Anfang dieser Woche erschien in der Washington Post ein Artikel über die Covid-19-Überlebenden in Bergamo, Italien, von denen 50% sagen, dass sie sich noch immer nicht vollständig erholt haben. In Bergamo befragte Ärzte sprachen über eine Folgestudie, die sie im Sommer an Langzeitpatienten durchgeführt hatten. Von 750 Patienten, die untersucht wurden, haben etwa 30% immer noch Lungenvernarbungen und Atembeschwerden. Weitere 30% haben Entzündungs- und Gerinnungsprobleme, darunter Herzanomalien und Arterienverstopfungen.
Eine niederländische Studie, die im Juni veröffentlicht wurde, zeigte, dass eine Untergruppe von Patienten in der Kategorie "leicht symptomatisch" über lange Zeiträume, manchmal über viele Monate, erheblich durch Covid-19 belastet ist.
In den Niederlanden befragte die Lungenstiftung zusammen mit der Universität Maastricht und der CIRO*-Gruppe 1.622 Covid-19-Patienten, die über eine Reihe von Langzeitfolgen ihrer Krankheit berichteten. Einundneunzig Prozent der Patienten waren nicht hospitalisiert worden. Das Durchschnittsalter der befragten Patienten lag bei 53 Jahren.
Nahezu 88% der Patienten berichteten über anhaltende intensive Müdigkeit, während fast 75% weiterhin unter Atemnot litten. Andere anhaltende Symptome waren u.a. Brustdruck (45% der Patienten), Kopf- und Muskelschmerzen (40% bzw. 36%), erhöhter Puls (30%) und Schwindel (29%). Das vielleicht verblüffendste Ergebnis war, dass 85% der befragten Patienten sich selbst als gesund betrachteten, bevor sie Covid-19 erhielten. Einen oder mehrere Monate nach dem Auftreten der Krankheit halten sich nur 6% für gesund.
Und in einer in diesem Sommer abgeschlossenen Studie, die von Ende April bis Anfang Juni in drei Krankenhäusern in Österreich bei 86 Patienten, die wegen Covid-19 aufgenommen wurden, durchgeführt wurde, litten 39% bzw. 15% der Patienten drei Monate nach der Erstdiagnose immer noch unter Kurzatmigkeit und starken Hustenanfällen.