Hallo Weintraube,
Bei meinem Prolaktinom waren die Prolaktinwerte tumorbeweisend erhöht, auch im MRT gab es einen klaren Befund.
Also war Dein Tumor endokrin-aktiv, wobei sich die vermehrte Aktivität dann symptomatisch so geäußert haben sollte:
Eine Überproduktion des Prolaktins findet sich recht häufig (aber nicht ausschließlich) bei jungen Frauen und fällt meistens mit Zyklusstörungen (= Regelblutungsstörungen) auf. Andere Probleme können ein Spannungsgefühl in den Brüsten oder gar Flüssigkeits- oder Milchsekretion sein, ohne das eine Schwangerschaft vorliegt. Unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerz und Gewichtszunahme werden ebenfalls vermehrt geklagt. Das Prolaktin kann natürlich auch aufgrund anderer, nichttumoröser Erkrankungen erhöht sein, was sorgfältig abgeklärt werden muß. Heutzutage werden die meisten Patienten mit einem Prolaktinproduzierenden Tumor der Hypophyse (= Prolaktinom) medikamentös behandelt, nur in wenigen Fällen ist die Operation erforderlich. Gründe können zum Beispiel eine Medikamentenunverträglichkeit oder die Erfolglosigkeit der Medikamentenbehandlung sein.
Weißt Du auch wie groß Dein Tumor war und über wie viel "Hypophysenvorderlappen" Du nach der OP noch verfügst?
Tumorerkrankungen der Hypophyse (=Hirnanhangdrüse) sind nicht selten, etwa 10% der Bevölkerung weisen tumoröse Veränderungen der Hypophyse auf.
Diese Angabe hat mich sehr überrascht. Bei der Überlegung, dass jeder 10. mensch tumoröse Veränderungen aufweist, würde mich mal interessieren zu wie viel % denn da dann auch diese Diagnose erfolgt.
Hormonstörungen der Hypophyse können durch Tumoren der Hormondrüse selber bedingt sein, aber auch durch Tumoren, die Ihren Ursprung nicht im Drüsengewebe haben, sondern die Hormondrüse von außen komprimieren.
Und eine Komprimierung von innen (durch einen Tumor) hat keinen Einfluss?
Im Rahmen von Erkrankungen kann es zu Hormonausfällen oder aber der Überproduktion einzelner oder mehrerer Hormone kommen. Jede Hormonachse kann prinzipiell betroffen sein und zu typischen Beschwerden führen.
Dies mehrere deutet ja darauf hin, dass es auch (Misch?) Tumore gibt, die nicht nur selektiv auf ein bestimmtes Hormon einwirken. Wie oft jetzt z.B. das TSH (mit-) betroffen ist, weiß ich allerdings auch nicht. Ich bin aber der Meinung, dass nur weil das TSHom eine Rarität ist, dies nicht automatisch den Rückschluss zu lässt, dass die adäquate TSH Bildung, beim Vorliegen eines Hypophysen Tumors, auch zu den Raritäten gehört.
Mit Störung meinte ich lediglich eine Über- oder Unterfunktionen bestimmter Hormone als Reaktion auf bspw. Streß, Medikamente, eingenommene Substanzen o.Ä.,
sprich wenn die Ursache der Über- bzw. Unterfunktion nicht in der zuständigen hormonproduzierenden Drüse zu finden ist.
Ein Mensch mit einer ausgeprägten Hormon Schieflage (egal ob jetzt "zu viel" oder "zu wenig" ) ist für mich
erkrankt durch eine Störung im Hormonhaushalt. Welcher Auslöser dann verantwortlich für die Störung ist, dass steht dann noch mal auf einen anderem Blatt, ist jedoch nicht ausschlaggebend dafür, ob Jemand "nur" eine Störung hat oder "sogar" eine Erkrankung. Diese Unterscheidung empfinde ich daher als nicht hilfreich.
Um noch mal einen ganzheitlichen Aspekt mit hinein zu bringen:
Wenn die Grundursache des Tumors (den ich ja auch als Störung bezeichnen könnte) nicht in der Hypophyse selbst liegt, sondern mehr eine Störung des gesamten Menschen ist, so müsste man den Tumor heilen können, wenn man den gesamten Menschen heilt.
... dass vor den erhöhten SD-Werten (die ich nach zwei Jahren ohne angemessene Behandlung dann aber bekam) die stark erhöhten AK’s vorlagen.
Meine Meinung dazu ist, dass schon längst Störungen der Schilddrüse vorliegen können, diese sich aber (noch) nicht in den freien Werten niederschlagen, da der Organismus durch Kompensations-Mechanismen die Hormonlage noch relativ stabil halten kann.
In welchem Bereich bist Du denn Moderatorin, Ulrike?
Ich bin erst seit kurzer Zeit Moderatorin und konnte mich noch nicht so ganz für einen Bereich entscheiden. Deine Frage erinnert mich jetzt aber noch mal daran, dass ich dies wohl mal langsam tun sollte.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch erwähnen, dass ich den Austausch mit Dir als sehr anregend empfinde
Liebe Grüße
Ulrike :wave: