Literatur zu CFS / CFS-Ursachen und -Therapien

Literatur zu CFS

Hallo zusammen,

im „Neuroscience Guide“ von Bieger aus meinem letzten Beitrag sind noch zwei weitere Ursachen für den Th2-Switch angegeben, die ich noch kurz erwähnen will: Migräne (im Anfall) und zu hohes Cortisol.

Über zu niedriges Cortisol heißt es dagegen: Bei dekompensierter Streßsituation mit Erschöpfung der Cortisol- und DHEA-Bereitstellung … kommt es zu einer ungebremst und überschießenden Th1-Immunantwort, - also dem selteneren Th1-Switch.
www.hennek-homepage.de/mcs-zeitung/Immunstoerungen.pdf

Cortisol hemmt auch die Aktivität der NK-Zellen.
NEUROENDOKRINE STRESSACHSE


Ein zweites:
Es gibt einen deutschsprachigen Artikel von Pall zum Thema „Multiple Chemikaliensensibilität: Toxikologie- und Sensibilitätsmechanismen“. Bei toxisch bedingtem CFS interessant.
https://www.europaem.org/events/MCSMartin-PallARG.pdf


Ein drittes:
In einem Video von Dr. Klinghardt bin ich auf einen Hinweis gestoßen, wie man Pestizide und Insektizide entgiften kann. Es werden vorrangig Enzyme benötigt, die in ihrem Kern Glycin haben. Deshalb kann mit Glycin, Dimethyl- und Trimethylglycin die Entgiftung angekurbelt werden.
Das Video ist neben Hinweisen zur Entgiftung auch interessant bei Borreliose und psychiatrischen Erkrankungen.
video.google.com/videoplay?docid=-3328585874253292715#docid

LG
Gini
 
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Hallo Gini,

dass find eich jetzt spannend was du schreibst. Ich hab etrotz regelmäßiger Migräne ein normales Th2, allerdings einen Th1 Mangel, dazu ist ein Cortisolabfall vorhanden und es steht eine Nebennierenschwäche im Raum. Meine Frage wäre jetzt ob du vielleicht ne Idee hast wie das zusammen passen könnte.

Gruß
Spooky
 
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Hallo zusammen,

im „Neuroscience Guide“ von Bieger aus meinem letzten Beitrag sind noch zwei weitere Ursachen für den Th2-Switch angegeben, die ich noch kurz erwähnen will: Migräne (im Anfall) und zu hohes Cortisol.

Über zu niedriges Cortisol heißt es dagegen: Bei dekompensierter Streßsituation mit Erschöpfung der Cortisol- und DHEA-Bereitstellung … kommt es zu einer ungebremst und überschießenden Th1-Immunantwort, - also dem selteneren Th1-Switch.
www.hennek-homepage.de/mcs-zeitung/Immunstoerungen.pdf

Cortisol hemmt auch die Aktivität der NK-Zellen.
NEUROENDOKRINE STRESSACHSE


Ein zweites:
Es gibt einen deutschsprachigen Artikel von Pall zum Thema „Multiple Chemikaliensensibilität: Toxikologie- und Sensibilitätsmechanismen“. Bei toxisch bedingtem CFS interessant.
https://www.europaem.org/events/MCSMartin-PallARG.pdf


Ein drittes:
In einem Video von Dr. Klinghardt bin ich auf einen Hinweis gestoßen, wie man Pestizide und Insektizide entgiften kann. Es werden vorrangig Enzyme benötigt, die in ihrem Kern Glycin haben. Deshalb kann mit Glycin, Dimethyl- und Trimethylglycin die Entgiftung angekurbelt werden.
Das Video ist neben Hinweisen zur Entgiftung auch interessant bei Borreliose und psychiatrischen Erkrankungen.
video.google.com/videoplay?docid=-3328585874253292715#docid

LG
Gini

Ab wann im video erzählt er davon, wie man Pestizide ausleitet? Danke.
 
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Hallo Spooky,

da scheint gar nichts zusammen passen zu wollen. Ich denke es wird dann schwierig, wenn mehrere Erkrankungen vorliegen, die grundsätzlich jeweils Gegensätzliches in der Th1- und Th2-Immunlage bewirken. Das wirkt wie ein Tauziehen. Wer siegt?

