Hallihallo,
Der Vorteil der Fleischdiät ist, dass man ballaststoffreiche Lebensmittel völlig auslässt und nur Fleisch und Eiweiß isst, dadurch hat man keine Rückstände im Darm aus der Ernährung, die den Darm reizen oder entzünden können. Man gönnt dem Darm praktisch eine Pause.
Genau. So seh ich das auch. Wer mag, kann, nachdem der Dickdarm ausgeheilt ist, ja langsam weitere Nahrungsmittel einführen.
Wer sich mit Carnivore auf Dauer gut fühlt, sieht keinen Grund für Änderungen.
Nachdem das Darmmikrobiom mit praktisch jeder Entzündungserkrankung zusammenhängt, und die rein tierische Ernährung innerhalb weniger Tage (
in dieser Studie in 48 Stunden) das Mikrobiom drastisch verringert, ist es eine logische Folge, dass Entzündungen rasch abklingen. Als Kurzzeitdiät, wenn alles andere nicht hilft, auf jeden Fall einen Versuch wert.
Was ist "Kurzzeit"? Viele schildern, dass ihre Heilung mit ca. 6-12 Monaten abgeschlossen war/das meiste erreicht war und ab da Erhaltung des erreichten Zustands begonnen hat.
<6 Monaten noch laufend viele Verbesserungen.
(somit: 48 Stunden imho ein Tropfen auf den heißen Stein).
Carnivore ÄrztInnen haben unzählte Case-Studies erstellt (regelmäßige Labortestungen inkl.).
Die kann man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.
Ganz anders ist das bei Langzeitfleischdiäten: Es leider keine Langzeitstudien, alleine schon deshalb ist sie riskant und anscheinend gibt es auch bis jetzt kein einziges Urvolk bzw. Volk, das das jemals gemacht hat und ist eine Idee der aktuellen Zeit, die bis jetzt nicht erprobt ist.
Meine Güte.
So gut wie nichts was wir im Forum probieren, ist durch Langzeitstudien bzw. überhaupt Studien in irgend einer Weise abgedeckt.
Rd. 10% Diabetiker, 1/3 Herzkrank/Krebs... fast alle 50+ auf Dauermedikation, Demenz, Pflegebedarf steigt und steigt. Wo ist da die "Langzeitstudie", die das ausgelöst hat?
Der Wahnsinn mit den Pflanzenölen statt den bösen, tierischen Fetten - da rudert man gerade langsam zurück. High Carb und low fat (siehe Ernährungspyramide)- bei vA sitzender/wenig bewegender Bevölkerung. Wo sind da die (guten) Studien, die zeigen, dass das das Erfolgsrezept ist für Herzprobleme, Diabetes, Demenz...
Ja, es gibt keine Garantien - ob Carnivore einem persönlich überhaupt hilft (sieht man, wenn man es versucht. 48 Stunden zeigen es definitiv nicht.). Oder wenn es hilft, ob es für einen persönlich als Langzeitlösung geeignet ist. Wenn nicht, na dann modifiziert man halt wieder. (wie ich das schon X-fach im Laufe meines Lebens gemacht habe. Wie es auch viele machen, die "carnivorisch" leben. Mal Gemüse dazu, dann wieder weg. Mipros - schauen, ob und wenn ja welche gut gehen usw.).
Wie schon öfter geschrieben: mir ist noch in keinem Kontext so eine hohe Heilungsrate bezügl. Diabetes, Demenz, Autoimmunerkrankungen... untergekommen, wie mit dieser Kostform.
(und wie ja manche hier wissen, hab ich vor ca. 15 Jahren hier als "Togian" gestartet, und unzähliges durchprobiert).
Das Forum heißt: "das Ende der Symptombekämpfung". Ich dachte mir schon öfter, wenn man das Forum als Carnivore Forum rennen liese, wäre das bezügl. Heilungen effektiver als alle bisher vorgestellten Helferleins zusammen.
Aus dem Forum bekannt ist mir ein Forumskollege, der das einige Monate lang gemacht hat und die Diät gestoppt hat, als er hormonelle Probleme bekam.
Wenn er etwas gefunden hat, das besser für ihn funktioniert - prima! Es macht ja keinen Sinn, eine Ernährungsform beizubehalten, die einem nicht gut tut.
Wäre toll, wenn er sich hier meldet, damit er erzählen kann, was sich bei ihm verbessert hat und wie er jetzt lebt.
Risiken sind:
- Es gibt eine Reihe von Nährstoffen wie Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K2, Kalzium, Folate (mit den damit verbundenen Methylierungsproblemen), die mit einer reinen Fleischdiät schwer aufzunehmen sind.
Wie schon öfter geschrieben: das mit Vit C ist ein Mysterium für mich. Selbst mein Körper, der ja "hochdosierte Luxusversorgung" gewöhnt ist seit Jahrzehnten, schreit unter Carnivore nicht nach Vit C.
Vit C Mangel merkt man - Zahnfleisch, Zähne, Haut, fehlende Energie... (umgekehrt: wenn alles im grünen Bereich ist, fehlt es ganz augenscheinlich nicht).
