Glutathion - defizitär bei MCS, CFS, Umwelterkrank., Fibromyalgie
Ich habe Herrn Gesswein eine Antwort zukommen lassen, die ich hier fürs Forum noch weiter ausgearbeitet habe, da ich inzwischen noch die Broschüre von granatapfelsaft.de durchstudieren konnte.
Herr Gesswein hat natürlich völlig recht, ich habe mich in der Einheit, mit der in der Studie die Glutathion-Messwerte angegeben wurde, vertan - sie sind nicht identisch mit dem RD-Labor!
Die Grafik war nicht sonderlich groß einsehbar, und meine Sehkraft hat die letzten Jahre deutlich nachgelassen, sodaß ich fürs Kleingedruckte eigentlich eine Brille bräuchte. Daß ich mmol nicht von nmol unterscheiden konnte, das kann gut sein. Warum ich die Menge, auf die sich nmol bezieht (nmol/mg) ganz übersehen habe (ich weiß natürlich, daß da eine Menge dazugehört, auf die sich der Wert bezieht), lag vermutlich daran, daß in der Grafik vor und nach dem Schrägstrich eine Leertaste war und die beiden Angaben, die eigentlich zusammengehören, auseinandergezogen waren. Einer der Flüchtigkeitsfehler, die sich bei mir leider häufen. Ich war zu sehr auf die Zahlen fixiert, die nach wie vor mit dem RD-Labor in etwa kongruieren. Das alles ändert aber natürlich nichts am 2,5-fachen Glutathion-Anstieg, der das Bemerkenswerte an der Studie ist.
Ich hatte selber eine kritische Anfrage an die Studie, weil bei der Konzentration des verabreichten Granatapfelkonzentrates die Angabe fehlte, auf welche Meßeinheit sich der Polyphenolgehalt von 1,5 mmol bezieht. Das macht eine Umrechnung auf den Polyphenolgehalt anderer Produkte unmöglich. Das dürfte in einer Studie eigentlich nicht passieren. Granatapfelsaft.de hat das Problem (vermutlich durch Nachfrage) aber gelöst: Sie schreiben auf Seite 16 ihrer Broschüre, daß die 50 ml Granatapfelsaftkonzentrat aus dieser randomisierten, placebo-kontrollierten Studie von Aviram zu den Gefäßablagerungen bei uns 20 ml Granatapfel-Elixier entspricht. Da in der Broschüre Dr. Jacobs als Innovationsführer in Deutschland genannt wird, dürfte das Elixier von Dr. Jacobs gemeint sein. 20 ml Elixier enthalten 720 mg Polyphenole.
Zum Thema Pasteurisierung: Generell gilt die Kaltherstellung als ein Qualitätsmerkmal bei der Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln. Wird ein Produkt erhitzt, gehen die Moleküle miteinander Komplexe ein, die nicht immer vom Körper wieder enzymatisch aufgeschlossen werden können. Hitzeempfindliche Bestandteile wie einige Vitamine und Enzyme werden zerstört.
Grantapfelsaft.de führt in der Broschüre zum Granatapfel aus, daß bei Hitzetrocknung von Granatapfelextrakten die Polyphenole häufig in hochpolymerisierter, oxidierter, weniger bioverfügbarer Form vorliegen. Vorzuziehen seien deshalb die schonenderen Gefriertrocknungsverfahren, die eine höhere Bioverfügbarkeit vorweisen. Solche Produkte gibt es bereits.
Weiter zieht sich durch die ganze Broschüre der Hinweise, daß in Studien mit fermentierten Granatapfel-Produkten die besseren Ergebnisse erzielt werden konnten als mit unfermentierten. Dazu muß man wissen, daß die wirksamen Bestandteile des Granatapfels, die Polyphenole, überwiegend an Zuckermoleküle gebunden vorliegen. Um resobiert zu werden und um ihre Wirkung zu entfalten, müssen diese Zuckerbindungen gespalten und abgebaut werden. Dies findet im Dickdarm durch Stoffwechselenzyme der Darmbakterien statt. Bei Darmdysbiosen oder reduzierter Enzymausstattung findet dieser Abbau nicht statt. Bei 20 % aller Anwender von unfermentierten Produkten bleiben die Granapfelprodukte deshalb wirkungslos. Bei den fermentierten Produkten haben Mikroorganismen diese Zuckerbindungen aufgespalten. Deshalb haben die fermentierten Produkte die höchste Bioverfügbarkeit.
In der Broschüre heißt es auf Seite 39, daß Granatapfelsaft "deutlich" die Konzentration an reduziertem L-Glutathion steigert, und die "körpereigenen antioxidativen Schutzsysteme" (Mehrzahl!) stärkt.
Wenn man sich ein bißchen durch die Studien, die einsehbar sind, liest, trifft man auch auf Studien, in denen die intrazellulären antioxidative Enzyme wie SOD, Katalase, Glutathionreduktase, Glutathionperoxidase, Glutathion-S-Transferase zum Teil "signifikant" erhöhte Aktivitäten durch den Granatapfel aufweisen. Die antioxidativen Wirkungen sind also sehr breitgefächert. Siehe dazu auch nachfolgende Studie mit Ratten:
http://www.aasd.byethost13.com/Volumes/aasdj7(1)2011/135-149.Manal.pdf.
Aus dem Produkttest der Uni Hohenheim geht hervor, daß es riesige Unterschiede von Produkt zu Produkt gibt. Bei den Saftprodukten schwankt der Gehalt an Polyphenolen, den wirksamen Substanzen im Granatapfel, von 1 bis 4 mg/ml Schoenenberger hebt sich mit 16 mg/ml deutlich ab. Bei den Konzentraten schwankt der Gehalt von 30,7 bis 75,2 mg/ml. Entsprechend unterschiedlich muß dann auch die Wirkung im Körper sein.
Die Uni Hohenheim legt wert darauf zu sagen, daß die gemessenen Werte nur für die untersuchten Chargen gilt. Es könne naturgemäß zu Schwankungen im Polyphenolgehalt von Charge zu Charge kommen. Die allgemeinen Verzehr-Empfehlungen reichen von tägllich 300-600 mg Polyphenole, für therapeutische Zwecke mindestens 600mg, am besten in fermentierter Form.
Ob sich das intrazelluläre Glutathion erhöht? - Ich weiß es nicht. Ein Wunder der Natur wäre es schon.
Die Broschüre aus dem Jahr 2012 fasst auf 59 Seiten die Studienlage über den Granatapfel zusammen. Der Granatapfel ist die Gesundheitsfrucht mit den meisten Studien. Dazu sei nur am Rande noch kurz erwähnt, bei welchen Erkrankungen Wirkungen nachgewiesen sind: Arteriosklerose, Alzheimer, Entzündungen, Arthritis, Herzerkrankungen, antimikrobielle Effekte, antiöstrogene Wirkung, Krebs (nachgewiesen für Prostata-, Brust-, Dickdarm-, Lungen-, Hautkrebs und Leukämie). Bei Krebs sind 14 verschiedene Wirkprinzipien durch den Granatapfel nachgewiesen. Am Beachtlichsten fand ich den Hinweis, daß bei Leukämie in einer Studie nachgewiesen wurde, daß fermentierte Granatapfelprodukte es vermochten, Stammzellen zu redifferenzieren oder absterben zu lassen. Da sind schon mächtige zellregulative Substanzen am Werk!
Zum Schluß noch ein Link zu meinem Bericht über die Erfolge mit der Gesswein- bzw. Eumetabol-Therapie:
https://www.symptome.ch/threads/gessweintherapie.110786/page-9#post-996984
Viele Grüße
Gini