Vielleicht hast du auch noch andere Erkrankungen, die eine Schieflage bei Th1 oder Th2 bewirken, und noch dominanter sind als die Migräne oder der Cortisolabfall? Eine Schieflage bei diesen beiden Immunantworten soll ja bei sehr vielen chronischen Erkrankungen vorliegen.

Bei mir selbst müßte auch der Cortisol-Abfall für das Ansteigen der Th1-Antwort sorgen, gleichzeitig habe ich aber auch den genetischen COMT-Defekt, der die Th2-Antwort verstärkt. Unterm Strich habe ich bei Laboranalysen dann die Th2-Dominanz...

Bin leider kein Fachmann dafür und muß die Frage an Kompetentere abgeben.

LG
Gini
 
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Hallo chandsen,

das kommt ungefähr nach 1 Stunde und 37 Minuten - ein paar wenige Sätze.

LG
Gini
 
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Hallo zusammen,

habe soeben durch Zufall eine relativ gute Beschreibung der mitochondrialen Dysfunktion und was dafür gut ist gefunden.
Health-spy CFS - Mitochondrial Dysfunction

hier ist nochmal die komplette Studie von Sarah Myhill, Norman E. Booth, John McLaren-Howard
https://www.ijcem.com/files/IJCEM812001.pdf
die ist so ausgesprochen wichtig, weil sie erstmals und eindeutig die mitochondriale Dysfunktion als eine zentrale Ursache/Folge des CFS darstellt.
 
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Hallo zusammen,

ich bin auf weitere Literatur zum toxisch bedingten CFS bzw. MCS gestoßen. Ein Buch wurde unter Mitwirkung von Dr. Kurt Müller geschrieben.

Die ersten beiden Bücher beziehen die Gedanken Martin Palls mit ein, ebenso wie das Immun- und Darmsystem mit eigenen Kapiteln.

Hill „Chronisch krank durch Chemikalien“ 2008
Kurzzusammenfassung mit Inhaltsangabe:
Shaker Verlag - Online-Publikationen


Hill, Huber, Müller, „Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) – Ein Krankheitsbild der chronischen Multisystemerkrankungen (CMI)“ 2008
Kurzzusammenfassung mit Inhaltsangabe:
Shaker Verlag - Online-Publikationen
Amazon:
Multiple Chemikalien-Sensitivität MCS - Ein Krankheitsbild der chronischen Multisystemerkrankungen CMI : Umweltmedizinische, toxikologische und ... - Ein Blick auf den aktuellen Forschungsstand: Amazon.de: Hans U Hill, Wolfgang Huber, Kurt Müller: Bü


Das dritte Buch beschäftigt sich eher mit den Spätfolgen von toxischen Belastungen, den neurodegenerativen Erkrankungen.

Hill „Umweltschadstoffe und Neurodegenerative Erkrankungen des Gehirns (Demenzerkrankungen)“ 2009
Kurzzusammenfassung mit Inhaltsangabe:
Shaker Verlag - Online-Publikationen


Die drei Bücher im Überblick:
Shaker Verlag GmbH - Dissertation Dissertationen Habilitationsschriften Tagungsbände Fachbücher Lehrbücher

LG
Gini
 
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Hallo zusammen,

ich habe auf den Seiten des INK ein weiteres interessantes Buch entdeckt, das ich in den letzten zwei Tagen gelesen, besser gesagt „verschlungen“ habe: „Die Hormonrevolution“ von Dr. med. Michael Platt, VAK-Verlag (ISBN 978-3-86731-045-1). Es ist ein Buch über die Therapie mit bioidentischen Hormonen, die in der chemischen Struktur 1:1 mit den körpereigenen Hormonen übereinstimmen. Wer das Buch von Dr. Lee über das natürliche Progesteron kennt, findet hier eine reiche Fortführung auch in Bezug auf andere Hormone.

Besprochen werden im Buch die bioidentischen Hormone Progesteron, Östrogene, Testosteron, Schilddrüsenhormone (T3, T4, TSH), DHEA und 7-Keto-DHEA; am Rande das Wachstumshormon Somatotropin, sowie die hormonellen Ursachen für zu hohe Adrenalin-Spiegel und für Hyperinsulinämie.

