Themenstarter
- Beitritt
- 20.05.08
- Beiträge
- 7.129
Erwähnt man vor Gartenbesitzern den Giersch (Aegopodium podagraria [lat. Gicht heilend] ), erweckt schon die Nennung des Namen unfreundliche Emotionen.
Er gehört neben Quecke und Löwenzahn zu den unbeliebtesten Pflanzen im Garten, da sich aus jedem kleinen Rest abgerissener Wurzeln in windeseile neue Pflanzen entwickeln. Deshalb entsteht der Eindruck, dass er sich je heftiger man ihn bekämpft er um so schneller ausbreitet. Häufig wird er mit Rosenpflanzen in den Garten eingeschleppt. Nicht umsonst entstand das Sprichwort „Unkraut vergeht nicht“.
Dabei unterliegt der Gartenfreund jedoch einem schweren Irrtum!
Giersch ist in Wirklichkeit ein wohlschmeckendes Wildgemüse mit Heilwirkung. Gerade die ersten Blätter im Frühjahr sind besonders wertvoll. Sie enthalten einen bis zu 13 mal höheren Mineralstoffgehalt als der schon als mineralstoffreich bekannte Grünkohl und hat ein Vierfaches an Vitamin C gegenüber Zitronen. Keine seiner Teile sind giftig. Am häufigsten werden seine jungen Blätter - man entfernt meist die zähen und leicht bitteren Stiele - roh als Salat oder gedünstet wie Spinat sowie in Smooties oder als Pesto verwendet. Die älteren Blätter werden nach der Blüte härter, faserig und intensiver im Geschmack.. Erntezeit ist vom Frühjahr bis in den Spätherbst. Durch regelmäßiges Ernten wachsen immer wieder junge Blätter nach. Früher gehörte in jeden Klostergarten ein üppiges Gierschbeet zur Grundausstattung. Selbst die Samen fanden frisch oder getrocknet als Gewürz Verwendung. Die weißen Blütendolden eignen sich gut als essbare Dekoration.
Je nach Region kennt man eine Vielzahl anderer trivialer Bezeichnungen für den Giersch, u.A.
Ackerholler, Bodenholunder, Dreiblatt, Erdholler, Geißblatt, Geißfuss, Gichtkraut oder Zipperleinkraut.
Um Verwechslungen mit ähnlichen Wildpflanzen zu vermeiden muss dringend beachtet werden dass Giersch einen dreieckigen Blattstiel besitzt. Durch diesen unterscheidet er sich von giftigen Doppelgängern wie den Wiesenbärenklau.
In der Natur findet man ihn an Flussufern, feuchten humösen Laubwäldern, Waldrändern und Gärten.
Wenn man ihn anbauen möchte sollte dafür Tröge nutzen oder frei ausgepflanzt mit tiefgründiger Wurzelsperre arbeiten.
Er wirkt antibakteriell, amtimykotisch, entgiftend, entsäuernd, entzündungshemmend, harntreibend (diuretisch), krampflösend und kräftigend.
Traditionell wurde Giersch bei Gicht eingesetzt. Selbst als Umschlag helfen die Blätter bei Gicht, Ischias und Gelenkschmerzen. Er lindert auch Blasenentzündungen, hilft bei Erkältungen, Hämorriden, Hexenschuss, Insektenstiche, Ischias, Rheuma, Schnittwunden,Verbrennungen, Verstopfung und Würmer.
Giersch ist auch ein gutes Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Im Giersch findet man neben ätherischen Ölen auch Beta-Carotin, Bor, Cumarine, blutbildendes Eisen, Flavoglykoside, Harze, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Saponine, Titan, Vitamin A und C.
Welche seiner Inhaltsstoffe oder deren Verbindungen die medizinischen Wirkungen erzeugen ist bis heute nicht bekannt.
