Ich habe mir noch die von toxified verlinkte Studie zur Entgiftung mit Chitosan angeschaut. Es ist eine Studie an Mäusen.
Es wurde unter anderem die fäkale Ausscheidung des Dioxin-Isomers HxCDD unter Beimengung von 5 verschiedenen Ballaststoffen zum Futter untersucht (Fig 4). Die höchste fäkale Ausscheidungsrate wurde mit guar gum (Guarkernmehl) erreicht (57%). An zweiter Stelle standen locust bean gum (Johannisbrotkernmehl) zusammen mit chitin (Chitosan) (je 45 %), darauf folgt Pektin (43%) und zum Schluß Zellulose (33%).
Das ist jetzt natürlich nur eine Mäusestudie und keine Humanstudie. Ich habe - wenn ich solche Hinweise gefunden habe -, immer noch geschaut, wie es da mit Humanstudien aussieht.
Toxified, vielelicht kannst Du uns noch einen Link geben zu der Seite, auf der steht, daß sich durch Chitosan auch bei Gesunden die Ausscheidung von Pestiziden erhöht hat.
Ich halte es aber (wie ich schon weiter vorne geschrieben habe), grundsätzlich für möglich, daß man mit sämtlichen Cholesterinsenkern, die den enterohepatischen Kreislauf unterbrechen, die Organochlorpestizide verringern kann. Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs ist Unterbrechnung des enterohepatischen Kreislaufs: Das Cholesterin wird nicht rückresorbiert, sondern ausgeschieden, und mit ihm die an das Cholesterin gebundenen Organochlorpestizide.
Das hat mich ein bißchen dazu verleitet, zu denken, man dürfe nur nach natürlichen Cholesterinsenkern recherchieren, und schon hat man eine Entgiftungsmöglichkeit. Da gibt es aber noch einen kleinen Haken dabei: Cholesterinsenker senken nicht nur das Cholesterin durch Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs, sondern unter Umständen auch dadurch, daß sie die Aufnahme von Nahrungsfetten/Nahrungsmengen reduzieren (weniger Hunger), oder die Aufnahme von Nahrungsfetten aus dem Dünndarm in die Blutbahn verringern. Dieser cholesterinsenkende Effekt würde für die Entgiftung der Organochlorpestizide nichts bringen. Deshalb ist es schon gut, noch etwas intensiver zu recherchieren, ob auch wirklich der enterohepatische Kreislauf unterbrochen wird, bzw. welches die cholesterinsenkenden Mechanismen sind.
Hier eine Studie an Mäusen, in der diesbezüglich Chitosan und Zellulose im Vergleich zu Cholestyramin schlecht abschneiden. Chitosan würde die fäkale Ausscheidung von Sterolen (Cholesterin) nicht erhöhen:
Mechanisms of cholesterol-lowering effects of diet... [Br J Nutr. 2005] - PubMed - NCBI
Das steht im Widerspruch zur Studie von toxified. Nicht verunsichern lassen. Einfach weiter recherchieren. Es gibt auch gekaufte/gefälschte Studien, und je mehr man die Studienlage einsieht, desto klarer wird die Lage.
Bei einer kurzen Recherche zu den 5 Ballaststoffen auf den englischen Seiten kam zum Vorschein, daß Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Chitosan und Pektin „signifikante“, „potente“, oder „effektive“ natürliche Cholesterinsenker sind. Zu Cellulose wollte sich auf die Schnelle nichts finden lassen.
Deshalb ein kurzer Blick auf die einzelnen Ballaststoffe und ihre Nebenwirkungen (bitte noch dazu weiterrecherchieren, wenn sie jemand ausprobieren will - ist nur eine Kurzrecherche):
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Guarkernmehl, das auch den Blutzucker senkt, macht Nebenwirkungen wie exzessive Darmgase und andere Darmbeschwerden.
Harmful or Harmless: Guar Gum, Locust Bean Gum, and More
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Johannisbrotkernmehl kann anfangs auch Blähungen verursachen, die aber nach wenigen Wochen aufhören. Bei zu hohem Konsum droht aber Darmverschluß. Hier muß man sich an die tägliche Höchstmenge von 1g/100 ml (Bindobin) halten, die nicht auf einmal sondern über den Tag verteilt eingenommen werden soll.
Forum zur Krankheit PSP - Nebenwirkungen Bindobin und Guarkernmehl
Harmful or Harmless: Guar Gum, Locust Bean Gum, and More
Chitosan: Es verhindert die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und Fettsäuren. Es kann Medikamentenwirkungen herabsetzen (Antibabypille, Epilepsiemedikamente und zu Anfällen führen).
Chitosan Erfahrungen und Nebenwirkungen | schlankr
Abmagerungsmittel Chitosan hat Nebenwirkungen
Unter den
Pektinen sind – was den cholesterinsenkenden Effekt anbelangt -, am besten Zitruspektin, Apfelpektin oder „Orangenfruchtfleischfaser“ (orange pulp fiber).
Not all pectin created equal for cholesterol-lowering activity: Cargill
Nebenwirkungen des Apfelpektin: Unverträglichkeitsreaktionen wie Schwellung und Rötung im Mundbereich
Apfelpektin: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit
Auf welche Weise bei den Ballaststoffen der cholsterinsenkdende Effekt zustande kommt, müßte man noch gründlicher recherchieren, ob also definitiv der enterohepatische Kreislauf unterbrochen wird.
Auch die Reiskleie ist ein Cholesterinsenker, sofern man ihr nicht das Kleieöl entzieht.
LG Gini