Brauche Tipps zur Neurotransmitter-Bestimmung

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28.07.22
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Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich möchte gerne eine Frage zur Bestimmung von Neurotransmittern stellen, denn ich kenne kein anderes Forum mit so vielen bewanderten und kundigen Mitgliedern und dieses Thema ist komplettes Neuland für mich.

Da Geld wegen AU grade Mangelware ist und ich es mir gut einteilen muss, möchte ich da keinen Fehler machen.

Nun zu meinem Vorhaben:
Zu Long Covid haben sich in den letzten 3 Jahren noch zig andere Symptome dazugesellt, unter anderem jetzt nach 7 Monaten arbeiten gehen auch psychische Symptome und ein massives Burnout mit Depressionen (hatte ich vorher nicht). Meine Symptome waren: Unruhe, wie unter Strom stehen, nicht mehr entspannen können, auch am Wochenende und im Urlaub an Klienten aus der Arbeit denken, Durchschlafstörungen und Aufwachen mit Problemdenken und -wälzen, extreme Schlappheit und Energielosigkeit, Muskelschwäche (Beine wie Gummi, Knie knicken öfters ein), Tinnitus, Geräuschempfindlichekeit, Lichtempfindlichkeit, Verstörtsein durch Geräusche z.B. im Zug am Arbeitsweg, Nervenschmerzen und Missempfindungen (Verdacht Small Fiber Neuropathie) - vor allem in Zehen aber noch mehr in den Fingern, in den Fingern dazu sichtbare Entzündungen die sich durch Berührungen verstärken, z.B auch Tippen nur kurz möglich, Herzklopfen, Strom in der Kopfhaut, dazu vibrieren und Hitzepunkte in den Ohren, etc.

Nachdem mein Vertrag nicht verlängert wurde, waren zumindest Magenschmerzen, Problemewälzen, und unter Strom stehen nach einigen Wochen weg. Das Herzklopfen ging durch Q10, Magnesium und Kalium zu 95% weg. An den Nervenschmerzen bin ich dran (anderer Thread).

Wegen der psychischen Symptome vom Psychiater Sertralin (25mg, eingeschlichten mit 12,5mg) verschrieben bekommen, die Wirkung war eher paradox, würde ich sagen:
noch weniger Antrieb: vor Sertralin habe ich viel recherchiert, was mir helfen könnte, NEMs gekauft, ausprobiert, täglich in LC -Foren und Gruppen unterwegs, viel angelesen bei Kuklinski und Buhner, Pläne geschmiedet, wie ich weiter vorgehe, was ich ausprobiere (hatte auch kleinere Erfolge, z.B. Q10-Herz und Kokosöl-Nervenschmerzen).
Mit Sertralin hat mich plötzlich nichts mehr interessiert. Bin nur noch im Bett rumgehangen, mit Müh und Not vielleicht kurz was gekocht, aber meistens nur schnell Brot mit Butter und Käse gegessen, hab nichts mehr gelesen, nichts mehr recherchiert.

Fatigue: verstärkt, hatte noch mehr Schwäche, bin zum Teil rein körperlich nicht mehr aus dem Bett gekommen, vorher waren aber Dinge wie ein bisschen Aufräumen, oder mal in die Therme gehen oder in die Bücherei, durchaus möglich (wenn auch subjektiv sehr anstrengend). Mit Sertralin musste ich mich eine halbe Stunde nach dem Aufstehen wieder hinlegen, so müde und schlapp war ich. Alles war anstrengend, schon die Waschmaschine einräumen (war vorher kein Problem).

Einziger positiver Effekt: Anspannung und innerer Strom waren gesunken, aber mit dem Preis völliger Passivität und Gleichgültigkeit und massiver körperlicher und geistiger Schwäche.

Ich wusste nicht, wie ich zu meinen Terminen (Ärzte, Labor, Beratungstermine) kommen soll.Also nahm ich zusätzlich Methylenblau ein und konnte somit das Energieniveau wenigstens ein bisschen steigern und mit der Bahn zu Terminen fahren.

Ich dachte mir dann, dass es keinen Sinn hat mich weiter zu quälen und habe das Sertralin wieder ausgeschlichen.
Ich denke, da einige meiner Symptome (Muskelschwäche, Neigung zu Ängsten und Sorgen, Schlafstörungen, ständig aktiver Sympathikus, Geräuschempfindlichkeit usw.) auch zu Acetylcholinmangel passen, probiere ich es mit CDP-Cholin. Nach 3 Wochen mit 2x 500mg täglich (plus zahlreiche andere NEMs, z.B. Acetyl-L-Carnitin, Ubiquinol, B-Vitamine, D, A, Lecithin, Phosphatidylserin und alles, was ich im Mnagel habe, nämlich S-Acetyl-Glutathion, Eisen, Kupfer und Zink) merke ich keinen Effekt, außer dass mir manchmal übel wird und etwas mehr Gelassenheit, aber nicht enorm viel.

Nun habe ich überlegt, bevor ich wieder zum Psychiater muss, wäre es schlau, ein Neurotransmitterprofil machen zu lassen um zu sehen, was wirklich los ist.
Ich habe jedoch keine Erfahrung damit und weiß nicht, in welchem Labor dieses Profil wirklich gut ist. Ich wohne in Österreich (Wien-Niederösterreich). Ich wäre jetzt mal zu einem Labor in Wien gegangen, welches mit Biovis zusammenarbeitet und hätte das Ganze bei Biovis machen lassen.

Was würdet ihr mir empfehlen? Ist das Neurotransmitterprofil bei Biovis valide und aussagekräftig? Ist dort alles dabei, was man braucht, um wirklich einschätzen zu können, was da schief läuft bei mir?

Oder wäre ich woanders besser beraten?

Leider erfahre ich auch nirgends die Kosten für diese Bestimmung, außer direkt nach der Blutabnahme, wenn ich zahlen soll. Da ich grade nichts am Konto hab und planen muss, wann ich genug Geld zur Verfügung habe, wäre es gut zu wissen, mit welcher Höhe an Kosten ich für ein gutes, vollständiges Neurotransmitterprofil ich rechnen muss.

Lieben Dank im Voraus!
Andrea
 
Hallo Andrea,

ich habe Deinen Beitrag in eine passende Forums-Rubrik verschoben :)

Da schließt sich auch gleich eine Frage an, weil Du schreibst:
... dieses Thema ist komplettes Neuland für mich.
Hast Du hier schon einmal in den Beiträgen gestöbert und auch unseren (von einem Heilpraktiker mit Erfahrung in diesem Bereich geschriebenen) Wikiartikel gelesen? Es gibt einige Beiträge, die sich mit den "Neurostress"-Untersuchungen, Plausibilität der Ergebnisse und Erfolg der darauf aufsetzenden Behandlungen befassen.

Meine persönliche(!) Meinung dazu ist: Wenn jemand Beschwerden hat, die zu Neurotransmitter-Ungleichgewichten passen könnten, und noch nie eine solche Untersuchung gemacht hat, ist es einen Versuch wert. Die Aussagekräftigkeit der Untersuchungen (wie gut korrelieren Neurotransmitter-Werte im 2. Morgenurin mit denen im Gehirn?) ist umstritten, dazu haben wir hier mal eine Diskussion gehabt auf Basis einer gründlichen Recherche eines Mitglieds. Im Forum liest man auch ab und an von "unplausiblen" Ergebnissen, z.B. niedrigen Serotoninspiegeln ohne depressive Symptomatik und umgekehrt. Bei mir waren die Ergebnisse recht plausibel, aber die vorgeschlagene Behandlung (SAMe, um die Umwandlung von Adrenalin zu Noradrenalin zu fördern) absolut unverträglich, womöglich wegen meines homozygoten COMT-Polymorphismus (Aussage eines Arztes in einem imd-Vortrag; der behandelnde Arzt wusste übrigens von meinem Polymorphismus, hatte die Neurostress- und die genetische Untersuchung beauftragt).

