Chips als Arachidonsäure-"Booster"

Kate

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(Hinweis: Im deutschsprachigen Bereich werden offenbar die Begriffe "Arachidonsäure" und "Arachnidonsäure" bunt durcheinander benutzt.)

Hallo zusammen,

im Umfeld wunderte sich eine Person über hohe Arachnidonsäure-Werte im Fettsäurenprofil, wo sie doch nur ganz wenig Fleisch und Milchprodukte esse...

Ich hatte da eine Idee: Dass es mit ihrem regelmäßigen Chips-Konsum und dem darin meist enthaltenen Sonnenblumenöl zusammenhängen könnte.

Und da könnte was dran sein, hier eine Berechniung aus dem Deutschen Ärzteblatt von 2018 (https://www.aerzteblatt.de/archiv/inhalt?heftid=6190):
Dazu ein Beispiel: Eine Tüte Chips (150 g) enthält 30 % Fett (Sonnenblumenöl) = 45 g. Darin sind 63 % Linol-Säure (= 28,35 g) und 0,5 % Alpha-Linolen-Säure (= 2,25 g) enthalten. Durch die ungleiche Verlängerung entstehen 18,27 g Arachidonsäure, aber nur 0,11 g EPA. Für die Omega-3/Omega-6-Bilanz ergibt sich ein „Netto-Zuwachs“ von 18,16 g Omega 6-C 20.

Wollte man den „Flurschaden“ einer Tüte Chips ausgleichen, so müsste man 18,16 g EPA zuführen. Mit einer herkömmlichen Fischölkapsel, die nur zu 33 % EPA enthält, wären 121 500-mg-Kapseln Fischöl notwendig. Bei einer Gabe von 90-prozentigen EPA-Ethylester wären es immer noch 40 Kapseln. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, wie viel Arachidonsäure als Begleitfett in den Fischölpräparaten enthalten ist. Dieser Anteil wird auf den handelsüblichen Präparaten i. d. R. nicht ausgewiesen.

Hier steht auch etwas zu Sonnenblumenöl:

Die Person ist nun auf der Suche nach "Omega-3-Chips" ;) Das ist nicht ganz ernst gemeint, allerdings erinnere ich mich, dass wir hier im Forum mal eine Diskussion zu Chips mit Kokosöl statt Sonnenblumenöl hatten. Die gab (gibt?) es, sind aber nicht ganz einfach zu bekommen. Und andere eher gesundheitsschädliche Aspekte könnten bleiben (Transfettsäuren? Acrylamid? ...). Tja, Chips haben leider eindeutig Suchtpotenzial...

Mein Kenntnisstand zur Arachidonsäure nur ganz kurz: Sie ist nicht per se schädlich, aber zu viel davon gilt als entzündungsfördernd. Viele Menschen nehmen zu viel davon zu sich und viele Menschen haben mit (auch subklinischen) Entzündungen zu tun.

Einige Threads zum Thema - sehr kurz, aber z.B. für weiterführende Diskussionen zu Arachidonsäure geeignet:

Arachidonsäure bei veganer Ernährung
Arachidonsäure
Omega 6

Gruß
Kate
 
Rapsöl hat ein gutes Fettsäurenprofil. Hanföl sogar ein hervorragendes, es ist aber zum Braten und Frittieren nicht geeignet. Ich verwende Rapsöl zum Pommfritzmachen. Chips kann man auch ganz einfach selber herstellen: Rohe Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden, mit Rapsöl bestreichen und auf dem Backblech knusprig backen. Anschließend abkühlen lassen und würzen. Diese frischen Kartoffelchips schmecken auch ohne die üblichen Geschmacksverstärker hervorragend. :giggle:
 
Auf die Eigenschaften und was die Arachidonsäure eigentlich macht, gehe ich in meinem Beitrag ja genauer ein:

Das von @MaxJoy erwähnte Rapsöl würde ich differenzierter betrachten wollen. Ich meide dieses und hatte erst vor Kurzem hier Stellung genommen:
Mein Fazit: Nach den jüngsten Forschungsergebnissen sieht es nicht besonders günstig aus für den langfristigen Verzehr von Rapsöl und die neurologische Gesundheit seiner Anwender.

Generell rate ich dazu alles "Fettgebackene" zu meiden, dazu gehören Chips ebenso, wie Pommes oder die beliebten "Teilchen" / Plundergebäck.

Und bezüglich der Arachidonsäure rate ich dringend auch auf jegliche Art Schweinefleisch zu meiden. Die Gründe dafür liegen nicht nur in der Arachidonsäure, sondern auch in den "weiteren Faktoren", die Dr. Reckeweg bereits darlegte:
 
Ich verwende Rapsöl schon viele Jahre und kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht entzündungsfördernd ist. Es ist auch nicht entzündungshemmend wie Olivenöl, aber das hat auch niemand behauptet. Rapsöl ist einfach neutral, so wie Wasser (auch geschmacklich). Man kann damit braten, denn das darin enthaltene Vitamin E schützt das Öl vor schädlichen Oxidationsprodukten. Der Gentechnikvorwurf geht auch ins Leere, die in den 70er Jahren entwickelten ungiftigen Sorten wurden traditionell durch Auswahlzucht gewonnen.

Mein Fazit: Ich bleibe beim Rapsöl zum Kochen und Braten. Olivenöl und Butter verwende ich aber auch.
 
Ich verwende Rapsöl auch zum Backen. Bei vielen Rezepten lässt sich Butter oder Margarine durch Öl ersetzen. Gebackenes ist insgesamt ungesund, aber es gehört nun mal zu besonderen Gelegenheiten. Ich backe mit Heißluft bei möglichst niedrigen Temperaturen, 140-150 Grad. Im Alltag allerdings wird nur gekocht oder gedünstet. Pommes frites stelle ich in der Heißluftfritteuse her, nur in einem Esslöffel Olivenöl geschwenkt, gesalzen und und 20 min. bei 150 Grad in einem rotierenden Korb gegart. Das gibts aber nur ausnahmsweise, wenn die Enkel zu Besuch kommen. Ich hoffe, dass der Körper kleine gelegentliche Sünden kompensieren kann.
 
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