Dr. Platt, ein Internist aus den USA, lässt seine Patienten mit einem Vorher-nachher-Bericht zu Wort kommen und erläutert im Anschluß daran die Hormontherapie. Obwohl das Buch keinen Anspruch auf ein medizinisches Fachbuch erhebt (keine Literaturangaben), eher ein Erfahrungsbuch ist, enthält es genügend fachliche Informationen, um alle nötigen Zusammenhänge zu verstehen und Rückschlüsse für die eigene Therapie ziehen zu können. Interessant ist der Blick auf die Wechselwirkung der Hormone untereinander, und die weitreichenden gesundheitlichen Auswirkungen von hormonellen Dysbalancen.

Der Untertitel des Buches verrät etwas über die Erkrankungen, die mit den angesprochenen Hormonen zu behandeln sind: „Spektakuläre Behandlungserfolge mit bioidentischen Hormonen bei: Schilddrüsenstörungen, Osteoporose, Migräne, ADHS, Gewichtsproblemen, PMS, Diabetes, Müdigkeitssyndrom, Fibromyalgie, Sexuelle Störungen, Wechseljahresbeschwerden“. Letzteres bei Mann und Frau.
Die beschriebenen Behandlungserfolge sind in der Tat spektakulär. Dr. Platt schreibt von „tausendfachen“ Fällen, in denen er mit seiner Behandlung zum Erfolg kam. Er war oft die Endstation für hoffnungslose Fälle. Auch das Restless Legs Syndrom, Harninkontinenz, Herzmuskelschwäche, Hypoglycämie, und die meisten Frauen- und einige Männererkrankungen kommen zur Sprache, und können mit bioidentischen Hormonen erfolgreich behandelt werden.

Interessant im Hinblick auf das CFS sind die Behandlungserfolge bei Fibromyalgie, sowie der rein hormonell bedingten Müdigkeitssyndrome. Zu Letzterem eine kurze Anmerkung: Wer wie ich seit Jahren Schilddrüsenhormone T4 (L-Thyroxin) schluckt, und dabei trotzdem keinerlei Besserung in der Unterfunktions-Symptomatik erfahren hat, erhält im Buch die Antwort, warum das so ist, und wie man richtig therapiert. Diese Müdigkeit und Schlappheit dürfte dann der Vergangenheit angehören.

Übersetzt hat es ein Allgemeinarzt aus Darmstadt, der nun nach Dr. Platt therapiert.
Eine Inhaltsangabe dazu gibt es im Netz keine, sie würde auch nicht viel aussagen. Eine Buchbeschreibung habe ich gefunden:

Die Hormonrevolution


Zum selben Thema passt ein weiteres Video von Dr. Klinghardt. Es widmet sich den bioidentischen Hormonen: Wachstumshormon, Östrogene, Progesteron, Schilddrüsenhormone, Pregnenolon, DHEA, Melatonin. Es fließen immer wieder die negativen Auswirkungen des Elektrosmogs auf die Hormonproduktion ein, sowie Krankheitsbilder, die man mit bioidentischen Hormonen günstig beeinflussen oder sogar heilen kann.

Auch geht er kurz auf die Auswirkungen langen Arbeitens am PC ein, das ich kurz zusammenfasse: Langes Arbeiten am PC macht die Schilddrüse und die Retina kaputt. Er rät deshalb für den Schutz der Retina am PC den Schwarz-weiß-Kontrast herunterzudrehen, und zum Schutz der SD während der PC-Arbeit den Hals mit einer Aluminium-Folie zu umwickeln.

video.google.de/videoplay?docid=-3328585874253292715&ei=njpwS9y8MISs2AKYrsXTBg&q=klinghardt&hl=de#

LG
Gini
 
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Hallo alle zusammen,

ich war vor kurzem bei Dr. Müller in der Sprechstunde, und möchte euch noch einige Therapieempfehlungen weitergeben zu Erkrankungen, die wir hier besprochen haben.

1. Zum COMT-Defekt: Wer davon betroffen ist, und chronisch erhöhte Katecholamine hat, oder aber Katecholamine, die in der Norm sind und nur in Stress-Situationen lange hinterher kursieren, kann den Abbau der K. mit SAMe begünstigen. Die Methylgruppenübertragung von SAMe durch COMT ist gestört, weshalb das Zuführen von SAMe einen günstigen Einfluß auf den K.-Abbau hat. Dr. Müller empfiehlt, SAMe in kleinen Dosen von 50 mg über den Tag verteilt immer dann einzunehmen, wenn man aufgekratzt und überdreht ist. Eventuell eine kleine Grunddosis am Morgen. Bei zu niedrigen Katecholaminen ist SAMe kontraindiziert, da es die K. sehr stark herunterregelt.

