Hallo Moni,
Zur Ursache, ja sie vermuten Helicobacter, aber das Ergebnis der Biopsie (Gewebeprobe) steht wie gesagt noch aus.
Ich muß da mal ein wenig widersprechen. Ein Erreger ist nur dann der tatsächliche Erreger einer monokausalen Infektionskrankheit, wenn er die Henle-Kochschen Postulate erfüllt - und zwar alle:
1. der Erreger muß regelmäßig aus erkrankten Individuen zu isolieren sein
2. der Erreger muß sich in Kultur unter Beibehaltung seiner Eigenschaften über Generationen hinweg fortzüchten (passagieren) lassen
3. mit dem Erreger muß die Krankheit in empfänglichen Individuen experimentell auslösbar sein (und der Erregermuß dann reisolierbar sein)
Helicobacter Pylori erfüllt diese Postulate nicht. Er ist nicht regelmäßig aus Erkrankten zu isolieren, denn es gibt einen relativ großen Prozentsatz an Menschen, bei denen trotz Gastritis HP nicht nachweisbar ist. Ebenso gibt es Menschen, bei denen trotz HP keine Gastritis vorliegt. Das zweite Postulat wird meist erfüllt, über das dritte setzt man sich heute in der Regel hinweg. Mir ist kein seriöser Nachweis bekannt, der eindeutig zeigt, daß H.P. bei gesunden Menschen eine Gastritis verusacht.
H.P. kann daher eigentlich nicht als Erreger einer Gastritis angesehen werden. Auch deshalb nicht, weil die eigentlichen Ursachen einer Krankheit grundsätzlich nie innerhalb des Organismus, sondern immer außerhalb und in der Vergangenheit liegen.
Daß H.P. dennoch als Ursache der Gastritis gehandelt wird, liegt primär wohl eher an der teuren Triple Therapie, die man dadurch verkaufen kann und die typischerweise zu erheblichen weiteren Beschwerden führt, die dann wieder mit anderen Medikamenten behandelt werden.
Imho hat H.P. so viel mit einer Gastritis zu tun, wie die Feuerwehr mit einem Wohnungsbrand: Sie ist häufig am Brandort zu finden, aber niemand käme deshalb auf die absurde Idee, zu behaupten, die Feuerwehr hätte den Brand gelegt.
Wenn nicht, weiß ich auch nich, was sonst noch Ursache sein könnte, aber HI wäre ja auch ne Möglichkeit.
Die eigentlichen Ursachen der Gastritis sind seit langem bekannt, werden aber von der Schulmedizin meist ignoriert:
Normalerweise bilden die Belegzellen der Magenschleimhaut eine Schutzschicht aus, die den Magen vor der Selbstverdauung schützt. Das klappt aber nur, solange die Belegzellen mit allen dafür nötigen Stoffen versorgt werden. Kommt es in einem Versorgungsgebiet zu einer Unterversorgung, dann kann die Schutzschicht nicht richtig ausgebildet werden, es kommt zu 'Löchern' und die Magensäure kann die Magenwand angreifen.
Die Unterversorgung hat natürlich ihrerseits wiederum Ursachen und die finden sich - wie bei allen erworbenen Krankheiten - in den drei Ursachenbereichen Ernährung, Schadstoffe und belastende Lebenssituationen. Häufig sogar in mehreren gleichzeitig:
Ernährung:
Die heute übliche stark verarbeitete und dadurch vitalstoffarme zivilisatorische Ernährung führt generell zu einer Unterversorgung des Organismus und der Zellen. Weiterhin führt speziell der Verzehr raffinierter Kohlenhydrate, allen voran der Fabrikzucker, dazu, daß der Magen übermäßig Säure produziert, ohne sie binden zu können.
Schadstoffeinwirkungen:
Hier ist vor allem das Rauchen ein wesentlicher Faktor. Das Nikotin führt zu einer Verengung der Gefäße und verstärkt so eine bereits bestehende Mangelsituation im Magen. Weitere Faktoren sind alle anderen Genußdrogen wie bspw. Kaffee oder schwarzer/grüner Tee. Neben der Gefäßverengung übt das Nikotin zusätzlich eine Reizwirkung auf das vegetative Nervensystem aus, die dazu führt, daß der Magen zur falschen Zeit unpassende Mengen Magensäure produziert.
Belastende Lebenssituationen:
Über das vegetative System wirken sich belastende Lebenssituationen direkt auf die Funktion der innersekretorischen Drüsen und über das vegetative Nervensystem direkt auf das gesamte Verdauungssystem aus. Sprüche wie bspw. "Das ist mir aber auf den Magen geschlagen" haben hier ihren ganz realen Hintergrund.
Sinnvollerweise sollte man als Betroffener daher in allen drei Bereichen aktiv werden. Das bedeutet vor allem eine Korrektur der Ernährungsfehler, aber auch das Einstellen des Rauchens und des Konsums von Genußdrogen. Auch eventuelle belastende Lebenssituationen sollten identifiziert und geklärt werden.
Aber kann es nicht auch sein, dass Lebensmittelunverträglichkeiten erst durch eine Gastritis ausgelöst werden?
Das ist unwahrscheinlich, da die Lactase nicht im Magen produziert wird, sondern im Dünndarm. Viel wahrscheinlicher ist, daß beides unterschiedliche Folgen der gleichen Ursache sind. Denn auch die Zellen des Dünndarms müssen versorgt werden, damit sie die Lactase produzieren können.
Ich gehörte früher selbst zu den Betroffenen. Damals war ich schon fast Großabnehmer für Säureblocker aller Art und hatte nur selten Tage, an denen ich keine Beschwerden hatte. Mit meiner Ernährungsumstellung auf Vollwerternährung verschwand die Krankheit schlagartig und kam nie wieder. Das war vor zehn Jahren und seitdem habe nie wieder - keinen einzigen Tag - jemals wieder Magenprobleme gehabt...
Das folgende sind die Grundlagen der Vollwerternährung:
- Kein Fabrikzucker, egal in welcher Form
- Echte Vollkornprodukte statt Produkten aus Auszugsmehlen
- Naturbelassene Öle und Fette statt Fabrikfette
- Keine Säfte oder gekochtes Obst
- Ein möglichst hoher Frischkostanteil
- Täglich ein Frischkorngericht
Dadurch entfallen alle stark verarbeiteten (und dadurch vitalstoffarmen) Produkte: Konserven, Fertigprodukte, Präparate. Das Essen wird stattdessen frisch aus naturbelassenen Rohstoffen schonend zubereitet.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, sag Bescheid.