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... Resistenzen gegen Antibiotika stellen eine zunehmende Bedrohung dar. Um ihre Ausbreitung zu verhindern, sollten die Wirkstoffe möglichst kurz und in ausreichender Dosierung eingesetzt werden. Die frühere goldene Regel, wonach die Einnahme mindestens sieben Tage dauern soll, gilt nicht mehr.
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»Die Sieben-Tage-Regel ist eines der Dogmen in der Medizin, die es uns so schwer machen«, sagte der Intensivmediziner. Die Daten hierzu stammten aus dem Jahr 1945 und seien längst widerlegt. Warum es immer noch die Hinweise gebe, man müsse die Antibiotika-Packung immer ganz aufbrauchen, sie ihm unklar. Besonders eine zu lange niedrig dosierte Therapie fördere die Resistenzbildung. »Kürzer ist besser« lautet das neue Motto. ... Je länger eine Therapie andauert, desto schwieriger ist es, die Vermehrung der resistenten Subpopulation zu unterdrücken. Mit einem vier- bis fünftägigen Regime kann man einen guten antibakteriellen Effekt erreichen und gleichzeitig die Vermehrung der resistenten Keime minimieren. Dagegen kann ein Weiterführen der Therapie über zehn Tage zu einem Therapieversagen führen, wenn bis dahin nicht alle Erreger beseitigt sind, heißt es in der Publikation.
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Kürzer ist besser | PZ – Pharmazeutische Zeitung
Von Christina Hohmann-Jeddi, Mainz / Resistenzen gegen Antibiotika stellen eine zunehmende Bedrohung dar. Um ihre Ausbreitung zu verhindern, sollten die ...

Ein Problem bei „kürzer ist besser“ dürfte darin bestehen, daß ja erst einmal sicher sein sollte, daß eine bakterielle Infektion tatsächlich vorbei ist und damit die ABs abgesetzt werden können. Ich weiß gar nicht, wie Ärzte das normalerweise feststellen können?
Ein anderes Problem dürfte sein, daß sich noch nicht wirklich herum gesprochen hat, daß eben eine kürzere AB-Einnahme sinnvoller sein kann als eine 7-tägige Einnahme. Bei Blasenentzündungen ist da ja so: da dauert die Einnahme meistens 1-2 Tage.
Grüsse,
Oregano