Lymphozytäre Gastritis, bitte dringend um Hilfe

Ja, @Coralinee, ähnliche Situationen gibt es offenbar garnicht so selten.

Eine Zottenatrophie zusammen mit relevanten Antikörpern wäre wohl eindeutig für die Diagnose. Wenn dagegen eins davon fehlt oder nicht eindeutig ist. spricht es wohl leider nicht sicher dagegen. Bei den Gentests ist es anders herum: Sind die "negativ" (relevante Polymorphismen nicht vorhanden), ist Zöliakie zu ca. 95% ausgeschlossen, sind sie dagegen "positiv" (vorhanden), bleibt es unklar.

Für den Alltag ist das insofern relevant als bei Zöliakie, insbesondere wenn sie stark ausgeprägt ist, auch Spuren gemieden werden sollten (d.h. u.a. eigenes Besteck und Geschirr, eigene Produktionsanlagen,...).

Allerdings kann man's ja nicht ändern, wenn man in der Situation mal ist und muss sich damit arrangieren.

Gruß und alles Gute
Kate
 
Oh wow, woher weißt du so gut darüber bescheid?
Das heißt, ich könnte durchaus noch einen Gentest dazu machen oder nicht, weil ich mich glutenfrei ernähre?

Und weißt du was das für relevante Antikörper sind? Ich hatte ja mal ein Befund dazu und jede:r Arzt sagt was anderes.... also lasse ich Gluten weg, ohne genaue Diagnose.
Eine heftige Gastritis habe ich dadurch zum Glück nur noch selten, aber immer mal Problem mit Magen Darm...
 
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Hallo @Coralinee,

das ist/war im Forum oft Thema (findest Du über die Suche), außerdem habe ich auch eine Geschichte dazu hinter mir. Auch gibt es Betroffene hier, die sich womöglich zum aktuellen Stand besser auskennen als ich (ich aktualisiere meinen nicht dauernd... lebe glutenfrei, achte wenn möglich, aber nicht 100% immer auf Spuren).

Der Gentest ist jedenfalls völlig unabhängig davon, ob Du Gluten isst, er zeigt ja nur Deine Disposition an. Wie gesagt bringt einen das nicht unbedingt weiter, ich habe z.B. die Konstellation, wo es leider nicht mit hoher Sicherheit von ca. 95% ausgeschlossen werden kann.

Gruß
Kate
 
Ach spannend...ok. Dann suche ich danach mal im Forum. Aber du bekommst beim essen von Gluten andere Symptome als eine Gastritis nehme ich an?
 
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Ja. Es geht bei mir um den Darm mit v.a. Krämpfen und Durchfällen.

Gruß
Kate
 
Liebe Kate,

Da ich noch neu im Thema Diagnose Zöliakie bin würde ich dich gerne noch mal was fragen.
Also mein Befund von der Gewebeentnahme des Zwölffingerdarms war leicht positiv ( Vermehrung der Lymphozyten im Dünndarm (Duodenitis)) ....Die Antikörpertests waren alle negativ.
Wie sinnvoll ist es jetzt, einen Gentest zu machen?
Ich meine, mein Körper lügt nicht und ich kann kein einzigen Krümel Gluten essen. Aber ich hätte gerne eine richtige Diagnose, schwarz auf weiß und nicht nur die Aussage vom Arzt "lassen Sie mal Gluten weg". Denn wenn ich das richtig verstehe, dann ist Zöliakie eine Autoimmunerkrankung und dann müsste ich mir mal andere Zusammenhänge ansehen. Zum Beispiel würde es vlt erklären, warum ich schon immer einen Eisenmangel habe...
Ganz liebe Grüße
 
Hallo Coralinee,

da könntest Du Recht haben:
...
Ist die Diagnose Zöliakie erst einmal gestellt, müssen Zöliakie-Patienten zeitlebens eine strenge, Gluten-freie Diät einhalten, damit ihr Darm seine gesunde Struktur wieder herstellen und erhalten kann. Nur so ist eine effiziente Verdauung und Resorption der zugeführten Nahrung – besonders im Dünndarm – möglich.

