über das Gefährdungspotenzial zu, mehr aber auch nicht. An diesem Punkt weiß man noch lange nicht, was eine Substanz beim Menschen anrichtet. Der Rest ergibt sich erst, wenn man einen Stoff auf die Menschheit loslässt. Und hier sind eben Rückmeldungen zu einzelnen Stoffen immens wichtig, um belastbare Aussagen über das tatsächliche Gefährdungspotential treffen zu können. Solange sich niemand beklagt, gilt ein Stoff als unproblematisch.

Wenn eine Substanz z. B. "allergisierend/hautreizend" ist, werden Symptome in der Regel da sichtbar wo man was auf die Haut geschmiert hat. Hier ist die Zuordnung zum Verursacher noch vergleichsweise einfach.

Weit komplizierter wird es, wenn ein Schadstoff z. B. Organe, Hormon-, Immun- oder das Nervensystem angreift. Dann treten unspezifische Symptome zeitverzögert und an völlig anderer Stelle auf. Das ist nicht nur für den Laien völlig undurchschaubar, wenn sich Reaktionen erst nach Stunden/Tagen oder erst allmählich nach einem Dauergebrauch über einen langen Zeitraum zeigen und dann noch in einer Form wie man sie niemals erwarten würde.


Um mal beim Beispiel Phenoxyethanol zu bleiben, kaum jemand weiß, was es bedeutet wenn ein Stoff z. B. das zentrale Nervensystem beeinträchtigen kann und mit welchen Symptomen man dann rechnen muss.
Dass das dann eben von allgemeinem Unwohlsein, Müdigkeit, Unruhe, Kopfschmerzen, Schwindel über Benommenheitsgefühl, Empfindungs-/Gedächtnisstörungen bis hin zu Hör-/Sehstörungen etc. alles sein kann, ist kaum einem bewusst.

Bei Phenoxyethanol ist man offensichtlich in Laborversuchen auf darauf gestoßen, dass es negative Auswirkungen auf das Nerven- und Immunsystem haben kann. Hierzu fehlt es aber an eingehenden Untersuchungen, insbesondere Studien, die sich mit der Langzeitwirkung von Phenoxyethanol auf den Menschen beschäftigen. Da nur unzureichende Informationen über die Wirkung auf den Menschen vorliegen kann man letztlich auch gar nicht sagen wie häufig/selten Probleme im alltäglichen Kontakt mit Phenoxyethanol auftreten und welche konkreten Symptome das sein können.
 
Ein Schadstoff muss ja auch erstmal in den Körper eindringen können- das relativiert schon mal die Gefährlichkeit vieler Substanzen.


Ein Verbot eines Schadstoffes hätte zur Folge, dass er durch etwas anderes ersetzt werden muss, das könnten dann Substanzen sein, die noch schlechter erforscht und damit noch unberechenbarer sind.

Produkte nicht zu kaufen, weil Giftstoffe enthalten sind, ist zwar eine individuell richtige Entscheidung, bringt aber nur wenig, wenn es darum geht Giftstoffe in Produkten generell zu reduzieren. Woher soll der Hersteller denn wissen, weswegen ein Produkt weniger gekauft wird?


chem stoffe können oft sehr leicht in den körper gelangen. nicht zufällig werden etliche medis als pflaster verabreicht.

außerdem gelangen sehr viele auch über die atmung in den körper.

daß in den letzten jahren allergien usw. enorm zugenommen haben ist kein zufall.
auch krebs bei kindern und jugendlichen hat zugenommen und ist in nordamerika und westeuropa viel häufiger als in armen ländern (da können die leute sich den teuren chemiekram nicht leisten).
https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/...geschehen_download.pdf?__blob=publicationFile


daß verbotene chemikalien durch neue evtl. noch schädlichere ersetzt werden ist ein problem, das zu lösen wäre, wenn die politiker, ärzte usw. sich nicht von der industrie schmieren lassen würden.

man kann dem aber ganz persönlich entgegenwirken, indem man den ganzen dreck soweit möglich meidet und sich informiert bevor man was kauft. bei codecheck usw. gibt es zu sehr vielen produkten gute infos.

wenn viele leute sowas nicht mehr kaufen reagieren auch die firmen, die wollen ja verdienen.
nicht von ungefähr gibt es mittlerweile auch außerhalb der bioläden bio-nm und in drogeriemärkten auch naturkosmetik usw usw

lg
sunny
 
Produkte nicht zu kaufen, weil Giftstoffe enthalten sind, ist zwar eine individuell richtige Entscheidung, bringt aber nur wenig, wenn es darum geht Giftstoffe in Produkten generell zu reduzieren. Woher soll der Hersteller denn wissen, weswegen ein Produkt weniger gekauft wird?
Das ist ja wohl Unsinn. Wenn die Hersteller gemerkt hätten, dass die Plastikwasserflaschen oder die Sonnenschutzmittel mit chemischem Sonnenschutz nicht gekauft werden, dann hätten sie die Plastikflaschen und die Herstellung von chemischem Sonnenschutz aufgegeben. So einfach ist das.
Aber zum Glück gibt es noch Gesundheitsbewusste, weshalb man auch heute noch Wasserflaschen aus Glas kaufen kann. Die Verbrauchermacht ist eigentlich eine sehr grosse Macht, mit der wir alles entscheiden könnten, wenn wir nur mal bewusster wären und es vielen Menschen nicht vollkommen egal wäre.