Bin gespannt, auf die Erklärungsansätze, warum ein "no-carb-Stoffwechsel" anscheinend so gut wie 0 Vit C braucht/man keine spezifischen Mangelsymptome hat.
Zum Rest: einfach schauen/beobachten. Kalzium bin ich grad dran (vA wegen Kindi/Wachstum). Ausgleich, wenn man keine Innerein essen mag, ist ebenfalls ein Thema (getrocknete Organe als Kapsel oder Vit A, Kupfer..).
Rein von der Logik her, suche ich auch misstrauisch, welche Mängel sich auftun könnten. Denke mir pragmatisch - solang es gut geht, Energie passt, wird man sich über Mängel keine Gedanken machen müssen. Wenn sich gesundheitl. Probleme zeigen sollten, muss man schauen, woran es liegen könnte (statt sich selbst mit "ich werde älter" zu trösten, oder an upassender Kostform hängen zu bleiben).
Ich hoffe, dass Carnivore/low carb nie so militant wird, wie zB vegan. (es geht um Gesundheit, nicht um eine Ersatzreligion).
- es fehlen Phytonährstoffe, die unser Immunsystem stärken
Wem fehlen die? Wo gibt es Belege dafür, dass sie einem unter Carnivore fehlen? Das meine ich keineswegs provokant. Ev. braucht man die ja nur, wenn man pflanzliche Nahrung zu sich nimmt? Und/oder auf die Gegend angepasst (Parasitenkräuter...)
Fakt ist, dass so viele schildern, wie sie jahrelang dauernd krank waren. Unmengen von AB geschluckt haben - udn seit Carnivore keine/kaum Infekte mehr haben.
Mein Gedankengang: wenn Entzündungsgeschehen gegen 0 geht. Darm nicht mehr gestresst ist. Bleiben automatisch mehr Ressourcen für die Infektabwehr.
Bin schon gespannt, wie mein nächster Winter läuft.
- langfristig kann sie nachteilige Auswirkungen auf unser Hormonsystem und die Schilddrüsenfunktion haben, da Kohlenhydrate für die Schilddrüse wichtig sind (Insulin wandelt die Umwandlung von T4 in T3 an). Traditionelle Kulturen, die vorwiegend tier. Produkte aßen, aßen zB die Schilddrüsen der gejagten Tiere, um ihre Fruchtbarkeit zu unterstützen:
https://healthwyze.org/archive/nutrition_and_physical_degeneration_doctor_weston_a_price.pdf
Moderne Fleischfresser werden eher keine Schilddrüsen essen und sind daher neben den bekannten Schilddrüsenproblemen dem Risiko von Unfruchtbarkeit ausgesetzt. Vor allem für junge Menschen langfristig keine gute Idee.
Schilddrüse ist def. ein Thema. vA in der Umstellungsphase.
Auf ausreichend Jod (und in unseren Breiten auch Selen) würde ich bei allen Ernährungsformen achten. (ich nehme weiterhin alle paar Tage Lugols).
Es fehlt in den Böden, daher fehlt es auch den Tieren bzw. kann man schwer sagen, wie viel in einem Tier drinnen steckt (mir fehlt der Überblick, wie viel zugefüttert wird. Sie müssen auf Jodzufuhr schauen, sonst würden ihnen die Tiere eingehen. Aber wie viel sie zufüttern/wie viel Jod im Fleisch steckt - das ist mir zu unsicher. Optimal ernährtes Tier hätte im ganzen Körper Jod.)
Erfahrungsberichte unsterstützen auch nach mehreren Jahren keine Häufung von SD Problemen durch extremes LC/Carnivore. Eher Heilung/Wiederherstellung der Funktion. (Allerdings gibt es Langzeit >10 Jahre nur wenige Berichte).
In der deutschen LCHF Community fand ich schade, dass viele in der Umstellungsphase ihre SD Hormone massiv hochgefahren sind, statt sich mit Jod und Co-Faktoren zu versorgen. Das fehlt es mE an Aufklärung, wie eine SD arbeitet.
Ad. "sonstiger Hormone" fällt mir auf, dass Menstruation bei Frauen, die Carnivore essen, mit >55J recht gehäuft noch normal weiterläuft. Wäre interessant, ob man unter Carnivore tatsächlich langsamer altert. Rein optisch finde ich beeindrucken, wie jung Langezeitcarnivores (+20 Jahre Carnivore) aussehen.
Testo und andere Hormoen gehen durch die "Mono-Kost" in höherem Alter rauf (bei 70+ auf einen Level von 30-40jährigen).
Funktioniert sicher nicht für alle. Kann natürlich sein, dass man nicht so gut mit Carnivore kann. Dann muss man sich halt nach anderer Kostform umschauen/schauen, was sonst noch helfen kann. Aber "ungschaut" Carnivore schlecht zu reden, verstehe ich nicht.
Ich packs vor Freude noch immer nicht so ganz, dass meine NN so servicefrei geworden sind

. Das seh ich als mein kleines Wunder. Und freu mich daher für alle, die für sich einen Heilweg finden (schauen, was ihnen gut tut, statt auf Dogmen, Studien, das med. System zu vertrauen. Heilung ist imho immer eine Selbstheilung/Selbstverantwortung, die einem keiner abnehmen kann).
lg togi