Bis dahin richtet die Unverträglichkeit erheblichen Schaden an der Dünndarmschleimhaut an, was zur Beeinträchtigung der Verdauungsfunktion und zur verschlechterten Aufnahme von Nährstoffen und Spurenelementen führt. Deswegen leiden bis zu einem Drittel der Betroffenen auch an einem Eisenmangel. ...

Grüsse,
Oregano
 
Wie sinnvoll ist es jetzt, einen Gentest zu machen?
... ich hätte gerne eine richtige Diagnose, schwarz auf weiß...

Hallo Coralinee,

nach meinem Verständnis ist es dafür nicht ungedingt sinnvoll, siehe:
Bei den Gentests ist es anders herum: Sind die "negativ" (relevante Polymorphismen nicht vorhanden), ist Zöliakie zu ca. 95% ausgeschlossen, sind sie dagegen "positiv" (vorhanden), bleibt es unklar.
Wie gesagt bringt einen das nicht unbedingt weiter, ich habe z.B. die Konstellation, wo es leider nicht mit hoher Sicherheit von ca. 95% ausgeschlossen werden kann.
Nochmal anders ausgedrückt: Ein negatives Ergebnis würde Dir mit ca. 95% Wahrscheinlichkeit bestätigen, dass Du keine Zöliakie hast. Eine Bestätigung, dass Du Zöliakie hast, ist durch die Genuntersuchung nicht möglich.

Wie gesagt, das ist nur mein Stand als Laie, der sich mal kurz damit befasst hat. Links habe ich nicht mehr parat, wirst Du aber wohl leicht finden.

Gruß
Kate
 
Hallo,
Ich habe wohl auch eine lymphozytäre Gastritis und bin manchmal sehr verzweifelt wenn die Symptome aufploppen. Mein Arzt vermutete damals auch Gluten als Auslöser, also ließ ich es weg. Und damit nicht genug, wenn etwas mit Gluten in Berührung kam oder ich den kleinsten Krümel zu mir nehme, löst das eine Gastritis aus. Und die hält dann Monate an. Ich kann dir also nur empfehlen, wirklich kein einzigen Krümel Gluten zu essen und auch keine Produkte essen, wo Spuren davon enthalten sein könnten.
Ich kann aber deine Verzweiflung verstehen, ich kenne das, wenn die Ärzte;innen einem nicht helfen können...
Hey erstmal super, dass der Post hier weitergeführt wird... habe darüber leider keine Mails bekommen und es deshalb übersehen.

Sehr spannend, dass ich hier jetzt wohl doch nicht der einzige mit einer lym. Gastritis bin ;). Was mir für dich allerdings leid tut Coralinee.
Also die Anderen haben ja schon zur Zöliakolie Diagnose beste Auskunft gegeben (übrigens auch mir neu, dass die Diagnose nicht eindeutig ist. Auch ich lasse trotz negativem Blutergebnis weiterhin Gluten weg. Die Lym. Gastritis ist trotzdem weiterhin vorhanden, wird mit Probiotika und angepasster Ernährung aber langsam besser zum Glück)

Ich würde bei dir fest davon ausgehen, dass deine lym. Gastritis durch das Gluten entsteht. Denn die Zöliaklie wurde neben H.Pylori in meiner Recherche über diese sehr unklare Diagnose der lym. Gastritis am meisten als Ursache genannten.

Ich denke also, da kannst zumindest du dir sehr sicher sein. Auch ohne Gentest.
Ob es bei mir auch das Gluten ist... nunja weglassen hilft definitiv, aber ich vermute bei mir noch weitere Wurzelursachen.
Mit dieser Diagnose bestreitet man auf jeden Fall einen äußerst vielschichtigen Kampf, wenn man nicht selber schon die Auslöser dafür gefunden hat.
 
