Hashimoto u.a., 1000 Symptome, aber Werte o.k.
Hallo Pimpanella!
Ich wurde wegen meiner Muskel- und Gliederschmerzen zum Rheumatologen geschickt. Als der von Hashi gehört hat, wurden gleich etliche Tests gemacht. Dazu gehörten auch Vitamin D und Nebenschilddrüsen. Ich glaube, das ist das Parathormon, weil im Befund steht: Bei bekannter Hashimoto-Thyreoiditis wurde auch das Parathormon geprüft...
Außerdem wurde auf Chlamydien und Yersinien, Borrelien etc. getestet. Rheumatologen haben dafür halt ein größeres Budget als normale Ärzte. Du musst nur genau erzählen, was für Schmerzen du hast usw. Ich würde auf jeden Fall versuchen, dass ein Orthopäde oder Hausarzt dich dorthin überweist. Dann hast du schon wieder einige Fakten mehr, mit denen du arbeiten kannst.
Vielleicht musst du ja wirklich keine Hormone nehmen. Aber du musst dir das ganz genau FÜR DEINEN PERSÖNLICHEN FALL überlegen. Vielleicht musst du auch weiter Ärztehobbing machen, um weiterzukommen. Denn bis jetzt konnte dir ja noch keiner wirklich helfen.
Schlafstörungen können sehr wohl durch die Schilddrüse kommen. Wie gesagt, die Werte können noch stimmen. Daher kann manchmal nur ein Versuch Klarheit bringen.
Allerdings scheinst du momentan so unter Strom zu stehen, dass es u.U. wirklich nicht der richtige Zeitpunkt ist, um einen Versuch zu starten.
Wenn du wegen der Hashimoto von Über- in Unterfunktion wanderst, dann musst du nicht immer abwechselnd Medikamente nehmen, sondern die Schilddrüse muss beruhigt werden, damit die Antikörper nicht so spinnen.
Ich weiß von mir, dass ich immer in einen Schub komme, wenn ich mich aufrege. Seelische Probleme sind echt tödlich für die alte Kröte

Und wenn du einen Schub hast, dann hast du die wirrsten Symptome. Denn du musst nicht nur zwischen Unter- und Überfunktion unterscheiden, sondern auch die Symptome der Autoimmunkrankheit berücksichtigen. Die sind noch mal für sich allein genommen ein "Leckerli".

Schau mal, das sind lt. Brakebusch/Heufelder nur allein die Symptome des autoimmunen Geschehens:
Symptome der Autoimmunkrankheit
Gelenkschmerzen
Muskelschmerzen (eventuell auch hormonell ausgelöst)
Verhärtung von Sehnen und Muskeln
unterschiedliche Hautveränderungen, (z.B. Urticaria, Rosazea)
Trockenheit der Schleimhäute (Sicca Syndrom)
Stimmungslabilität (sowohl durch Immunkrankheit ausgelöst, als auch durch hormonelle Veränderungen)
Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen
neurologische Symptome (Neuritiden), Schwindel
extrem selten epileptische Anfälle, Halluzinationen, psychiatrische Symptome (Hashimoto Encephalopathie)
allgemeine Schwäche
Blutarmut (perniziöse Anämie)
Übelkeit und Magen-Darmprobleme, Verdauungsprobleme (Zoeliakie)
Augenerkrankung (endokrine Orbitopathie)
grippeähnliche Symptome
Lymphknotenschwellung
Fieber (selten)
Erhöhte Leberwerte
Schwellungen an Armen, Beinen, Bauch und im Gesicht
Ich habe ja das Problem, dass ich im Moment wegen meiner Medikamenten-Überempfindlichkeit nicht behandelt werden kann, das ist im Grunde eine ähnliche Ausgangslage wie bei dir: Hashi ohne Behandlung. Mein Umweltarzt hat mich erst auf Candida behandelt, dann musste ich auf Diät wegen meiner Allergien und Nahrungsmittel-Intoleranzen, und ich muss Probiotika einnehmen. Schon allein dadurch bin ich etwas kräftiger geworden. Ich muss nun sehen, wie ich Vitamine in mich bekomme. Ich nehme Homocyvit, das sind Tropfen mit Vitamin B6, B12 und Folsäure. Dosis ist: 1-3x20 Tropfen. Ich schaffe mittlerweile (seit letztem Sommer) 1 Tropfen und etwas mehr. Ich löse den Tropfen in 1 Glas Wasser auf und trinke ihn Schluck für Schluck. Schon allein diese Menge bringt bei mir sehr viel. Mein Doc hofft, dass er all das Chaos in meinem Körper schon dadurch etwas zur Ruhe bringen kann. Daher denke ich, wenn du nicht viel Geld hast und viel für dich allein versuchen musst, kann es nicht schaden, wenn du das auch versuchst. In den Tropfen ist nichts weiter drin an Zusatzstoffen, so dass sie gut verträglich sind. Wenn du tatsächlich HPU haben solltest, dann könnte dir das helfen, manche Depots wieder aufzubauen. Und Vit. B6 ist auch gut, wenn du Östrogenmangel hast. Du würdest ja merken, ob es dir gut tut oder nicht. Diese Vitamine helfen dem Körper sehr dabei, zu entgiften.
An Sachen wie Depyrrol würde ich nur rangehen, wenn definitiv feststeht, dass du HPU auch wirklich hast. Das ist dann schon eine Nummer heftiger.
Je mehr ich über die Sache nachdenke, desto mehr kommt es mir so vor, als ob du noch nicht aufgeben, sondern noch einen (oder mehrere) Nuklearmediziner oder Endokrinologen aufsuchen solltest. Es ist leider so, dass viele von uns von Hinz nach Kunz laufen müssen, bis sie vernünftig behandelt werden. Lass dir Zeit, die Quartale kommen und gehen.

