Hallo Jane, der Entzug ist, soweit ich es gelesen habe, sehr unterschiedlich. Mein Entzug hatte ganz andere Symptome als der deinige. Ich vermute aber, dass du nicht so lange mitmachen musst, da du rein körperliche Symptome hast. Bei mir waren die psychischen Symptome sehr ausgeprägt und waren ca. 9 Monate lang ziemlich stark (Angst, innere Unruhe, paranoide Gedanken, Angst vor allem Möglichen, Agoraphobie, Kardiophobie,....). Nun nach fast 1 Jahr und 3 Monaten kann ich sagen, dass ich mich weitestgehend normal fühle und mich auch wieder fast normal im Alltag bewege.
....hatte ich fast vergessen, ich bekam zur Unterstützung des Entzugs verschiedene AD's. Zuerst Mirtazapin (meist nur 7,5 mg), wobei dieses Zeug mir wohl mehr Probleme bereitete als ich wusste (vor allem Kribbeln, Extrasystolen). Nach 4 Monaten wurde es auf Valdoxan umgestellt, diese Umstellung war äußerst kritisch, da ich nun einen Mirtazapin-Entzug hatte, was sehr unangenehm ist, ich hatte Angst "verrückt" zu werden. Bei so etwas muss man auch sehr aufpassen. Kein Psychopharmaka kann man bedenkenlos einfach absetzen oder ersetzen - VORSICHT! Auch wenn es Fälle gibt, bei denen das Absetzen keine Probleme macht.....
Damit ich stabiler wurde bekam ich Seroquel, erst ein paar Tage 100 mg, danach ca. 80, ich hatte dies dann stabil gehalten und damit ging es mir recht gut. Die höchste Dosis war in der Nacht, damit schlief ich gut. Ich habe es dann weiter reduziert und habe jetzt nur noch für die Nacht - 37,5 mg. Das Zeug ist auch nicht so einfach abzusetzen, aber es geht. Langsam, aber sicher. Aber dies eigentlich nur am Rande!!!
Meine körperlichen Symptome waren Extrasystolen, Schweißausbrüche, Schwindel, zittrige Beine, unruhige und kribbelige Beine, extreme Schlafstörungen (5 Monate lang), verstärkter Tinnitus, Kopfschmerzen, ziehen am Hinterkopf, komisches Gefühl an den Augen (schlecht zu beschreiben...). Diese Symptome ließen von Zeit zu Zeit nach, kamen aber auch hin und wieder mal. Es dauert bis sie ganz verschwinden. Ich denke, das vegetative Nervensystem ist dafür verantwortlich. Mit der inneren Ruhe lassen auch die Symptome nach oder ist es umgekehrt!?!? Es gab Zeiten, da dachte ich, es ist bald geschafft und es gab Zeiten, da dachte ich, es beginnt schon wieder. Die Wahrheit ist: Der Entzug verläuft wie eine Berg und Talfahrt. Am Anfang sehr stark, es gibt dann auch mal Tage, wo man sich besser fühlt, dann wieder schlechter. Es ist, wie bei Ashton beschrieben, es gibt am Anfang kleinere Fenster der Normalität, die werden mit der Zeit immer größer. Die Symptome kommen unter Umständen Monate lang wieder, aber die Intensität lässt nach und die Dauer wird kürzer.
Jemand schrieb: Man wartet auf den Tag, wo man aufwacht und der Spuk ist vorbei. Aber es ist anders, irgendwann stellt man einfach fest, dass die Symptome nicht mehr kommen. Es ist irgendwann einfach vorbei!!!
Wie Eingangs erwähnt: Ich habe die Vermutung, dass es bei dir nicht ganz so lange dauert, da du keine psychischen Symptome hast! Aber kein Mensch kann sagen, was noch kommt oder wie lange es bei dir geht. Ich hoffe du hast einen guten Arzt, der sich mit Benzos auskennt und der dich begleitet!!!
Klarheit über das, was gerade mit dir passiert und wie du damit umgehen musst, sind wichtige Werkzeuge für den erfolgreichen Entzug! Ich hatte dafür einen wirklich guten Psychiater, der auch ZEN-Jünger ist und der mir half meinen Horizont in vielerlei Hinsicht zu erweitern.
Liebe Grüße und viiiiiiiiiiiieeeeel Kraft und Mut für DICH
BEN