Ja, nach einiger Recherche ist ein negativer Bluttest nicht immer der Beweis, dass es keine Zöliakie ist. Mein Bluttest war auch negativ, aber die Gewebeprobe leicht auffällig. Weshalb mir gesagt wurde, lassen sie Gluten weg. Und es ist tatsächlich so, dass wenn ich nur ein Krümel esse bekomme ich eben Gastritis und Duodenitis. Nur mittlerweile hält es schon über 3 Monate an...sonst waren es immer wenige Wochen. Aber, um auch dich vielleicht weiter positiv zustimmen, kann es wohl einfach manchmal mehrere Monate dauern bis es wieder gut ist. Ich freu mich, dass es dir etwas besser geht. Es ist wirklich, wie du sagst, ein super langer Weg mit verschiedenen und manchmal mangelndem Wissen durch die Ärzte:innen ...

Was vermutest du denn noch für Ursachen für deine lymph.Gastritis wenn ich fragen darf? Vielleicht übersehe ich ja auch etwas.
Ernähre mich auf jedenfall streng glutenfrei und sehr gesund mittlerweile...
Ganz liebe Grüße an dich und weiterhin gute Besserung 💙
 
Hey, also ich ernähre mich eben auch sehr streng und neben glutenfrei auch histaminarm. Wegen der Gastritis lasse ich ebenfalls sehr viel weg, was scharf, schwer verdaulich oder einfach schädlich ist wie Zusatzstoffe.

Bewusst und in Ruhe essen und Pausen machen dazwischen hilft mir auch enorm. Und natürlich ein gutes Stress-Coping. Magen/Darm haben mit der Psyche einfach so unglaublich viel zu tun.

Naja und was mir an Heilmitteln hilft sind vor allem Prä- und Probiotika. Außerdem Heilerde oder Bentomed. Auch Omega 3 und Antioxidantien gegen Entzündungen. Alles davon kann ich auch dir empfehlen ;)
Es hilft wirklich sehr, wenn man vorsichtig anfängt und es dann konsequent einnimmt.

Wegen der Wurzelursache vermutete ich zuerst eben H.Pylori oder Zöliakie. Ersteres war es dann definitiv nicht, Letzteres wenn nur als Zusatzfaktor.

Aktuell warte ich auf einen Laktulose Test auf SIBO (will ich einfach ausschließen).
Einen Candida Befall hatte ich kurzzeitig auch mal vermutet oder Probleme mit EBV. Sowas kann natürlich alles sein und da mitreinspielen.
Probleme mit der Gallenblase und Bauchspeicheldrüse habe ich auch häufig gehört. Vermute ich bei mir allerdings nicht.

Die eigentlich heiße Spuhr: "Propionibacterium Acnes" das Akne Bakterium! Kann nach neusten Erkenntnissen auch in Organe eindringen und bspw Magen und Darm beeinflussen (so mein Verständnis)
Eine neue Studie vermutet es als Ursache für lym. Gastritis:
https://pathsocjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/path.4782

Oben wurde von @Oregano auch ein Artikel dazu gepostet. Hatte das selber schon auf dem Schirm. Allerdings ist die Studie so neu, dass kein Arzt etwas damit anfangen kann. Eine Behandlung wäre wahrscheinlich nur auf Verdacht möglich.
Selber habe ich die Studie noch immer nicht ganz gelesen...
Werde ich aber bald machen.

War inzwischen auch bei 2 verschiedenen Gastroenterologen. 2 Magen- und eine Darmspiegelung.

Schlussendlich hängt an sowas Chronischem immer sehr viel dran.
Ich habe neben HIT und chron. lym. Gastritis bspw auch Leaky Gut, HNMT- SOD2 und GSTM1 Mutationen (Entgiftung und Zellschutz). Dazu chronische Schmerzen unklarer Ursache.

Das alles hängt dann auch wieder mit dem Nervensystem, tiefenpsychologischen Glaubenssätzen, Traumata usw zusammen.

Krankheit ist etwas unglaublich Komplexes. Leider fehlt in der Schulmedizin der grundlegende Ansatz, aber auch der Raum und die Kapazität zur ganzheitlichen Betrachtung eines Patienten.
Man wird von Experte zu Experte geschoben und keiner hat die Fähigkeiten die Matrix wirklich zu entschlüsseln. Intuitive Fähigkeiten werden ja sowieso verpönt.