Meine Symptome waren: Unruhe, wie unter Strom stehen, nicht mehr entspannen können,...
Das könnte (muss natürlich nicht) auch auf einen COMT-Polymorphismus hinweisen, ist das bei Dir mal untersucht worden? (Sorry, falls Du das schon irgendwo geschrieben hattest.) In D zumindest sind diese Untersuchungen durchaus Kassenleistungen, die nicht mal auf das Budget des Arztes angerechnet werden; schwierig könnte es eher sein, einen kundigen Arzt zu finden, der die entsprechende Indikation sieht.

All dies
Durchschlafstörungen und Aufwachen mit Problemdenken und -wälzen, extreme Schlappheit und Energielosigkeit, Muskelschwäche (Beine wie Gummi, Knie knicken öfters ein), Tinnitus, Geräuschempfindlichekeit, Lichtempfindlichkeit, Verstörtsein durch Geräusche ...
könnte vielleicht Folge davon - in Kombination mit "äußerem" Stress - sein, denn gerade das "Runterfahren" nach Stresssituationen gilt als schwierig bei Betroffenen und kenne ich selbst. Ich kriege das am besten mit etwas heftigerer körperlicher Aktivität hin, was sich natürlich nicht immer realisieren lässt.

Wegen der psychischen Symptome vom Psychiater Sertralin (25mg, eingeschlichten mit 12,5mg) verschrieben bekommen, die Wirkung war eher paradox, würde ich sagen:
noch weniger Antrieb: ...
Ich habe eine länger zurück liegende Erfahrung mit einem trizyklischen Antidepressivum, das ich nach einer Art Zusammenbruch/Schockerlebnis einige Zeit bekam: Nix mehr los mit mir, nicht gerade die Verfassung, um Probleme anzupacken. Seit dem kommt so etwas für mich nicht mehr infrage, abgesehen davon können auch da bestimmte genetische Polymorphismen eher dagegen sprechen (hier: CYP2D6 homozygot).

Einziger positiver Effekt: Anspannung und innerer Strom waren gesunken, aber mit dem Preis völliger Passivität und Gleichgültigkeit und massiver körperlicher und geistiger Schwäche.
Der Preis ist hoch, da würde ich auch nach anderen Lösungen suchen.

Ich dachte mir dann, dass es keinen Sinn hat mich weiter zu quälen und habe das Sertralin wieder ausgeschlichen.
Falls Du Dich für eine "Neurostress-"Untersuchung entscheidest, würde ich darauf achten und ggf. auch das Labor/den Arzt darauf ansprechen, dass das Absetzen lange genug zurück liegt, um die Ergebnisse nicht zu beeinflussen (denn Du möchtest ja sicherlich keine "Verlaufskontrolle unter Sertralin-Behandlung", sondern eine Art Basis-Wert).

... außer dass mir manchmal übel wird
Nur nebenbei: Diese Nebenwirkung (samt Kreislaufproblemen, die schon Richtung nahendem Kollaps gehen) kenne ich auch von manchem NEM, u.a. war's beim SAMe so.

Nun habe ich überlegt, bevor ich wieder zum Psychiater muss, wäre es schlau, ein Neurotransmitterprofil machen zu lassen um zu sehen, was wirklich los ist.
Dass ein Psychiater diese Art Untersuchung kennt und ernst nimmt, schätze ich für unwahrscheinlich ein. Es zu versuchen, kann sinnvoll sein, aber sei nicht zu enttäuscht, wenn das im Sande verläuft. Für so etwas interessieren sich eher z.B. Ärzte, die "Funktionelle Medizin" (Functional Medicine) machen - oder Heilpraktiker.

Ich habe jedoch keine Erfahrung damit und weiß nicht, in welchem Labor dieses Profil wirklich gut ist. Ich wohne in Österreich (Wien-Niederösterreich). Ich wäre jetzt mal zu einem Labor in Wien gegangen, welches mit Biovis zusammenarbeitet und hätte das Ganze bei Biovis machen lassen.

Was würdet ihr mir empfehlen? Ist das Neurotransmitterprofil bei Biovis valide und aussagekräftig?
Bei Biovis ist es (Stand 2018) zumindest in D so, dass ohne Behandler nichts läuft und Du auch mit Behandler vom Labor nicht einmal eine Befundkopie bekommst (dagegen die Rechnung recht schnell).

Beim "Selbstzahler-Labor" Medivere bekämst Du eine Untersuchung der Neurotransmitter-Metaboliten (teure Untersuchungen, aber so wie ich Dr. Bieger mal verstanden habe, von der Aussagekraft her u.U. besser):

Da ist auch ein Befund dabei, nach meiner Erfahrung besteht dieser allerdings aus Textbausteinen zu den Einzelergebnissen - ohne Zusammenschau, wofür man dann doch wieder eigene Vertiefung ins Thema oder einen kundigen Behandler braucht.

Weiter gibt es noch ein Cortisol-Tagesprofil dort, das bei Deiner Symptomatik vielleicht auch Sinn macht:

Das imd Berlin bietet wohl keine "Neurostress-"Untersuchungen (Neurotransmitter im Urin oder Blut) an - hier (S. 7) und hier (S. 28) Aussagen dazu - , das ist ein Labor, von dem ich einen sehr guten Eindruck habe und wo man grundsätzlich auch selbst Untersuchungen veranlassen kann. Auf die Schnelle fand ich dies zum Thema:
(Dort: Neuroendokrine Stressachse, Neurotransmitter-Stoffwechsel)

Bezüglich des Serotonin-Stoffwechsels erinnere ich auch aus dem Metametrix-Laborbuch (ehemaliges US-Labor, gehört wohl jetzt zu Genova Diagnostics?) die Aussage, dass Tryptophan im Blut aussagekräftiger sei, als Serotonin im Blut (oder Urin). Hier kann es allerdings auch einige "Behinderungen" (durch z.B. Polymorphismen oder Kofaktor-Mängel) in den Umwandlungsschritten zu Serotonin (und Melatonin) geben.

Ob Dr. Bieger noch selbst ein Labor hat, weiß ich nicht (müsste ich selbst recherchieren).

Valide (im Sinne einer korrekt durchgeführten Untersuchung) sind die Ergebnisse vermutlich bei allen bekannten Laboren, die diese anbieten

Leider erfahre ich auch nirgends die Kosten für diese Bestimmung, außer direkt nach der Blutabnahme, wenn ich zahlen soll.
Bei Medivere und dem imd (evtl. ggf. auch Dr. Biegers Labor) stehen diese Infos online. Bei Biovis führt der Weg wohl über einen Behandler, es sei denn, ein Forumsmitglied kann darüber aktuell berichten.
 
Hallo Andea,

Kate hat Dir ja schon ausführlich geantwortet.

Evtl. wäre ein Selbsttest eine Möglichkeit?:

Das Problem ist dabei wie bei allen Tests dieser Art, daß man danach mit den Ergebnissen da steht und nicht so recht weiß, was man damit anfangen soll ...

Grüsse,
Oregano
 
Zink, Kupfer und Bor lösen bei vielen Menschen Übelkeit aus.

Ich bin von vielen Blutwerten mittlerweile abgekommen, weil im Prinzip fast keiner weiß, was, wann, wo und wieviel bei wem vorliegen sollte. Ausser evtl. Gentest oder dergleichen.

Antidepressiva brauchen oft Wochen bis die Nebenwirkungen weggehen und eine gescheite Wirkung eintritt.

Meiner Meinung nach kommen sehr viele Symptome vom Streß. Bei manchen zeigt es sich mehr „kopfbezogen“ bei anderen mehr „körperbezogen“.