Man muss sich ja auch vor Augen halten, woher das Wissen über die Wirkung von Schadstoffen an Menschen kommt: Vieles stammt noch aus Zeiten, wo sorglos damit umgegangen wurde (gut, es gibt Länder wo es heute noch so zugeht, da fehlt es aber auch an der Dokumentation und Forschung). Heutzutage stammen die Informationen fast nur aus Laborversuchen. Der Vergleich der so gewonnenen toxikologischen Daten, mit denen von Stoffen deren Wirkung auf den Menschen bekannt ist, lässt eine Abschätzung über das Gefährdungspotenzial zu, mehr aber auch nicht. An diesem Punkt weiß man noch lange nicht, was eine Substanz beim Menschen anrichtet. Der Rest ergibt sich erst, wenn man einen Stoff auf die Menschheit loslässt. Und hier sind eben Rückmeldungen zu einzelnen Stoffen immens wichtig, um belastbare Aussagen über das tatsächliche Gefährdungspotential treffen zu können. Solange sich niemand beklagt, gilt ein Stoff als unproblematisch.
Mach dir mal nichts vor. Die können viel erzählen. Aber jeder dieser Stoffe und jedes dieser Produkte wird in einer Fabrik hergestellt, in der in Deutschland strengste Sicherheitsbedingungen in Sachen Arbeitsschutz herrschen. Da gibt es auch Grenzwerte für die Arbeitsplatzbelastung und Sicherheitsdatenblätter. Ich war schon bei einigen vor Ort. Ich bin sicher, die wissen ganz genau, wie giftig oder ungiftig ihre Produkte/Stoffe sind.
Und man weiß doch z.B. schon lange, dass die hormonelle Wirkung der Chemikalien (u.a. auch im chemischen Sonnenschutz) für zunehmende Zeugungsunfähigkeit bei Männern und massives Algenwachstum verantwortlich ist.

Hier sind eine Menge Chemikalien aufgeführt, die auch als Allergene wirken.
https://www.toxcenter.org/klin-tox/praevent/tox-allergene.pdf
 
wenn viele leute sowas nicht mehr kaufen reagieren auch die firmen, die wollen ja verdienen.
nicht von ungefähr gibt es mittlerweile auch außerhalb der bioläden bio-nm und in drogeriemärkten auch naturkosmetik usw usw

lg
sunny
Das sehe ich genauso. Man sieht ja auch beim Fleisch, dass sich etwas tut. Auf Basis der durch den Handel initiierten Aktion Tierwohl gibt es nun schon in einigen Supermärkten Fleisch, dem man ansehen kann, ob es Stufe 1,2,3 oder 4=Bio ist. Eine Menge Bauern haben sich der Aktion angeschlossen.
Es ist traurig, dass unsere Politiker einfach unfähig sind und nichts machen.


Bei den Chemikalien allerdings gehen Neuzulassungen über die EU. Und das EU-Chemikaliengesetz regelt sehr viel strenger, als es unser früheres Chemikaliengesetz getan hatte. Da wurden nämlich nur Stoffe aufgenommen, ohne Nachweise zu fordern. Das ist jetzt anders.

Da habe ich doch die leichte Hoffnung, dass es besser werden könnte. Die haben schließlich schon eine ganze Menge auch gegen den Widerstand der Erzeuger verboten.
 
Wenn die Hersteller gemerkt hätten, dass die Plastikwasserflaschen oder die Sonnenschutzmittel mit chemischem Sonnenschutz nicht gekauft werden, dann hätten sie die Plastikflaschen und die Herstellung von chemischem Sonnenschutz aufgegeben. So einfach ist das.

Das ganze ist ja wohl etwas komplizierter als du es hier darstellst. Niemand kauft leere Plastikflaschen, dabei geht es ja um den Inhalt. Nur wenn der Hersteller das gleiche Produkt in unterschiedlichen Verpackungsmaterialien anbietet, dann hat er eine Vergleichsmöglichkeit. Wenn der Umsatzrückgang von Plastikflaschen nicht gerade nach einem Medienrummel über "die Gefährlichkeit von Plastikflaschen" auftritt, müsste er erst mal eine Marktanalyse durchführen, um festzustellen weshalb die jetzt weniger gekauft werden. Klar ist hier gar nichts.
Plastikflaschen sind in diesem Zusammenhang überhaupt ein schlechtes Beispiel, weil trotz negativer Meldungen die Beliebtheit eher steigt.

Aber jeder dieser Stoffe und jedes dieser Produkte wird in einer Fabrik hergestellt, in der in Deutschland strengste Sicherheitsbedingungen in Sachen Arbeitsschutz herrschen. Da gibt es auch Grenzwerte für die Arbeitsplatzbelastung und Sicherheitsdatenblätter.

Mein Reden. Das ist dann aber schon der Punkt wo die Chemikalien auf die Menschheit losgelassen wurden. In den Produktdatenblättern stehen die bis Dato bekannten sicherheitsrelevanten Informationen. Sofern es sich nicht um Arzneistoffe handelt, müssen diese Infos nicht aus Studien am Menschen stammen.

Ich bin sicher, die wissen ganz genau, wie giftig oder ungiftig ihre Produkte/Stoffe sind.

Träum mal schön weiter… Sofern es sich nicht um Arzneistoffe handelt, wissen die nur wie giftig das Zeug für Ratten & Co ist. Nur wenn die Chemikalien schon lange genug am Markt sind, gibt es auch auf den Menschen zutreffende Erfahrungswerte (oder auch nicht). Lediglich dermatologische Test werden noch häufiger mal im Vorfeld durchgeführt. Die haben aber keinerlei Aussagekraft zur Gesamtheit der schädlichen Wirkungen eines Stoffes auf den Menschen.
 
Hallo Manuela,

willkommen :)

Dein Beitrag enthält allerdings nur ein Zitat, keinen eigenen Text. Ist hier eventuell etwas schief gegangen? Bitte versuche es gern noch einmal und beschreibe Dein Anliegen.

Gruß
Kate
 
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