Schon bei den Germanen fand Giersch neben anderen Kräutern (Brennnesseln, Brunnenkresse, Bärlauch, Gundermann, Gänseblümchen, Melde und Wegerich) zu „Ostara“ als Suppe traditionell Verwendung die noch heute in einigen Regionen als „Gründonnerstags-Suppe“ bekannt ist und neben Zwiebel, Öl, Mehl und Sahne aus bis zu 9 verschiedenen Wildkräutern besteht.
Das Rezept ist einfach:
Die Zwiebel würfeln, in 2 EL Öl anschwitzen, 1 EL Mehl hinzufügen und mit 1 L Gemüsebrühe ablöschen. Gut durchrühren um Klumpenbildung zu vermeiden. Dann die gehackten Kräuter ohne die zur Deko gedachten Gänseblümchenköpfe zugeben und mit dem Pürierstab mixen. Unter Rühren aufkochen und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Je nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Sahne verfeinern.
Giersch eignet sich auch zur Pesto-Herstellung, als Füllung für Maultaschen, auf Pizza oder mit Spiegelei an Stelle von Spinat oder als Tee.
Giersch Tee:
2 TL frisch gehackte Giersch-Blätter oder 1 TL getrocknetes Kraut
250 ml kochendes Wasser 5-10 Min ziehen lassen.
durch Sieb schütten
3xtägl 1 Tasse bis zum Abklingen der Beschwerden
Umschläge/Badezusatz
10 EL frisch gehackte Giersch-Blätter oder 2 EL Trockenmasse
1 Liter kochendes Wasser
10 Min ziehen lassen
durch Sieb schütten.
Der Sud wirkt schmerzstillend bei Gicht, Rheuma und Ischias
Roh als Salat gegessen oder als Smootie getrunken lindert er ebenfalls schmerzende Gichtknoten.
Um Insektenstiche zu behandeln kann man auch den frischen Stängelsaft benutzen. Er beruhigt juckende Insktenstiche.
Ich möchte jedoch nicht weiter vorgreifen denn ich vermute, dass einige Mitglieder von uns eigene Erfahrungen oder Rezepte um das Thema Giersch gesammelt haben. Es würde mich freuen Eure Berichte zu lesen.
Quellen:
https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/giersch/
https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Giersch.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Giersch
Gruß
James
Er gehört neben Quecke und Löwenzahn zu den unbeliebtesten Pflanzen im Garten, da sich aus jedem kleinen Rest abgerissener Wurzeln in windeseile neue Pflanzen entwickeln. Deshalb entsteht der Eindruck, dass er sich je heftiger man ihn bekämpft er um so schneller ausbreitet. Häufig wird er mit Rosenpflanzen in den Garten eingeschleppt. Nicht umsonst entstand das Sprichwort „Unkraut vergeht nicht“.
Dabei unterliegt der Gartenfreund jedoch einem schweren Irrtum!
Giersch ist in Wirklichkeit ein wohlschmeckendes Wildgemüse mit Heilwirkung. Gerade die ersten Blätter im Frühjahr sind besonders wertvoll. Sie enthalten einen bis zu 13 mal höheren Mineralstoffgehalt als der schon als mineralstoffreich bekannte Grünkohl und hat ein Vierfaches an Vitamin C gegenüber Zitronen. Keine seiner Teile sind giftig. Am häufigsten werden seine jungen Blätter - man entfernt meist die zähen und leicht bitteren Stiele - roh als Salat oder gedünstet wie Spinat sowie in Smooties oder als Pesto verwendet. Die älteren Blätter werden nach der Blüte härter, faserig und intensiver im Geschmack.. Erntezeit ist vom Frühjahr bis in den Spätherbst. Durch regelmäßiges Ernten wachsen immer wieder junge Blätter nach. Früher gehörte in jeden Klostergarten ein üppiges Gierschbeet zur Grundausstattung. Selbst die Samen fanden frisch oder getrocknet als Gewürz Verwendung. Die weißen Blütendolden eignen sich gut als essbare Dekoration.
Je nach Region kennt man eine Vielzahl anderer trivialer Bezeichnungen für den Giersch, u.A.