Streß kann viel mit den Nebennieren/Cortisol zu tun haben, wo wir bei Hormonen wären.

Wenn Ärzte bei Dir nix finden und Du nicht zufällig an einer seltenen Krankheit leidest ist es vermutlich Streß.

Je mehr Du liest und googlest und suchst, desto mehr Streß erzeugst Du und desto höher ist die Chance in eine Abwärtsspirale zu geraten. Manche können es ab, denen macht es nix aus.
Ich habe mich aus diesem Grund aus Foren zurück gezogen weil es auch viel Hysterie in einem erzeugen kann.

Mir hilft bei Streß: Ashwagandha, GABA, DL Phenylalanin, Cholin ganz gut. Sind u. a. So genannte Neurotransmitter.

Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest.
 
Danke euch allen für eure Antworten!
Kate, du hast mir sehr sehr ausführlich geantwortet, vielen Dank dafür und auch für die Hinweise! Ich muss die Antworten mal ganz genau in Ruhe durchgehen, heute ist es schon zu spät dafür. Morgen kann ich mir dafür die Zeit nehmen.

Zu Biovis: ich habe dort eigentlich schon sehr vieles über das Partnerlabor in Wien auf Eigeninitiative machen lassen. Anfangs war ich bei einer KPNI-Therapeutin, die mir jedoch auf Dauer zu viel gekostet hat (200 Euro pro Beratungsgespräch, dazu Blutabnahme und die Laborkosten und dann noch die hohen Kosten für die teuren NEMs, die ich nur über sie bekommen habe, und die angeblich die tollsten gewesen sein sollen) - das mache ich aus Kostengründen und aus dem Grund, dass mir das unsympathisch ist mit den NEMs, nicht mehr. Außerdem waren die Therapien erfolglos und das, was wirklich hätte behandelt werden müssen (Z.B. hatte ich offenbar Phosphormangel, was die Energieproblematik verschärft, Mangel an Molybdän - da verträgt man natürlich nix Schwefelhaltiges, Mangel an Kupfer, Zink, Magnesium, etc. etc.). Wichtige Sachen wie Glutathionstatus hat sie nicht untersuchen lassen usw.

Ich habe daher in den letzten 2 Jahren alles auf Eigeninitiative bei Biovis machen lassen (Methylmalonsäure im Harn, oxidativer/nitrosativer Stress, Glutathion, B-Vitamine etc.) und habe immer ohne Probleme die Laborbefunde von Biovis über das Partnerlabor bekommen (Stand 2024).
Lediglich Preisauskünfte bekommt man keine (nur direkt vor Ort im Partnerlabor, was aber sehr stressig ist, wenn man nicht weiß, ob man genug auf dem Konto hat und dort ist immer sehr viel Patientenandrang und die Angestellten entsprechend überlastet). Und die Genetikprofile kann man dort nur mit ärztlicher Überweisung machen lassen, mit dem Argument, ein Arzt müsse das interpretieren und mir mitteilen, was es bedeutet.

Genetik würde ich daher woanders machen lassen (nämlich eben wie du, Kate, erwähnst, COMT, aber auch GSTT1, GSTM1, SOD1, SOD2, etc.), ev. bei 23foryou oder es gibt auch andere Anbieter, ich blicke nur noch nicht ganz durch, wo ich die meisten Genprofile am günstigsten bekommen kann.

Ausgewertet habe ich mir die Ergebnisse selber, nämlich mit den Büchern von Kuklinski und ChatGPT. So bin ich schon auf vieles draufgekommen und manche Symptome auch los geworden (Herzrasen, SChwindel, Herzklopfen, Ohnmachtsanfälle, Kreislaufprobleme generell).

Was den Psychiater angeht, habe ich ihm alle meine selbst veranlassten Befunde gezeigt, weil er schon beim ersten Gespräch nach Vitamin B12, B6 usw. gefragt hat, ob das schon mal bei mir angesehen wurde. Er war sehr interessiert und deshalb würde ich ihm das Neurotransmitterprofil gerne zeigen. Wäre er im Gespräch mit mir nicht so interessiert und aufgeschlossen gewesen, hätte ich ihm das natürlich nie gezeigt und wäre nur zu ihm gegangen damit ich bei der Krankenkasse sagen kann, ich gehe zum Psychiater (und tu was gegen meinen Zustand).

Die Umwelt- und Mitochondrienärzte sind mir im Moment zu teuer, ich kann es mir nicht leisten 200 Euro für ein halbstündiges Gespräch auf den Tisch zu legen. Die, bei denen ich zuletzt war, waren im Endeffekt auch eher ratlos mit meiner komplexen Symptomatik (Post Covid, Neuropathien impfinduziert und verstärkt durch Post Covid, Me/CFS-Symptomatik) und ich ziemlich enttäuscht.

Ich habe mir einen Plan zurechtgelegt, und der sieht so aus, dass ich zuerst die Befunde machen lasse, die ich für am sinnvollsten und dringendsten halte, und dann - falls Bedarf besteht - nach Ärzten Ausschau halte, die wirklich was damit anfangen können. Mehr als 200 Euro im Monat kann ich momentan sowieso nicht dafür ausgeben, und ich brauche keinen Arzt, damit er mich zu Biovis schickt.

Cortisol-Tagesprofil habe ich vor 2 Jahren machen lassen, damals war der Spiegel morgens und mittags im Normalbereich, abends etwas zu hoch. Wie er heute aussieht, weiß ich nicht, wäre interessant zu wissen, ob ich mittlerweile zu wenig Cortisol produziere.

Leider ist es nicht bloß "Stress", sondern mit Post Covid sehr viel komplexer. Vor Corona hatte ich auch viel "Stress". aber keine Small Fiber Neuropathie, kein PoTS, keine Herzprobleme, keine Me/CFS-Symptome, keine Schwindel- und Ohnmachtsattacken usw.
Das mit den Depressionen ist ja nur das Tüpfelchen auf dem i, und hätte ich bloß die, dann wäre alles nicht ganz so schlimm. In Wahrheit interessiert mich das Neurotransmitterprofil auch gar nicht wegen der Depressionen, sondern weil ich Probleme mit dem Stehen und Gehen habe (neurologischer Art offenbar, es scheint keine bloße Muskelschwäche zu sein - Gummibeine, einknickende Knie, Beine fühlen sich ganz komisch an, Gehen funktioniert nicht automatisch, sondern muss ich gedanklich steuern), wegen Geräuschempfindlichkeit, die wirklich extrem belastend ist, Schreckhaftigkeit gepaart mit Missempfindungen (z.B. vibrieren meine Ohren bei einem unerwarteten Geräusch), usw.
Der Hinweis, dass das typische Cholinmangel-Symptome sein könnten, hat mich auf die Idee, die Neurotransmitter mal genauer anzuschauen, gebracht.

Was den COMT-Polymorphismus angeht, hätte mich interessiert, ob du, Kate, die langsame oder die schnell COMT hast? Von meiner Persönlichkeit her (Overthinker, geringe Stressresistenz, vertrage kein Koffein, Neigung zum Neurotizismus und Perfektionismus) bin ich ziemlich sicher, dass ich eine "langsame COMT" habe. Ich möchte es aber irgendwann noch genetisch austesten lassen.

Vielleicht hat mir deshalb das CDP-Cholin nicht gut getan. Ich nehme es seit heute nicht mehr und fühle mich auch anders - nicht besser, aber anders. Übelkeit z.B. ist weg.

Medivere wäre tatsächlich auch eine Option. Ich schau mir diese Selbsttests morgen mal genauer an und dazu die von dir geteilten Links, Kate. Es ist sicher sinnvoll, sich vorher schlau zu machen, damit man weiß, was man von den einzelnen Tests erwarten kann. Die kosten ja auch eine schöne Stange.