2. Zur Therapie von Serotonin-Mangel bei gleichzeitig vorhandenen chronisch entzündlichen Prozessen:
Wir hatten angesprochen, dass der Körper, um Entzündungen herunterzuregeln, viel Kynurenin braucht, das aus L-Tryptophan synthetisiert wird, und dass dadurch Serotonin abfallen kann, das ebenfalls aus Tryptophan synthetisiert wird.
Dr. M. sagt nun, dass es in diesem Fall nicht genügt, nur mit 5HTP das Serotonin wieder anzuheben, sondern dass auch die Kynurenin-Synthese für das Herunterregln der Entzündungen elementar wichtig ist, und dafür genügend L-Tryptophan bereitgestellt werden muß. Er fährt daher bei Serotonin-Mangel und gleichzeitigen chron. Entzündungen die Doppelstrategie mit 5HTP und L-Tryptophan. Das stellt sicher, dass für beide Synthese-Wege ausreichend Substrate zur Verfügung stehen.

3. Zu niedriges Cortisol lässt sich anheben mit N-Acetyl-Cystein (NAC also zum Anheben für Glutathion und Cortisol geeignet). Soweit zu den Empfehlungen von Dr. M..


Eine weitere Info: Für die Synthese von SAMe wird viel ATP benötigt, sie ist sehr Energie-intensiv, ebenso auch die Carnitin-Synthese. Bei beiden könnten sich also bei vorliegendem ATP-Mangel folgenschwere Defizite entwickeln.
Ein Mangel an L-Carnitin wirkt sich besonders negativ auf die ATP-Produktion aus, weil Acetyl-L-Carnitin eine wichtige Aufgabe für die ATP-Gewinnung hat: Ein verhängnisvoller circulus vitiosus könnte sich hier aufschaukeln! Cave!


Für alle aus den anderen Foren, die hier nicht regelmäßig in der Rubrik mitlesen (es kam im Laufe des Threads mal die Rede darauf), möchte ich noch zwei Links geben zu wichtigen Beiträgen zu CFS, die ich an anderer Stelle in der Rubrik geschrieben habe:
- Zum Thema, warum Vergiftungen zu chronischen Infektionen führen können, und die Bedeutung von SAMe für die Therapie: Beitrag #3 in https://www.symptome.ch/threads/der-methylierungszyklus-eine-zentrale-ursache.66409/#post-445693
- In einem eigenen Thread habe ich die Studie gepostet, die Hintergrund war für die Aussage von Dr. Bieger, dass Polymorphismen regulatorischer Gene des neuroendokrinen Netzwerks ca. 75% des CFS-Risikos ausmachen: https://www.symptome.ch/threads/stu...-kranken-weisen-genetische-defekte-auf.67389/


Weitere Überlegungen, wie zu hohe Stresshormone gesenkt bzw. günstig beeinflusst werden könnten:
- Im neuen Buch von Dr. Mutter habe ich auf Seite 284 den Hinweis gefunden, dass Phosphatidylserin die Stresshormone vermindert und die Mitochondrienfunktion verbessert - wenn es jemand testen will.
- Eine weitere Möglichkeit, Stress vorbeugend entgegenzuwirken, ist die Therapie mit Eleutherococcus senticosus. Darauf macht F. Reglin in ihrem Buch „Stress, Depressionen, CFS“ aufmerksam. Die Pflanze hat neben antiviralen, immunmodulierenden, antioxidativen und metabolischen Effekten eine adaptogene Wirkung und bewirkt eine erhöhte Stress-Toleranz. Stress kann mit E.s. besser verkraftet werden. Bei Ratten konnte nachgewiesen werden, dass der stressbedingte Corticosteroid-Anstieg im Serum verringert werden konnte. Inhaltsstoffe aus E.s. binden an verschiedene Steroid-Rezeptoren. Bei Piloten konnten signifikant positive Effekte auf die psychomotorischen und kognitiven Leistungsfähigkeit festgestellt werden.
Ein erster Link: www.purecaps.net/at/newsletter/doc/doc_news_1002.php


