Histamin im Stuhl- wie aussagekräftig?

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Hallo zusammen,

ich bin seit 7 Jahren schwer krank und meine Symptome würden perfekt zur chronischen HIT passen (bis nun ist CFS und Mitochondriopathie gesichert).

Vor ca. 2 Jahren hatte ich einen Stuhltest (Vitatest) machen lassen bei dem ein Histaminwert gemessen wurde, der den oberen Normwert um das 20-fache überstieg.
Damals habe ich keine therapeutischen Kosequenzen daraus gezogen, weil ich mit andere Baustelllen beschäftigt war, aber meine Ärztin zweifelte auch an der Aussagekraft des Histaminwertes im Stuhlgang.

Da es mir seit einiger Zeit zunehmend schlechter geht habe ich jetzt nochmal denselben Test gemacht um sicherzugehen, dass ich nichts "versäume".

Diesmal war der Histaminwert in dem unteren fünftel der Norm und absolut unauffällig, obwohl ich in keinster Weise auf eine Histaminarme Ernährung geachtet habe.

Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage: Was ist davon zu halten?
Fakt ist: Mir geht es tendenziell immer schlechter und die klinischen Symptome passen gut zur chronischen Form der HIT.

Was würdet ihr mir raten? Macht es am meisten Sinn mithilfe einer Eliminationsdiät dahinterzukommen? Dann könnte man nämlich all die Wahrscheinlichkeiten bzw. Unwahrscheinlichkeiten irgendwelcher Stuhl- Blut usw. Tests getrost ignorieren und "Nägel-mit-Köpfen" machen.

Was ich noch hinzufügen möchte: anscheinend reagiere ich auf Gluten. Zwar habe ich keine Zöliakie, aber es ist eine negative Reaktion im Darm vorhanden. Ca. 6 Wochen vor der Stuhlentnahme bei der jetzt der niedrige Histaminwert gemessen wurde habe ich mal auf Verdacht sämtliches Gluten wegelassen. Es geht mir wie gesagt nicht besser, aber ich merke z.B, dass sich etwas ändert weil meine Akne auf dem Rücken deutlich besser ist seit ich Gluten meide. Die Akne war in den letzten Jahren sukzessiv immer schlimmer geworden.
Kann dieser niedrige Histaminwert evtl. mit dem nun seit längerer Zeit gemiedenem Gluten korrelieren?

Beste Grüße
denda
 
Hallo Denda,
ich kann dir deine Fragen leider nicht beantworten, nur neue stellen und meine
Erfahrung teilen.

Was ist es denn ausser den Befindlichkeitsstörungen und dem Stuhltest (vielleicht kennt sich damit hier ja jemand aderer aus) was dich zur Diagnose
HIT bringt?

Hast du einen eindeutigen Zusammenhang von Nahrung oder und Histaminlibertoren/Stress/Hitze/Kälte/Aufregung/Anstrengung-
- oder einen Pricktest der eine überschiessende H Reaktion zeigt?

M.M. nach ist Histamin im Stuhl bei "Normalen" ganz normal, auch in der Schwankung..

M.M. ist HIT als Folge von langanhaltender Krankheit und Medikamenten (????) denkbar.

Wir wissen ja noch immer nicht was die Ursache ist. Diskutiert wird genetisch
Bereitschaft zu Überempfindlichkeit, Infekt, Medikamente, Leaky gut oder andere Darmerkrankungen...und und...

Gruss
Federl
 
Mir stellt sich da die Frage, ob eine chronische HIT überhaupt mit einem Stuhltest zu diagnostizieren ist. Wenn die DAO normal ist, dürfte der Stuhltest auch unauffällig sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo denda

Offzielle Diagnose ist schon die Auslassdiät und ggfls Histamin über Urin und neuerdings Stuhlprobe.

Bei mir war und ist die DAO normal. Der Referenzwert für Histamin in der Stuhlprobe liegt bei < 600. Meiner war vor einem Jahr 1900 und vor kurzem sogar auf 3600 gestiegen. Obwohl ich konsequent alles auslasse, was man Nahrungsmässig tun kann. Ich deute das so, dass das keine Histaminintoleranz ist, die nur durch Nahrung ausgelöst wird. Der Spiegel ist zu hoch und wird nicht abgebaut. Da tipp ich bei mir halt auf die chronische Form und hab dank einiger Beiträge hier im Forum weitere Zusammenhänge verstanden. Ich versuch seit 2 Monaten L-Methionin und Folate, die stoffwechselaktive Form der Folsäure und war damit auch stabil und es ging mir viel besser. Ich konnte auch mal wieder was essen, was eigentlich HIT-ler nicht dürfen ohne Probleme.

Nur ein Superstress durch einen Todesfall kürzlich mit dramatischer Dynamik war dann doch zuviel und ich bekam heftige Symptome. Stress ist denke ich schon auch ein ernstzunehmender Trigger, für die Haupthistaminproduktion im Thalamus? So hatte ich das verstanden.