@Oregano: die Ergebnisse würde ich mit euch hier und in anderen Gruppen besprechen, mit ChatGPT recherchieren und mich schlau machen. Ärzte wissen oft auch nicht viel mehr, nicht mal die von der Orthomolekular-Richtung, habe ich leider die Erfahrung machen müssen.

@Wolfwoman: Zink und Kupfer supplementiere ich schon länger ohne Probleme, Bor hab ich auch einige Zeit genommen, hatte keine Nebenwirkungen davon. Übelkeit und Schwindel kommt definitiv von den CDP-Cholinkapseln, ich hab ansonsten nix geändert.

Dass die Ärzte nix finden, hat damit zu tun, dass sie sich nicht schlau machen was LC und Me/CFS angeht und keine Ahnung haben.
Den Weg über "beschäftige dich nicht mit der Krankheit, tu nur Sachen, die Spaß machen" habe ich über ein Jahr lang gemacht, in dieser Zeit wurden meine Symptome immer mehr und schlimmer. Hat also nix gebracht.

Stichwort Tryptophan: tatsächlich vermute ich, dass dieses bei mir den Entzündungs-Stoffwechselweg gehen könnte, und ich weiß nicht, wie sinnvoll es überhaupt ist, Tryptophan zu bestimmen. Denn was sagt das aus? Dass ich zu wenig Eiweiß (mit Zucker) esse, mehr nicht. Da kann man einfach mehr Eiweiß bzw. tryptophanhaltige Sachen essen und probieren, ob es einem besser geht. Schade, dass Serotonin nicht aussagekräftig ist im Test.

Vielen Dank nochmal, dass ihr euch die Zeit genommen habt für eure Antworten!
Lieben Gruß von Andrea
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne einen Großteil Deiner Symptomatik aus meiner Zeit der dep. Angststörung. Geräuschempfindlich. Schwindel. Puddingbeine. Erschöpfung, Unverträglichkeiten.

Einen Teil kenne ich von meiner Polyneuropathie und Adiesyndrom, die sind allerdings nachweisbar.

Es gibt Menschen, die haben ein „überreaktives“ Nervensystem, die springen quasi auf alles an. Die bemerken kleinste Veränderungen, Stimmungsschwankungen anderer, sogar veränderter Luftdruck.

Ich hatte schon als Kind viele Ängste weiss aber nicht woher und habe mich an anderen ausgelotet um nicht aufzufallen.

Unterschätze nicht die Psyche und die Macht die du ihr gibst oder die sie sich nimmt, wenn du nicht hinhörst.

Ich habe mal eine wahre Geschichte gelesen, von einer Frau die blind war. Keiner konnte etwas organisches finden. Sie hatte zu Kriegszeiten gelebt und schreckliche Dinge gesehen. Durch den Schock hat sie sich geweigert zu sehen.

Die Psyche hat krasse Selbstschutzmechanismen.

Viel Erfolg.
 
Liebe Wolfwoman,
wie hast du denn deine Angststörungen und Depressionen in den Griff bekommen?
Angststörungen hatte ich früher, vor 20 bis vor 8 Jahren, sehr stark, jetzt nicht mehr. Auch unter Depressionen hatte ich jahrelang gelitten, auch die hatte ich wegbekommen - damals nicht durch ADs, sondern durch Studium und viel Tanzen (beides hat mir sehr viel Spaß gemacht).

Die Depressionen jetzt sind erst in den letzten Monaten zu den anderen Symptomen dazugekommen.
Ich bin mir sehr bewusst, dass meine Lebenssituation (relativ starke Me/CFS-Symptomatik plus Small Fiber Neuropathie, die mich in allen Lebensbereichen stark einschränken und Sport/Tanz sowie andere von mir geliebten Hobbies wie Gitarrespielen in meiner Band, Stricken, Häkeln, Schneidern, Basteln etc. unmöglich machen) zu den Depressionen stark beiträgt. Daher sehe ich diese nicht als mein primäres Problem an, sondern als Folgeproblem meiner anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Und diese sind eindeutig mit Impfung und Virus in Zusammenhang zu sehen. Die neuropathischen Symptome traten sogar direkt innerhalb von 45 Minuten nach beiden (!) Impfungen auf. Alle anderen Symptome nach dem Onset von Long Covid. Stress hat diese natürlich verstärkt.

Sehr umfassendes Brain Retraining habe ich über 12 Monate gemacht, dazu gehörten verschiedene Entspannungsstrategien, Gedankenkontrolle, Fokussieren auf Positives, Dankbarkeitsmeditationen, neue Interessen entwickeln und diesen nachgehen, regelmäßige moderate Bewegung in schöner Umgebung in freier Natur, Vagusnervübungen etc.

Natürlich hat mir das alles schon ein Stück weit geholfen, z.B. entspannen zu lernen und dies auch körperlich wirklich nachhaltig zu können. Leider hatte es aber überhaupt keinen Effekt auf meine Symptomatik. Die Taubheit in den Fußsohlen und Fingerspitzen wuchs sich im Laufe der Monate trotz Brain Retraining zu nicht mehr ignorierbaren manifesten Schmerzen mit sichtbaren Entzündungen aus, die Gummischlauch-Beine gingen nie mehr weg, die Herzprobleme kamen übrigens auch mit Beginn meines Jobs wieder (habe ich innerhalb von 3 Wochen mit hochdosiertem Q10, Magn. & Kalium, so wie es Kuki empfiehlt, wieder wegbekommen), Verdauungsstörungen (Reizdarm oder SIBO?) kamen hinzu, Sehstörungen (Floaters, mouches voulantes, bunte Schlieren bei starken Kontrasten, Lichtempfindlichkeit) kamen hinzu, der Tinnitus und die Geräuschempfindlichkeit blieben.

Nachdem in einer Long Covid-Gruppe eine "Kollegin" große Erfolge mit Aminosäuren, allem voran mit Acetylcholin-Vorstufen (Alpha-GPC und CDP-Cholin) hatte, interessiere ich mich für dieses Thema.
Interessant ist es für mich auch deshalb, weil ich auf das SSRI Sertralin paradox reagiert habe (genau das Gegenteil dessen, was erwartbar gewesen wäre, trat ein: kein Antrieb mehr, noch mehr Erschöpfung und Müdigkeit, vor allem auch geistig - zuvor war es eher körperlich, Interessenlosigkeit, körperliche Schwäche nahm extrem zu (ohne Methylenblau wäre ich nur noch im Bett gelegen), Appetitlosigkeit (außer Schokolade, auf die bekam ich Heißhunger - zuvor hatte ich mit wenigen Ausnahmen 3 Jahre lang keine mehr gegessen, da ich komplett auf Zucker verzichte), und massiver Gehirnnebel.

Ich bin mir der Auswirkungen der Psyche durchaus bewusst, erstens habe ich selbst eine Psychotherapie-Ausbildung begonnen und mich die letzten 25 Jahre intensiv mit Psychologie und Psychotherapie beschäftigt, auch ein verwandtes Studium absolviert. Es gibt bei mir tatsächlich körperliche Themen, die eng mit der Psyche korrelieren, z.B. Durchfall. Ohne das Bewusstsein dieser Zusammenhänge hätte ich wohl kaum ein Jahr auf alle Behandlungen (die sowieso frustran verlaufen waren) mit Ausnahme von Brain Retraining verzichtet.

Es ist aber so, dass Long Covid keine psychische Störung ist, sondern eine neuro-immunologische und leider immer noch als psychisch bedingt missverstanden und fehlinterpretiert wird. Wenn ich von mir persönlich spreche, kann ich sagen, dass meine Psyche anfangs - wider allen Erwartens bei einer solch belastenden Lebenssituation - nicht sonderlich beeinträchtigt war.
Die psychischen Symptome sind bei den meisten von uns Folgeerscheinungen dieser Lebenssituation, wenn diese jahrelang anhält und nicht nur Zukunftsängste, sondern auch ein massiver Identitätsverlust (dadurch, dass die Dinge, die einem wichtig waren, nicht mehr gemacht werden können) damit einhergeht.
Das Unverständnis der sozialen Umwelt (Familie, Freunde, Arbeitskontext) und das Fehldeuten der Ärzte tragen auch noch dazu bei.