Noch ein Hinweis zu den bioidentischen Hormonen. Durch das Buch von Dr. Platt, das ich im letzten Beitrag eingestellt habe, bin ich für dieses Thema sensibilisiert worden, und das Thema scheint bei CFS wichtiger zu sein, als ich dachte. Ich habe zu diesem Thema zwei Dokumente eines amerikanischen Arztes, Dr. Kent Holtorf, gefunden, der den bioidentischen Hormonen einen wichtigen Platz in der Therapie von CFS einräumt. Er ist selbst während des Studiums an CFS erkrankt und hat sich dann als ausgebildeter Arzt der Behandlung von CFS verschrieben. Er hat bis 2006 in den USA bereits 15 Behandlungzentren gegründet und bildet selber die Ärzte dafür aus.

Er schreibt, dass fast alle CFS-Kranke an einer Schilddrüsen-Unterfunktion leiden. Die herkömmliche Diagnostik ist nicht ausreichend, diese aufzuspüren, weshalb viele, die bisher der Meinung waren, keine SD-Unterfunktion zu haben, in Wirklichkeit an einer SD-Unterfunktion leiden. Folgen sind u.a. Müdigkeit, Schlappheit, und Fibromyalgie. Hormonmängel seien zudem eine der Ursache für „vergiftete“ Mitochondrien (wie es übersetzt wurde). Damit höre ich zum ersten mal von Hormonmängeln als Ursache für eine Minderleistung der Mitochondrien. Wie die genauen Zusammenhänge wohl sind?

Hier seine Therapie-Konzept: Januar06
Darin habe ich auch erstmals davon gelesen, dass die Mitochondrien-Präparate wieder ausgeschlichen werden können, wenn nachfolgende Therapien genügend gegriffen haben.
Ein zweiter Artikel von ihm: Januar06II
Patienten-Berichte: (Holtorf Medical Group, Inc - Torrance, CA) Hormone & Longevity Medical Center - Patient Testimonials
Hier seine informative Homepage: Bioidentical Hormone Replacement,Fibromyalgia,Fatigue,Hypothyroidism - Holtorf Medical Group

Die Bedeutung einer Hormontherapie bei CFS ist einleuchtend. Wie aus den Ausführungen Biegers im Thread zur genetischen Studie ersichtlich ist, kommt es bei CFS zu einer zunehmenden Erschöpfung und schlussendlich einer Blockade der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse mit der Folge von Dysfunktionen und hormonellen Defiziten. Betroffen sind davon nicht nur die Stresshormone, die bei den Neurostressprofilen im Vordergrund stehen, sondern auch andere Hormone wie die Schilddrüsen-Hormone, Wachstumshormone oder Geschlechtshormone, und natürlich die zentralen steuernden und rückkoppelnden Hormone wie ACTH, CRH u.a.m.… . Defizite haben weitreichende gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Der Vorteil einer Hormontherapie liegt meines Erachtens darin, dass man sofort in ausreichender Menge die Hormondefizite effizient therapieren kann und keine langwierigen Aufbauphasen vor sich hat. Bei den Neurotransmittern kann ein Aufbau von Mangelzuständen sehr lange dauern (bei mir jedenfalls), und sie erschöpfen sich in Stressphasen wieder sehr leicht und schnell. Eine Hormontherapie stabilisiert dagegen sehr schnell und dauerhaft. Durch die enge Verknüpfung und gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Komponenten des NEI-Systems könnten zudem Nervensystem und Immunsystem u.U. positiv beeinflusst werden.
Holtorf schreibt im ersten verlinkten Dokument zu seinem Behandlungskonzept: "Eine deutliche Erholung oder gar ein vollständiges Verschwinden der Symptome sind eher die Regel als die Ausnahme, wenn ein solcher breit gefächerter Behandlungsplan eingeleitet und durchgeführt wird."


Ich habe noch eine Test-Tabelle gefunden, mit der man eigenen Hormonmängeln auf die Spur kommen kann: https://heilpraktiker-peter-kern.de/praxis/Dokumente/Testtabellen Hormonmangel.pdf

LG
Gini
 
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3. Zu niedriges Cortisol lässt sich anheben mit N-Acetyl-Cystein (NAC also zum Anheben für Glutathion und Cortisol geeignet). Soweit zu den Empfehlungen von Dr. M..