Aber nach 1 Woche AH, die mir gut über die schlimmste Phase halfen, komme ich schon jetzt ohne wieder gut klar. Ich bekam halt noch einen Infekt und auch das ist nicht ohne. Trotzdem empfinde ich, dass ich das diesmal extrem gut und schnell überstehe, das war schon viel schlimmer.

Vielleicht hilft Dir das auch ein bisschen weiter. Ich hab bereits 2 Aminogramme eigentlich 3, die alle ausgerechnet wenig L-Methionin und Folsäure aufweisen und Histaminprobleme haben. Das wäre doch spannend, ob das noch mehr betrifft. Bei Interesse kann man mir gerne eine PN senden.

Liebe Grüße :wave:
 
Hallo KS
Der Referenzwert für Histamin in der Stuhlprobe liegt bei < 600. Meiner war vor einem Jahr 1900 und vor kurzem sogar auf 3600 gestiegen. Obwohl ich konsequent alles auslasse, was man Nahrungsmässig tun kann. Ich deute das so, dass das keine Histaminintoleranz ist, die nur durch Nahrung ausgelöst wird. Der Spiegel ist zu hoch und wird nicht abgebaut. Da tipp ich bei mir halt auf die chronische Form und hab dank einiger Beiträge hier im Forum weitere Zusammenhänge verstanden. Ich versuch seit 2 Monaten L-Methionin und Folate, die stoffwechselaktive Form der Folsäure und war damit auch stabil und es ging mir viel besser. Ich konnte auch mal wieder was essen, was eigentlich HIT-ler nicht dürfen ohne Probleme.

Nur ein Superstress durch einen Todesfall kürzlich mit dramatischer Dynamik war dann doch zuviel und ich bekam heftige Symptome. Stress ist denke ich schon auch ein ernstzunehmender Trigger, für die Haupthistaminproduktion im Thalamus? So hatte ich das verstanden.

Bei der chronischen Form entsteht im Darm Histamin. Ich hab jetzt die Quelle dafür nicht parat, aber das ist messbar. Und DAOsin hilft gegen dieses Histamin nicht, ebensowenig AH's. Das als "Stress" und "Psychosomatik" zu stempeln bringt keine Hilfe. Ich lerne ein Gefühl dafür zu bekommen, wann
welche Anstrengung, Aufregung, Hitze etc zuviel ist. Ganz langsam mach ich
da Fortschritte. Ich glaube man muss das sehr als Ganzes verstehen, die
einzelnen Zugänge (Bakterien im Darm, NEM's, etc) stimmen allesamt aber das Ganze ist einfach mehr als die Summe der Teile
LGF
 
Mir stellt sich da die Frage, ob eine chronische HIT überhaupt mit einem Stuhltest zu diagnostizieren ist. Wenn die DAO normal ist, dürfte der Stuhltest auch unauffällig sein.


ich habe die chronische Form und bei mir ist Histamin im Stuhl nicht messbar, da bereits seit Jahren eine allerstrengste Diaet gehalten wird. DAO ist normal.

LG
Nesaja :wave:
 
da bereits seit Jahren eine allerstrengste Diaet gehalten wird

Oder weil es nicht ausgeschieden werden kann???

:wave:
 
@keepsmiliing: wie meinst Du das mit "nicht ausgeschieden"?
Die Untersuchung wurde über den Stuhl durchgeführt, und wenn Histamin vorhanden ist, denke ich ja, es ist messbar.
Der Test ist doch speziell dafür?

LG
Nesaja
 
Hallo Nesaja
Stuhl- und auch Urinproben messen ja das, was ausgeschieden wird. Da ist immer schwierig welche Rückschlüsse das zulässt. Scheide ich viel aus, heisst das, es ist draussen oder noch viel zuviel drin? Scheide ich nichts aus, ist dann nichts drin oder bekomme ich es halt einfach nur nicht los?

Da bei mir die Ausscheidung so stark zunahm, mir es aber besser ging, scheint mir das in dem Fall ein gutes Zeichen zu sein. Vielleicht ist dann der allgemeine Pegel runter.

Wenn jemand unter Histamin leidet, aber in der Stuhlprobe nichts erhöht ausgeschieden wird, ist doch dann eher der Abbau blockiert, oder?

Irgendwo im Forum hatte ich das her, ich denke es ist hier nochmal wichtig:

Die Funktion des zweiten Histaminabbauenzyms Histamin-N-Methyltransferase
(insbesondere im Gehirn, wo dieses Enzym alleine den Histaminabbau bewältigen muss) ist abhängig von dem wichtigsten Methylgruppendonator des Körpers, dem SAdenosylmethionin (SMA). Aber nur wenn im Körper ausreichend L-Methionin (eine Aminosäure / Eiweiß) zur Verfügung steht, kann in ausreichendem Maße SMA gebildet werden.