Natürlich "arbeite" ich weiter an meiner Psyche und bin auch in psychotherapeutischer Behandlung.

Meine Frage bezog sich jedoch auf Neurotransmitter und biochemische Vorgänge, da ich jetzt wirklich mal alles in dieser Richtung abklären möchte. Denkbar wäre für mich z.B., dass 28 Jahre Vegetarismus und ein - wie ich erst kürzlich herausgefunden habe - sehr geringer Eiweißkonsum zu meinem Problem beigetragen haben könnten oder immer noch beitragen (ich tu mir weiterhin sehr schwer damit, Fleisch zu essen und erreiche nicht die 0,8 bis 1 Gramm Eiweiß pro Kg Körpergewicht pro Tag).
Denkbar wäre auch, dass meine Eiweißzufuhr aufgrund relativ einseitiger Ernährung (da ich vieles nicht vertrage) zu einer Verschiebung von Neurotransmittern beiträgt.

Denkbar wäre weiterhin, dass es ein Problem bei meinen Acetylcholinrezeptoren gibt, da diese durch Covid bzw. Spike-Proteine nachgewiesenermaßen beeinträchtigt werden (weshalb bei vielen die Nikotinpflastertherapie Erleichterung bringt). Dies würde viele Symptome erklären.

Denkbar wäre auch, dass ich AAKs produziere, die diverse Rezeptoren entweder lahmlegen oder dauerstimulieren.

Dies alles sollte abgeklärt werden. Und das möchte ich nun endlich mal angehen.
 
Hallo Andrea,
tatsächlich glaube ich, dass viele Angst- und Depressiverkrankungen genau wie die meisten neurologischen Erkrankungen immer wieder schubweise auftreten und bei vielen, nicht bei allen, ein ständiger Begleiter bleiben, der wie ein hinterhältiger Herpesvirus nur darauf wartet zuzuschlagen, wir lernen nur besser damit umzugehen, es schränkt unser Leben nicht so sehr ein wie zu anfangs, wenn Angst, Schock, Unverständnis noch groß sind.
Ich habe einige Therapien hinter mir, muss aber sagen, die größte Hilfe war eine Selbsthilfegruppe. Ich habe bis heute keine Medis genommen, schon gar keine SSRI, die sollen gar nichts bewirken, wenn, würde ich eher zu trizyklischen AD greifen und in der niedrigsten Dosierung anfangen.

Ja, leider wird bei Ärzten, wenn sie nicht weiter wissen alles auf die Psyche geschoben, was leider auch mit dem Abrechnungssystem (D) zu tun hat. Nichtsdestotrotz sollten die Symptome behandelt werden, denn diese können so stark sein, dass man sich auf keine Therapie einlassen kann.

Das nächste Problem ist, psychische Erkrankungen sind eine Gelddruckmaschine. Meine Schwester lebt in einem Heim, die machen nix, ausser Medikamente geben und die Leute füttern. Keine Anleitung zum Leben, keine Anhaltung zu gesunder Ernährung und Bewegung. Eine Freundin arbeitet in so einen Heim, sie berichtet das selbe.
Und wenn Du jetzt noch Du Medien liest bekommt der Rest doch psychische Probleme noch eingeredet, die vll. gar keine haben, der andere Rest bekommt Krebs und gegen alles mögliche und unmögliche soll man sich impfen lassen. Das Geschäft mit der Angst blüht, die Kassen gehen in die Knie.

Meine neurologischen Probleme fingen mit den Augen an. Total geblendet sein. In der Klinik wurden lichtstarre Pupillen festgestellt, bei der neurologischen Folgeuntersuchung fehelnde Beinreflexe, kein halbes Jahr später hatte ich kaum mehr Kraft zum Laufen, war vollkommen erschöpft, selbt nach dem Kaffee kochen musste ich mich hinsetzen. Da kam die Diagnose senso-motorische distale PNP mit axonaler Schadenskomponete.

Ich habe viel gelesen und bin auch nach Kuklinski und anderen gegangen und habe meinen Lebensstil umgestellt, zwei Jahre kein Alkohol, Zucker, weißmehl, hochdosierte B Vitamine, Carnitin, Alpha-Liponsäure und nach und nach mehr, Magnesium usw.

Ich habe schon öfter von Veganern gelesen, die nach Jahren krank wurden.
Vll. solltest Du Deinen Eiweißbedarf mit Shakes aufpimpen (in dem Fall keine veganen) oder Aminisäurekomplex Tabletten?
Dann würde ich mal über Adaptogene gehen (Ashwaganda, Maca, Passiflora, was auch immer) oder Heilpilze.

Für meinen Darm (ich vertrag ja auch so wenig) mache ich immer mal Therapien mit verschiedenen hoch (wirklich hoch) dosierten Probiotikas, Flohsamen, Leinmehl, Kupfer und Glutamin).

Mittlerweile esse ich wieder Zucker und esse auch mal Brot und trink meinen Schwedenbitter. Ich muss halt bei Milchprodukten, Zwiebel- und Kohlgewächsen, Knobi und Fruktose aufpassen und darf nicht stark würzen. Aber es gibt genug Ausweichmöglichkeiten, aber leider ohne Zwiebel und Knobi wirds langweilig und ich esse seit meiner Diagnose viel Fleisch. Heute geht es mir zu vorher recht gut, ab und zu Schübe, aber kaum Schmerzen. Ach ja.... habe die ersten Monate täglich 2 Std. B
bestimmt an wechselnden Stellen mein TENs Gerät genutzt.

Ich bin auch 3x geimpft, hatte Corona (lang Probleme gehabt), aber nicht solche Folgewirkung wie Du.

Du könntest auch mal versuchen zu Fasten, manchmal ist das wie ein Reset.

Drück Dir die Daumen.
 
Hallo Andrea
Ich habe daher in den letzten 2 Jahren alles auf Eigeninitiative bei Biovis machen lassen...
... habe immer ohne Probleme die Laborbefunde von Biovis über das Partnerlabor bekommen (Stand 2024)...
Interessant. Evtl. ist es in Ö anders als in D - oder hat sich geändert (werde mal recherchieren).

Genetikprofile kann man dort nur mit ärztlicher Überweisung machen lassen
Da gibt es in D auch strenge gesetzliche Vorgaben, die u.a. eine Beratung vorher beinhalten und die Möglichkeit auch nach Testdurchführung zu veranlassen, dass man das Ergebnis nicht erfährt. Ich finde das nicht ganz unberechtigt (mit dem Wissen z.B., eine genetische Veranlagung für Brustkrebs oder Corea Huntigton zu haben, kann der eine vielleicht umgehen, der andere aber nicht). Bei Genova Diagnostics kann man dennoch einiges auch selbst veranlassen (mit deren "Kundenkommunikation" habe ich weniger gute Erfahrungen, es war teils schwierig rauszufinden, welche Werte in den einzelnen Profilen überhaupt untersucht werden).

Ausgewertet habe ich mir die Ergebnisse selber, nämlich mit den Büchern von Kuklinski und ChatGPT. So bin ich schon auf vieles draufgekommen und manche Symptome auch los geworden (Herzrasen, SChwindel, Herzklopfen, Ohnmachtsanfälle, Kreislaufprobleme generell).
(y) Habe Dich auch so eingeschätzt, dass Du "Biss" hast und Dich in so etwas einarbeiten kannst und willst.