Man muss sein eigener Helfer werden. Vertrauen haben und ehrlich zu sich selbst sein. Das tuen, was unsere Gesellschaft verlernt hat. Sich selbst sehen, sich selbst erkennen, sich selbst heilen.
😅
 
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Wow danke für deine so ehrliche und umfangreiche Antwort. Mit vielem sprichst du mir aus der Seele💙. Und vieles davon hatte ich auch noch nicht gehört.
Ich habe jetzt auch mit einer antiviralen und antientzündlichen Ernährung zusätzlich begonnen, denn ich denke auch, egal was am Ende die Ursache dafür ist, da ist eine Entzündung im Körper! Und ich hoffe und bin davon überzeugt, dass man mit der Ernährung + Psychogenese dagegen steuern kann.
Ganz liebe Grüße und Gute Besserung für dich.
Ich werde mal ein paar Sachen googeln die du mir genannt hast :)
 
Das klingt super, ich arbeite inzwischen auch sehr viel mit Ernährung und der Psyche. Allerdings inzwischen was Ersteres betrifft schon sehr eingeschränkt. Da muss man irgendwann mit Nährstoffmängeln aufpassen, zumindest wenn man auch noch HIT oder andere Unverträglichkeiten hat.

Antientzündlich ernähre ich mich definitiv auch. Antiviral allerdings nicht, zumindest nicht gezielt. Welche Maßnahmen ziehst du da? Was lässt du dafür weg und was isst du mehr?

Ganz liebe Grüße
 
Die eigentlich heiße Spuhr: "Propionibacterium Acnes" das Akne Bakterium! Kann nach neusten Erkenntnissen auch in Organe eindringen und bspw Magen und Darm beeinflussen (so mein Verständnis)
Eine neue Studie vermutet es als Ursache für lym. Gastritis:
https://pathsocjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/path.4782
Auf dieses Bakterium bin ich bei meiner Recherche auch gestoßen:
Quelle 1: Ursache für die lymphozytäre Gastritis enttarnt

Darin heißt es, dass das Bakterium Propionsäure produziert und dass diese Propionsäure dann eine angeborene Immunreaktion auslöst, die im Magen-Darm-Trakt zu einer überschießenden Immunreaktion führt, die das Gewebe im Magen angreift.

Wie man das Bakterium bekämpfen könnte weiß ich nicht, was die Propionsäure betrifft, sie ist eine Carbonsäure und gehört damit zu den organischen Säuren.
Quelle 2,3 : Wikipedia: Propionsäure
Wikipedia: Organische Säuren

Propionsäure wird mit Natriumhydrogencarbonat neutalisiert.
Quelle 4: www.merckmillipore.com: Propionic-acid
Im Handel wird die auch als Backpulver genutzte Verbindung zudem unter den Bezeichnungen Speisesoda, Backsoda, Backnatron, Speisenatron sowie Markennamen wie Kaiser-Natron und Bullrich-Salz angeboten.
Quelle 5: Wikipedia: Natriumhydrogencarbonat

Da liegt die Idee nah zur sympthomatischen Behandlung Natriumhydrogencarbonat/Speisenatron zuzuführen, um die damit die Propionsäure zu reduzieren.
Allerdings ist dabei zu rechnen, dass mit dieser Zuführung im Magen auch die anderen organischen Säuren, bzw. sogar auch Magensäure neutralisiert werden, weshalb es damit zur Behandlung eher nicht in Frage kommt.

Ein anderer Ansatzpunkt könnte vielleicht die Hemmung der zytotoxische T-Zellen sein (Quelle 1).

Dabei kommt mir Quercetin in den Sinn. Oder nimmst Du das schon im Rahmen deiner Antioxidantien ein?

Quercetin soll Entzündungsprozesse (Quelle 6) und das Wachstum von Lymphozyten hemmen.
(Quelle 7)
Quercetin hemmt die Bildung bakterieller Biofilme und/oder besitzt eine starke bakteriostatische Aktivität gegen verschiedene Arten von Bakterien,
Quercetin [...} sorgt für [...] die Regulation der mukosalen Immunität (Entzündungshemmung, Immunmodulation).
Quelle 8: https://orthoknowledge.eu/forschung/quercetin/quercetin-ein-vielseitiges-biomolekul/

Bei der Einnahme von Quercetin sind Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen zu beachten (siehe Quelle 8).