Hallo Gini,

das NAC auch den Cortisolspiegel anhebt ist mir neu.
Weisst du zufällig die Zusammenhänge, wie das funktioniert?

LG, Angie
 
Hi Gini,war schon etwas länger nicht mehr hier.Deine Ausführungen sind wie gewohnt wieder sehr schwierig,selbst für mich.
Die Test Tabelle von Kern entspricht so ungefähr der von Klinghardt.
Es ist auch schwierig die Neurotransmitter zu bestimmen.
Eine Hormon Therapie ist allerdings etwas bedenklich es sei denn sie wird von einem absoluten Spezialisten durchgeführt.
Wobei ich mich wie immer frage ob der Körper nicht vielleicht doch alles regelt?
Man muss ihn nur dazu in die Lage versetzen.
Aber auch das kann mitunter etwas schwierig sein. Alle von außen anstoßenden Therapien sollten nur dazu dienen den Körper wieder in Lage zu versetzen das wieder zu regulieren.
Ich bin immer wieder erstaunt mit welcher Intensität du bei der Sache bist. Hut ab.Du wärst in einem forschenden Beruf bestimmt optimal aufgehoben.
Liebe Grüße Heiler 1
 
Hallo Gini,

vielen Dank wieder einmal für Deine präzisen Ausführungen! :danke2:

Etwas verstehe ich aber nicht so recht. Und zwar diese Aussage hier:

Dr. Müller empfiehlt, SAMe in kleinen Dosen von 50 mg über den Tag verteilt immer dann einzunehmen, wenn man aufgekratzt und überdreht ist. Eventuell eine kleine Grunddosis am Morgen. Bei zu niedrigen Katecholaminen ist SAMe kontraindiziert, da es die K. sehr stark herunterregelt.
Unter andem steht auch in einem von Dir eingestellten Artikel (für mich irgendwie im Widerspruch zu dieser Aussage), dass SAMe eben gerade auch sehr wichtig ist bei der Synthese der Katecholamine, z.B. auch von Adrenalin:
Das Stresshormon Adrenalin wird vorwiegend in der Nebenniere (Nebennierenmark) aus Noradrenalin gebildet, wobei die erforderliche Methylgruppe durch SAMe /S-Adenosylmethionin) beigesteuert wird.

Quelle: NEUROENDOKRINE STRESSACHSE
Wie kommt also Dr. Müller zu der Aussage, dass SAMe bei erniedrigten Katecholaminen kontraindiziert ist, weil es die K. sehr stark herunterregelt ? Könntest Du diesen Zusammenhang vielleicht bitte auch nochmal genauer erläutern ?

Hier steht, dass SAMe sowohl beim Auf- als auch beim Abbau der Katecholamine als Methylgruppendonator eine wesentliche Rolle spielt:

3.1. Synthese [bearbeiten]

Adrenalin kann im menschlichen Organismus aus den Aminosäuren Phenylalanin beziehungsweise Tyrosin synthetisiert werden. Die für die Synthese benötigten Reaktionsschritte laufen weitgehend in den chromaffinen (adrenergen) Zellen des Nebennierenmarks ab. Den postsynaptischen Neuronen des Sympathikus fehlt das Enzym N-Methyl-Transferase, so dass die Synthese von Adrenalin aus Noradrenalin hier nicht möglich ist.

Im ersten Schritt der Adrenalin-Biosynthese wird das Tyrosin-Molekül am C3-Atom durch das Enzym Tyrosin-Hydroxylase mit einer zweiten Hydroxylgruppe ausgestattet und liegt damit als 3,4-Dihydroxyphenylalanin (DOPA) vor. Danach decarboxyliert das Enzym DOPA-Decarboxylase das entstandene Molekül zum biogenen Amin Dopamin.
Durch die Hydroxylierung der Seitenkette mit Hilfe der Dopamin-Hydroxylase entsteht Noradrenalin; bei diesem Reaktionsschritt ist Ascorbinsäure als Cofaktor beteiligt. Im letzten Schritt überträgt die N-Methyl-Transferase eine Methylgruppe von S-Adenosyl-Methionin auf die Aminogruppe der Seitenkette.
3.2. Abbau [bearbeiten]


Adrenalin kann nach Ausschüttung in die Blutbahn enzymatisch inaktiviert werden. Dieser Schritt wird von zwei Enzymen vermittelt:

* Catechol-O-Methyltransferase (COMT): Übertragung einer Methylgruppe von S-Adenosyl-Methionin auf Katecholamine
* Monoaminooxidase (MAO): Desaminierung zu Vanillinmandelsäure, die im Urin nachgewiesen werden kann.

Quelle: Adrenalin - DocCheck Flexikon
Ich schließe daraus, dass SAMe in jedem Falle hilfreich ist, sowohl bei erhöhten Katecholaminen, als auch bei Erniedrigung der K. Kann es nicht sogar sein, dass sehr häufig auch der sog. "COMT-Defekt" einfach daher kommt, dass SAMe nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist, insbesondere auch bei Energiemangel ? Du schreibst ja hier auch Folgendes dazu:
Eine weitere Info: Für die Synthese von SAMe wird viel ATP benötigt, sie ist sehr Energie-intensiv, ebenso auch die Carnitin-Synthese. Bei beiden könnten sich also bei vorliegendem ATP-Mangel folgenschwere Defizite entwickeln.
:idee:

Vielen Dank schon einmal wieder!
Viele Grüße
Binnie
 
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Hallo Angie,

ich kenne den Zusammenhang zwischen NAC und Cortisol nicht. Ich war in der Sprechstunde nach einer schlechten Nacht kaum aufnahmefähig und habe die Frage schleifen lassen... Vielleicht lässt sich der Zusammenhang übers Netz beantworten, oder ich frage das nächstemal noch nach.


Hallo Binnie,

die beiden Dinge sind in Wirklichkeit kein Widerspruch.

SAMe ist essentiell bei der Synthese von Adrenalin. Dort wird es zwingend gebraucht. Wenn von den 3 Katecholaminen Dopamin und Noradrenalin in der Norm wären, und nur Adrenalin zu niedrig ist, spricht dies mit größter Wahrscheinlichkeit für einen Mangel an SAMe.

Beim Abbau der Katecholamine regelt bei Gesunden das Enzym COMT (nicht SAMe) die für den Abbau nötige Methylgruppenübertragung und die eigene Methylgruppe wird übertragen. Es tritt dort also nur auf den Plan, wenn wirklich zuviele K. nach vorausgegangenem Stress kursieren und diese dann auch rasch abgebaut werden müssen, damit das Stressgefühl wieder aufhört und Wohlbefinden eintritt. Bei Gesunden leistet COMT diese Arbeit innerhalb weniger Minuten – man kommt schnell wieder vom Stress herunter.

Bei Menschen mit dem genetischen COMT-Defekt ist diese Katalysierung und Methylgruppenübertragung durch COMT gestört. Die Folge ist, dass nach Stresseinwirkung die mobilisierten K. nicht rasch abgebaut werden können wie bei Gesunden, sondern sie kursieren noch für 1-2 Stunden im Blut und sorgen für anhaltende Nervosität, Unruhe und Stressgefühl. Nur in diesem Fall soll von Betroffenen SAMe eingenommen werden, um die nötigen Methylgruppen zu liefern, damit die K. wieder rasch auf das Normalmaß heruntergeregelt werden können. Das betrifft also nur die Personen mit dem COMT-Defekt.

Bei chronisch zu niedrigen Katecholaminen, wozu es mit dem COMT-Defekt nach lange einwirkendem chronischen Stress kommen kann, können in Stressphasen gar nicht mehr genügend K. aktiviert werden, sie erreichen wahrscheinlich noch nicht einmal Normalniveau (d.h. man ist Stress-intolerant). Deshalb ist bei chronisch zu niedrigen K. eine zusätzliche Gabe von SAMe kontraindiziert, weil es die zu niedrigen K. u.U. noch weiter abbauen würden, was ein weiteres Fiasko wäre und den schon vorhandenen Defizit verschlimmern würde.