Was den Psychiater angeht, habe ich ihm alle meine selbst veranlassten Befunde gezeigt, weil er schon beim ersten Gespräch nach Vitamin B12, B6 usw. gefragt hat, ob das schon mal bei mir angesehen wurde. Er war sehr interessiert und deshalb würde ich ihm das Neurotransmitterprofil gerne zeigen. Wäre er im Gespräch mit mir nicht so interessiert und aufgeschlossen gewesen, hätte ich ihm das natürlich nie gezeigt und wäre nur zu ihm gegangen damit ich bei der Krankenkasse sagen kann, ich gehe zum Psychiater (und tu was gegen meinen Zustand).
Auch dazu: (y) Vielleicht kannst Du ihn damit sogar anregen, sich selbst damit zu beschäftigen - und zum PNEI-Fachmann zu werden (was ja sozusagen der moderne, viel umfassendere und präzisere, Nachfolger der "Psychosomatik" ist).

Die, bei denen ich zuletzt war, waren im Endeffekt auch eher ratlos mit meiner komplexen Symptomatik (...) und ich ziemlich enttäuscht.
Ich brauche keinen Arzt, damit er mich zu Biovis schickt.
Solche Enttäuschungen habe ich auch schon erlebt (wie auch punktuell schon geschildert). Ich mache auch gern Laboruntersuchungen und gehe dann damit zum Arzt. Das stößt allerdings nicht immer auf Wohlwollen, z.B. als ich mal über medivere eine Stuhluntersuchung gemacht habe, die ich dann mitnahm zu einem Arzt, der mit Biovis zusammenarbeitet.

Interessiert mich das Neurotransmitterprofil auch gar nicht wegen der Depressionen, sondern weil ich Probleme mit dem Stehen und Gehen habe (neurologischer Art offenbar, es scheint keine bloße Muskelschwäche zu sein - Gummibeine, einknickende Knie, Beine fühlen sich ganz komisch an, Gehen funktioniert nicht automatisch, sondern muss ich gedanklich steuern), ...
Bist Du auf MS untersucht worden? Ob Dir bezüglich dieser Probleme ein Neurostress-Profil helfen würde, bezweifle ich leise.
wegen Geräuschempfindlichkeit, die wirklich extrem belastend ist, Schreckhaftigkeit gepaart mit Missempfindungen (z.B. vibrieren meine Ohren bei einem unerwarteten Geräusch), usw.
Der Hinweis, dass das typische Cholinmangel-Symptome sein könnten, hat mich auf die Idee, die Neurotransmitter mal genauer anzuschauen, gebracht.
Bei diesen Symptomen könnte es m.E. schon eher aufschlussreich sein; wobei ich den Zusammenhang zu Cholin nicht parat habe.

Was den COMT-Polymorphismus angeht, hätte mich interessiert, ob du, Kate, die langsame oder die schnell COMT hast? Von meiner Persönlichkeit her (Overthinker, geringe Stressresistenz, vertrage kein Koffein, Neigung zum Neurotizismus und Perfektionismus) bin ich ziemlich sicher, dass ich eine "langsame COMT" habe. Ich möchte es aber irgendwann noch genetisch austesten lassen.
Naja, das kannst Du schon aus dem von mir Geschriebenen schließen (@ Stressresistenz :oops:):
Das könnte (muss natürlich nicht) auch auf einen COMT-Polymorphismus hinweisen (...)

All dies (...) könnte vielleicht Folge davon [EDIT: von einer homozygot reduziert arbeitenden COMT] - in Kombination mit "äußerem" Stress - sein, denn gerade das "Runterfahren" nach Stresssituationen gilt als schwierig bei Betroffenen und kenne ich selbst. Ich kriege das am besten mit etwas heftigerer körperlicher Aktivität hin, was sich natürlich nicht immer realisieren lässt.
Wobei ich tatsächlich vergessen habe, hier explizit zu schreiben (siehe auch EDIT im Zitat), dass die COMT bei mir homozygot reduziert arbeitet, d.h. Stresshormone, v.a. Noradrenalin, werden langsam abgebaut. Genau das gab das Neurostress-Profil wieder: Leicht erhöhtes Noradrenalin, deulich erhöhte Noradrenalin-Adrenalin-Ratio (Noradrenalin wird zu Adrenalin abgebaut).

Den Weg über "beschäftige dich nicht mit der Krankheit, tu nur Sachen, die Spaß machen" habe ich über ein Jahr lang gemacht, in dieser Zeit wurden meine Symptome immer mehr und schlimmer.
Du bist auf jeden Fall jemand mit einer guten Selbst-Reflektion :)

Stichwort Tryptophan: tatsächlich vermute ich, dass dieses bei mir den Entzündungs-Stoffwechselweg gehen könnte, und ich weiß nicht, wie sinnvoll es überhaupt ist, Tryptophan zu bestimmen. Denn was sagt das aus? Dass ich zu wenig Eiweiß (mit Zucker) esse, mehr nicht. Da kann man einfach mehr Eiweiß bzw. tryptophanhaltige Sachen essen und probieren, ob es einem besser geht.
Da gäb's die Kynurenin-Tryptophan-Ratio, die GANZIMMUN/Medivere schon lange im "Organix-"Profil (organische Säuren im Urin) untersucht, ist aber auch im oben schon verlinkten Organix-Neuro drin. Selbst die Wikipedia schreibt dazu, scheint also mittlerweile allgemein anerkannt(er) zu sein. Passend dazu empfahl mir das imd Berlin im Tryptophan-Befund, die IDO untersuchen zu lassen (hab' ich noch nicht gemacht; Tryptophan habe ich auch nur mit untersuchen lassen, als ich mal zu deren Labor-Ableger in Potsdam gefahren bin für ziemlich viele Untersuchungen). Biovis macht da auch irgendwas: https://www.biovis.eu/wp-content/uploads/biovis_Tryptophanstoffwechsel_DE.pdf

Denkbar wäre für mich z.B., dass 28 Jahre Vegetarismus und ein - wie ich erst kürzlich herausgefunden habe - sehr geringer Eiweißkonsum zu meinem Problem beigetragen haben könnten oder immer noch beitragen (ich tu mir weiterhin sehr schwer damit, Fleisch zu essen und erreiche nicht die 0,8 bis 1 Gramm Eiweiß pro Kg Körpergewicht pro Tag).
Das könnte eine große Rolle spielen, siehe dazu z.B. viele von @togi 's Beiträgen.

Denkbar wäre auch, dass meine Eiweißzufuhr aufgrund relativ einseitiger Ernährung (da ich vieles nicht vertrage) zu einer Verschiebung von Neurotransmittern beiträgt.
Auch das halte ich für denkbar, würde dann aber wohl eher ein Aminosäuren-Profil machen. (Siehe z.B. Aminogramm im Kapillarblut - von mehreren Laboren angeboten zu sehr unterschiedlichen Preisen - wobei ich wenn möglich eher die Untersuchung aus Venenblut machen würde - und hier aus der Rubrik Aminosäuren u.a. bei Erkrankungen des Nervensystems).
 
Wenn ich kurz zusammenfasse, was ich über die von Kate geteilten Links (nochmals danke an Kate, das hat mir sehr viel Zeit erspart und Unmengen an Informationen geliefert, mit denen ich noch immer nicht ganz durch bin), aus dem Ganzen schließen kann, ist es folgendes:

Ein Aminosäurenprofil (egal ob aus Harn oder Blut) bringt im Endeffekt nicht viel Erkenntnis, weil es nicht die Situation im Hirn abbildet. Aber man soll trotzdem mal eins machen lassen, damit man eine ungefähre Einschätzung hat, ob nicht etwas ganz grob aus dem Ruder läuft. Kostet zwar 130 Euro (oder mehr), und man weiß dann zwar immer noch nicht sicher, was los ist, kann jedoch gröbere Sachen ausschließen.