Wenn dein Arzt keine Einwände gegen Quercetin hat, könnte man dem vielleicht mal eine Chance geben.

Gruß
Hans
 
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Diese Begründung mit der Propionsäurebildung kann sein oder nicht sein.
Propionat/Propionsäure nehmen zahlreiche Leute gerade für den Magen-Darm und Entzündungsregulation absichtlich als Medikament ein. Die wird von den Enterozyten auch irgendwie verstoffwechselt als Energielieferant ähnlich Butyrat, meine ich mich zu erinnern.

Nun ist das so: Propionibacterium acnes=Cutibacterium acnes=Corynebacterium acnes.
C. acnes ist mithin der belegte Gestaltwandler mit zahlreichen morphologisch verschiedenen und persistierenden Formen, von Sporen über intrazelluläre L-Form zu pilzartig zu bakteriell usw. Das wäre jetzt schon etwa 100 Jahre lang bekannt.

Es könnte auch eine chronisch anhaltende H. Pylori Infektion in dessen Sporenform sein; je nach Abstand zur H.Pylori Diagnose und -behandlung könnte ein Serum- oder Kapillarblut-Antikörpertest darauf hinweisen.

Der Magen lässt sich doch mit CDL oder MMS wunderbar erreichen. Auch mit kolloidialem Silber über eine längere Zeit. Auch Bor hat da direkten Kontakt und Aufnahme im Magen. Bicarbonate (halt nüchtern genommen und mit Abstand zum Essen) können gut das Zellzwischengewebe von Säuren räumen und beruhigen. Durch die kurzzeitige Magensäurereduktion kann da auch die Magenschleimhaut besser heilen. Nicht-magensaftresistent-verkapseltes Zink kann ebenfalls für mehrere Stunden die Magensäure reduzieren, unterstützend zur Abheilung und Zellproliferation. Ausreichend, nicht zuviel, echtes Vitamin A ist natürlich wichtig für IgA und Immunabwehr, Schleimhaut- und Epitheliumstabilität und Entzündungsgleichgewicht in und um die Magen-Darm-Schleimhäute. Gegen grampositive Bakterien (C. acne!) braucht man das Vitamin-A abhängige Lysozym (Peptidoglycan Hydrolase). Wermut könnte wie bei anderen persistierenden Pathogenen, z.B. der Borre, ein unterstützender Bestandteil sein und liefe auch direkt zur Aufnahme in den Magen.

Vielleicht hilft L. reuteri: Wegen dem Reutericin könne das bei manchen Leuten allein gegen H. pylori wirksam sein. Wobei als Kombinationsbehandlung zur Elimination von H.pylori in Studien sich unter den Mikrokulturen isolierte L. casei als signifikant wirksam hervorgetan hatten (höhere Eradikationsergebnisse gegenüber Tripeltherapie ohne L. casei).
Milchprodukte und Milchsäure, egal ob rechts- oder linksdrehend, wäre in dem Zusammenhang vermutlich allgemein nachteilig einzustufen wegen der weiteren unergiebigen Zellreizung und entzündungsfördernden Aktivierung von TLR4.
 
Danke für deinen qualifizierten Beitrag Hans, und dass du deine Recherche und Überlegungen hier teilst! Wirklich, ich fühle mich dadurch deutlich weniger allein mit der ganzen Angelegenheit.

Da ich biochemisch einigermaßen bewandert bin konnte ich deinen Ausführungen sehr gut folgen. Mir leuchtet das mit dem Kaisernatron definitiv ein, habe allerdings auch sofort an die Magensäure denken müssen.