Wenn du auch nur langsam weiterkommst, so weißt du doch mittlerweile, in welche Richtung du denken musst und dass viele Ärzte die Sache ganz einfach nicht richtig behandeln. Ich weiß, es ist schwer, wenn man sich so schlecht fühlt, aber es hilft ja nicht. Wir haben es uns nicht ausgesucht und nun sitzen wir in einer Situation, die eigentlich nicht tragbar ist.
Ich konnte mir ja wenigstens den teuren Allergietest leisten, wodurch ich zumindest meine Lebensmittel-Allergene kenne, die langfristig reagieren. Wenn ein Lebensmittel erst nach ca. 2 Tagen anschlägt, dann kommt man ja nicht darauf.
Ich habe jetzt von einer Person gehört, die Lebensmittel im Wochentakt testet. Immer, wenn in dem Zeitraum nichts passiert ist, kommt wieder ein neues Lebensmittel dazu. Wenn du erst alles abgesetzt hattest, dann merkst du vor allem an einem dicken Bauch, wenn was nicht stimmt bei einem Lebensmittel. Das soll daran liegen, dass der Körper durch eine neue Darmentzündung, die durch diese Lebensmittel kommt, Wasser eingelagert hat (was bis zu 2 kg ausmachen kann). Du siehst dann evtl. aus wie schwanger.
Und bei Sachen, auf die man gleich reagiert, ist es ja leicht. Die lässt man einfach weg. Und auch die Intoleranzen müssen gemieden werden.
So kann sich das Immunsystem langsam wieder erholen.
Wichtig ist dann, dass du alles, was du noch essen kannst, immer im 4-Tages-Wechsel isst. So lange braucht der Körper, um etwas völlig zu verarbeiten. Wenn du dich daran hältst, dann hast du die Chance, vielleicht keine neuen Allergien/Intoleranzen aufzubauen.
Achte auch auf Tee/Kaffee etc., da kann auch vieles reagieren. Ich kann z.B. noch 1 Tasse grünen Tee und 1 Tasse weißen Tee trinken, danach trinkt Madam heißes Wasser.

Ich verkaufe es den Leuten als cool, aber es ist schon ätzend. Aber was soll´s, wenn einem sonst schlecht wird.
Ein Lebensmittel, das ich rauf und runter essen kann, sind Kartoffeln. Die könnten dir vielleicht auch über einiges hinweghelfen. Sie gehören zu den ganz wenigen Lebensmitteln, die so gut wie keine Allergene haben. Hab ich neulich in der Zeitung gelesen.
Ach ja: Auch Gewürze können reinhauen. Da musst du auch drauf achten. Bei mir sind es z.B. schwarzer Pfeffer und Paprika.
Zum Einschlafen habe ich für mich den Trick, dass ich im Bett Hörbücher höre. Das lenkt mich ab und irgendwann penne ich dann.
Als das bei mir ganz schlimm war in meiner Anfangszeit, da hat es mir geholfen, Zentramin zu nehmen. Das sind Tabletten mit Kalium, Kalzium und Magnesium. Davon wurde ich ruhiger und ich habe sie gut vertragen.
Hoffentlich findest du einen Weg, wie du die ganze Sache in den Griff bekommst. Nicht zu schlafen, ist eine echt schlimme Sache. Und die Tabletten machen es im Grunde ja nur schlimmer statt besser. Wenn man nur wüsste, ob der Stress der Grund dafür ist oder die Schilddrüse. Denn die Schildi KANN wirklich der Grund dafür sein. Und wenn sie es ist, dann kann man auch noch so viele Therapien machen, es hilft nichts.
Ich würde dir so gerne weiterhelfen, aber es ist ja so, dass jeder Körper einzigartig ist und jede Krankheit ebenso. Lass nicht locker bei den Ärzten und sieh zu, dass möglichst alles an Untersuchungen gemacht wird, was nötig ist – Schritt für Schritt. Vielleicht haben wir ja dann alle zusammen Ideen, wie es weitergehen kann. :kiss:
Liebe Grüße :wave:
Sonora