Habe ich die richtigen Schlüsse gezogen? Beziehungsweise teilt ihr diese Einschätzung? :-D

LG Andrea
 
In meinen Augen sind viele Blutwerte etc. einfach nur Momentaufnahmen und raus geschmissenes Geld.

Denn ich habe es glaube schon geschrieben, keiner weiß so wirklich welche Werte welcher Mensch braucht um sich gut zu fühlen. Die einen haben null Probleme mit dem Wert x, andere fühlen sich todkrank.

Das andere Probleme was ich sehe, sind die Wechselwirkungen mit zig anderen Dingen, die wir zu uns nehmen, ob Nahrung, Getränke, Tabletten, NEMs, Körpercremes, Deo, Shampoos usw., usw. und deren Einfluß auf die Werte.

Ausserdem sind viele Dinge im Netz auch schon überholt und veraltet, leider erkennt man das oft nicht. Auch über Kuklinski habe ich schon gelesen, dass einiges veraltet ist.

Ich bin hier dann raus aber trotzdem gespannt, ob Du was bewirkst und findest bei Deiner Suche. Ab und an guck ich mal rein.

Ich wünsche Dir viel Glück und vor allem Erfolg.
 
Hallo Andrea
Wenn ich kurz zusammenfasse, was ich (...)aus dem Ganzen schließen kann, ist es folgendes:

Ein Aminosäurenprofil (egal ob aus Harn oder Blut) bringt im Endeffekt nicht viel Erkenntnis, weil es nicht die Situation im Hirn abbildet. Aber man soll trotzdem mal eins machen lassen, damit man eine ungefähre Einschätzung hat, ob nicht etwas ganz grob aus dem Ruder läuft. Kostet zwar 130 Euro (oder mehr), und man weiß dann zwar immer noch nicht sicher, was los ist, kann jedoch gröbere Sachen ausschließen.
Ich meine, hier kriegst Du "Neurostress-" und Aminosäuren-Profil durcheinander (was ich bei der Fülle der Informationen verstehen kann).

Die umstrittene Korrelation von (2. Morgen-)Urinwerten und der Situation im Gehirn bezog sich auf die Neurotransmitter. Das Aminosäuren-Profil im Blut bildet dagegen Deine Versorgung mit Aminosäuren wieder, von denen einige ja Ausgangsstoffe für die Bildung von Neurotransmittern - und gehirngängig - sind. D.h. sie können im Gehirn umgewandelt werden. (Früher wurde z.B. auch von Pharmafirmen Tryptophan als Schlafmittel verkauft, denn es ist Vorstufe von Serotonin und Melatonin.) Im Buch von Patrick Holford "Optimum Nutrition for the Mind" wird eine Studie erwähnt, die zeigt, dass eine Tryptophan-Mangelernährung schon nach 24 Stunden zu einer Verschlechterung der Stimmung führen kann (Link zur Studie habe ich gerade nicht parat).

Kurz eine Antwort von perplexity.ai (die auch meinen erinnerten Kenntnisstand wiedergibt) zur Frage "Können oral eingenommene Neurotransmitter wie z.B. Serotonin die Blut-Hirn-Schranke überwinden? Wie sieht es mit Vorläufer-Aminosäuren wie z.B. in diesem Fall Tryptophan aus?" :

"Oral eingenommene Neurotransmitter wie Serotonin können die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Dies gilt auch für Serotonin. Die Blut-Hirn-Schranke fungiert als Schutzbarriere, die verhindert, dass bestimmte Substanzen aus dem Blutkreislauf ins Gehirn gelangen.
Im Gegensatz dazu können Vorläufer-Aminosäuren wie Tryptophan die Blut-Hirn-Schranke passieren. Tryptophan ist eine Vorstufe von Serotonin und kann im Gehirn zur Bildung des Neurotransmitters verwendet werden. Allerdings hat Tryptophan Schwierigkeiten, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, wenn andere Aminosäuren wie Tyrosin, Leucin oder Valin ebenfalls präsent sind."
Das ist nur ein Auszug aus der Antwort. Eine der Quellen: https://www.zentrum-der-gesundheit....rkrankungen/depressionen-uebersicht/serotonin

Das lässt den Schluss zu, dass eine Messung in der "Peripherie" (Blut, Urin) bei Aminosäuren eine größere Aussagekraft in punkto der Neurotransmitterspiegel im Gehirn haben könnte als bei Neurotransmittern. Ich meine, das war auch eine Schlussfolgerung aus den verlinkten kritischen Beiträgen.

Natürlich kann es - wie bei vielen Laborwerten - immer individuelle Besonderheiten (z.B. genetische Einschränkungen bei Umwandlungsprozessen oder Kofaktormängel) geben, die die Aussagekraft einschränken. Insofern sind diese nur Puzzlesteine für das Gesamtbild.
 
Liebe Kate,
vielen Dank für deinen klärenden Beitrag!
Tatsächlich habe ich zwischen Aminosäuren und Neurotransmittern nicht klar unterschieden und diese Begriffe in einen Topf geworfen.
Heißt also, Aminosäuren-Profil macht Sinn, Neurotransmitter-Profil (genannt "Psychostress-Profil") hat nur eingeschänkte Aussagekraft. Richtig?

Die Rolle von Tryptophan als Serotonin- und Melatoninvorstufe ist mir übrigens bekannt, auch dass Serotonin nicht hirngängig ist. Mit Tryptophan in Tablettenform (und später Bananen, Haferflocken usw.) habe ich vor vielen Jahren meine chonischen Schlafstörungen erfolgreich therapiert (nach einer jahrelangen Ärzteodyssee mit Psychopharmaka, Muskelrelaxern, pflanzlichen Mitteln usw., die entweder nichts gebracht oder eine Latte an unerwünschten Nebenwirkungen gebracht haben).

Auch dass Tryptophan bei ungünstiger Stoffwechsellage Entzündungen verschärfen kann (weshalb ich momentan zu 5-HTP übergegangen bin) und dass tryptophanhaltige Nahrungsmittel idealerweise mit Zucker kombiniert werden, damit die Transporter ins Gehirn nicht von anderen Aminosäuren blockiert werden (klassisch Milch mit Honig, wenn man Milch verträgt).
Danke dennoch für die Hinweise, und vor allem für den Literatur-Tipp!

Ein Aminosäurenprofil würde zwar meine momentane Versorgungssituation über die Ernährung (und NEMs) widerspiegeln, aber dennoch nichts darüber aussagen, wie mein Körper diese verstoffwechselt und ob z.B. genug Dopamin, Noradrenalin und Serotonin sowie Acetylcholin gebildet werden und wie das Verhältnis dieser zueinander aussieht.

Gerade die paradoxe Wirkung auf SSRI würde ja darauf hinweisen, dass mit dem Gleichgewicht dieser Neurotransmitter irgendwas nicht stimmt, und dass dieses Ungleichgewicht etwas anders aussieht als bei den meisten, die an Depressionen leiden (und denen SSRI helfen).

Meinen beiden Schwestern z.B. (ähnliche Genetik) haben SSRI sehr geholfen. Allerdings litten sie auch stark an den anfänglichen Nebenwirkungen, vor allem Übelkeit (die bei mir kaum auftrat, und das trotz meiner ganzen Reizdarmproblematik). Übel wurde mir z.B. von CDP-Cholin viel mehr!

Schade, dass das Neurosterss-Profil so eingeschränkte Aussagekraft hat. Ich hätte mir erhofft, davon etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass mir vielleicht nur ein, zwei Bausteine fehlen, um meine Probleme zu lösen, und über die Abbildung meiner Neurotransmitter-Situation hätte ich mir erhofft, zu sehen, ob es da irgendwelche Abweichungen gibt, die eventuell über die Ernährung hätten ausgebügelt werden können.