Daß ein und derselbe Mikronährstoff sowohl für den Aufbau als auch den Abbau einer körpereigenen Substanz gebraucht wird, ist vielleicht selten, aber nicht ausgeschlossen. Normalerweise weiß der Körper aber ja, was er wann zu tun hat und reguliert solche Dinge souverän selber. Die Aufrechterhaltung der Homöostase (Gleichgewicht) in den verschiedenen Bereichen ist eine seiner Aufgaben. Nur wenn Defekte/Defizite... ins Spiel kommen, kann es kritisch werden, und man ist gut beraten, wenn man dann weiß, wie man sich verhalten soll.


Hallo Heiler,

ich stimme dir absolut bei, dass Hormontherapien in die Hände von erfahrenen Ärzten gehören. Hormone gibt es in D auch nur auf Rezept, weshalb man ohnehin auf Therapeuten angewiesen ist.
Den Körper in die Lage zu versetzen, dass er alles selber reguliert und synthetisiert, wäre die ideale Therapieform, aber bei einer Blockade der HPT-HVL-NNR-Achse, wie Bieger sie bei CFS beschreibt, sehe ich da keine Chancen mehr, gerade weil die zentrale Regulierung ja schon blockiert und gestört ist. Vielleicht mit der Zeit, wenn die Hormontherapien gegriffen haben und die Blockade wieder aufgehoben werden konnte, kann man versuchen, die Hormone langsam auszuschleichen, um zu sehen, ob der Körper seine Regulierungsfähigkeit wieder zurückgewonnen hat.
Im Buch von Dr. Platt ist aber eher von lebenslangen Hormontherapien die Rede, und das bei 30-jähriger Erfahrung, und bei eher „normaleren“ Erkrankungen, und nicht bei CFS.
Da wären jetzt die Erfahrungen von Holtorf interessant, der Erfahrung in den Hormontherapien bei CFS hat. Holtorf schreibt davon, dass am Ende der Behandlung die Medikamente „bis auf einige zentrale Mittel und Nahrungsergänzungsstoffe“ abgesetzt werden können. Also ein Rest braucht es noch zur Dauerbehandlung.

LG
Gini
 
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Den Körper in die Lage zu versetzen, dass er alles selber reguliert und synthetisiert, wäre die ideale Therapieform, aber bei einer Blockade der HPT-HVL-NNR-Achse, wie Bieger sie bei CFS beschreibt, sehe ich da keine Chancen mehr, gerade weil die zentrale Regulierung ja schon blockiert und gestört ist.

Bieger scheint sich wohl nicht recht oft in Foren herumzutreiben, denn sonst hätter er schon längst Kontakt mit LEFies und CFSlern gehabt, die das Gupta Amygdala Retraining machen. Wenn ich mir da so einige Geschichten durchlese, dann schließe ich daraus, dass das hormonolle Problem bei CFS nur sekundär ist, denn sonst wären diese Leute nicht so "einfach" wieder gesund geworden. Offenbar liegen diese Blockaden wohl eher auf der Nährstoffschiene oder im Bereich der Steuerzentrale (Amygdala, Hypophyse, etc.) Aber das ist, wie gesagt, meine eigene bescheidene Meinung. Ich bin viel zu wenig in dem Thema drin und gehe viel zu sehr von mir selbst aus.

Ich denke, dass die Ärzte noch viel zu wenig Ahnung von CFS haben, um gezielt und schadenfrei ins Hormongeschehen eingreifen zu können. Ich persönlich würde die Finger davon lassen. Eine 3-monatige Gabe von Schilddrüsenhormonen vor einigen Jahren hat voll und ganz gereicht!!!! :eek:

Wenn ich mir Fälle im Bekanntenkreis so ansehe (Hashi), dann sind die Ärzte noch nicht einmal in der Lage, gesunde Menschen korrekt hormonell einzustellen; dass sie bei CFSlern eher Schaden anrichten als Nutzen ist m.E. mehr als vorprogrammiert, was nicht heißen soll, dass es nicht Ausnahmen von der Regel gibt. Wie immer halt. ;)
 
Hallo Snorri,hat das eigentlich mit der Gupta Amygdala Retraining gut funktioniert.Wollte mir das ganze auch schon mal zulegen,es immer interessant neue Infos zur Amygdala zu bekommen.Es müssten doch jetzt schon ein paar Erfahrungswerte dazu im Forum bekannt sein.
Viele Grüße Heiler1
 
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