Schwermetallbelastungen, wie sie bei Entgiftungsenzymstörungen häufig zu finden sind, erschöpfen jedoch den L-Methioninpool des Körpers.
(Quelle: Patrik Auth / Kyra Hoffmann-Nachum „Histadelie – wenn Histamin auf die Nerven geht“, CO-MED 6/2011, S. 53 / 55)


Anmerkung: Ich hab mehrere Aminogramme gesehen von Leuten, die unsere Symptome und Probleme haben. Alle hatte bisher einen L-Methionin-Mangel!!!

zu Methionin...
Wenn klar ist, dass man zuviel Schwermetalle im Körper hat(te) und sowieso
Histaminprobleme, kann das sinnvoll sein. In diesem Fall liegt immer auch der Verdacht nahe, dass eine Leberentgiftungsstörung vorhanden ist... Methionin hilft beim Entgiften.

Folsäure ist notwendig, um letztlich aus Homocystein Methionin zu „basteln“, um dann aus Methionin das S-Adenosylmethionin herzustellen, damit unter anderem das Histamin-Abbauenzym Histamin-N-Methyltransferase hergestellt werden kann. Wer eine Histaminintoleranz hat, verträgt in der Regel aber keine Folsäure. (...) Von HIT betroffene machen aufgrund der HIT und daraus entstehenden Symptomen einen großen Bogen um Folsäure. Oder könnte vielleicht auch eine HIT aufgrund eines Folsäuremangels (und B12 Mangel)
entstehen?


Die biologisch aktive Form der Folsäure, die Tetrahydrofolsäure (THF), spielt als Lieferant von Ein-Kohlenstoff-Resten eine wichtige Rolle bei der Synthese von DNA- und RNABausteinen. Zusammen mit Cobalamin (Vitamin B12) ist THF auch an der Remethylierung von Homocystein zu Methionin beteiligt. Folsäure- und Cobalamin-Mangel führen durch Störung der Zellteilung u.a. zur hyperchromatischen makrozytären Anämie.
Quelle: Biochemie und Pathobiochemie: Folat-Stoffwechsel

Es ist das DHFR (dihydrofolate reductase) enzyme, welches entscheidet, ob wir die aktive Form brauchen, oder wir normale Folsaeure gebrauchen koennen.
Die Amis raten von folsaeure eh ab, falls man seine enzymmutationen nicht kennt, da normale folsaeure, falls nicht verwertbar, die aufnahme der aktiven form behindert und es zu folsaeuremangel mit allen folgen kommt. Intrazellulaer messen! Dadurch auch probleme mit Histaminabbau.


Aufgrund einer genetischen Disposition (»Enzympolymorphismus«) kann jede zweite Frau Folsäure nicht optimal in die wichtigste Transport- und Speicherform 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) umwandeln. Diese Personen profitieren optimal von der bereits bioaktiven Vitaminform 5-MTHF.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung online: Prävention in Schwangerschaft und Stillzeit: Zu Folat intensiver beraten
Beitrag erschien in Ausgabe 11/2009

Da in Deutschland nur die gemischte Version, Folate + normale Folsäure erhältlich ist fand ich bisher nur heraus, dass es in den USA als reine Form erhältlich ist.

Herzlich
KeepSmiling
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hatte angenommen, der Test bezieht sich auf die Histaminausschüttung in der Darmschleimhaut/mukosa.
Wenn quasi die Allergene (bei mir dreht es sich um Lebensmittelunvertraeglichkeiten) mit der Schleimhaut in Kontakt kommen.

Möglich und sehr wahrscheinlich ist es, dass sich das Histamin - auch - intrazellulaer befindet, dort auch verbleibt und daher nicht messbar ist.
Dann ist der Test jedoch nicht aussagekraeftig.

LG
nesaja :wave:
 
Hallo denda,

ich habe eine Histaminintoleranz und hatte bei einem "Histamin im Stuhl" Test ebenfalls kein auffälliges Ergebnis sondern es lag im absoluten Normbereich, obwohl ich zum Zeitpunkt des Tests nicht auf histaminarme Ernährung achtete, weil ich noch gar nichts von der Histaminproblematik wusste.

Histaminprobleme werden bei mir nicht nur durch Nahrung ausgelöst sondern auch durch Bewegung und Kontakt mit bestimmten Chemikalien.

Viele anhaltende, unerklärliche Beschwerden gingen aber trotzdem weg als ich konsequent Diät hielt. Zur Histamintoleranz kommen bei mir noch einige andere Unverträglichkeiten hinzu, die mit der Diät ebenfalls umgangen wurden.

Bei der Diät verzichtete ich auf tierische Eiweiße außer Fisch, auf Getreideprodukte, kohlehydratreiche Nahrungsmittel und Zucker und vermied zusätzlich alle Nahrungsmittel die histaminrelevant sind sehr strikt. Zusätzlich aß ich keinerlei Lebensmittel, die mit Zusatzstoffen oder Gewürzmischungen versehen sind und achtete auf naturbelassene Zubereitung.

Die Symptome verschwanden z. Teil nach wenigen Tagen, andere nach etwa 1 bis 2 Wochen. Bei den wenigen Gelegenheiten wo ich histaminrelevant aß (z.B. im Restaurant) bekam ich auch jedesmal wieder eindeutige Symptome.

LG Lealee
 
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