Ackerholler, Bodenholunder, Dreiblatt, Erdholler, Geißblatt, Geißfuss, Gichtkraut oder Zipperleinkraut.
Um Verwechslungen mit ähnlichen Wildpflanzen zu vermeiden muss dringend beachtet werden dass Giersch einen dreieckigen Blattstiel besitzt. Durch diesen unterscheidet er sich von giftigen Doppelgängern wie den Wiesenbärenklau.
In der Natur findet man ihn an Flussufern, feuchten humösen Laubwäldern, Waldrändern und Gärten.
Wenn man ihn anbauen möchte sollte dafür Tröge nutzen oder frei ausgepflanzt mit tiefgründiger Wurzelsperre arbeiten.
Er wirkt antibakteriell, amtimykotisch, entgiftend, entsäuernd, entzündungshemmend, harntreibend (diuretisch), krampflösend und kräftigend.
Traditionell wurde Giersch bei Gicht eingesetzt. Selbst als Umschlag helfen die Blätter bei Gicht, Ischias und Gelenkschmerzen. Er lindert auch Blasenentzündungen, hilft bei Erkältungen, Hämorriden, Hexenschuss, Insektenstiche, Ischias, Rheuma, Schnittwunden,Verbrennungen, Verstopfung und Würmer.
Giersch ist auch ein gutes Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Im Giersch findet man neben ätherischen Ölen auch Beta-Carotin, Bor, Cumarine, blutbildendes Eisen, Flavoglykoside, Harze, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Saponine, Titan, Vitamin A und C.
Welche seiner Inhaltsstoffe oder deren Verbindungen die medizinischen Wirkungen erzeugen ist bis heute nicht bekannt.
Schon bei den Germanen fand Giersch neben anderen Kräutern (Brennnesseln, Brunnenkresse, Bärlauch, Gundermann, Gänseblümchen, Melde und Wegerich) zu „Ostara“ als Suppe traditionell Verwendung die noch heute in einigen Regionen als „Gründonnerstags-Suppe“ bekannt ist und neben Zwiebel, Öl, Mehl und Sahne aus bis zu 9 verschiedenen Wildkräutern besteht.
Das Rezept ist einfach:
Die Zwiebel würfeln, in 2 EL Öl anschwitzen, 1 EL Mehl hinzufügen und mit 1 L Gemüsebrühe ablöschen. Gut durchrühren um Klumpenbildung zu vermeiden. Dann die gehackten Kräuter ohne die zur Deko gedachten Gänseblümchenköpfe zugeben und mit dem Pürierstab mixen. Unter Rühren aufkochen und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Je nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Sahne verfeinern.
Giersch eignet sich auch zur Pesto-Herstellung, als Füllung für Maultaschen, auf Pizza oder mit Spiegelei an Stelle von Spinat oder als Tee.
Giersch Tee:
2 TL frisch gehackte Giersch-Blätter oder 1 TL getrocknetes Kraut
250 ml kochendes Wasser 5-10 Min ziehen lassen.
durch Sieb schütten
3xtägl 1 Tasse bis zum Abklingen der Beschwerden
Umschläge/Badezusatz
10 EL frisch gehackte Giersch-Blätter oder 2 EL Trockenmasse
1 Liter kochendes Wasser
10 Min ziehen lassen
durch Sieb schütten.
Der Sud wirkt schmerzstillend bei Gicht, Rheuma und Ischias
Roh als Salat gegessen oder als Smootie getrunken lindert er ebenfalls schmerzende Gichtknoten.
Um Insektenstiche zu behandeln kann man auch den frischen Stängelsaft benutzen. Er beruhigt juckende Insktenstiche.
Ich möchte jedoch nicht weiter vorgreifen denn ich vermute, dass einige Mitglieder von uns eigene Erfahrungen oder Rezepte um das Thema Giersch gesammelt haben. Es würde mich freuen Eure Berichte zu lesen.
Quellen:
https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/giersch/
https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Giersch.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Giersch
Gruß
James