Ich hab in den letzten Monaten verschiedene Antazida probiert, welche ja ebenfalls als Base die Säure im Magen neutralisieren sollen. Aufgrund der Zusatzstoffe habe ich allerdings keines davon vertragen. Kaisernatron wäre zumindest mal einen Versuch wert, wenn auch langfristig nicht sinnvoll.
Bleibt zudem die Frage, welcher Teil der Propionsäure die Immunreaktion auslöst. Wahrscheinlich wird das ja das Säurerestanion und nicht das H+ Kation sein? Und das Säurerestanion könnte (so meine Befürchtung) auch nach dem Neutralisieren und der Verbindung von Säure- und Baserestionen zu einem neuen Salz oder was auch immer, weiter aktiv sein, da diese ja weiter in Lösung forliegen.
Verstehst du, wie ich das meine?

Vielleicht sind das auch abwegige Überlegungen, aber der Gedanke kommt mir schon bei diesem Neutralisationsansatz.

Zum Quercetin: nehme ich seit (ungelogen) nun fast 4 Jahren ein. Und zwar einen sehr großen Teil dieser vier Jahre täglich, bestimmt ein 3/4 der gesamten Zeit. Auch einigermaßen hochdosiert. Hilft gegen meine Histaminbeschwerden Wunder.

Die Nebenwirkungen sind mir allerdings auch bekannt. Hemmung verschiedener Enzyme... ich weiß gerade nicht mehr welche genau. Und Aufnahmestörung von Jod, Eisen und Folsäure (langfristig). Zeigt sich auch in meinem Blutbild. Da steuere ich allerdings gegen und die Werte sind noch vollkommen im Rahmen.
Werde mir mal den Artikel zu Quercetin durchlesen um mein Wissen da aufzufrischen. Das mit der antibakteriellen und immunmodulierenden Wirkung war mir jetzt neu.

Abseits davon, was hälst du von anderen antimikrobiellen pflanzlichen Mitteln wie Artemisia Annua, Olivenblattextrakt und Schwarzkümmelöl? Da gibt es ja so einige... Habe bis jetzt keines davon probiert.
Ein Versuch wert?


Grüße ✌🏻
 
Diese Begründung mit der Propionsäurebildung kann sein oder nicht sein.
Propionat/Propionsäure nehmen zahlreiche Leute gerade für den Magen-Darm und Entzündungsregulation absichtlich als Medikament ein. Die wird von den Enterozyten auch irgendwie verstoffwechselt als Energielieferant ähnlich Butyrat, meine ich mich zu erinnern.

Nun ist das so: Propionibacterium acnes=Cutibacterium acnes=Corynebacterium acnes.
C. acnes ist mithin der belegte Gestaltwandler mit zahlreichen morphologisch verschiedenen und persistierenden Formen, von Sporen über intrazelluläre L-Form zu pilzartig zu bakteriell usw. Das wäre jetzt schon etwa 100 Jahre lang bekannt.

Es könnte auch eine chronisch anhaltende H. Pylori Infektion in dessen Sporenform sein je nach Abstand zur H.Pylori Diagnose und -behandlung könnte ein Serum- oder Kapillarblut-Antikörpertest darauf hinweisen.

Der Magen lässt sich doch mit CDL oder MMS wunderbar erreichen. Auch mit kolloidialem Silber über eine längere Zeit. Auch Bor hat da direkten Kontakt und Aufnahme im Magen. Bicarbonate (halt nüchtern genommen und mit Abstand zum Essen) können gut das Zellzwischengewebe von Säuren räumen und beruhigen. Durch die kurzzeitige Magensäurereduktion kann da auch die Magenschleimhaut besser heilen. Nicht-magensaftresistent-verkapseltes Zink kann ebenfalls für mehrere Stunden die Magensäure reduzieren, unterstützend zur Abheilung und Zellproliferation. Ausreichend, nicht zuviel, echtes Vitamin A ist natürlich wichtig für IgA und Immunabwehr, Schleimhaut- und Epitheliumstabilität und Entzündungsgleichgewicht in und um die Magen-Darm-Schleimhäute. Gegen grampositive Bakterien (C. acne!) braucht man das Vitamin-A abhängige Lysozym (Peptidoglycan Hydrolase). Wermut könnte wie bei anderen persistierenden Pathogenen, z.B. der Borre, ein unterstützender Bestandteil sein und liefe auch direkt zur Aufnahme in den Magen.

