Hallo :wave:,
wer seine Emotionen anschauen kann, "nichts macht" - der lässt sie dann quasi "frei", ungehindert auslaufen, wenn ich das richtig verstehe.
Steht hinter jeder Emotion und jedem Gefühl ein Gedanke, oder ein Bild, ein Wunsch......, dann würde man beim Freilassen der Emotionen diese dann erkennen können.:hexe:
Na ob das so IST, weiss ich nicht. Erstens habe ich keine Ahnung wie's für andere ist, und wie's bei mir ist, entdecke ich ja immer wieder neu und tiefer. Bei mir weiss ich bis jetzt (das kann sich ja auch schnell wieder weiter entwickeln, ich lerne ja immer dazu -

) - , dass oftmals "alte Gefühle" aktiviert werden durch einen kleinen Auslöser im Hier und Jetzt. Wenn ich das einordnen kann oder ich damit umgehen kann, ist das o.k. - Früher wurde ich aber sehr oft plötzlich in alte Zeiten zurückkatapultiert, in Zeiten, wo ich eben überfordert war mit all den Gefühlen, die ausgelöst worden waren. Deshalb waren die Erlebnissen und Erfahrungen nicht verarbeitet und wurden "fragmentiert" ablegt. - Einzelne Gefühle konnten mich überfluten, manchmal auch Bilder. - Wenn sowas hochkam musste ich lernen, dass das Zeichen waren, dass da etwas verarbeitet werden wollte, dass die Zeit dafür reif war. - In diesem Sinne auch ein Bedürfnis.
Aber eigentlich löst ja alles, was ich erlebe oder wahrnehme ein Gefühl in mir aus. Ich kann dem bewusst sein - oder auch nicht. Wenn es mir wohl ist, o.k. dann geniesse ich es. Wenn es unangenehm ist, aber nicht durch alte Geschichten ausgelöst, dann braucht das Gefühl bei mir oft einen Ausdruck und eine Art "Antwort". - Zum Beispiel Neid, da hab ich oft einen Wunsch, den der Mensch auf den ich neidisch bin leben kann. Da darf ich den vielleicht auch erlauben. Oder wenn ich traurig bin, brauche ich vielleicht Trost und Verständnis, oder wenn ich wütend bin, muss ich mir überlegen, wo meine Grenzen sind, was ich eigentlich möchte usw.
Aber seit ich soviele alte Traumagefühle aufgearbeitet habe - und Bilder und Erinnerungen in Zusammenhänge stellen konnte, fühle ich mich emotional oft ausgeglichen und zufrieden. - Klar nicht immer,

Das Leben ist ja kein Rosengarten und erleuchtet bin ich ja auch nicht


) Also lebe ich auch mit unangenehmen Gefühle, nur sind sie nicht mehr so schlimm für mich.
Wie "tut man nichts"?

:hexe:
Ehrlich geschrieben - ich weiss es nicht. Für mich war es einfach gut, mich nicht gegen Gefühle zu wehren, sondern sie zu fühlen, nicht ganz reinzurutschen. Nichts tun heisst für mich auch, dass ich nicht sofort etwas unternehmen muss, Krisenmanagement oder so, sondern dass ich vertrauen kann, dass ich schon spüre, was mir gut tut oder was ich machen soll. Ich muss das nicht sofort wissen. - Irgendwie so halt, schwierig. - Ich glaube für mich ist "nichts tun", Vertrauen haben, auch wenn im Moment sich etwas sehr schlecht anfühlt. - Denn ich hatte die Gewohnheit, sofort jedes Gefühl wegzudrücken, weil ich ja früher so sehr überfordert war.
Liebe fauna, du schriebst:
Glaubst du sie wurden früher von diesen starken Emotionen verdeckt?
Diese dominieren ja dann alles, lassen "feinere" und zartere Gefühle untergehen....
Darf ich dich fragen, welche Art von Gefühle sind das? Falls dir diese Frage aber zu persönlich ist kann ich das gut verstehen, dann ignoriere sie bitte einfach

.
liebe Grüße von hexe :hexe:
Ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe, wenn nicht, bitte frag nochmals.
Also ich hatte vor allem Panik - vor allem davor, mich nicht mehr zu spüren, ich hatte wirklich sehr schlimme Symptome und fühlte mich nicht mehr "ganz", sondern "zersplittert". Das war ganz schlimm. - Darunter waren aber regelmässig andere Gefühle, vor denen ich Angst hatte: Ohnmacht, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Not, Bedrohung, Elend, Ekel, Schmerz, Trauer usw. - die ja immer wieder im Alltag ausgelöst wurden. Das stürzte alles nur so auf mich ein. Völlig chaotisch! kaum zu beschreiben.
Seit ich davon so viel bearbeite habe, während rund vier Jahren, - viele andere Reationen auch noch, auch mit anderen Werkzeugen, geht es mir viel besser - und ich habe andere Grundgefühle: Sicherheit, Vertrauen, Freude, Zufriedenheit, Glück, Ruhe usw. - Klar gibt es auch noch Wut, Trauer, Leere usw. - Aber sie überwältigen mich nicht mehr - und ich spalte sie auch nicht mehr ab - und muss mich dann aufteilen.
Ups, das war wieder mal viel.
Liebe Grüsse und ein wunderbares Wochenende, fauna