LG Andrea
 
Hallo Andrea,

ich habe die Erfahrung gemacht, daß auch durchaus gelobte Fachärzte oft nicht wirklich hilfreich sind. Vor allem dann, wenn sie merken, daß man sich mit der Thematik ganz gut auskennt. Meistens bestätigen sie das dann, tragen aber nichts wesentlich Neues zum Thema bei. - Das, was ich mir immer wünschte - daß sie über den Tellerrand hinaus schauen und übergreifend denken - habe ich bis jetzt nicht erlebt.

Deshalb finde ich solche Seiten wie die von Dr. Jansen-Rossek auch so interessant; da gibt es viele Ansatzpunkte, über die man immer mal wieder als blindes Huhn ein Korn findet 👍 .

Ich denke, daß eine Suchende wie Du und viele andere evtl. mehr Erfolg bei der Suche nach Heilung haben, wenn sie sich an Therapeuten der „Funktionellen Medizin“ wenden, wobei es auch auf diesem Gebiet leider auch "sonne und sonne" gibt.


Ein Thema, das ich im Zusammenhang mit sämtlichen komplexen Krankheitsbildern immer wieder wichtig finde: die Entgiftung u.a. von Medikamenten über die Leber und sämtlichen CYPs. Auch das ist mühsame Kleinarbeit, aber vielleicht lohnend.
Allerdings bleibt auch da die Frage nach dem Anfang: WARUM funktioniert bei mir die Entgiftung nicht „normal“? Was hat sie verändert? Und: was kann ich tun, um da heraus zu finden? Oder lasse ich das lieber bleiben, weil letztlich doch eine Sackgasse?

🤞🤞🤞

Grüsse,
Oregano

 
Heißt also, Aminosäuren-Profil macht Sinn, Neurotransmitter-Profil (genannt "Psychostress-Profil") hat nur eingeschänkte Aussagekraft. Richtig?
Ich verstehe, dass Du Dir klare ("Ja/Nein"-)Antworten wünschst. Ich hatte es nicht ganz so gemeint und gesagt. Dies meine ich weiterhin:
Meine persönliche(!) Meinung dazu ist: Wenn jemand Beschwerden hat, die zu Neurotransmitter-Ungleichgewichten passen könnten, und noch nie eine solche Untersuchung gemacht hat, ist es einen Versuch wert.
Bei mir waren die Ergebnisse recht plausibel,...
Ich drücke mich bewusst so vorsichtig und differenziert aus, kann, darf und möchte niemandem seine Entscheidung abnehmen.

Ein Aminosäurenprofil würde zwar meine momentane Versorgungssituation über die Ernährung (und NEMs) widerspiegeln, aber dennoch nichts darüber aussagen, wie mein Körper diese verstoffwechselt und ob z.B. genug Dopamin, Noradrenalin und Serotonin sowie Acetylcholin gebildet werden und wie das Verhältnis dieser zueinander aussieht.

Gerade die paradoxe Wirkung auf SSRI würde ja darauf hinweisen, dass mit dem Gleichgewicht dieser Neurotransmitter irgendwas nicht stimmt, und dass dieses Ungleichgewicht etwas anders aussieht als bei den meisten, die an Depressionen leiden (und denen SSRI helfen).
Das hast Du nach meiner Einschätzung gut beschrieben. Eine Idee dazu: Beides (in etwa) zeitgleich untersuchen lassen und dann eine Zusammenschau entweder selbst oder mit Hilfe eines Arztes.

Schade, dass das Neurosterss-Profil so eingeschränkte Aussagekraft hat. Ich hätte mir erhofft, davon etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass mir vielleicht nur ein, zwei Bausteine fehlen, um meine Probleme zu lösen, und über die Abbildung meiner Neurotransmitter-Situation hätte ich mir erhofft, zu sehen, ob es da irgendwelche Abweichungen gibt, die eventuell über die Ernährung hätten ausgebügelt werden können.
Ich hab's (s.o.) nicht ganz so negativ gemeint, sondern genau so (siehe Fettdruck):
Die Aussagekräftigkeit der Untersuchungen (wie gut korrelieren Neurotransmitter-Werte im 2. Morgenurin mit denen im Gehirn?) ist umstritten, dazu haben wir hier mal eine Diskussion gehabt auf Basis einer gründlichen Recherche eines Mitglieds.
In der genannten Diskussion steht mehr dazu. Dr. Bieger geht von einer guten Korrelation aus, dazu gibt's auch schriftliches, ich meine in seinen "Neurostress-Guides" (oben in der Rubrik ist einiges festgepinnt, hoffentlich mit noch funktionierenden Links).

(klassisch Milch mit Honig, wenn man Milch verträgt)
... und wenn man Honig (Fruktose-Bombe) verträgt ;)


ich habe die Erfahrung gemacht, daß auch durchaus gelobte Fachärzte oft nicht wirklich hilfreich sind. (...) Meistens bestätigen sie das dann, tragen aber nichts wesentlich Neues zum Thema bei. - Das, was ich mir immer wünschte - daß sie über den Tellerrand hinaus schauen und übergreifend denken - habe ich bis jetzt nicht erlebt.
Leider habe ich das in etwa auch bei einem solchen Mediziner
... evtl. mehr Erfolg bei der Suche nach Heilung haben, wenn sie sich an Therapeuten der „Funktionellen Medizin“ wenden, wobei es auch auf diesem Gebiet leider auch "sonne und sonne" gibt.
erlebt - und das dann auf eigene Kosten. Es ist schwierig... ein wichtiger Faktor ist dabei sicher, dass es Zeit braucht, sich in die Geschichte eines Patienten zu vertiefen, samt evtl. zugehöriger Recherche. Die muss erstmal überhaupt da sein und dann entweder aus Eigeninteresse investiert werden oder vom Patienten bezahlt werden.
 
Hallo @Andrea aus Wien

gerade habe ich im Fernsehen über das Nikotinpflaster gehört. Ob das was für Dich wäre?


Eine nachgelagerte Befragung von 231 Long-Covid-Betroffenen, die Nikotinpflaster anwendeten, bestätigte die Hypothese der Fallstudie. Bei 73,5 Prozent der Befragten verbesserten sich die Symptome demnach signifikant. »Wir können auf eine stabile Studienlage zurückgreifen, die belegt, dass Nikotin kein Kanzerogen ist. Es gibt keine suchterzeugende (addiktive) Wirkung von Nikotin bei transkutaner Applikation. Das macht die Nikotinpflastertherapie zu einer geeigneten Behandlungsmethode im Kampf gegen Long-Covid«, so Leitzke abschließend.

Auch bei anderen Krankheiten hilfreich?​

Neben Long Covid stehen auch die Erkrankungen Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) und das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) im Fokus der Studien; beide stellen ein chronisches Erschöpfungssyndrom infolge von Virusinfektionen dar. Ihre Entstehung folge dabei dem gleichen Muster wie Long-Covid, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Symptome der Erkrankten ließen sich analog auf durch virale Proteine blockierte Rezeptoren zurückführen, die eine Störung im neuronalen System verursachen. Außerdem seien auch Verbesserungen bei Fibromyalgie und dem sogenannten Post-Vakzinierungssyndrom (PVS) beobachtet worden.
 
Danke ihr Lieben!
Oregano: Ich hab in einem Labor angerufen, das SIBO-Tests anbietet und die hatten mir einen Arzt empfohlen (der das Labor leitet, aber keine neuen Patienten mehr nimmt - er erbarmt sich meiner, Termin ist nächste Woche!)

Adina: Danke dir! Die Nikotinpflastertherapie habe ich vor 1,5 Jahren schon ausprobiert. Hatte leider bei mir keinen Effekt (ich war aber früher starke Raucherin).
 
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