Vielleicht hilft L. reuteri: Wegen dem Reutericin könne das bei manchen Leuten allein gegen H. pylori wirksam sein. Wobei als Kombinationsbehandlung zur Elimination von H.pylori in Studien sich unter den Mikrokulturen isolierte L. casei als signifikant wirksam hervorgetan hatten (höhere Eradikationsergebnisse gegenüber Tripeltherapie ohne L. casei).
Milchprodukte und Milchsäure, egal ob rechts- oder linksdrehend, wäre in dem Zusammenhang vermutlich allgemein nachteilig einzustufen wegen der weiteren unergiebigen Zellreizung und entzündungsfördernden Aktivierung von TLR4.
Wow das ist ein echtes Brett, du bringst hier eine ganze Menge auf den Tisch. Ich glaube darin steckt Potenzial.
Ich kann gerade leider nicht zu lange Antworten, hätte aber direkt mal eine Verständnisfrage. Was meinst du mit:
Es könnte auch eine chronisch anhaltende H. Pylori Infektion in dessen Sporenform sein;
Also das H.Pylori in der gewandelten Sporenform des C. Agnes? Oder waren das zweierlei Dinge?

Zudem: habe ich das richtig verstanden, dass es für das Propionibacterium Acnes weitere Formen mit anderen Artbezeichnungen gibt, welche sich INEINANDER umwandeln können und dabei zwischen Pilz und Bakterien Formen wandeln? Also tatsächlich morphologisch gänzlich andere Formen annimmt?

Was meinst du zudem in dem Kontext mit "persistierend"?
Ich kenne mich leider nur laienhaft damit auch und habe keine Biologie studiert. Erst recht keine Mikrobiologie.

Abschließend: deine Vorschläge sind CDL und MMS(kenne ich nicht) und zudem unter Umständen Bor und Bicarbonate (kann man da die Reinstoffe nehmen? Ich vertrage Fertigarznei häufig nicht). Außerdem erwähnst du korrekt dosiertes Vitamin A. Ein guter Hinweis. Ich werde mich in Bor und Vitamin A bei Zeiten einlesen.
 
Also das H.Pylori in der gewandelten Sporenform des C. Agnes? Oder waren das zweierlei Dinge?
Das wären zweierlei Dinge. H.Pylori in runder, kokkoider Form, S-, U-, V- und C-Form, ist mit der üblichen Histologie, Urease- oder Antigentests nicht erkennbar und kann verkennend als "chronisch inaktive Gastritis" bezeichnet werden. Wobei das "inaktiv" als unter dem Mikroskop morphologisch andersartig zur typischen Erscheinung "aktiver" Gastritis zu verstehen ist und als lymphoplasmozytische Entzündung und Läsionen ohne Neutrophile beschrieben ist.

bestehen bleiben, fortdauern (von krankhaften Zuständen)

kann man da die Reinstoffe nehmen?
Ja.
Zu Vitamin A kann man das Serum messen und bspw. 0,5-0,7 mg/l anstreben, wenn man das wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, Danke an euch alle, ihr bringt viel Wissen mit rein, auch wenn ich leider nichts verstehe davon 😅 aber vielleicht irgendwann, wenn ich mehr im Thema stecke.


Antiviral allerdings nicht, zumindest nicht gezielt. Welche Maßnahmen ziehst du da? Was lässt du dafür weg und was isst du mehr?
Wahrscheinlich nichts neues für dich, aber ich zähle mal auf :)
Was ich weg lasse: Fertigessen, Industriezucker, Soja, Mais, fermentiertes Essen, Fleisch und keine Milchprodukte, Eier...

Mehr dafür, Thymian, Koriander, Knoblauch, Kurkuma, Ingwer und auch Quercetin in Liposomaler Form. Auch Schwarzkümmelöl nahm ich eine Zeitlang um die Mastzellen zu beruhigen, kann ich aber noch nichts zu sagen...sowieso kann ich nicht sagen, dass igendwas davon half, da ich es erst seit ca. 4 Monaten mache...und bei Zöliakie kann das ja dauern bis es besser wird.

Liebe Grüße
 
Oben